Notfallprogramm/Notbesetzung bei unvorhergesehen Ereignissen

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Wenn der Tatort abgebrochen worden wäre, hätten die Terroristen(?) gewonnen! Man bricht keinen Krimi ab, bevor der Mörder gefasst ist!
Das ist doch hoffentlich nicht Dein Ernst.
Falls Du tatsächlich so ein riesiges Informationsbedürfnis hast, kannst Du dort auch gerne einschalten
Seltsames "Argument"- ist öffentlich-rechtliches Fernsehen nur für die Unterhaltung da?
Wer sich informieren will, der schaltet das Radio ein, so wie es immer empfohlen wird. Nicht den Fernseher.
Die 1970er haben angerufen - sie wollen ihre medienpolitischen Gewißheiten zurück.
Ich verstehe. Der gemeine Thrashsender-Zuschauer will halt lieber Quantität statt Qualität.
Ganz offensichtlich verstehst Du es nicht.
Schau dir die Zuschauerquoten von gestern Abend an, 2/3 der Zuschauer informieren sich bei ARD und ZDF über große Ereignisse.
Eben. Und damit hatten sie zu lange, wie ich finde, keine Anlaufstelle.
Du hast deswegen aber hoffentlich keine neuen Erkenntnisse verpasst, oder? :p
Hättest Du auch noch was Inhaltliches zu der Diskussion beizutragen, oder reicht's nur für pseudoironisches Dummgeschwätz?
 
Bei Spree lief Musik, weil die die Nachrichten wie RTL vor der vollen Stunde machen. Wie gesagt, ich bin beim Durchhören dort hängengeblieben, weil die live berichtet haben mit Reporter.
104.6 RTL bringt die Nachrichten um zehn vor, Spreeradio aber zur vollen Stunde. ;)

Ich verstehe. Der gemeine Thrashsender-Zuschauer will halt lieber Quantität statt Qualität. Schau dir die Zuschauerquoten von gestern Abend an, 2/3 der Zuschauer informieren sich bei ARD und ZDF über große Ereignisse. Das zeigt ganz klar, wo man seriösen Journalismus sucht.
hohe Quoten bedeuten noch lange nicht Qualität. Gilt beim Radio genauso. Nur weil Antenne Bayern beste Quoten hat, sind sie noch lange nicht anspruchsvoll. Bei den Öffis gibt es keine Werbung, RTL muss aber Geld verdienen, sie werden nicht von uns finanziert. Die Berichterstattung war deshalb keineswegs schlechter als beim ZDF. Im Gegenteil.

Hat RTL in seiner 5-stündigen Berichterstattung wenigstens attraktive Werbepakete anbieten können? :p
sehr sachlich. Dein ganzer Hass auf RTL ist echt atemberaubend.
 
hätten die Terroristen(?) gewonnen!
Die haben doch sowieso schon gewonnen. Zumindest in meiner Wahrnehmung stellt sich die Szene auf ganz besondere Weise widerwärtig dar. Da sind zunehmend größer werdende Teile des deutschen Volkes, die genau solche Anlässe unausgesprochen herbeisehnen (!), weil man sie als Munition verwenden kann, um dieses Land von seiner über Jahrzehnte einigermaßen (zumindest in den Grundwerten des GG hats leidlich gut geklappt) funktionierenden Demokratie zu "befreien" und in eine Diktatur zu überführen.

Insofern wird die Tat doch stillschweigend gerne angenommen als große Hilfe bei der anstehenden Umgestaltung der deutschen Gesellschaft. Man sieht, fühlt und hört das auch, wenn man aufmerksam durch den ostdeutschen öffentlichen Raum geht. Diese Mischung aus geheucheltem Entsetzen und Frohlocken ist aufgrund ihrer Widerwärtigkeit sehr schnell spürbar.

Wem jetzt nach Kotzen ist, der sollte dies tun.

"Nicht gewonnen" hätten die Terroristen, wenn das Deutsche Volk das einzige täte, was angesichts der Möglichkeit solcher Situationen angemessen ist: keine Panik, keine Hysterie, keine Selbstzerstörung der Gesellschaft in vorauseilendem Gehorsam, keine Gefolgschaft für Rattenfänger mit letztlich ähnlichen Absichten und ähnlichem Menschenbild wie diejenigen, gegen die sie aktiv zu sein behaupten.

Ich hatte in den vergangenen Jahren mehrfach die Gelegenheit, Menschen von anderen Kontinenten kennenzulernen, die in Kriegs- und Krisenregionen aufgewachsen sind und dort leben. An Orten, wo letztlich jede Familie Opfer zu beklagen hat - den verschleppten Großvater, den ermordeten Onkel, das zerstörte Haus. Einige dieser Menschen sind aktiv in der Friedensarbeit und setzen ihre gesamte Lebensenergie für einen oft sehr schwer in Gang kommenden und von vielen Rückschlägen begleiteten Friedensprozess ein. Ich habe von diesen Menschen immer die gleichen Aussagen zu Krieg und Frieden vernommen. Frieden ist nicht möglich, wenn man mit den Mitteln des Krieges antwortet. Da scheint so etwas wie ein Naturgesetz zu wirken.
 
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Vollkommen richtig:

„Nichts trägt mehr zur Besonnenheit in solchen Situationen bei, wie dem Informationsbedürfnis der Menschen nachzukommen. (...) Wir dürfen die Menschen nicht mit ihren Fragen, Ängsten, Sorgen - und auch ihrer Wut, alleine lassen.“
(Julian Reichelt, Chefredakteur Bild.de)
 
Es macht sie zumindest SEHR fragwürdig.

Aber so ist das nun mal. Manche Leute sind mit besonderer Vorsicht zu genießen, weil sie für jemanden bestimmten arbeiten. Und manchmal wiederum sind die Medien mit Vorsicht zu genießen, weil bestimmte Menschen für sie arbeiten.

In die Verlegenheit den Möpsesender einzuschalten, werde ich jedenfalls nicht kommen.
 
Die haben doch sowieso schon gewonnen. Zumindest in meiner Wahrnehmung stellt sich die Szene auf ganz besondere Weise widerwärtig dar.
Ja, haben sie. Sogar ohne vorzeitig beendeten Tatort... 5 Stunden beste Sendezeit kostenfrei auf RTL, mediale Aufmerksamkeit allüberall, Spekulatius überall. Alle Medien reagieren wie ISIS es gerne hätte, alle Medien wissen, daß das genau die Absicht von ISIS ist - und machen es trotzdem (weil das Publikum es ja möglicherweise genau so wünscht... siehe die "Herbeisehner"). Entsprechende Parteien holen ihre bereits für diesen Fall in der Schublade liegenden Danke-Merkel-Fertigtweets hervor und reagieren damit ebenfalls wie von ISIS eingeplant. Man kann schon sagen: für ISIS ist die Rechnung voll aufgegangen - und das sogar vollkommen unabhängig davon, ob es überhaupt ein ISIS-Anschlag war.

Jetzt laufen Polizisten mit MPs auf Weihnachtsmärkten herum, da fühlen sich natürlich dann auch alle besonders sicher... Es wirkt!
 
Ja, haben sie. Sogar ohne vorzeitig beendeten Tatort... 5 Stunden beste Sendezeit kostenfrei auf RTL, mediale Aufmerksamkeit allüberall, Spekulatius überall. Alle Medien reagieren wie ISIS es gerne hätte, alle Medien wissen, daß das genau die Absicht von ISIS ist - und machen es trotzdem (weil das Publikum es ja möglicherweise genau so wünscht... siehe die "Herbeisehner")

Das ist doch Quatsch. Das ist nunmal ein Ereignis was die Leute bewegt, ja sogar mittelbar oder unmittelbar betrifft. Soll man daher die Meldung über den Anschlag in Berlin deshalb als letzte Meldung zwischen Bundesligaergebnissen und Wetter platzieren, nur um dem IS die Publicity nicht zu gönnen? Finde ich eine sehr seltsame Betrachtungsweise.
 
Soll man daher die Meldung über den Anschlag in Berlin deshalb als letzte Meldung zwischen Bundesligaergebnissen und Wetter platzieren, nur um dem IS die Publicity nicht zu gönnen? Finde ich eine sehr seltsame Betrachtungsweise.
Mal davon abgesehen, daß das wohl heutzutage hierzulande nicht mehr geht: warum nicht? Wir befinden uns im Krieg mit dem ISIS, warum sollte man dem Kriegsgegner irgendwelche Propagandaflächen bieten? Man muss das Ereignis ja nicht komplett verschweigen, wie es die Türkei macht, zwischen BuLi und Wetter wäre ganz OK, um der ISIS ihren Stellenwert in unserem Leben klarzumachen...

... achso. Sie haben doch mehr Stellenwert gewonnen? Müssen doch als Top-Eil-Sondermeldung raus, noch bevor überhaupt klar ist, daß es ein Anschlag war? Sag ich doch: sie haben bereits gewonnen! Einige Millionen Ängstliche stehen auf der Einnahmeseite der ISIS und einige hundertausend kapitalschlagende Gesellschaftsspalter in unheiliger Allianz ebenfalls. Plus einige Tausend "getriebene" Politiker, die jedesmal in blinden Aktionismus verfallen, der überhaupt nichts ändert (MPs auf dem W'markt).
 
„Nichts trägt mehr zur Besonnenheit in solchen Situationen bei, wie dem Informationsbedürfnis der Menschen nachzukommen. (...) Wir dürfen die Menschen nicht mit ihren Fragen, Ängsten, Sorgen - und auch ihrer Wut, alleine lassen.“
(Julian Reichelt, Chefredakteur Bild.de)
Das WIE macht die Musik! Und für ein besonnenes Wie ist die BILD nun wirklich nicht bekannt.


Ich würde ja gerne mal zum ursprünglichen Thema des Fadens zurückkommen wollen. Gibt es in Anbetracht der offenslichtlich besonderen Lage in den Funkhäusern Veränderungen in der Besetzung, insbesondere beim Privatfunk?
 
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Alle Medien reagieren wie ISIS es gerne hätte, alle Medien wissen, daß das genau die Absicht von ISIS ist - und machen es trotzdem (weil das Publikum es ja möglicherweise genau so wünscht... siehe die "Herbeisehner").
Ich habe letztes Jahr eine Frau kennengelernt, die einerseits Hardwareentwicklerin und Softwareentwicklerin ist, eine der "ältesten" Hackerinnen in Deutschland, Schwerpunkt Funktechnik, genauer: Frei-Funk-Technik. Sie befasst sich andererseits von ihrem knochentrockenen, abgeklärten naturwissenschaftlichen Standpunkt aus auch mit der Psyche des Menschen und hat keine besonders angenehme Diagnose dafür übrig. Sinngemäß hält sie einen Großteil der Menschen für schizophren. Und: "schizophrene Menschen fangen in Stressituationen an zu halluzinieren." Genau das nehme ich immer deutlicher wahr, je weiter die Walze des Wahnsinns über dieses Land rollt.

Die Medien sind im Zwang, den Wahnsinn zu bedienen und zu befriedigen, denn sonst passiert ihnen das, was der Tagesschau anlässlich des Freiburger Mordes passiert ist. Leider hilft Sachlichkeit bei Hysterie nicht, denn kognitive Dissonanz ist etwas, das uns Menschen äußerst unangenehm ist und das individuell bekämpft werden muss, um das vermeintliche Ansehen vor uns selbst zu retten. Da muss dann halt die Realität bzw. deren Überbringer dran glauben und abgewertet bzw. für ungültig erklärt werden.

Ansonsten helfen denen, die noch halbwegs klar in der Rübe sind, vielleicht doch ein paar Zahlen.

ca. 600/a: https://de.wikipedia.org/wiki/Tötungsrate_nach_Ländern#Liste_der_T.C3.B6tungsraten_nach_L.C3.A4ndern
ca. 300/a: https://de.statista.com/statistik/d...rdopfer-in-deutschland-entwicklung-seit-1987/
ca. 440/a: http://www.arbeitsschutz-portal.de/...llzeit-tief---vorlaeufige-dguv-statistik.html
ca. 3400/a: https://de.wikipedia.org/wiki/Straßenverkehrsunfall#Unfallstatistik_Deutschland
ca. 9000/a: http://www.zeit.de/zeit-magazin/2016/31/deutschlandkarte-unfaelle-haushalt

So hart das auch ist: wer nun Panik schiebt wegen des ohne Frage schrecklichen Ereignisses in Berlin vor 2 Tagen, der hat ein echtes Problem. Er kann weder auf die Straße (Gefahr, Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden) noch kann er zu Hause bleiben (Gefahr, Opfer eines tödlichen Haushaltsunfalls zu werden) noch hilft es, wenn er auf Arbeit bleibt (Gefahr, Opfer eines tödlichen Arbeitsunfalls zu werden). Bei all dem kann man ja depressiv werden, muss dann aber aufpassen, nicht suizidal zu werden, sonst...

ca. 10.000/a (!!!): https://de.wikipedia.org/wiki/Suizidrate_nach_Ländern

In Summe wird jährlich die Bevölkerungszahl einer Kleinstadt vorzeitig und ohne akuten biologischen Grund aus dem Leben gerissen. Die Zahlen tödlicher Verkehrsunfälle, tödlicher Arbeitsunfälle und Morde ist dabei seit Jahren rückläufig bzw. auf einem in Langzeitbetrachtungen sehr niedrigen Stand.

Und dieses Land dreht gerade völlig am Rad. Da sind andere, finstere Gründe zumindest partiell leider sehr, sehr naheliegend. Vor dieser Entwicklung habe ich tatsächlich zunehmend Angst. Die hat das Potential, das Land zu vernichten, da sie von einer relevanten Zahl an Menschen getragen wird.
 

[Als Amazon-Partner verdient radioforen.de an qualifizierten Verkäufen.]
Was wäre Deine Alternative? Terroranschläge verschweigen?
Das würde vielleicht in der Türkei funktionieren, aber nicht im Westen...
Bleibt als Alternative: unaufgeregter berichten, kein Spekulatius, kein Spekulatius, kein Spekulatius, keine 5-Std.-Sondersendungen, Einstufung der Nachricht analog zu der eines Bombenanschlags in Baghdad. Wäre machbar ... bis zu den ersten Politikerreaktionen, die dann natürlich auch wieder berichtet werden wollen...
 
Was wäre Deine Alternative? Terroranschläge verschweigen? :thumbsdown:

Bei dem Anschlag in Berlin sind in etwa so viele Leute gestorben, wie an einem durchschnittlichen Tag in Deutschland Leute im Autoverkehr sterben. Ich sage nicht, dass man den Anschlag verschweigen soll, aber wenn ein Anschlag mehr mediale Präsenz bekommt als alle Autounfälle in Deutschland in einem Jahr zusammen, und die Menschen deswegen mehr Angst haben, bei einem Terroranschlag als bei einem Autounfall zu sterben (was, statistisch gesehen, unsinnig ist), und die Politik deswegen in den Panikmodus getrieben wird, dann ist das zu einem guten Teil auch die Folge einer unverhältnismäßigen Medienberichterstattung. (Man stelle sich vor, die Logik des "es muss alles getan werden, wenn dadurch nur ein Mensch vor einem Terroranschlag gerettet werden kann" würde auf den Autoverkehr übertragen werden. Oder aufs Rauchen. Oder aufs Fastfood, Oder auf...) Da braucht man das Argument des "welche Medienberichterstattung nützt dem IS, welche schadet ihm?", gar nicht. Im übrigen, die Scheinheiligkeit des BILD-Menschen Reichelt (die er schon oft genug unter Beweis gestellt hat), ist in diesem Bild recht gut zusammengefasst:

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Um meine Position noch mal konstruktiv zusammenzufassen: Was Medienmacher tun sollten: Kontextualisieren, an Fakten halten, mit Spekulationen und Halbwissen zurückhalten. Und die ekelhaften Clickbaiter um Springer, Burda und diversen Facebookseiten ihr dreckiges Geschäft machen lassen, und sich durch ihre eigene Arbeit, für die man einst Journalist und nicht Facebookpublizist geworden ist, positiv davon abheben.
 
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Ich habe letztes Jahr eine Frau kennengelernt, die einerseits Hardwareentwicklerin und Softwareentwicklerin ist, eine der "ältesten" Hackerinnen in Deutschland, Schwerpunkt Funktechnik, genauer: Frei-Funk-Technik. Sie befasst sich andererseits von ihrem knochentrockenen, abgeklärten naturwissenschaftlichen Standpunkt aus auch mit der Psyche des Menschen und hat keine besonders angenehme Diagnose dafür übrig. Sinngemäß hält sie einen Großteil der Menschen für schizophren. Und: "schizophrene Menschen fangen in Stressituationen an zu halluzinieren." Genau das nehme ich immer deutlicher wahr, je weiter die Walze des Wahnsinns über dieses Land rollt.

Die Medien sind im Zwang, den Wahnsinn zu bedienen und zu befriedigen, denn sonst passiert ihnen das, was der Tagesschau anlässlich des Freiburger Mordes passiert ist. Leider hilft Sachlichkeit bei Hysterie nicht, denn kognitive Dissonanz ist etwas, das uns Menschen äußerst unangenehm ist und das individuell bekämpft werden muss, um das vermeintliche Ansehen vor uns selbst zu retten. Da muss dann halt die Realität bzw. deren Überbringer dran glauben und abgewertet bzw. für ungültig erklärt werden.

Ansonsten helfen denen, die noch halbwegs klar in der Rübe sind, vielleicht doch ein paar Zahlen.

ca. 600/a: https://de.wikipedia.org/wiki/Tötungsrate_nach_Ländern#Liste_der_T.C3.B6tungsraten_nach_L.C3.A4ndern
ca. 300/a: https://de.statista.com/statistik/d...rdopfer-in-deutschland-entwicklung-seit-1987/
ca. 440/a: http://www.arbeitsschutz-portal.de/...llzeit-tief---vorlaeufige-dguv-statistik.html
ca. 3400/a: https://de.wikipedia.org/wiki/Straßenverkehrsunfall#Unfallstatistik_Deutschland
ca. 9000/a: http://www.zeit.de/zeit-magazin/2016/31/deutschlandkarte-unfaelle-haushalt

So hart das auch ist: wer nun Panik schiebt wegen des ohne Frage schrecklichen Ereignisses in Berlin vor 2 Tagen, der hat ein echtes Problem. Er kann weder auf die Straße (Gefahr, Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden) noch kann er zu Hause bleiben (Gefahr, Opfer eines tödlichen Haushaltsunfalls zu werden) noch hilft es, wenn er auf Arbeit bleibt (Gefahr, Opfer eines tödlichen Arbeitsunfalls zu werden). Bei all dem kann man ja depressiv werden, muss dann aber aufpassen, nicht suizidal zu werden, sonst...

ca. 10.000/a (!!!): https://de.wikipedia.org/wiki/Suizidrate_nach_Ländern

In Summe wird jährlich die Bevölkerungszahl einer Kleinstadt vorzeitig und ohne akuten biologischen Grund aus dem Leben gerissen. Die Zahlen tödlicher Verkehrsunfälle, tödlicher Arbeitsunfälle und Morde ist dabei seit Jahren rückläufig bzw. auf einem in Langzeitbetrachtungen sehr niedrigen Stand.

Und dieses Land dreht gerade völlig am Rad. Da sind andere, finstere Gründe zumindest partiell leider sehr, sehr naheliegend. Vor dieser Entwicklung habe ich tatsächlich zunehmend Angst. Die hat das Potential, das Land zu vernichten, da sie von einer relevanten Zahl an Menschen getragen wird.

Es sind Deine Aussagen. Den Menschen, welche sich nach Deinem Statement geweigert haben, im Haushalt, Verkehr oder durch Selbstmord abzuleben, dieses einfach auf dem Weihnachtsmarkt zu ermöglichen. Nun seid mal relaxt, sterben mussen wir alle irgendwann. Stattdessen hast Du Angst vor den finsteren Gründen, Entwicklungen, welche zwar nicht zwangsläufug zum Tode führen werden, aber die machen Dir mehr Angst. Andere sind hysterisch. Tut mir ja leid, aber selten so eine Gülle gehört, Herr Oberlehrer.
 

[Als Amazon-Partner verdient radioforen.de an qualifizierten Verkäufen.]
Bei dem Anschlag in Berlin sind in etwa so viele Leute gestorben, wie an einem durchschnittlichen Tag in Deutschland Leute im Autoverkehr sterben. Ich sage nicht, dass man den Anschlag verschweigen soll, aber wenn ein Anschlag mehr mediale Präsenz bekommt als alle Autounfälle in Deutschland in einem Jahr zusammen, und die Menschen deswegen mehr Angst haben, bei einem Terroranschlag als bei einem Autounfall zu sterben (was, statistisch gesehen, unsinnig ist), und die Politik deswegen in den Panikmodus getrieben wird, dann ist das zu einem guten Teil auch die Folge einer unverhältnismäßigen Medienberichterstattung. (Man stelle sich vor, die Logik des "es muss alles getan werden, wenn dadurch nur ein Mensch vor einem Terroranschlag gerettet werden kann" würde auf den Autoverkehr übertragen werden. Oder aufs Rauchen. Oder aufs Fastfood, Oder auf...) Da braucht man das Argument des "welche Medienberichterstattung nützt dem IS, welche schadet ihm?", gar nicht. Im übrigen, die Scheinheiligkeit des BILD-Menschen Reichelt (die er schon oft genug unter Beweis gestellt hat), ist in diesem Bild recht gut zusammengefasst:



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Um meine Position noch mal konstruktiv zusammenzufassen: Was Medienmacher tun sollten: Kontextualisieren, an Fakten halten, mit Spekulationen und Halbwissen zurückhalten. Und die ekelhaften Clickbaiter um Springer, Burda und diversen Facebookseiten ihr dreckiges Geschäft machen lassen, und sich durch ihre eigene Arbeit, für die man einst Journalist und nicht Facebookpublizist geworden ist, positiv davon abheben.
Ich hätte ja angenommen, daß der Unterschied (nicht nur in Bezug auf den Nachrichtenwert) zwischen einem (oder auch Dutzenden) Unfällen und einem Terroranschlag selbst dem Dümmsten klar ist. So kann man sich täuschen.

Aber schön, daß wir Dank Deiner Ausführungen nun wissen, daß wir eigentlich über gar kein Ereignis mehr berichten müssen angesichts der Tatsache, daß jeden Tag einige Hunderttausende Menschen weltweit ohnehin irgendwie zu Tode kommen.
 
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