Nordwestradio

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Also NDR2 würde ich nicht als "widerlich" schimpfen, immerhin ist es ein Programm, das nach den Vorstellungen der großen Masse gestaltet wird und das somit dem allgemeinen Geschmack vieler norddeutscher Hörer entspricht. Beim Nordwestradio hätte ich mir nach einer merhmonatigen Planung und Ideenphase wesentlich mehr Mut für eine merkbare Weiterentwicklung erhofft. Der bisherige Nordwestradio-Stil ist aber im Wesentlichen beibehalten worden. Die Musikauswahl ist gelinde gesagt etwas zu müde und "cheesy" - mit zu wenig Höhepunkten. Hörer mit Anspruch wird das bisher gestört haben und genauso wird es diejenigen, die auf anspruchs- und gehaltvolle Wortbeiträge Wert legen, auch jetzt wieder abhalten, den Sender dauerhaft aktiv zu hören. Dennoch hoffe ich, dass Anja Goerz mit ihrer "Radio Eins"-Erfahrung auch Ideen und Wissen nach Bremen bringt, die das Programm doch noch etwas interessanter und lebendiger machen. Die Macher sollten ruhig nochmal Ideen sammeln und vielleicht einen Blick auf "Radio Eins", "FM4" oder "Bayern 2" werfen. Schön fände ich es auch, wenn Künstler aus Norddeutschland Platz im Programm fänden, um auch musikalisch ein bisschen mehr die kulturelle Vielfalt des Nordwestens darzustellen.
 
Also NDR2 würde ich nicht als "widerlich" schimpfen, immerhin ist es ein Programm, das nach den Vorstellungen der großen Masse gestaltet wird und das somit dem allgemeinen Geschmack vieler norddeutscher Hörer entspricht.
Dem einen gefällts, dem anderen nicht. Geschmäcker sind eben unterschiedlich. ;)
Grundsätzlich habe ich auch nichts gegen solche Programme. Wenn man dann aber zu viele davon hat und keine Alternative, fangen sie an einem gewaltig auf den Keks zu gehen.
 
Vom einstigen Kulturprogramm ist nicht mehr so viel übrig.

Was auch die Frage aufwirft, inwieweit Radio Bremen künftig noch Geber bei Nachtkonzert und Radiofestival sein wird.

(Um dem möglichen Einwand vorzugreifen, das Nachtkonzert sende jetzt doch immer der BR: Ganz so einfach ist die Sache nicht; siehe http://www.ard.de/home/radio/Woher_kommt_das_ARD_Nachtkonzert_/341420/index.html)

Wohlwollend könnte man das ganze als weitere Folge des Spaardiktates sehen

Das Ausmaß an Wiederholungen, mit dem sich das Wortrestradio präsentiert, sieht in der Tat schwer nach Sparprogramm aus.
 
Punt 1: widerlich wäre für NDR 2 noch milde, der Sender ist ein Schatten seiner Selbst und eine Schande für den ÖR-Rundfunk!

Punkt 2: Nordwestradio ist von der Aufmachung nicht uninteressant, vereinzelt laufen auch ansprechende Musikstücke, nur: der Sender ist musikalisch viel zu seicht, da wird sich zuwenig getraut. Ich erwarte keinesfalls ein zweites FluxFM wie ein Vorredner schoneinmal erwähnte aber so ein wenig in die Richtung von radioeins dürfte es dann doch gehen und der ein oder andere Titel "unbequemer" Musik würde den Programmfluss sicherlich nicht stören, ganz im Gegenteil.

Das Soundprocessing ist jedenfalls immer noch weitaus angenhmer als das anderer ARD-Anstalten, glücklicherweise hat man in der Hinsicht nicht verschlimmbessert und hier in Hamburg geht die 88,3 in einigen Stadtteilen südlich und westlich von Alster und Elbe auch noch annähernd beifahrertauglich!
 
Herrgott wer mäkelt denn? Einige sind doch voll des Lobes und bisher waren auch die kritischen Stimmen eher dezent, inklusive meines Posts. Zumal sich das NWR ja auch bewusst abgrenzen möchte, dazu gehört aber eben auch mal etwas mehr Mut und nicht wieder im Fahrwasser des Seichten herumdümpeln.
 
Eben.

Man hat sich zu einer anspruchsvollen Popwelle gewandelt, nur die Musik könnte ein wenig mehr Ecken vertragen. Zu dem Ergebnis bin ich auch nach einer Woche aufmerksamen Hören gekommen.

Sonst ist das Nordwestradio wirklich gut gemacht und steht für mich stellvertretend für eine gute öffentlich-rechtliche Pop und Infowelle.:thumbsup:
 
Also ich will hier mal nicht mäkeln. Heute zwischen Kiel und Köln unterwegs gewesen. Kurz hinter HH die 88,3 eingeschaltet und bei Osnabrück ziemlich traurig gewesen, als es vorbei war. Zumindest ich finde das Programm Balsam für meine Ohren...
 
Es wäre schön, wenn man diesen "Alles Gute für die Ohren" Claim etwas weniger einsetzen würde. Den empfinde ich doch etwas als störend.
 
Die Musik gefällt mir gut. Es sind einige mir unbekannte Sachen dabei, aber das ist ja nicht unbedingt etwas negatives. Gefreut habe ich mich unter anderem über "Veronica" von Elvis Costello und "Stranger than fiction" von Joe Jackson, die ich seit der Verflachung von WDR 2 auch nicht mehr gehört habe.
 
Ja, es ist schon eine merkwürdige Entwicklung. Eigentlich hatte ich mich in meinen wilden Sturm- und Drangjahren mit dem Gedanken angefreundet, dass ich von der Popwelle über die Oldiewelle zur 50+-Welle durchgereicht werde, also parallel zu den Moderatoren irgendwann bei SWR4 oder WDR4 lande. Dass ich mich irgendwann (und das noch in der Phase U40) musikalisch als auch thematisch immer mehr bei den Kulturprogrammen wiederfinde, hätte ich wohl so nicht erwartet. Aber ich muss sagen: Bayern 2, Nordwestradio, SWR2 tlw. die Deutschlandradios, zukünftig vielleicht DWissen, da finde ich noch Radio, dass sich einzuschalten lohnt und immer wieder überrascht!
 
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@Radiocat: Liegt das nicht zuletzt daran, dass der Unterhaltungsfunk in Deutschland inzwischen so schlecht geworden ist, dass man ihn über einen längeren Zeitraum nicht ertragen kann und daher notgedrungen auf Informations- und Kulturwellen ausweichen muss, möchte man keinen Ohrenkrebs bekommen?
Was analog gesendet wird, ist kaum mehr als der Hintergrundsound zum Einparken und Kartoffelschälen.
http://www.ruhrbarone.de/landesmedi...ein-angriff-auf-die-freiheit-der-presse/73671

Das trifft's, denke ich, auf den Punkt!
 
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@Radiocat: Liegt das nicht zuletzt daran, dass der Unterhaltungsfunk in Deutschland inzwischen so schlecht geworden ist, dass man ihn über einen längeren Zeitraum nicht ertragen kann

Ich weiß es ist OT. Aber irgendwann ist die Platte auch genug abgenudelt, ich kann das so langsam nicht mehr ertragen. Ja, es gibt viele Sender, die wenig Spaß machen und das mag auch alles nicht mehr von der Machart sein, der viele Radiofans nachtrauern und die ich auch für klasse halte. Aber PULS, 917xfm, egoFM, Radio Eins, Fritz, FluxFM – das sind durchaus erträgliche Beispiele aus der Jetztzeit. Und sogar Kultur- und Wissensradios wie das Nordwestradio und DRadio Wissen können (mich) unterhalten. Aber offenbar jammert man lieber, anstatt sich die Rosinen aus dem Radiokuchen zu picken – oder tatsächlich es "besser" zu machen.

Das Nordwestradio, um wieder zum Thema zu kommen, macht es m.E. gut. Die "Sounds" am Abend fand ich die Tage äußerst angenehm.
 
@förde: Ich bezog mich mit meiner Kritik gerade nicht auf das Nordwestradio, sondern auf die klassischen Dudelfunkwellen: NDR 2, ffn, (S)Hitradio Antenne, JUMP, WDR 2, Radio NRW...
 
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Interessant. Ich konnte mich noch nicht durchringen, das Nordwestradio zu hören, auch wenn es terrestrisch machbar wäre. Ich habe mir aber einmal die Playlists angeschaut und dabei 2 grundsätzliche Beobachtungen gemacht:
- eine recht häufige Wiederholung bestimmter Interpreten und Titel (z.B. Charlotte Gainsbourgh "The songs that we sing", The Sundays "Here is where the stories end" u.a.)
- noch kein klares Profil (was ich jetzt wegen 1. nicht mit Vielfalt verwechseln würde)

Wenn die Musikfarbe, dann aber konsequent, in Richtung FM4 oder Radio Eins gehen würde, wäre ich sicherlich eher dabei.

Wenn das Programm insgesamt, aber das ist ein Wunschtraum, in Richtung alternatives Kulturradio mit erstklassigem Wortjournalismus und breitem Musikspektrum a la Radio Brandenburg gehen würde, wäre ich sofort dabei.

Abschließend sei noch erwähnt, zumindest für die, die die Personen kennen, dass im Rahmen des "Reförmchen" auch die Herren Lehnert und Weyrauch ihre Finger im Spiel gehabt haben sollen (bei J. Weyrauch ist das aber auch nicht weiter verwunderlich, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Weyrauch).
Damit wäre dann aber auch klar, ohne überhaupt noch ansatzweise über finanzielle Rahmenbedingungen diskutieren zu müssen, dass die 2. Option NIE eintreten wird :(
 
Finde ich jetzt weniger schlimm, wenn ein paar Songs öfter laufen. Anders wäre es, wenn einige Titel bis zum Erbrechen wiederholt werden würden, wie es uns die Privaten und so manch andere öffentlich- rechtliche Welle vormachen. Wahrscheinlich haben Radio Eins und FM4 auch einige Titel, die öfters laufen. So What?

Ich für meinen Teil kann eine klare Linie erkennen. Eigentlich sogar Zwei.

Zum einen ist das Nordwestradio das qualitativ bessere Bremen 1, oder auf der anderen Seite ein weiter gereiftes Radio Eins.
 
Nach zwei Monaten hat das neue Nordwestradio für meinen Geschmack kein bisschen nachgelassen und ist weiter auf gutem Kurs. Endlich mal eine vielversprechende Programmgründung.
 
Ich bin seit Anfang des Jahres Hörer des Nordwestradios. Ich bin vor allem davon sehr angetan, dass dort Journalisten liebevoll moderieren. Moni Gray, Otmar Willi Weber, Kristin Hunfeld, Hans-Heinrich Obuch, Jörn Albrecht uva. machen Radio, wie man es früher kannte.
Das ist meine Radioentdeckung des Jahres:)
 
Jörn Albrecht ist auch beim Nordwestradio? Den kenne ich von bremen eins.
Mony Gray war früher bei bremen vier, und Otmar Willi Weber beim Nordwestradio-Vorgänger Radio Bremen 2.
 
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