Es stellt sich ja die Frage, welche Motivation der Lokalfunk in NRW überhaupt haben sollte, dass seine Programme über DAB+ ausgestrahlt werden können.
Sollte DAB+ tatsächlich UKW ablösen, so darf, nachvollziehbar, die Verbreitung sich nicht verschlechtern. Bis dahin wird es ja noch ein paar Jahre dauern. So stellt sich für einen Platzhirschen natürlich die Frage, warum soll er zusätzliche Kosten in Kauf nehmen und der einzige Vorteil ist, dass er Wettbewerb ermöglicht. Also muss für ihn die Verbreitung zumindest ein paar Vorteile haben. So z.B. die schlechte UKW-Versorung zu verbessern um auch Pendler besser bedienen zu können. Immerhin ein Argument.
Das andere Argument ist, dass er in der DAB+ Senderliste auffindbar ist. Nicht jeder Hörer wechselt das Band um seinen Lokaldudler empfangen zu können. Wenn das DAB+ Bouquet für einen Teil der Hörer attraktiver ist als das UKW-Band, dann verschwindet der lokale Sender auf UKW schnell vom Empfangsradar etlicher Hörer. Soviel zur vermeintlichen Markenstärke von Radiosendern...
Und sonst? Ich interpretiere das so. Da die Lokalfunker erkennen, dass eine Verhinderung schwierig erscheint, hält man der Politik Stöckchen hin, über die sie jetzt springen möge. Mit einem Testbetrieb hätte man locker 1-2 Jahre Zeit geschunden. Und bis man die geeigneten Verbreitungsgebiete definiert hat, nochmals ein Jahr. Damit hätte man DAB+ schon mal 2-3 Jahre "geschoben". Und wenn man dann noch schafft, dass 80% der Kosten von wem auch immer getragen werden, dann wäre es sensationell! Dann ist auch völlig wurscht, ob man den Fehlerschutz erhöht und damit weniger Programme ins Land lässt. Dann hätte man zwar Wettbewerber, aber diese wären überschaubar. Läuft doch...