NKL?

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Hallo Paletti!

Ein NKL ist ein Nichtkommerzieller Lokalfunk; so etwas wie ein OK (Offener Kanal) - nur mit ein wenig mehr Struktur, quasi.

NKL's gibt es - soweit ich weiß - in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen (wenn es mehr gibt, berichtigt mich bitte!).

Ein NKL ist meiner Meinung nach sehr gut, um in die "Radiobranche" einzusteigen.
Dort bekommen "Anfänger" Chancen, sich in den verschiedenen Sendungen als Moderatoren zu beweisen, bzw. ihr journalistisches Können zu zeigen.

Ein NKL ist - im Gegensatz zu den "Großen" - sehr zugangsoffen. Jeder ist willkommen und es kommt nicht darauf an, dort zum steinreichen Medienmacher zu werden, sondern in solchen Sendern wird meißt aus Spaß an der Freud' gearbeitet. In einem NKL wirst Du viele ehrenamtlich Tätige finden, aber natürlich auch einige Volontäre oder halt Redakteure.

NKL's werden meist von privaten Radio-Vereinen finanziert.

Vielleicht kann Dir PhilieB noch ein wenig mehr dazu verraten. :)

Schöne Grüße,
Schtäffiii
 
Noch ein bisschen genauer :

NKLs unterscheiden sich vom Offenen Kanal insofern, als im Offenen Kanal grundsätzlich jeder senden darf, der will, allerdings vor den möglichen rechtlichen Konsequenzen (etwa Verfahren wegen Volksverhetzung, Jugendschutzverstößen, etc.) nicht geschützt ist. Prinzip "Sendeschleife".

Beim NKL kann der jeweils lizensierte Verein im Rahmen des Landesrundfunkgesetzes entscheiden, was läuft. Das kann dann auch OK-ähnlich klingen, genauso gut aber auch als lokales Magazin-Radio, nur eben ohne Werbung, konzipiert sein.

In Sachsen gibt es übrigens keine NKLs. Die drei "freien" Radios in Sachsen sind de jure privatwirtschaftlich verfasste Unternehmen, ähnlich Radio Z in Nürnberg oder das verstorbene Radio 100 in Berlin.
In der Aufzählung fehlt übrigens Sachsen-Anhalt, wo die Landesmedienanstalt MSA an ihren drei NKLs in Halle, Naumburg und Aschersleben zunehmend Freude hat, nach eigener Darstellung.

Finanziert werden NKLs übrigens zu einem großen Teil von einem dafür vorgesehenen Anteil am GEZ-Gebührenaufkommen, das wird aber von Land zu Land unterschiedlich gehandhabt.

Die Zahl der NKLs wächst übrigens stetig, in Städten, in denen es keine lokalen ÖR- oder Privat-Sender gibt, kann einem NKL auch eine nicht unbeträchliche Bedeutung zuwachsen, Beispiel : Radio Lotte in Weimar.
 
Anmerkung zur Aufzählung:

In Schleswig-Holstein gibt's keine NKL's. Auch keinen kommerziellen Lokalfunk. Dafür aber mehrere OK's und machnchmal Veranstaltungsfunk. Der OK Lübeck ist von der Programmstruktur aber fast wie ein NKL organsisiert. Da gibt es auch viele Magazinsendungen in speziellen Zeitschienen.
Ehemalige OK-Leute findest Du heute z.B. bei Delta, RSH und Energy.
 
@Deason:
Zumindest in Niedersachsen werden die NKLs nicht über die GEZ-Gebühr finanziert, sondern durch Mittel, die die niedersächsischen Privatsender zur Verfügung stellen müssen (im Rahmen [oder zusätzlich?] zu ihren Lizenzgebühren).

Die NKLs sind in ihren Ur-Strukturen aus den Bürgerinitiativen der 70er Jahre entstanden - damals zum Teil noch als illegealer Piratenfunk. Der erste NKL der eine offizielle Lizenz bekommen hat ist Radio Dreyeckenland - entstanden aus den Bürgerinitiativen, die sich gegen Atomkraftwerke im Dreiländereck wehrten.

Viele Engagierte aus diesen zeiten bezeichnen diese Entwicklung, dass jetzt viele die NKLs als "Sprungbrett" sehen, als eine Unart! Ursprüngliches Ziel war es doch, Partizipation der Bürger und ein politisches Gegengewicht zu den etablierten Medien in den Regionen zu erreichen und zu etablieren...

So als Zusatzinfos...;)

Gruß
JAKE
 
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