Also einen neuen CFI. Wetten dass?
Oder zumindest so etwas ähnliches. In einem Antwortschreiben vom Sommer dieses Jahres schreibt die LfM:
"In einem nächsten Schritt werden die Bedarfe in einer öffentlichen Bedarfsabfrage in Bezug auf die möglichen Regionen sowie deren Zuschnitt festgestellt."
Noch eine Anmerkung zum bereits durchgeführten CFI. Ihr erinnert Euch, dass die LfM im Anschluss bekannt gegeben hat, die Auswertung des CFI habe ergeben, dass es für lokale Bedeckung kein Interesse gebe. Wer Interesse an einer lokal begrenzten Verbreitung auf DAB+ angemeldet hatte, erhielt zur Antwort, dass eine kleinräumige Regionalisierung nicht mehr vorgesehen sei.
Jetzt bitte aufpassen! Im Antwortschreiben an die CFI-Teilnehmer vom 16.12.2015 schreibt die LfM:
"Ausdrücklich wurde im "Call for Interest" ermutigt, auch Interessenbekundungen für die lokale Verbreitung von DAB+-Angeboten abzugeben. Denn nach Prüfung der frequenztechnischen Voraussetzungen wäre beispielsweise auch "gebietstreue" Abbildung aller bestehenden Verbreitungsgebiete des Lokalen Hörfunks in NRW durch jeweils eigene VHF-Kanäle realistisch gewesen. Allerdings wurde im "Call for Interest" eine deutliche Skepsis an der finanziellen und praktischen Sinnhaftigkeit dieser Planungsvariante zum Ausdruck gebracht."
Mal abgesehen davon, dass die LfM diese Schwachsinnsidee tatsächlich ernsthaft erwogen hat und bei der BNetzA die Möglichkeit von 44 Multiplexen hat prüfen lassen, erscheint mir der Umgang mit den Interessensbekundern doch ziemlich perfid.
Wenn ich die Ausführung der LfM nämlich richtig verstehe, wurde zur Frage "Lokale Bedeckung" nur geguckt, ob die Lokalradios Interesse an lokalen Multiplexen zur Spiegelung ihrer UKW-Programme haben. Andere Interessenbekundunden daran sind demnach einfach unter den Tisch gefallen. Als von den Lokalradios nichts kam, wurde sinngemäß verkündet: Lokale Muxe machen wir nicht - Der Call for Interest hat ergeben, dass es hierfür kein Interesse gibt.
Ja, so macht man das, hinterher kann man sich obendrein noch einen basisdemokratischen Anstrich verpassen. Einem nächsten CFI jedenfalls traue ich nicht weiter, als ich ein Klavier werfen kann. Und irgendwie habe ich auch bei der Vorstellung des Gutachtens in fünf Tagen das komische Gefühl, ich könnte verarscht werden.