WDR 2 - aktuelle Entwicklungen

Wenn man nicht das Mantra "Wir sind der Westen" so sektenartig wiederholen würde, kann man ja gerne auch mal vom "Westen" sprechen, schließlich ist der WDR der "Westdeutsche Rundfunk". Aber "So brät der Westen" (ein Bratpfannentest...), "der beste Chor im Westen" und nicht zuletzt "Wir sind der Westen" ist einfach nur peinlich und super unangenehm anbiedernd.

Aber warum verwendet man es dann nur auf WDR 2 und im WDR-Fernsehen, aber nicht bei den anderen Hörfunkwellen?
Zum Glück darf das "WDR-Land" bei WDR 5 noch das Land mit Bindestrich oder einfach NRW sein.
 
NDR 2 verwendet schon lange nicht mehr den Spruch "Radio für den ganzen Norden". Das war unmittelbar nach der sog. Wiedervereinigung bis etwa Mitte/Ende der 90er. Und spätestens seit 2001 ist auch "Der NDR 2-Verkehrsservice für den ganzen Norden" als Jingle verschwunden.

Jump spricht von den "Nachrichten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen". Weder vom Osten noch von Mitteldeutschland.
Und es hat schon seinen Grund dass Antenne Bayern nicht nur "Wir lieben Bayern" plakatiert sondern je nach Region "Wir lieben Schwaben" / "Wir lieben Franken".

Und den Wilden Süden gibt es ja auch schon länger nicht mehr...
 
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Ähem, bin vor vier Wochen durch das Sendegebiet gefahren und dort hörte ich vom Moderator gesprochen, der Verkehrsservice für den ganzen Norden.
 
Eben ! Natürlich verwenden die den noch. Nachmittags sogar in der Regionalisierung. "Der NDR2 Nachmittag mit Jessica und Sascha für *Bundesland einsetzen" und den ganzen Norden". Und auch in den Moderationen wird das exzessive genauso verwendet, wie der Westen bei den Kollegen in Köln. "Nächstes Jahr kommt Lea dann hoffentlich mit ihrer Tour zu uns in den Norden" oder "Bis zu 35°C, der Norden schwitzt auch an diesem Dienstag wieder"
 
Da es hier so schön passt, auch wenn ich nicht weiß, wie es "Der Westen" machen soll:
Gerade im Zeitraum von 11 bis 19 Uhr soll der Westen sich in den Schatten zurückziehen.
Gefunden heute auf Seite 114 des WDR-Textes. - Na dann lieber Westen, dann ziehe dich in den Schatten zurück, hoffentlich reicht dieser für den ganzen Westen.
 
Eben ! Natürlich verwenden die den noch. Nachmittags sogar in der Regionalisierung. "Der NDR2 Nachmittag mit Jessica und Sascha für *Bundesland einsetzen" und den ganzen Norden". Und auch in den Moderationen wird das exzessive genauso verwendet, wie der Westen bei den Kollegen in Köln. "Nächstes Jahr kommt Lea dann hoffentlich mit ihrer Tour zu uns in den Norden" oder "Bis zu 35°C, der Norden schwitzt auch an diesem Dienstag wieder"
Beim NDR macht das auch Sinn. Aber da sich @s.matze speziell auf den "ganzen Norden" bezog: Auch das hat in einem wiedervereinigten Deutschland eine besondere Bedeutung.

Da es hier so schön passt, auch wenn ich nicht weiß, wie es "Der Westen" machen soll:

Gefunden heute auf Seite 114 des WDR-Textes. - Na dann lieber Westen, dann ziehe dich in den Schatten zurück, hoffentlich reicht dieser für den ganzen Westen.
So ein Blödsinn. :thumbsdown: Wer verordnet solch einen unverständlichen Neusprech?

Übrigens finde ich den "Sektor" dagegen gelungen. Damit greift man eine vielleicht als negativ empfundene Bezeichnung des eigenen Bundeslands auf und verwendet sie selbstbewusst.
 
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Ich finde es immer wieder herrlich, wie sich an Banalitäten festgebissen wird. Wenn der Westen sich in den Schatten begeben soll, sind damit natürlich die Menschen gemeint, die im Bereich des Westens = Sendegebietes wohnen. Analog zu Wir sind der Westen.
 
Das war früher. Heute ist es anders. Schade, aber nicht änderbar. Da können wir hier noch dreihundert Seiten drüber weinen und uns in Trauer grämen, da wird nix passieren.
 
Warum eigentlich dauernd der Verweis auf WDR2-Konzepte der 60er, 70er, 80er, 90er oder dem Besten aus den Nuller-Jahren? Niemand würde heute mehr ein WDR2 aus den Zeiten des Schwarzweiß-Radios hören. WDR2 hat nun mal jetzt das Konzept, das es hat. Dauernd hinterherzuheulen, dass es doch 2000 noch soo schön anzuhören war - vergesst es einfach. Alle Radioprogramme haben sich weiterentwickelt. Sieht man ja sogar am altehrwürdigen DLF. Wenn der noch so senden würde wie vor 20 oder 30 Jahren - die Akzeptanz wäre sicher deutlich geringer.

Ich will damit nicht sagen, dass ich das heutige WDR2-Konzept gut finde. Ich habe den Sender auch sehr sehr lange gehört. Aber wenn dann das Grundkonzept nicht mehr mit seinen eigenen Hörerwartungen zusammenpasst, dann schaltet man eben nicht mehr ein. Ich höre doch nicht dauernd WDR2, um meine Taschentücher aufzubrauchen wie eine alte Witwe und zu sagen, ach, der Herbert, es war so schön früher mit ihm. Heute sind die Enkel dran und die machen Radio anders.
 
Die Sendekonzepte der 70er & 80er waren wohl abwechslungsreicher als sie es momentan sind, vielleicht liegt es daran das die kreativen Köpfe nun lieber Online sind. Es muss sich etwas ändern am derzeitigen Programm von WDR2, denn mit immer den gleichen Serviceelementen, zur gleichen Zeit mit immer der gleichen Musik wird man immer mehr Hörer an Spotify Connect verlieren. Der Slogan "Wir sind der Westen" ist mir egal, aber die Jingles sind grausam, wie fast überall.

Man kann WDR2 jedoch auch loben, dafür dass dort noch live moderiert wird. Viele Privatradios machen das ja nur noch von 6 bis 9 und 16 bis 20 Uhr.

Auf welchen Slogan ich aber wirklich sehr gut verzichten kann, ist bei der ARD "Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau." Ein kleines, musikalisches Intermezzo von 5 Sekunden würde doch reichen.
 
Heute sind die Enkel dran und die machen Radio anders.
Schön wär's. Es gibt kompetenten Nachwuchs, der in der Lage ist, ein Radioprogramm zu machen, das zugleich modern und anspruchsvoll ist. Aber der ist nicht bei WDR 2. Bei Deutschlandfunk Nova hat heute Nachmittag Paulus Müller moderiert - das war unterhaltsames, persönliches, witziges Radio. Ohne viel Politik und Weltgeschehen, dafür hat Müller tatsächlich über's Wetter gesprochen. Aber auf Augenhöhe, anregend, ohne aufgesetze gute Laune, nicht so, dass die letzten Gehirnzellen absterben. So sollte auch ein Programm für Erwachsene, wie WDR 2 es sein will, klingen.

Der RBB kann's doch auch. Klar, anderer Markt. Aber es gibt ja nicht nur Radio Eins auf der einen, und WDR 2 auf der anderen Seite. Da liegt (nicht nur buchstäblich) viel Acker dazwischen, der bewirtschaftet werden könnte. NRW ... ähm, ich meine: Der Westen hätt's verdient.

Das, was WDR 2 heute macht, ist nicht "anderes" Radio als (gar nicht so viel) früher. Es ist weniger Radio mehr. Was hat es mit modernem Radio zu tun, dass Montalk, Servicezeit, Arena, Sportzeit und auf Raten Weltzeit gestrichen wurden?
 
Montalk wurde durch ein moderneres Format ersetzt, dessen Moderator in Berlin lebt und pro Jahr ein bestimmtes Kontingent an Sendungen abliefert, die dann an vier Tagen in der Woche laufen. Talk ist also vorhanden. Ob man die Art Talk mit dem Montalk vergleichen sollte, bleibt jedem selbst überlassen. Die Arena findet zu bestimmten Knallerthemen immer noch statt, ansonsten gibt es genügend Strecken mit Hörerbeteiligung. Sportzeit wurde eingedampft, weil Übertragungsrechte an der BuLi verlorengegangen sind und die Weltzeit wurde zunächst als reine Hörersendung gestartet, mittlerweile gibt es auch die Korrespondentenberichte wieder. Kurz, die Elemente sind in veränderter Form noch erhalten.
 
Ok. Thadeusz beherrscht sein Fach. Aber a) läuft die Sendung nur eine Stunde am Stück, und b) hat der Gast nicht einmal mehr einen Musikwunsch frei.

Wie oft läuft denn die Arena? Ein paar Mal veranstaltete man sie noch, nachdem die reguläre Sendung entfallen war. Kurzum: Offiziell hat man sie nie beerdigt, aber de facto gibt es die Arena nicht mehr. Die Servicezeit gibt es auch nicht mehr.

In der freitäglichen Sportzeit ging es nicht nur um Fußball, wie der Name der Sendung verrät. Das hat nichts mit verloren gegangenen Übertragungsrechten zu tun.

Musikalische Themensendungen, Live-Konzerte, auch nicht mehr da.
 
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Natürlich gibt es auch kompetenten Nachwuchs, aber solange Buhrow und die Katastrophenwally die Ríchtung vorgeben, wird das nix.

Wobei... ich sehe Buhrow noch in jungen Jahren im selbstgestrickten Pullover betont alternativ bei West 3 die Spätnachrichten lesen, als da noch alle anderen in Schlips und Kragen saßen. Aus dem hätte glatt was werden können.
 
Wie gesagt, die Arena ist zu wichtigen Themen Teil der Nachmittagsstrecke. Livekonzerte gibt es an Feiertagen ab 23 Uhr, es gibt sie also noch, nur die Schlagzahl wurde drastisch heruntergefahren. Die Servicezeit ist in den Strecken aufgegangen und da der Thadeusz viermsl die Woche sendet, gibt es also anstatt zwei Stunden Talk am Montag insgesamt vier Stunden Talk. Ob es unbedingt Musikwünsche der Gäste geben muss, bleibt dahin gestellt.
 
Wie gesagt, die Arena ist zu wichtigen Themen Teil der Nachmittagsstrecke.
Wann war das das letzte Mal der Fall? Wie gesagt, zu Beginn gab's das ein paar Mal, seitdem habe ich davon nichts mehr mitbekommen. Außerdem hat man auch hier weniger als zuvor: In der ursprünglichen Arena hatte man vier Studiogäste, die untereinander und mit den Hörern diskutierten.

Die Servicezeit ist in den Strecken aufgegangen
Das ist aber sehr euphemistisch ausgedrückt. Welche Elemente der Servicezeit finden sich denn nun in anderen Programmstrecken?
 
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