Noch ne Programmreform: WDR3 und die Radioretter

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Das Beste an WDR 3 sind für mich persönlich ja die open-Strecken ab 23 Uhr, die stehen zum Glück auch weiterhin nicht zur Diskussion.
 
Wenn Sie dann sowas lesen
ricochet schrieb:
der Umbau öffentlich-rechtlicher Wellen zu industriehörigen Chartmaschinen?
wissen Sie Bescheid.
Industriehörig. Gesteuert. Usw. usw. usw.

Habt Erbarmen! Lasst den Mann mal irgendwo Radio machen, damit er von seinem schlimmen Trip endlich herunterkommt.
 
Sehr gut finde ich die Sendung „Resonanzen“, 18:08 - 20:00 Uhr auf WDR 3. Hier wird eine alternative Musik gespielt, welche man in anderen Programmen nicht findet.
 
Aber das Profil wird nicht nur durch die Musik bestimmt, sondern auch durch die Themen und die Moderation. Meiner Meinung nach, wird in diesem Forum zu viel über die Musik geschrieben und zu wenig über die Themen im Programm. So kann ich mir bei WDR 2 keine Sendung, wie z. B. "In unserem Alter" vorstellen.
"In unserem Alter" ist zudem im Prinzip auch die einzige Magazinsendung von WDR 4. Viel Wort, wenige und unaufdringliche Musik dazwischen. Sieht man vom Tag um 5 ab, gibt es bei WDR 4 höchstens ein paar "bunte Themen" im Programm, das ist schon ein Unterschied zu WDR 2, welches zumindest in weiten Teilen des Tagesprogramms sich wichtigen aktuellen Themen widmet. Nicht (mehr) in dem Umfang wie früher und nicht so intensiv wie etwa der DLF, aber das ist ein anderes Thema.
Die Resonanzen spielen wirklich interessante Musik, das sehe ich genauso.
Und gerade noch entdeckt:
WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz antwortet auf die Replik der "Initiative für Kultur im Rundfunk" auf seine Stellungnahme zur geplanten Veränderung bei WDR 3
 
DWDL.de Radio-Update vom 8. März schrieb:
Die geplante Reform des Kultursender WDR 3 schlägt weiterhin hohe Wellen. Die Initiative "Die Radioretter", in der sich Kulturschaffende zusammengetan haben und in einem Offenen Brief an WDR-Intendantin Piel scharfe Kritik übten, hat inzwischen über 12.500 Unterstützer auf ihrer Website die-radioretter.de gefunden. Solidaritäts-Adressen kamen inzwischen unter anderem auch vom Bundesvorstand der Fachgruppe Medien in ver.di. Dieser öffentliche Protest führte auch dazu, dass der WDR-Rundfunkrat die Reform nicht abgenickt hat, sondern die Geschäftsleitung stattdessen gebeten hat, dem Programmausschuss ein Gesamtkonzept für WDR 3 und WDR 5 vorzulegen. WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz hatte schon in seinem Antwortschreiben auf den Offenen Brief betont, dass man WDR 3 und WDR 5 gemeinsam betrachten müsse. Schließlich gelte es, die beiden Sender so aufeinander abzustimmen, dass sie sich nicht doppeln, sondern ergänzen. "Der Rundfunkrat des WDR und sein Programmausschuss sehen diese Beratungen in den Gremien und die Diskussion in der Öffentlichkeit als Chance, die von der Geschäftsleitung vorgetragenen Argumente unter Beachtung der Besonderheiten von WDR 3 als Kulturwelle intensiv abzuwägen und die Intendantin entsprechend zu beraten", erklärte die Programmausschuss-Vorsitzende Petra Kammerevert.

Beim WDR sieht man die Zurückhaltung des Rundfunkrats gelassen und will das neue Konzept nun laut "FAZ" am 20. März vorlegen. Der "Süddeutschen" sagte Hörfunkdirektor Schmitz: "ich finde gut, dass wir nochmal eine Diskussion bekommen". Verständnis für die scharfen Proteste hat er allerdings nicht: "Wenn gekürzt werden sollte, könnte ich die Proteste ja verstehen, aber wir kürzen nichts, wir schichten lediglich Ressourcen um." Zudem handle es sich um "relativ geringfügige Änderungen. Am Charakter von WDR 3 ändere sich dadurch nichts. Die Kritiker kritisieren die Pläne hingegen als "undurchdacht". "Die allmähliche Zurichtung eines anspruchsvollen Kulturprogramms in ein leicht konsumierbares Häppchenangebot ist nicht nur schädlich, sondern auch gescheitert. Und die Fortsetzung falschen Denkens löst nicht die Probleme, die es schuf", schrieben sie in ihrem Offenen Brief. Die Antwort von WDR-Hörfunkdirektor Schmitz gibt es ebenfalls in Form eines Offenen Briefes.
 
Mittlerweile hat man sich tatsächlich erbarmt, das Thema mal im eigenen Programm anzusprechen.

Im Medienmagazin von WDR 5 gab es gestern ein Interview mit dem Hörfunkdirektor. Das Medienmagazin ist nun wirklich nicht als Aushängeschild für diesen Sender bekannt. Für meinen Eindruck so ziemlich die peinlichste Sendung im ganzen Programm. Da gibt es andere ARD-Anstalten, die diesen Job um Längen besser machen.

Daher bitte nicht auf nüchternen Magen: http://www.wdr5.de/sendungen/toene-texte-bilder/s/d/10.03.2012-15.05/b/schmitz.html

Ist dies das neue Selbstverständnis des Journalismus, jeweils nur eine Seite zu Wort kommen zu lassen?
 
Liberal mag ja für das Kultur- und Gesellschaftsverständnis gelten, aber nicht was die Personalhierarchie betrifft. Da werden rücksichtslos Mitarbeiter unter Druck gesetzt, um die vorgegebenen Ziele der Plüschetage durchzusetzen, wie mit ein ehemaliger Redakteur bei WDR II mitteilte. Dies war zu einer Zeit, als Frau Piel dort noch Wellenchefin war. Die Frau wird, seit sie in der Position der Intendantin ist, ihre üblen Methoden wohl kaum geändert haben.
 
Im Medienmagazin von WDR 5 gab es gestern ein Interview mit dem Hörfunkdirektor. Daher bitte nicht auf nüchternen Magen: http://www.wdr5.de/sendungen/toene-texte-bilder/s/d/10.03.2012-15.05/b/schmitz.html
Na, jetzt wissen wir es ja: Was die Unterzeichner der Initiative (mittlerweile über 17.000) umtreibt, ist eher "verbreitetes Unwohlsein", und hat weniger mit dem zu tun, was der WDR vorhat.

Nett auch die superkritische Frage der Moderatorin "Wollen Sie die qualitativ hochwertigen Programme abschaffen?". Nun hätte ich erwartet, daß der Hörfunkdirektor sagt: Ja, wir sägen alles, was Qualität hat, ratzekahl ab. Stattdessen die vollkommen überrraschende Antwort: "Nein, Natürlich nicht."
 
Mögen alle Kritiker und Interessierten vorbeikommen:
http://www.wdr.de/unternehmen/gremien/rundfunkrat/aktuelles.jsp schrieb:
Rundfunkrat – Aktuelles
Öffentliche Sitzung des WDR-Rundfunkrats

Entsprechend seiner Terminplanung 2012 führt der WDR-Rundfunkrat am 16. April 2012 eine öffentliche Rundfunkratssitzung durch.
Die Sitzung findet statt
am 16. April 2012​
in der WDR-Kantine (WDR-Arkaden, Elstergasse 1, 50667 Köln)​
und beginnt​
– nach einem internen, nichtöffentlichen Teil –​
um 16:00 Uhr.​
Vorgesehene Dauer: ca. 2 Stunden.​
Tagesordnung der öffentlichen Sitzung am 16. April 2012
(ab 16:00 Uhr)
  1. Bericht der Vorsitzenden​
  2. Bericht der Intendantin​
  3. Programmänderungen WDR 3 – Zwischenbericht​
  4. Zukünftige Entwicklung bei ARTE (Bericht aus dem Programmausschuss, Entwurf einer Stellungnahme)​
  5. Beratungen zur Talkleiste am Abend im Ersten (Bericht aus dem Programmausschuss, Entwurf einer Stellungnahme)​
  6. Programmfortschreibung WDR Fernsehen (Bericht aus dem Programmausschuss)​
  7. Anfragen​
  8. Verschiedenes​
Gesprächsrunde im Anschluss

Im Anschluss an die Sitzung haben die Zuhörerinnen und Zuhörer Gelegenheit zu einer Gesprächsrunde mit den Vorsitzenden des Rundfunkrats und der Ausschüsse zu den Themen der Sitzung sowie weiteren Themen, für die der Rundfunkrat nach dem WDR-Gesetz zuständig ist. Während der Sitzung selbst sind die Zuhörer/innen nicht berechtigt, sich an den Beratungen zu beteiligen.
Das Ende der Veranstaltung ist für 19:00 Uhr vorgesehen.
Wichtiger Hinweis

Wichtiger Hinweis: Um eine Einschätzung der voraussichtlichen Zahl der Teilnehmenden zu haben, werden Interessenten gebeten, sich in der Geschäftsstelle des WDR-Rundfunkrats zu melden, am besten unter: rundfunkrat@wdr.de, oder telefonisch unter: 0221/220-5601.
Online-Angebot des Rundfunkrats

Weitere Informationen über den Rundfunkrat, sein Aufgabenspektrum, seine Aktivitäten und Mitglieder entnehmen Sie bitte dem Online-Angebot auf diesen Seiten. Bei Nachfragen helfen wir Ihnen gern weiter.
Ruth Hieronymi,
Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats
 
Ich denke da an Bayern 4 Klasssik, ein reines Musikprogramm. Die interessanten Wortprogramme laufen auf Bayern 2. Ich könnte mir so eine Programmaufteilung auch für WDR 3 und WDR 5 vorstellen.
 
Ich denke da an Bayern 4 Klasssik, ein reines Musikprogramm. Die interessanten Wortprogramme laufen ausschließlich nur auf Bayern 2. Ich könnte mir so eine Programmaufteilung auch für WDR 3 und WDR 5 vorstellen.


Na da gibt der Berry-Rater der WDR-Chefetage wieder mal einen guten Rat - schließlich hält er ja so viel von Bayern 4 Klassik, dass er eben das Programm als Vorbild für das neue, weichgespülte WDR 3 empfiehlt.


Noch gestern schrieb er übrigens in einem anderen Thread über die bayerischen Radiosender:


" ...Das einzig gute Hörfunkprogramm in Bayern ist Bayern 2."


Was schert mich mein Geschwätz von gestern.
 
Und wo ist da der Widerspruch zwischen meinen Aussagen?
Das Bayern 4 Klassik ein reines Musikprogramm ist hat doch nichts damit zu tun, dass ich Bayern 2 für das einzig gute Hörfunkprogramm in Bayern halte. Es geht hier um die Programmaufteilung.
 
Ich denke da an Bayern 4 Klasssik, ein reines Musikprogramm. Die interessanten Wortprogramme laufen auf Bayern 2. Ich könnte mir so eine Programmaufteilung auch für WDR 3 und WDR 5 vorstellen.
Zustimmung. Davon ist man aber meilenweit entfernt und in die Richtung scheint es ja auch nicht zu gehen.
 
Und wo ist da der Widerspruch zwischen meinen Aussagen?
Das Bayern 4 Klassik ein reines Musikprogramm ist hat doch nichts damit zu tun, dass ich Bayern 2 für das einzig gute Hörfunkprogramm in Bayern halte. Es geht hier um die Programmaufteilung.

Du hälst also Bayern 2 für das einzig gute Programm und empfiehlst dem WDR im Bereich der Programmaufteilung den gleichen Weg wie der BR zu gehen. Folgerichtig wäre dann also nur noch WDR 5 ( entspräche Bayern 2) das einzig gute Hörfunkprogramm in NRW und nicht ein verflachtes WDR 3 - weil analog zu BR Klassik hier überwiegend auf Musik gesetzt werden würde und WDR 3 weitgehend wortbefreit wäre.

Hoffentlich geben die *****pfeifen beim WDR (und NDR) nicht auch nur einen Cent für solche Berry-Rater aus.
 
Du hälst also Bayern 2 für das einzig gute Programm und empfiehlst dem WDR im Bereich der Programmaufteilung den gleichen Weg wie der BR zu gehen.
Selbstverständlich halte ich eine Kultur-Musikwelle für sinnvoll. Allerdings kann ich mir diese musikalisch vielfältiger als BR Klassik vorstellen.
 
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