Niedersächsische Landesmedienanstalt schreibt drei Versorgungsgebiete für Lokalradios aus

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aladin112

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Durch Schreiben der Niedersächsischen Staatskanzlei vom 05.01.2012 sind der NLM gemäß § 3 Abs. 3 Nr. 2 NMedienG UKW–Übertragungskapazitäten zugeordnet worden. Es handelt sich dabei um UKW–Übertragungskapazitäten, die für eine möglichst flächendeckende Versorgung der folgenden Gebiete bestimmt sind

Weiter: http://www.radiowoche.de/meldungen/...drei-versorgungsgebiete-fuer-lokalradios-aus/
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Schön wäre es, wenn jeder der sich bewirbt auch wirklich eine gleiche Chance hätte ;)
 
Das ist die erste Ausschreibung, in der die Privatradios auch ein Sendekonzept für den eigenständigen Netzbetrieb vorlegen können. Die Sendegebiete sind per Koordinaten beschrieben, beim Einreichen des technischen Konzepts kann der potenzielle Veranstalter z.B. angeben mit 2 kW auf der Frequenz 91,7 MHz vom Dach des eigenen Studios senden zu wollen. Anschließend wird sich die Netzagentur um die Koordinierung der Frequenz bemühen. Das ganze ist für Deutschland revolutionär, während es bei unseren nachbarn längst Ouzo ist, dass kleinere Privatradios ihre Sender selbst betreiben.
 
Oldenburg hat sich glaube ich nicht erledigt, weil es dort soweit ich weiß 2 Frequenzen gibt, also noch eine neben der Energy - Frequenz
 
@Sally: Frequenzen, die mit niedriger Leistung lokal genutzt werden können, gibt es genug; leider werden nur wenige davon auch koordiniert.

Bin mal gespannt, wer bei der Ausschreibung zum Zuge kommen wird.

Richard 1977 schrieb:
Und BRaunschweig wird dann wohl an BWR eins gehen.

Hoffentlich!

Radiocat schrieb:
Gute Idee! Ja, so sollte es auch sein...wenn man um ECHTEN Privatfunk bemüht ist.
In der Tat!

Hätte man von Anfang an privaten Programmveranstaltern diese Möglichkeit eröffnet, wäre die Radiolandschaft in Deutschland heute sicher reichhaltiger.

In den Achtzigern gingen in Baden-Württemberg unzählige private Lokalsender an den Start.
Die wenigsten davon konnten sich lange halten. Kein Wunder: Sie wurden alle dazu gezwungen, Sendeanlagen der Deutschen Bundespost anzumieten, die als Monopolist die Preise diktieren konnte. Dass das auf Dauer nicht gutgehen konnte, liegt auf der Hand. Die Folge: Senderschließungen und Fusionen, woraus eine geringere Vielfalt resultierte.

Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Rechteverwerter bis heute in Deutschland eine besondere Gier an den Tag legen und damit Entwicklungen, die im Bereich der Mediendienste im Ausland schon längst erfolgt sind (Stichworte: Slacker, Pandora, iHeartRadio, Spotify u.a.), hierzulande verhindern. Dies geht so weit, dass man Youtube in Deutschland ohne Proxyserver kaum noch verwenden kann, da zig Nicht(!)-Musikvideos allein deshalb gesperrt wurden, weil in ihnen ein paar Takte Musik irgendeines Interpreten erklingen, der seine Werke bei einem der GEMA zugehörigen Plattenlabel veröffentlicht hat.

Ja so ist Deutschland: Jeder klebt an seinen Pfründen; sei es die Telekom-Tochter MEDIA BROADCAST, seien es die Rechteverwerter oder die an den Privatradioketten beteiligten Presseverlage, die Konkurrenz genauso fürchten, wie die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, welche mit Programmen wie N-JOY, Jump, Einslive, Dasding, You FM oder Fritz Unterhaltungsformate besetzen, die eigentlich privaten Veranstaltern vorbehalten sein sollten, um neben den Einnahmen aus den Gebühren auch noch ein großes Stück vom Werbekuchen abzubekommen.
Und da wundert sich noch jemand, dass in Deutschland eine viel größere Öde in Sachen Radio herrscht, als im Ausland...
 
Ja, ich weiß. Ich denke nur, dass die NLM sicher keine Region Ausschreiben würde, wenn es dort nicht auch eine Frequenz gäbe, die den mit den Koordinaten beschriebenen Bereich auch versorgen kann, und zwar auch koordinierbar.
 
@ Internetradiofan

Ich glaube eher, dass es sich vielmehr um Frequenzvorschläge handelt. Zumindest für Oldenburg. ;)

Hier ist meine Sicht der Dinge zu den Frequenzen für OL:

88,8 halte auch ich für eher unwahrscheinlich, da man WDR 5 vom Langenberg nicht unterschätzen sollte.

90,4 wäre durchaus machbar, denn NDR 90,3 spielt in OL keine große Geige mehr und Radio Gelderland auf 90,4 dürfte auch kein Problem sein.

91,8 ist völliger Quatsch wegen Radio 1. Irgendwann wird Smilde wieder senden.

95,2 sollte auch machbar sein, denn NDR Info oder WDR 3 sollten der Frequenz nicht in die Quere kommen.

97,7 ist auch etwas unglücklich gewählt, denn N-JOY von Visselhövede ist noch zu stark und von Süden kratzt NDR 2 schon von Lingen.

105,2 wäre sehr gut, denn Rosengarten spielt keine große Rolle und Schwerin noch weniger. Ebenso Radio RST.


Ich würde die 98,9 noch vorschlagen, denn soweit ich weiß gibt es da auch nichts besonderes, was evtl. stören könnte.
Vielleicht NDR Kultur von Osnabrück auf 98,8, doch das halte ich eher für unwahrscheinlich. ;)


Grüßle.
 
@T.Frost: Klar waren das Vorschläge. Derjenige, der sie veröffentlicht hat, wollte damit wohl dem vom User "iro" vorgebrachten Argument, es gäbe nicht genügend freie Frequenzen, entgegentreten.

Der Sender Langenberg hat keinen Versorgungsauftrag für Oldenburg; wenn der mal bei Tropo reinkommt, ist das nicht tragisch.
Smilde ist circa 125 km entfernt; vielleicht könnten beim Wiederaufbau Einzüge in Richtung Deutschland vorgenommen werden.
Die 98,9 wurde sicher bewusst nicht genannt, denn die könnte bei entsprechender Leistung NDR Info auf der gleichen Frequenz in Bremerhaven stören.

Absolut freie Frequenzen gibt es heute ohnehin kaum noch; ich halte dies jedoch nicht für ein gravierendes Problem: Wenn ein Programm, das bspw. von einer entfernteren Großsendeanlage ausgestrahlt wird und im jeweiligen Zielgebiet entweder keinen Versorgungsauftrag hat, bzw. dieser durch einen anderen Umsetzer wahrgenommen wird, lassen sich die gleichen oder unmittelbar benachbarte Frequenzen durchaus belegen.
Dies wird u.a. bei der künftigen zweiten UKW-Kette in NRW der Fall sein: Dortmund wird bspw. über den Sender Langenberg mit 1Live auf 106,7 MHz versorgt. Gleichzeitig kommt das Programm auch über den Sender Bielstein mit einem ordentlichen Signal auf der 105,5 an.
Somit lässt sich die 105,4 für Dortmund koordinieren; die wird dann zwar in östlicher Richtung vermutlich keine große Reichweite haben, es gelingt jedoch, mit dieser Frequenz das Stadtgebiet störungsfrei abzudecken.
Oder nehmen wir Welle Niederrhein: Dieses wird in Viersen auf 100,6 MHz mit 1 KW ausgestrahlt, auf der 100,5 sendet jedoch aus Raeren-Petergensfeld das gleichnamige Hitradio mit 20 KW (auch wenn zumindest offiziell nicht die volle Sendeleistung in Richtung Norden rausgeht). In der Praxis schadet das eher 100'5 als Welle Niederrhein; letzteres geht in Viersen in Brüllwürfelqualität, während man dort für 100'5 schon einen trennscharfen Empfänger benötigt.
 
@ Internetradiofan.

Natürlich hat der WDR oder speziell der Langenberg keinen Versorgungsauftrag für Oldenburg, aber ich würde es für einen Fehler halten, einen neuen Sender auf die selbe QRG zu legen. Wie gesagt. Für den Langenberg braucht es nicht zwingend gute Tropo.

Nebenbei:
DXen war bis vor einigen Jahren mal ein kleines Hobby von mir, habe es aber nie so professionell betrieben wie manch anderer.

Ich bin kein Freund davon, Sender zu dicht zusammen zu legen. Das es nicht funktionieren sollte behauptet auch keiner, aber ein wirklicher Hörgenuss ist es nicht.

Ich weiß nicht, ob du die Situation nordöstlich von Hamburg kennst, wo Delta Radio auf 107,4 und Ostseewelle auf 107,3 gegeneinander ankämpfen. Bei Radio NORA und Bremen 4 sieht es ähnlich aus.

Ich bin auch für mehr Vielfalt im Äther, aber bitte nicht auf Biegen und Brechen.
 
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