NPR Berlin keine owned-and-operated station mehr

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TS2010

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NPR Berlin wird seine Station in Berlin anscheinend nicht mehr direkt selbst betreiben, sondern seine Programme nur noch zuliefern, wie dies auch in den USA der Fall ist. Die MABB sucht in den kommenden Monaten nach einem neuen Veranstalter, der dann die Programme von NPR übernimmt.

While NPR remains committed to serving listeners in Berlin, Germany, as a content provider, we are shifting away from our role as the operator of NPR Berlin. Earlier today we announced this shift, but I wanted to share this information with you personally. At NPR Berlin, NPR is currently both the content provider and the station operator. This is the only station NPR operates anywhere in the world and going forward NPR would like to focus its efforts in Berlin solely as a content provider. We anticipate this change will go into effect on July 31.

Over the next few months, the Media Authority of Berlin-Brandenburg (MABB) will accept and consider applications to operate the Berlin frequency. Once a new operator has been selected, NPR anticipates working with the local organization to continue to deliver our signature NPR programming to listeners in Berlin.
 
Es ist praktisch eine Trennung zwischen Sendebetreiber und Programmanbieter. Also ein Franchise-Radio sozusagen, wenn ich das hier richtig verstehe.
 
Rechtlich ist die Sache eindeutig: Die Frequenz wird ausgeschrieben, basta. Was NPR Berlin daraus macht, ist dann deren Sache - sie wollen ab 1.8. nur noch Content - an welche deutschsprachige oder englischsprachige Station auch immer - liefern.
 
Wie schade. Hab den Sender gerade in letzter Zeit öfter mal gehört und bin immer wieder auf interessante Sendungen gestoßen. NPR hofft also, den zukünftigen Lizenzinhaber mit seinem Content zu beliefern. Aber welcher Betreiber sollte Interesse daran haben? Ich bin gespannt, wer sich bewirbt.
 
Das ist wirklich etwas schwer zu verstehen, bei Infosat ließt es sich so als ob die Frequenz zurückgegeben bzw. neu ausgeschrieben wird, aber NPR Berlin schreibt auf seiner Seite das die MABB Bewerbung entgegen nimmt für einen neuen möglichen Frequenzbetreiber, denen NPR sein Programminhalt liefert. Also ein Franchisenehmer wird gesucht.

https://www.infosat.de/radio/ausschreibung-der-von-npr-berlin-genutzten-ukw-frequenz-1041-mhz
http://www.nprberlin.de/post/note-npr-berlin-1041-fm#stream/0
 
In der veröffentlichten Ausschreibung der MABB

http://www.mabb.de/files/content/do...ungen/Ausschreibungstext_UKW_Berlin_104_1.pdf

gibt es keine Vorgabe das sich nur Sender bewerben sollen, die das Programm von NPR als Franchisenehmer übernehmen müssen.

Zu vermuten ist: Es gibt bereits einen potenziellen Franchisenehmer, der dann auch den Zuschlag bekommen wird Anders kann ich es mir nicht vorstellen, dass sich sonst so einfach jemand findet, der das Programm von NPR übernimmt.
 
ich wünsche mir eine Erhöhung der Sendeleistung. Das Gefunzel ist für den Allerwertesten. "All things considered" rauschfrei hätte schon etwas...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
die 104.1 mit 0,63 (!!!) KW reicht gerade mal für den absoluten Kernbereich der Innenstadt. Am S-Bahnring kommt nix mehr. Und alles innerhalb des Ringes ist für uns Berliner immer noch Stadtzentrum. Kommerzielle Anbieter wie ssl können mit dieser Sendeleistung nichts anfangen - sie erreichen schlicht niemanden, der für sie relevant ist. So wie die 104.1 jetzt ist, ist sie fast unbrauchbar. Ähnlich schlecht sieht es auch mit BBC World (94,8 / Schäferberg /4KW) und Radio France Internationale (96,7 / Postscheckamt Schöneberg / 0,79 KW ) aus.
 
sunshine live vielleicht. Die sind dort wo sie herkommen auf UKW noch nicht empfangbar.
Nein, das stimmt SO nicht! Die sind dort, wo sie herkommen, nicht mehr auf UKW zu empfangen. Bis zum 30.06.2016 waren sie dort (Raum Mannheim) aber noch über 4 Frequenzen zu empfangen. Der Firmensitz von SSL ist auch weiterhin Mannheim! Man betreibt in Berlin lediglich ein Studio.
 
Warum nicht Top Music Alsace ?

Vielleicht weil Berlin nicht der Elsass ist?:confused:

die 104.1 mit 0,63 (!!!) KW reicht gerade mal für den absoluten Kernbereich der Innenstadt. Am S-Bahnring kommt nix mehr. Und alles innerhalb des Ringes ist für uns Berliner immer noch Stadtzentrum. Kommerzielle Anbieter wie ssl können mit dieser Sendeleistung nichts anfangen - sie erreichen schlicht niemanden, der für sie relevant ist. So wie die 104.1 jetzt ist, ist sie fast unbrauchbar. Ähnlich schlecht sieht es auch mit BBC World (94,8 / Schäferberg /4KW) und Radio France Internationale (96,7 / Postscheckamt Schöneberg / 0,79 KW ) aus.

Merke: JEDE Frequenz in Berlin, egal ob es sich dabei um eine sogenannte "Funzel" handelt oder nicht, wird von mind. 20 Interessenten genauestens erkundigt. Ich verfolge die ganzen Ausschreibungen der letzten 25 Jahre sehr genau und was es da alles an Bewerbungen gab, das ist wahrlich nicht zu unterschätzen! Die Frequenzen in Berlin waren, sind und bleiben ein begehrtes "Objekt der Begierde" und das im wahrsten Sinne des Wortes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es würde mich nicht wundern, wenn sich Sunshine Live auf die 104,1 bewerben würde. Auf die ähnlich schwache 97,2 hat man sich ja damals auch beworben.

Mich irritiert, dass in der MABB-Ausschreibung mit keinem Wort eine Kooperation mit NPR oder andere programmliche Voraussetzungen (bspw. ein englischsprachiger / amerikanischer Veranstalter) genannt werden. Vermutlich ist eine mögliche Kooperation mit dem zukünftigen Veranstalter einfach nur Wunschdenken von NPR.

Ich war zeitlang mal Spendenmitglied bei NPR Berlin, finde aber, dass sich das Programm in den letzten Jahren so unerträglich nach links bewegt hat, dass es kein Verlust darstellt, wenn man die Frequenz nun zurückgibt. Wenn in der Morgensendung gefühlt jeder zweite Beitrag nur noch diversity-Themen bespricht (d. h. anti-weiß / anti-heterosexuell / anti-cis-gender / anti-männer / anti-republikanisch), aber wichtige Nachrichtenereignisse unter den Tisch fallen, dann kann man sich den Sender auch komplett sparen. Online hat NPR auch schon so viel Gegenwind für seine Berichterstattung erhalten, dass man die Kommentarfunktion auf der eigenen Website komplett deaktiviert hat (so muss man sich nicht mehr mit der Kritik der Hörer auseinandersetzen).
 
Im Medienstaatsvertrag gibt es nur eine Kann-Regelung. Ich weiß leider nicht, seit wann. (§33, Abs. 5: "Im Hörfunk können Übertragungskapazitäten für Regional- oder Stadtprogramme unter Würdigung der Gesamtfrequenzsituation auch Veranstaltern zugewiesen werden, deren Rundfunkprogramme sich auf die besonderen Beziehungen Berlins zu seinen ehemaligen Schutzmächten gründen und diese weiterentwickeln.")
 
Wenn in der Morgensendung gefühlt jeder zweite Beitrag nur noch diversity-Themen bespricht (d. h. anti-weiß / anti-heterosexuell / anti-cis-gender / anti-männer / anti-republikanisch), ...

Hast du Beispiele für solche Berichte? Es wäre für mich sehr verwunderlich, wenn die Berichte wirklich "anti-" wären!

Neutral über verschiedene gesellschaftliche Gruppen zu informieren ist doch sinnvoll und wichtig (auch wenn sich manche Menschen aus irgendwelchen Gründen sofort davon angegriffen fühlen).
 
Online hat NPR auch schon so viel Gegenwind für seine Berichterstattung erhalten, dass man die Kommentarfunktion auf der eigenen Website komplett deaktiviert hat (so muss man sich nicht mehr mit der Kritik der Hörer auseinandersetzen).
Du unterschlägst, dass die Kommentare - völlig US-typisch - mit einer extremen Art der rechten Polemik überzogen wurde, die an Belastungsgrenzen zu stoßen beabsichtigte. Was auch gelang. Es gibt noch immer leichte Wege der Kommunikation, die solchen Leuten oder Bots keine Plattform bietet.

Ja, die NPR-Stationen haben die Zeichen der Zeit seit längerer Zeit erkannt und sich entsprechend aufgestellt. Man kann das inhaltlich uninteressant finden, aber nicht überraschend. Man war und ist eben schon immer Minderheitsthemen gegenüber sensibler gewesen, und der geisteswissenschaftliche Diskurs dreht sich in den USA eben wieder deutlich darum. Das ist so.

Man debattiert bestenfalls anti-[irgendwas Mehrheitliches]-Haltungen als Gegenreaktion auf gesellschaftliche Zwänge. Dass sich NPR selbst als anti positioniert, wie man deine Aussage deuten kann, stimmt aber nicht. NPR ist bestenfalls "wertkonservativ links", im Sinne von: Veränderungen werden nicht ausgeblendet, sondern zügig in die Berichterstattung aufgenommen und hervorgehoben.
 
Ich möchte nur kurz der Chronistenpflicht nachkommen, da bisher nur sehr zerstreut über die UKW-Ausschreibung der 104,1 diskutiert wurde. Insgesamt gab es elf Bewerber, die sich auf die Frequenz beworben haben:

BHeins (Babelsberg Hitradio, bis vor kurzem über DAB+ und UKW vertreten)
Capital Radio Berlin
KCRW Berlin (eine Affiliate-Station von NPR aus Santa Monica, Kalifornien)
lulu.fm (ein schwul-lesbischer Sender, vertreten über DAB+ in Berlin / Hamburg / Rhein-Main)
MAXX fm (Radio B2)
pure fm (produziert von den ex-"blu fm"-Leuten, auf DAB+ vertreten in Hamburg / Berlin / Bayern, machen das CSD-Veranstaltungsradio)
Radio Paloma
Radio Postdam
ROCK ANTENNE
the wave – relaxing radio (anscheinend immer noch ein Projekt des Radio Center Berlins... lief lange über DVB-T, aber man hat sich nie um eine DAB+-Frequenz bemüht!?)
Sunshine Live
 
Obwohl es mir ziemlich egal ist, weil ich fern ab von Berlin lebe, wäre KCRW Berlin wohl der beste Nachfolger für NPR. Das andere ist Grütze. Berlin ist eine kosmopolitische Stadt, ein englisches Programm im Äther ist da schon wichtig.
 
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