No-Billag-Initiative

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Trittbrettfahrerei kann es nicht geben.
Wird es dann wohl aber, denn in der Hauptsache die Initianten kündigten vor einiger Zeit bereits an, sich, falls ein "JA" durchkommt, über ARD und ZDF informieren und empfahlen das auch ihren Anhängern. Es wird auch ständig wieder als "Argument" in Talks zum Thema angebracht, dass "News und Sport schließlich (außer Schweiz betreffend) problemlos via ARD und ZDF verfügbar" seien und die SRG-Programme daher, außer als Pay-TV, keine weitere Existenzberechtigung hätten.

[off topic]Vielleicht sollten ARD und ZDF mit ihren TV-Programmen an dieser Stelle beginnen nachzudenken, wie sie massiv Kosten einsparen können. Thema: Lizenzen,...[/off topic]
 
Das würde die Diskussion hierzulande aber mächtig anheizen, wenn es etwa hieße: "Hier muss jeder Haushalt bezahlen - jenseits der Grenze hören und sehen die Leute kostenlos zu."
 
Ja schade, keine neuen Erkenntnisse. Ganz im Gegenteil: Exakt dieselben "Argumente" der Vertreter der Gegner des Rundfunkbeitrages wie in der NoBillag-Diskussion.

Edit:
Ach ja, eine interessante Sache ist doch gegen Ende der Sendung passiert:
Th. Gottschalk hat faktisch vorgeschlagen die ARD abzuschaffen.
 
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Ja, leider wurde dabei nicht herausgearbeitet, dass die Freiwilligkeit, nur für das zu bezahlen, was wirklich gesehen werden will, langfristig und zwangsläufig zu Verringerung von Allgemeinbildung in der Gesellschaft beiträgt. Gewiss, bei seinem Beispiel der US-amerikanischen Medienlandschaft war er dicht dran, aber zu dieser steilen These hat sich dann auch Tom Buhrow nicht aufschwingen können oder wollen. Dennoch fand ich ihn ausgesprochen sachlich und überzeugend.
 
langfristig und zwangsläufig zu Verringerung von Allgemeinbildung in der Gesellschaft beiträgt
Ich sage: mehr als das. Es wird eine neue Stufe des kulturellen Sterbens einläuten, es wird Provinzen kulturell noch provinzieller machen und es hätte auch das Zeug, kleinere Spielstätten (Theater, Klassische Musik) zu killen. Es würde recht wahrscheinlich zum Verschwinden einiger der wichtigsten Themen unserer Zeit aus Rundfunk und Fernsehen führen und es gäbe eine humanistische Finsternis, wie wir sie seit Ende des zweiten Weltkrieges in Deutschland nicht mehr erlebt haben. Wir säßen dann bezüglich Rundfunk und Fernsehen in der Filterblase des Großkapitals. Genau dorthin sollen wir auch, daher die massiven Bemühungen, die Öffis sturmreif zu schießen.

Klar: Popdudler jeglicher Coleur meine ich damit nicht, sondern Bayern 2, SWR 2, DLF, WDR 3, BR Klassik, arte, ...
 
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Es wird eine neue Stufe des kulturellen Sterbens einläuten, es wird Provinzen kulturell noch provinzieller machen und es hätte auch das Zeug, kleinere Spielstätten (Theater, Klassische Musik) zu killen. Es würde recht wahrscheinlich zum Verschwinden einiger der wichtigsten Themen unserer Zeit aus Rundfunk und Fernsehen führen und es gäbe eine humanistische Finsternis, wie wir sie seit Ende des zweiten Weltkrieges in Deutschland nicht mehr erlebt haben. Wir säßen dann bezüglich Rundfunk und Fernsehen in der Filterblase des Großkapitals.
Nun sage das mal den 80% intellektuell benachteiligen Bürgern dieses Landes, die es nicht gelernt haben, zu lernen, Argumente aller unvoreingenommen anzuhören, auf ihre Stichhaltigkeitig zu prüfen, um daraus letztlich eine eigene Meinung zu gewinnen. Viel weniger anstrengend ist es doch, für jetzt und heute abzulehnen, irgend eine "Zwangsgebühr" zahlen zu müssen. Wir sind doch freie Menschen und können doch 2018 unsere Bildung, Unterhaltung und Infomationen aus Milliarden von frei zugänglichen Internetquellen saugen. Können wir. Machen die intellektuell nicht benachteiligen Bürger auch. Aber eben nur die.
 
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Also Radio und Fernsehen, egal ob Öffi oder privat, gibt es weder wegen den Intellektuellen noch wegen, das andere Extrem, den geistig Unternivellierten oder etwa wegen der Rentner, denn Fans von "Schöne Maid, hast du heut für mich Zeit?", könnten schon alle tot sein.

Nein, Radio und Fernsehen sind wegen dem Geschäft da, der Werbung also, wo die Geschäfte zu generieren sind oder, wie es einst Frank Zappa mit einem Albumtitel zum Ausdruck brachte: We're only in It for the Money.
Alles andere spielt nullkommanull Geige, denn bekanntlich kommt immer zuerst das Fressen und alles andere unter "Ferner liefen", auf hybrid-deutsch, das Entertainment.

Ohne die Öffis aber wird ein Wirtschaftszweig wegbrechen, also wenn alles, was geglotzt werden will, bezahlt, sprich gekauft werden muß. Vorproduzierte Sendeinhalte werden auf Abruf mit Centbeträgen vergütet, klasse. Ein temporäres Programm ohne die Beständigkeit des Jetzigen.

Wer nicht bezahlt, also konsumiert, der ist nicht vergessen, sondern lediglich nicht vorhanden, der ist einfach irrelevant, Luft oder: Nich' ganz dicht.
 
Th. Gottschalk hat faktisch vorgeschlagen die ARD abzuschaffen.

Ich habe die Sendung gesehen. Gottschalk hat vorgeschlagen: das ZDF als bundeseinheitliches Programm, die ARD für Regionales und Tagesthemen. Für beide: Abschied von der Quote, der Bereich Quotenfernsehen wird abgedeckt durch die Privaten, dafür mehr Inhalte, die dem öffentlich-rechtlichen Auftrag entspringen.
 
und es gäbe eine humanistische Finsternis, wie wir sie seit Ende des zweiten Weltkrieges in Deutschland nicht mehr erlebt haben. Wir säßen dann bezüglich Rundfunk und Fernsehen in der Filterblase des Großkapitals.
Ist das nicht Ziel (und Erfolg) der Helmut Kohlschen "geistig moralischen Wende" gewesen?
 
Ich habe die Sendung gesehen. Gottschalk hat vorgeschlagen: das ZDF als bundeseinheitliches Programm, die ARD für Regionales und Tagesthemen.
Na ja, nicht ganz:
Da war beispielsweise Thomas Gottschalk, der am Ende eines nun wirklich langen Abends – es war kurz vor 0.30 Uhr – noch einmal die alte Idee hervorkramte, dass bundesweit ein öffentlich-rechtliches Fernsehprogramm in Gestalt des ZDF ausreiche, während sich die ARD-Anstalten auf ihre Regionalprogramme beschränken sollten.
Quelle
 
In diesem Zusammenhang möchte ich SRF 1 loben. An Abstimmungssonntagen die mich interessieren höre ich eigentlich immer dort zu. Von der Ruhe und Sachlichkeit mit der man da die Ergebnisse durchspricht könnten sich viele andere deutschsprachige Sender eine Scheibe abschneiden.
 
Die Debatte war da, die Entscheidung ist sehr klar ausgefallen, die Steuer bleibt und der SRF On-Air.
Ja. Ja. Nein. Ja, zum Glück!

In diesem Zusammenhang möchte ich SRF 1 loben. An Abstimmungssonntagen die mich interessieren höre ich eigentlich immer dort zu.
Kann ich nachvollziehen. Immerhin hat das SRF den grossen Vorteil, dass dort schon ab Mittag an Abstimmungssonntagen Berichterstattung läuft. Auch hat man so gar kein Problem damit sämtliche Beteiligten einer Abstimmung (Befürworter/Gegner) zu Wort kommen zu lassen.
Den einzigen Punkt, der mich stört ist, dass die Hochrechnungen schon SEHR früh bekannt gegeben werden. Das könnte beeinflussend auf die Bevölkerung wirken.
 
die letzte Ausgabe des Medienmagazines vom Potsdamer radioeins war sehr erhellend, was die Finanzierung des schweizerischen Privatradio-Sektors und der Lokalen Sender angeht. Gute Entscheidung heute. :thumbsup:
 
Eines verstehe ich nicht: Wieso gibt es verhältnismäßig viele Befürworter, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abzuschaffen, auch wenn sie heute in der Schweiz unterlegen waren. Dass die Überlassung von Bildung, Information und Kulter den Privaten, die ausschließlich - in diesem Forum immer wieder unterstrichen - nichts anderes als das Gewinnmachen des Unternehmens im Sinn haben, zwangläufig zur "Verdummung" im erstgemeinten Sinn beitragen wird: nehmen dies die "Beitrags"-Gegner tatsächlich in Kauf und reden immer noch von Marktwirtschaft, die dies alles zum besten regeln wird? Ich habe keine Mühe, es nicht zu glauben.
 
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Ich kann 2 Stoßrichtungen erkennen.

Zum einen lehnen (in Deutschland) diejenigen bevorzugt die öffentlich-rechtlichen Programme ab, die sich am rechten Rand der Gesellschaft befinden (der in manchen Landesteilen bis weit in die Mitte reicht). Gestern las ich, dass AfD-Anhänger zu 80% die öffentlich-rechtlichen ablehnen. Dazu gehören dann "Staatsfunk", "Merkel-Propaganda" - das Programm ist ihnen zuwider, weil es "links" wäre. "Links" heißt z.B., der KiKa zeigt eine Reportage, in der deutsche und nichtdeutsche Kinder ganz selbstverständlich miteinander befreundet sind . Sowas geht nicht, befinden z.B. im Osten viele. Dort wird den Kindern das KiKa-Schauen inzwischen von den Eltern teils verboten. Man will diese "Infiltration" des "Fremden" nicht und hält es für staatlich gesteuert.

Ob diese Leute glauben oder wahrnehmen, die Privaten in Deutschland wären auf "ihrer", also auf der völkischen, rassistischen Seite, weiß ich nicht. So merkbefreit kann man ja eigentlich gar nicht sein.

Das sind etablierte Leute aus der Mittelschicht, die sich regelrecht ekeln vor Fremden. Ich kann das, was ich bei ihnen an auch körperlichen Reaktionen (Gesichtsausdruck etc.) erlebe, nur als "Ekel" deuten. Fremde gehören nicht in deutsche Städte, nicht in deutsche Häuser, nicht in deutsche Familien. Ich kenne das massiv aus Thüringen, aber auch in Berlin hatte ich solche Fälle. Mein (nun natürlich ex-)Zahnarzt erzählte mir bei meinem letzten Besuch, dass seine Freunde aus Europa fliehen würden wegen der "Islamisierung". Falls Du nen anständigen Zahnarzt kennen solltest in Berlin, der fachlich auch so gut wie mein bisheriger war, dann nehme ich gerne Hinweis entgegen. ;)

Zum anderen kenne ich die Argumentation "ich habe Netflix, Amazon und massenhaft BluRays, was soll ich mit dem Öffi-Scheiß?" Dort sind zumindest erstmal aktuelle Reportagen, Berichte etc. nicht bedeutsam. Man guckt halt Filme. Inwieweit da teils auch politisches dahintersteckt, weiß ich nicht.

Dann schau auch mal nach Österreich, hier die letzten Einträge beispielsweise mit den zugehörigen Links:
https://www.radioforen.de/index.php?threads/was-ist-neu-bei-fm4.37647/page-5

Dort könnte es sich sehr bald zeigen, was hinter solchen Bestrebungen steht, sobald die Rechten an der Macht sind: sie versuchen, echten "Staatsfunk draus zu machen. Es geht hier um Propagandainstrumente.

die letzte Ausgabe des Medienmagazines vom Potsdamer radioeins war sehr erhellend, was die Finanzierung des schweizerischen Privatradio-Sektors und der Lokalen Sender angeht.
Dann hier der Podcast, lohnt: https://rbbmediapmdp-a.akamaihd.net...a131_f9fbf679-54aa-4e0f-b349-09e8e3b28b09.mp3
 
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Zum einen lehnen (in Deutschland) diejenigen bevorzugt die öffentlich-rechtlichen Programme ab, die sich am rechten Rand der Gesellschaft befinden
Nur für die wie mich, die ausschließlich das lesen, was geschrieben steht: Programme am rechten Rand der Gesellschaft?

Als Dein mir nächstes Posting, meine Frage: meinst Du mit "Du" mich oder jedweden Leser?

Im Übrigen: Ich habe von Bildung, Information und Kulter geredet. Private bedienen mit Abstrichen allenfalls den vierten, von mir nicht genannten Bereich "Unterhaltung" - die ÖRs diesen ganz miserabel für Zuschauer unter 70.

Unterhaltung bei den ÖRs für junge Menschen unter 50 mit Niveau: ganz schwierig, aber eine Aufgabe, die bestenfalls nur sie lösen könnten - und müssten.
 
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Nur für die wie mich, die das lesen, was geschrieben steht: Programme am rechten Rand der Gesellschaft?
Kann ich zwar auch nach mehrmaligem Lesen nicht so deuten, aber dann stelle ich den Satz halt etwas um:

Zum einen lehnen (in Deutschland) diejenigen, die sich am rechten Rand der Gesellschaft befinden, bevorzugt die öffentlich-rechtlichen Programme ab,.

Verständlicher so?

Als Dein mir nächstes Posting, meine Frage: meinst Du mit "Du" mich oder jedweden Leser?
F*ck. Schaltfehler im Hirn. Man sollte nicht schreiben und parallel Podcast hören. Zumindest nicht, wenn man blond ist. Streiche "Du" und setze @CosmicKaizer (eins über Dir und von mir blöderweise unter dem "Du" zitiert statt darüber). Er kommt aus Berlin.
 
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