NPO Radio 3: Giel hört auf

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Gerade von Gerard Ekdom gemeldet, außerdem Interview mit Giel Beelen in der heutigen Ausgabe des Algemeen Dagblad. Mehr weiß ich im Moment auch noch nicht. Man mag ja von ihm halten, was man will, aber das ist schon das Ende einer Ära.
 
Ich bedauere seine Entscheidung, trotzdem denke ich, dass man es ihm nicht verübeln kann.
Giel ist für mich eines DER Gesichter von 3FM. Er geht als immernoch aktueller Rekordhalter im Dauersenden.
Unvergessen die Strapazen, die er sich da angetan hat. Bin mit seiner Morgensendung mehr oder weniger erst zu
3FM gekommen.
 
Man sollte auch mal bedenken wie lange er die Sendung bereits moderiert. Das da irgendwann mal der Ofen aus ist, dürfte klar sein. Zudem befindet sich der Sender im Wandel. Altgediente 3 FM Moderatoren wechseln nach Radio 2, so das ich mich nicht wundern würde, wenn er irgendwann auch dort seine Programme macht.
 
Da ist grad einiges im Umbruch. Ich finde mich mittlerweile bei 3FM immer weniger wieder. Nachdem man einige Jahre als "serious radio" neben Personality sehr stark auf Rockmusik gesetzt hat, wird es seit einem Jahr zunehmend mainstreamiger, Richtung Top 40. Dafür wird Radio2 immer jünger. Heute lief "Panic" von The Smiths. Da wusste ich, dass ich 3FM im Autoradio durch Radio 2 ersetze auf den Stationstasten. Also, husch husch zu Radio 2, Giel. :D
Das Problem, das ich sehe: Wenn 3FM mainstreamiger (und braver) wird und Radio 2 jünger, konkurriert man letztendlich miteinander. Früher haben sich die beiden Wellen jedenfalls deutlicher unterschieden. Gewinner dieser Umstrukturierungen sind übrigens u.a. die Regionalomroepen, die z.T. jetzt das spielen, was früher auf Radio 2 lief.
 
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Ich höre 3FM nach wie vor gern, teile aber die Ansichten hier. Das Problem ist, dass unterschiedliche Tempi zwischen den Stationen der NPO gefahren werden. Während sich Radio 2 in Windeseile verjüngt hat, zog 3FM nicht mit. Folge: Beide Sender fischen mittlerweile in ähnlichen Gewässern, wobei ich momentan mehr Enthusiasmus bei Radio 2 sehe (die Hörer wohl auch). Der Höhenflug von Radio 2 ist allerdings auch erstmal vorbei. Zuletzt schrumpften die Hörerzahlen wieder, so dass die Marke von 8 bis 9% bei Radio 2 wohl momentan Maximum ist. 3FM ist sogar unter die Zahlen von Radio 1 gefallen, das will was heißen.

Nur Köpfe auszutauschen bzw. auf junge Pferde zu setzen, das ging schon 2003/04 schief, als 3FM auf 6,5% Marktanteil schrumpfte. Ich sehe allerdings momentan noch keine positive Wendung. Es wird zwar angekündigt, dass sich etwas ändern soll, aber bis auf den Abschied Giels aus der Morgenschiene gibt es noch nichts Konkretes. Weder bzgl. einer Musikneujustierung bzw. -verbreiterung, noch über ein neues Schema bzw. ein entsprechenden Auftritt. Ich vermute, Basyl de Groot weiß selbst noch nicht genau, wohin die Reise geht. Es muss aber einiges geschehen beim "Serious Radio".

Mein Vorschlag wäre zunächst: Ein/zwei alte Hasen zurückholen und diese mit einer jungen Mannschaft homogenisieren. Dann auch ein paar Spezialsendungen am Abend (3voor12 Radio in der Woche ist schonmal eine positive Ausnahme, da hier eine Schiene bedient wird, die andere Stationen so nicht fahren). Warum am Samstagabend nicht wieder eine Dance-Sendung wie "Tiesto's Club Life"? Es muss ja keine Einkaufsware sein, ein Format wie "Whitenoize" aus dem eigenen Hause BNN wäre auch möglich. Jedenfalls geht "Dansen met Delsing" in diesem Sendeschema unter, auch wenn die Sendung an sich genial ist. Und zuletzt: Bitte nicht nur neuere Musik. Das Angebot ist heute so groß, dass man junge Menschen auch für ältere progressive Musik begeistern kann. Gute Songs kennen mittlerweile kein Alter. Das konnte 3FM mal und kann es (wenn auch eingeschränkt) heute noch. An diesen Stärken kann angeknüpft werden.
 
Beelen hatte seine besten Zeiten in den Nachtsendungen (2003/2004). Daher sehe ich ihn auch eher in einer Anarchoschiene nach Mitternacht in der er Leute weckt und per Telefon beschimpft, Drum&Base mit Metal kombiniert und sich mit Anrufern streitet. Mir ist er in den Morgenstunden zu glatt (wobei ich seit mehr als einem Jahr eher RADIO2 als 3FM höre). Auch wenn es eine Verschlechterung wäre wünsche ich ihm eine Sendestrecke nach "3 voor 12" in der er seine Musikkenntnisse und seine Spontanität ausleben kann. Gern auch bei RADIO2 wobei er da wohl zu progressiv ist. Auf der anderen Seite schmeisst Frank van t'Hof morgens auch gern mal Eurodance, Chocolate Puma und Volbeat auf die Orgel. Wann macht NDR2 sowas?
 
Nächste Woche Freitag hat er seine letzte Morgensendung, übrigens auch Paul Rabbering. Daher kann ich mir vorstellen, dass man sich in der Woche drauf mit einem neuen Programmschema präsentiert. Wohl auch wegen dem "Serious Request", der im Dezember ansteht.

Musikalisch hat man sich in der Tat verändert, leider nicht unbedingt zum Vorteil. Gut ist, dass sich die Playlist wieder deutlicher von Radio 2 unterscheidet. Schlecht ist, dass hiermit auch die Bandbreite weiter verloren gegangen ist. Es werden größtenteils nur noch Songs aus den vergangenen sechs/sieben Jahren gespielt. Ältere Stücke finden nur noch am Rande statt. So wird man die Jugend, die dank Spotify eine Riesenauswahl hat, auch nicht zurückgewinnen. Die Hörerzahlen, die sich mit 6,4 % auf dem niedrigsten Stand seit 2004 bewegen, dürften dies bestätigen.

Ich höre den Sender immer noch recht gern, gerade weil mir Radio 2 trotz Progressivität auf Dauer immer noch zu alt ist (er soll es aber sein, für die Jüngeren soll 3FM ja eine Alternative sein). Aber warum eine jüngere Ausrichtung oft mit einer Einschränkung von Musik verbunden sein soll, erschließt sich mir nicht. Das hat 3FM früher auch hinbekommen.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
 
+1

Bei unseren Nachbarn bin ich mir sicher, dass man da mittelfristig wieder höhere Quoten erreicht. Die Verantwortlichen in Hilversum wissen sehr wohl um den "Geist", den 3FM nicht verlieren
darf. Dementsprechend ist die momentane Playlist auch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Radio2 definitiv auf dem qualitativ steigenden Ast. Mit Gerard Ekdom am Morgen und Ruud de Wild in der Mittagsschiene hat man sich da sehr sehr gut aufgestellt.
 
Wuaarrrg, der Sound von Radio2. Wer hat denn da am Processing geschraubt...jener hat wohl was an den Ohren. Das zerrt und scheppert...dagegen ist ja 3FM dezent. Programmlich verstehe ich deren Ausrichtung sowieso nicht. Radio 2 ist jetzt so progressiv, dass die älteren Hörer zu Radio 10, Radio 5 und den Regionalen Omroepen abwandern werden. Und von 3Fm werden einige zu Radio2 wandern. Was bleibt für 3FM übrig? Und wo finden sich jene wieder, die eher auf rockige Töne stehen?
 
OT: Auch in diesem Jahr wird der Lopik-Sendemast wieder erleuchtet:

Jacko-Popovits-hoeft-geen-naam-bij-uitingen-1080x675.jpg
 
chapri, herrlich! :)

Morgen um 14 Uhr wird das neue Programmschema bekannt gegeben, insbesondere einer Positionierung, was die Musik anbetrifft. Bin mal gespannt.

Radiocat hat mit seinen Äußerungen nicht ganz Unrecht. Die progressive Ausrichtung von Radio 2 hat allerdings bezogen auf absolute Zahlen nur einen kurzen Effekt gehabt. Mittlerweile haben sich die Werte auf dem Niveau eingependelt, welches Radio 2 vor dem Relaunch hatte. 3FM hat dagegen kräftig verloren. Ich vermute, ein Teil (die älteren Stammhörer) ist zu Radio 2 gegangen, der andere Teil (die jüngeren) zu Radio 538. Es ist immer möglich, wieder Hörer zu gewinnen, wird dieses Mal aber eine große Herausforderung.
 
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Mein Fazit nach einem Tag "Drüberschlafen":

Wenn man allein auf die Luistercijfers schaut, wird es mit diesem Programmschema 7 bis 8% geben, aber nicht mehr. Wahrscheinlich sorgt Domien für einen leichten Aufschwung am Morgen, aber die Besetzung am Nachmittag wird nicht mit "Coen & Sander" oder anderen mithalten können. Zudem hat sich Basyl de Groot bis auf die Ansage mit neuer Musik nicht weiter zur entsprechenden Richtung geäußert, so dass nur abwarten bleibt. Tatsache ist aber, dass mit "Dansen met Delsing" (Fokus auf elektronischer Musik) und "That's Live" (Liveauftritte sowie die Möglichkeit neuerer Bands, sich vorzustellen) zwei weitere Sondersendungen verschwinden werden. Es verbleiben noch die "Mega Top 50", welche auch schon auf zwei Stunden ausgedünnt sind sowie "3voor12 Radio", dessen Fokus auf Alternative Rock & Pop liegt, sich aber auch stark mit der übrigen Musik mischt.

Nahezu jeder andere Sender fährt terminliche Ausstrahlungen, die sich vom übrigen Programm abheben (Q-music mit "de Foute uur", 538 mit den Specials an den Wochenenden und der "verrückten halben Stunde", SLAM mit diversen Sendungen, ebenso der "Bruder" Radio 2. Daher verstehe ich nicht, warum man 3FM als publieke Omroep weiter ausbluten lässt. Ich warte zwar gern noch bis nächste Woche ab, aber das neue Programmschema liest sich inhaltsfreier als beispielsweise 1Live.
 
Ich wollte kein neues Thema aufmachen, aber was zu 3FM fragen. Die letzten Jahre gab es doch immer nach Serious Request eine TOP 2000. Ist die nun ganz zu Radio 2 gewandert oder übersehe ich da was?
 
Gut ein Jahr später und alle sind sie wieder auf die Füße gefallen: Giel bei Veronica, Jeroen van Inkel bei NPO Radio 5. Irgendwie beides keine richtig guten Matches. Giel darf nicht richtig loslabern. Jeroen kann nicht (mehr) richtig loslabern, und vor allem fehlen mir seine meisterhaften Jingle-Konstruktionen, die seine Shows ausmachten. Willkommen im Altersheim.
 
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