NRW - das schlimmste Radioland

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Es gibt doch das Aachener Beispiel, das ein Hitradio funktioniert: 100.1 wird mittlerweile in aachen Stadt gnadenlos von 100'5 platt gemacht. Die sind natürlich durchformatiert ohne Ende, dazu etwas Lokal und Weltnachrichten und schon läufts. Im Gegensatz zu den schnarchigen Lokalradios mal etwas frischer.
 
wie sieht die reichweite von 100,5 denn aus ????
habe gehoert dass die in aachen 16% und in heinsberg über 20% markanteil haben, stimmen die zahlen oder nicht.
 
Wie wäre es denn mal, etwas weiter zu denken wie immer nur "es muss ein Hitradio in NRW geben " ? Dies ist in NRW doch schon lange anzutreffen. Vielen Dank übrigens für die Playlisten. Nehmt noch die von EinsLive und WDR2, dann habt ihr eure Hits. De fakto braucht NRW noch so einiges an Musikfarben, aber sicherlich keine 4. oder 5. landesweite Hitradio-Kette. Der Werbekuchen wird, oh Wunder, nicht größer, in dem man immer mehr Sender mit der gleichen Musikfarbe und der gleichen Zielgruppe lizensiert. Ein weiterer Sender mit den üblichen 08/15-Hits wäre nur der Tod der Lokalsender. Die Folgen kann sich jeder selber ausmalen.
 
Solche Hitradios mit lokaler Komponente ala Energy, Gong, RTL 104.6 usw. würden in NRW nach meiner Einschätzung wohl nur in den Räumen Köln-Bonn, Düsseldorf und Ruhrgebiet richtig laufen. Will sagen, daß die Quote so akzeptabel ist, daß man das Radio NRW-Programm nicht übernimmt und statt dessen komplett CHR fährt.

Alle anderen Regionen sind mit der Playlist aus Oberhausen gut bedient. Ein Lokalradio sollte viele Hörer ansprechen und so ist es gerade in den Zeiten, wo das Radio am intensivsten genutzt wird, richtig, eine breite AC-Farbe zu fahren. Ab frühem Nachmittag kann dann etwas mehr auf CHR umgestellt werden - bis zur Drive Time. Weitere Hörerschichten werden mit Specials erschlossen.

Ein Lokalradio muß seine Vorteile nutzen und die liegen auch in der Nähe zum Hörer.

[Dieser Beitrag wurde von AdamCurry am 13.11.2001 editiert.]
 
Also um es mal ehrlich zu sagen: Die Musik bei Radio NRW ist 08/15 Schema F, im Prinzip wie bei anderen AC-Sendern auch.
WDR2 hat die sogenannte Verjüngungskur eher geschadet (wieso muss Verjüngung eigentlich immer Verschlechterung der Musik bedeuten? Schaut auf Viva2, das ist das jüngste Musikformat in D)ich höre in letzter Zeit immer wieder von Menschen zw. 20 und 35, daß "WDR2 jetzt leider auch immer mehr Plastik-Pop spielt"(ihr wisst schon Britny und Co-braucht keiner, will keiner)
aus der Not der Sache heraus hört man halt verbreitet Eins Live, weil da die Musikmischung ziemlich breit angelegt ist.
(allerdings zunehmend softer, zumindest im Tagesprogramm)
Für NRW gäbe es ohne Frage viel Potential, 6 oder 7 Sender mit unterschiedlicher Ausrichtung (um mal nicht die überstrapazierten Phrasen "Format" und "Zielgruppe" zu verwenden) sollten schon machbar sein!
Meinetwegen können aus "wirtschaftlichen Gründen" (schon wieder eine Phrase, Selbstohrfeig!) ja auch zwei oder drei davon aus einem Hause kommen, der Vielfalt und damit den Menschen im Land nützt es ja nur!
Und darauf kommts doch an!
 
Dann sollten konsequenterweiase aber auch weitere Hörergruppen erschlossen werden. In diesem Zusammenhang sei VIVA-Radio genannt - für eine Zielgruppe, die schon mit EinsLive versorgt ist und wohl nicht umstellen wird.
 
Nach meinen Informationen soll sich Viva-Radio (vor allem musikalisch) an eine jüngere Zielgruppe richten. Ob die Hörer natürlich auf die analoge Mittelwelle umstellen, ist wohl sehr fraglich, bei der digitalen Mittelwelle sieht es aber vielleicht anders aus.
 
Moin,

ich habe ja auch nicht behauptet, daß Radio NRW eine CHR Musik spielt.

Und das ewige Rumgehacke auf den WDR Hörfunk kann ich auch so nicht nachvollziehen. Der WDR bietet von Eins Live bis Funkhaus Europa (habe eben Wallrafplatz geschrieben
smile.gif
) sechs verschiedene Programme an, mit eigenem Profil und einem öffentlich-rechtlichen Anspruch (was leider so längst nicht für alle ARD Anstalten gilt, wofür zahlt man schließlich seine Gebühren?). Sicher, Potential für weitere (kommerzielle) Programme ist in NRW vorhanden, aber wo gibt es dafür Frequenzen?

Das NRW-Lokalfunkmodell finde ich dafür recht gut und auch gelungen umgesetzt. Jede Region hat ihren Sender und Hörer haben das Gefühl, auch mit Themen aus ihrer Umgebung versorgt zu werden. Wenn man dagegen z.B. nach Norddeutschland blickt, muß man feststellen, daß der NDR in seiner Berichterstattung ziemlich auf den Großraum Hamburg (und etwas Schleswig Holstein) fixiert ist. Viele Leute aus der Grafschaft, dem Emsland und anderen Regionen finden, daß ihre Themen im NDR überhaupt nicht stattfinden. Und je ein Landesprogramm für große Flächenlander ist auch nicht gerade viel - von der Qualität dieser Programme ganz zu schweigen.
 
Es ist ja schon oft wiederholt worden: Wenn man in einer Demokratie lebt, dann muss man auch akzeptieren, dass die meisten Leute Musik á la RPR, FFH, ffn etc. hören wollen und eben NICHT WDR 5 oder Bürgerfunk. Man kann ja drüber reden, ob es gut ist, wenn wie in Sachsen praktisch alle Sender dasselbe spielen. In NRW ist es aber trauriges Faktum, dass dieses größte Land keinen landesweiten Privatsender hat und abgesehen von so erfreulichen Ausnahmen wie im Aachener Raum ist NRW für die Mehrheit der Musikliebhaber mit Massengeschmack das beschi... Land Deutschlands, in dem man sich nur mit Sendern aus anderen Bundesländern abhelfen kann (warum ist SWR 3, RPR) im Rheinland denn so beliebt. Ich habe noch nichts von WDR Partys in anderen Ländern gehört!...
 
Gratulation !
Endlich erheben sich hier mal kritische Stimmen, die das Lokale Rundfunksystem in NRW durchleuchten.
Völlig korrekt, denn das Rundfunkangebot in NRW ist geradezu lächerlich. Selbst was der gute, alte WDR für monatliche stolze 9,95 DM auf seinen sechs Wellen zu Gehör bringt, war schon mal besser. Ohne CD-Wechsler im Auto sieht es hier in Mitten von NRW ganz schön finster aus. Fährt man mal in ein anderes Bundesland, wie beispielsweise nach Niedersachsen, eröffnen sich ganz andere Welten. Da existieren gleich drei große Privatfunker nebeneinander. Selbst der NDR hat einiges mehr zu bieten, wie das sehr gut gemachte N-Joy-Jugendradioformat (gefällt mir besser als L1VE) oder NDR 2. Hinzu gesellen sich dort statt Lokalfunk dutzende offene Kanäle, die – oh Wunder – trotzt angeblichem Frequenzmangel allesamt via Antenne ins Haus kommen. Das Programm und die Qualität dieser „Laienradios“ ist oftmals besser, als die übliche Format-Einheitskost vom allseits bekannten Lokalfunk. Warum nur ? Lokalfunk in NRW verödet an den strengen Gesetzen und dem total überflüssigen 2-Säulen-Modell. Hinzu kommt das unsinnige Format mit den streng einzuhaltenden Sedeuhren.
Gutes Radio und vor allem kleinere Lokalfunkstationen funktionieren auch ohne VG oder der sogenannten gesellschaftlich relevanten Gruppen. ! Wieso müssen innerhalb der VG Lokalpolitiker darüber befinden, welche Typen in den Redaktionen Radio machen dürfen und wer nicht, welche Werbeformen genehm sind und welche nicht oder wie ein gebauter Beitrag auszusehen hat und wie nicht ? Solche Leute haben doch nun wirklich keine Ahnung vom „radiomachen“. Oder studieren VG-Sprecher neuerdings auch noch als Hobby Journalistik ? An meiner Uni habe ich solche Personen noch nicht gesehen – zumindest nicht in meinem Studiengang.
Machen wir uns doch nichts vor. Unter reellen, marktwirtschaftlichen, also „privaten“ Gesichtspunkten hätten einige NRW-Lokalsender schon längst den Löffel abgegeben. Was hier passiert, ist doch kein Privatfunk.
Zutreffender wäre eher der Ausdruck „Radio-Monopol“.
Wer die Lokalradios genauer durchleuchtet, wird feststellen, warum die ohne Rücksicht auf Einschaltquoten und Verluste munter drauflos senden können und nie „pleite“ gehen werden. 1. Es gibt – dank Rundfunkgesetz -keine „lokale“ Konkurrenz am Ort.
2. Die Kohle kommt einerseits von Radio NRW für die landesweite Werbung aus Oberhausen. Damit hat sich der Rahmenanbieter schon so gut wie unkündbar bei den Radio-BG‘s eingenistet. (warum ohne NRW funken – bringt doch Kohle !) Und wehe dem, wer versucht, vom vorgegebenen Musikprogramm abzuweichen..... 3. Zweites Standbein ist Otto normal oder besser, der Steuerzahler und Gemeindebürger, der in die öffentlichen Kassen zahlt. Denn weitere Gelder fließen oft von den Kreisen und Kommunen, die meist an den Sendern indirekt als Geldquelle beteiligt sind. Und das, obwohl viele Gemeindesäckel so gut wie leer sind.
Mensch, das Geld wäre doch viel besser bei Stiftungen für notleidende Kinder angelegt. Die würden sich wenigstens darüber freuen und es ressourceschonender ausgeben.

Wo gibt es sonst schon solche Geldschleudern, die für 2 Stunden unvorbereitetes Blabla an irgendwelche Möchtegern-Talente gleich über 240 Mark Honorar ausspucken ?
Eine Konkurrenz und Alternative im Verbreitungsgebiet gibt es hierzulande leider nicht – dank dem von der LFR erlassenen Rundfunkgesetz. Privatleute, die ein echtes privates und vor allem professionelles Rundfunkprogramm auf die Beine stellen wollen und auch schon Geldgeber an der Hand hätten, werden durch das Gesetz gestoppt oder nur auf unrentable und teure Kabel –und Satellitentransponder abgeschoben.
(Einziges Wunder ist Aachen. Hier wird gezeigt, wie gutes Lokalradio auch ohne Rahmenprogramm auskommt.)
NRW ist Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland – da sollte eigentlich auch radiomässig per UKW viel mehr möglich sein. Meines Erachtens sollte es in großen Städten wie bsp. Köln, Düsseldorf oder Dortmund mehrere größere, „richtige“ Privatradios mit lokalen Fenstern und unterschiedlichen Formaten wie Oldie, Rock-POP, Techno, Schlager geben. Somit wäre für jeden was dabei. Bei unserem Lokalfunk dudelt dank dem System auf x Frequenzen tagein, tagaus nur die gleiche Sch... Dabei ist der Hauptgrund fürs Radio einschalten doch Musik , Musik, Musik und zur vollen Stunde auch mal die Nachrichten und Verkehrsinfos.
Wer hierzulande vernünftiges Radio hören will, ist einfach gezwungen, sich einen ADR-Empfänger samt Schüssel zuzulegen. Da tun sich plötzlich über 96 digitale Stereokanäle auf. Ich habe von dieser Option schon längst Gebrauch gemacht. Bleibt nur zu hoffen, dass den Astra - Radio - Technikern endlich eine Möglichkeit zum direkten Satellitenempfang im Auto gelingt. Dann könnte man endlich überall internationales, privates und freies Radio genießen. Und das ganz ohne UKW, was unseren „Lokalradiatoren“ sicherlich neue Denkanstösse geben würde.


[Dieser Beitrag wurde von Radiofreak11 am 19.11.2001 editiert.]
 
Na so ein Unsinn. In den meisten Punkten möchte ich Dir schon Recht geben, aber die Argumentation hinkt doch schwer: Natürlich sind die Kommunen qua Gesetz beteiligt, aber Du kannst auf der einen Seite nicht behaupten Radio NRW wäre wg. Ökonomie gut im Sattel und dann die Verschwendung deiner Steuergelder durch Kommune oder ein kommunales Unternehmen beklagen. Was denn jetzt? Im ersten Fall gäbe es ja kein Problem.

Im übrigen hast Du natürlich Recht. Beispiel: Dänemark hat ca. 5 Mio. Einwohner und etwa 300 lizensierte Sender. NRW hat 18,nochwas Mio. Einwohner und wieviele Sender? In welcher Wettbewerbssituation? Mit wievielen Formaten?

Natürlich ist diese Situation lächerlich. Vor allem vor einem von den regierenden Parteien gewollten Strukturwandel, der solange okay ist, wenn keiner die bestehenden (Macht-)Strukturen in Frage stellt.

Wie steht es so hübsch (sinngemäß) im Koalitionsvertrag? Die Koalitionspartner stehen zum dualen System, das gleichberechtigt (!) nebeneinander existiert, möchten privaten Rundfunk fördern, usw., usf., blabla.....

Um es auf den Punkt zu bringen: Eine Politik, die sich schwer bemüht, neue Arbeitsplätze zu schaffen, verhindert im Bereich Radio neue Arbeitsplätze. Und nur, weil die Herren Mayer, Schumann, DuMont, etc. eine Stellung haben, an denen kein Politiker vorbeikommt. Demokratie???
 
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