Öffentlich-rechtliche Geldvernichtungsmaschine

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Dürfen es auch ein paar mehr sein?

"Die DDR war das friedfertigste und menschenfreundlichste Gemeinwesen, das sich die Deutschen im Gesamt ihrer bisherigen Geschichte geschaffen haben." - 1994, Archiv Demokratischer Sozialismus (ADS), spiegel.de

"Aber wirkliche Demokratie gibt es im Kapitalismus so wenig wie in der DDR." - Interview, 25. April 2008, sueddeutsche.de

"Für mich ist Sozialismus Voraussetzung für Demokratie." - Interview, 17. Juni 2001, welt.de

"Ich finde den Begriff Diktatur so nicht anwendbar, weil der für mich mit dem deutschen Faschismus festgelegt ist. Und ich finde, dass man das nicht gleichsetzen kann. Das sind völlig andere Dimensionen der Einschränkung.". - über die DDR, »Fakt ist ...«, MDR 7. April 2008, Sendungsprotokoll

"Man kann im Rahmen des Grundgesetzes wunderbar den Kapitalismus überwinden - und mehr als das wollen wir auch nicht." - welt.de

"Marxistin sein heißt zu versuchen, die Gesellschaft von ihren ökonomischen Grundlagen her zu verstehen. Es heißt auch, sich nicht mit diesem Kapitalismus abzufinden und eine sozialistische Alternative für möglich zu halten." - Hier spricht die Kommunistin, Portrait in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 23.Januar 2005, zitiert nach sahra-wagenknecht.de

"Repräsentanten eines Staates, die sich von Bankvorständen oder vom Management gewisser Automobilkonzerne wie dumme Tanzbären am Nasenring durch die Manege ziehen lassen, entwürdigen die Demokratie." - 4. Sitzung des 17. Deutschen Bundestages, Mittwoch 11. November 2009 bundestagger.de, youtube.com (ab 6:00)

"Sie war jedenfalls nicht undemokratischer." - auf die Frage, ob die DDR demokratischer als die Bundesrepublik gewesen sei, Interview, 17. Juni 2001, welt.de
 
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Macht Euch mal locker. Ein paar von diesen Dingen kann ich auch unterschreiben, andere halte ich für fragwürdig und andere wiederrum für haarsträubend. Aber ich wünsche mir auch, dass jemand solche Ansichten artikulieren darf, sie verhandelt werden können, erst Recht in einem öffentlichen Sender. In einer Demokratie gibt es nun mal unterschiedliche Ansichten, gehört dazu. Na und? Wir sind ja schließlich nicht in der DDR. ;)

Abgesehen davon hat sich das ZDF jetzt wohl entschuldigt, höre ich gerade.
 
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Dürfen es auch ein paar mehr sein?

"Die DDR war das friedfertigste und menschenfreundlichste Gemeinwesen, das sich die Deutschen im Gesamt ihrer bisherigen Geschichte geschaffen haben." - 1994, Archiv Demokratischer Sozialismus (ADS), spiegel.de

Seitdem ist viel Wasser die Oder hinabgeflossen. Seit jenen Tagen hat Wagenknecht
eine Menge dazugelernt und ihre Ideologie gründlich revidiert, was nicht heißt, dass sie heute keine Vorzeigelinke mehr wäre. Aber auch solche Leute braucht das Land, die Liberalen und Konservativen hätten die Finanzskandale und Börsenexzesse der vergangenen Jahre sicher weniger hart gegeißelt als die "berufenen" Sozialisten.
 
Nun sollte es in diesem Thread ja nicht unbedingt in erster Linie um Sinn oder Unsinn der Wagenknechtschen Thesen gehen sondern um eine mögliche Gebührenverschwendung beim ZDF und um eine in meinen Augen völlig daneben gegangene Petition. Bei Spiegel Online gibt es dazu einen - wie ich finde - treffenden Kommentar.
 
Hier noch mal das auch auf Youtube aufrufbare Dreiergespräch zwischen Lanz, Wagenknecht und Jörges, das zeitweilig zum Tribunal der beiden Männer über Frau Wagenknecht geriet und schon deshalb an Geschmacklosigkeit wenig zu wünschen übrig lässt.

Sahra Wagenknechts Positionen kennt man aus zahlreichen Fernsehauftritten, wer sie nicht hören will, darf sie nicht einladen. Sie hat sich in den Bereichen Wirtschafts- und Sozialpolitik trotz ständiger Angriffe und Widerworte wacker geschlagen und bewies zumindest als einzige studierte Wirtschaftswissenschaftlerin in der Runde fundierte Kenntnisse über die wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhänge der angeschnittenen Themenbereiche, während sich die beiden Herren zumeist in Plattitüden ergingen.

Markus Lanz gab wieder mal den Chefaufklärer der Nation, obwohl er dem Gespräch inhaltlich kaum gewachsen war und so manch unpassende Bemerkung einstreute ("Frau Wagenknecht ,was ist Glück?"). Seine Unterbrechungskaskade nahm zeitweise groteske Formen an und zeigt die begrenzte Verwendbarkeit des Moderators für gesellschaftliche und politische Auseinandersetzungen. Besonders unangenehm fiel auf, dass Lanz Wagenknecht ständig ins Wort fiel, den Ausführungen Jörges' aber stets ergeben lauschte. Gilt für Moderatoren nicht ein gewisses Neutralitätsgebot?

Hans-Ullrich Jörges gefiel sich in der Empörungsgeste über die Grundanliegen der Linken und inszenierte sich wieder mal als Gewissen der Nation, obwohl seine Anwürfe geradezu unverschämt und respektlos waren. Zweimal unterstellte er Sahra Wagenknecht, sie rede Stuss, obwohl er von seinem Lieblingsaufregerthema "europäische Wehrpolitik" selbst erstaunlich wenig Ahnung hatte. Er behauptete in der Sendung ohne Unterlass es gäbe in der EU keine Militärstrukturen, in Wahrheit gibt es sie aber sehr wohl.

Eine durch und durch peinliche Veranstaltung, über die man sich nicht nur beim ZDF sondern auch beim Stern den Kopf zerbrechen sollte.

Lanz, Jörges, Wagenknecht (MP3-Datei, 55 MB)
 
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@Radio2010: Nur ein kleiner Hinweis auf die Behauptung, in Mitteldeutschland würden vor allem die MDR-Programme gehört: Die Reichweite definiert sich nicht nach durchschnittlichen Stunden, sondern nach HpT (für die Laien: "Hörer pro Tag", d. h. inklusive p-Werte) - und da liegen die MDR-Programme eben NICHT vorne..............aber wenn es ideologisch wird, sind Tatsachen nur hinderlich :)


Das das nicht stimmt, wissen wir beide (hoffentlich), denn die Durchschnittsstunde ist die einzig zählende MA-Währung. Nach ihr werden die Werbepreise berechnet. Aber auch, wenn man nach Ihrer Theorie geht, liegt der MDR vorn: MDR Jump erreicht mit 1,470 Mio. Menschen die meisten Hörern pro Tag in Mitteldeutschland und auch im gesamten Osten inkl. Berlin. Quelle: http://www.reichweiten.de/index.php?mainSel=sendernutzung

Und das hat nichts mit Ideologie zu tun.
 
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Dieses Interview habe ich auch gelesen und es hat mich in meiner Meinung bekräftigt. Bei der gezielten Frage, ob sie sich auch bei Herrn Seehofer als Opfer so echauffiert hätte, eiert sie herum. Natürlich geht es bei der Petition ausschließlich darum, einen politisch unangenehmen Moderator abzuschießen. Wer der Initiatorin andere, ehrenwertere Motive unterstellt, muss sich Naivität vorwerfen lassen. (Mal abgesehen davon, dass das Attribut "politisch" im Zusammenhang mit Herrn Lanz etwas hoch aufgehangen ist.)

Wir müssen wohl damit leben, dass wir da unterschiedlicher Auffassung sind. Ich kann das gut.
 
Lassen wir mal die Petition beiseite und auch das Kaffeesatzlesen über deren Motive. Wer ist hier ernsthaft der Meinung, Markus Lanz habe ein prima Interview mit echtem Erkenntnisgewinn für das Publikum geführt?

Wenn wir uns weitgehend einig sind, dass es ein unqualiifiziertes Interview war, dann müssen wir doch fragen:
Weil er es nicht besser kann? - Dann sollte das ZDF über die Personalie nachdenken.
Oder weil er es absichtlich so führte? - Dann sollte das ZDF erst Recht über diese Personalie nachdenken.
 
Wenn wir uns weitgehend einig sind, dass es ein unqualiifiziertes Interview war, dann müssen wir doch fragen:
Weil er es nicht besser kann? - Dann sollte das ZDF über die Personalie nachdenken.
Oder weil er es absichtlich so führte? - Dann sollte das ZDF erst Recht über diese Personalie nachdenken.

Da liegt die Wahrheit wahrscheinlich in der Mitte!

Mein Problem bei dieser Sache ist: schaltet den Fernseher doch nicht ein, wenn ihr es nicht sehen wollt. Gut - ich schalte generell keine Lanz Sendungen mehr ein. Doch was bringt es, wenn ich nicht zu den Haushalten gehöre, bei denen die Einschaltquote gemessen wird?

Es gab ja schon so einige Petition, aber hier denke ich, dass die Leute nicht nur etwas gegen Lanz haben, sondern einfach über die Art, wie er moderiert.

In diesem Sinne => http://hat-markus-lanz-etwas-aufgedeckt.de/ ;)
 
Das zumindest von den TV-Medien niemand diese Petition erwähnt, liegt vermutlich eher daran, dass man sich meistens blind einig ist, wenn es gemeinsam gegen den Zuschauerwillen geht. Und davon ab, holt Lanz trotz allem ganz gute Quoten. Wer würde es sich daher freiwillig mit einem eventuellen Topmoderator verscherzen wollen, falls er beim ZDF damit vom Thron gestossen werden sollte? Man könnte ihn ja unter Umständen fürs eigene Programm gebrauchen.
Och, im Dschungel Australiens hat man ihn und die Petition schon gewürdigt. ;) Eine Einladung in den Club des Ex-Promies und solcher, die es werden wollen, ist das aber sicherlich noch lange nicht. Da ist Australien sehr weit weg... Was die Leitmedien angeht, sitzt der Lanz fest genug im Sattel, als dass imh im ö.re. TV jemand ans Bein pinkelt.:cry:

Nun sollte es in diesem Thread ja nicht unbedingt in erster Linie um Sinn oder Unsinn der Wagenknechtschen Thesen gehen
Die Fragestellung hast Du in die Diskussion eingeführt bzw. deren 100%igen Unsinn als Grundannahme in den Raum gestellt. Einige der von Dir als Beleg genannten Thesen müsste man genauer hinterfragen und auseinandernehmen und Spreu vom Weizen zu trennen, statt sie pauschal komplett zu tabuisieren, ignorieren, totschweigen. Das komplette Nicht befassen und Vorführen ist ja Stein des Anstoßes. Vergleichbar kritikwürdig wäre es, wenn z.B. mit diesem Anti-Euro-Populisten genauso umgegangen würde. Aber dem wurde vor der Wahl im ZDF oft genug eine relativ unkritische Plattform geboten...
 
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@2010: Wir wollen doch fair bleiben - Jump wird über 3 mitteldeutsche Länder ausgestrahlt, während die privaten Sender jeweils nur für ein Bundesland lizenziert sind. Wenn ich richtig informiert bin, haben die 3 Thüringer privaten Sender top40, Antenne und Landeswelle alleine schon mehr als eineinhalb Millionen Hörer am Tag. Rechnest du noch die anderen privaten in Sachsen und Sachsen-Anhalt dazu (dann kannst du die Zahlen mit Jump vergleichen), relativiert sich der "Erfolg" von Jump doch mehr als deutlich. Also, immer schön bei der Wahrheit bleiben :)
 
@Radio2010: Die Logik, dass ein Programm mit einem großen technischen Verbreitungsgebiet (Jump über 3 Länder) eine größere Reichweite besitzt als ein Programm, das über nur 1 Land ausgestrahlt wird, müsste auch dich überzeugen. Um die Marktstellung eines Programms bewerten zu können, muss man daher ein vergleichbares Gebiet nehmen, z. B. die Reichweite in nur 1 Land heranziehen und das tun wir jetzt einfach mal:

In Sachsen hat Jump 863.000 Hörer pro Tag, Radio PSR hat 944.000 Hörer pro Tag (jeweils Montag - Freitag)
In Sachsen-Anhalt hat Jump 375.000 Hörer pro Tag, Radio SAW hat 868.000 Hörer pro Tag (jeweils Montag - Freitag)
In Thüringen hat Jump 520.000 Hörer pro Tag, Antenne Thüringen hat 721.000 Hörer pro Tag (jeweils Montag - Freitag)

Hm, wenn Adam Ries recht hat, ist Jump in keinem der mitteldeutschen Länder das erfolgreichste Programm, es gibt in jedem mitteldeutschen Bundesland einen privaten Anbieter, der vor Jump liegt :)
 
@Radio2010: Die Logik, dass ein Programm mit einem großen technischen Verbreitungsgebiet (Jump über 3 Länder) eine größere Reichweite besitzt als ein Programm, das über nur 1 Land ausgestrahlt wird, müsste auch dich überzeugen. Um die Marktstellung eines Programms bewerten zu können, muss man daher ein vergleichbares Gebiet nehmen, z. B. die Reichweite in nur 1 Land heranziehen und das tun wir jetzt einfach mal:

In Sachsen hat Jump 863.000 Hörer pro Tag, Radio PSR hat 944.000 Hörer pro Tag (jeweils Montag - Freitag)
In Sachsen-Anhalt hat Jump 375.000 Hörer pro Tag, Radio SAW hat 868.000 Hörer pro Tag (jeweils Montag - Freitag)
In Thüringen hat Jump 520.000 Hörer pro Tag, Antenne Thüringen hat 721.000 Hörer pro Tag (jeweils Montag - Freitag)

Hm, wenn Adam Ries recht hat, ist Jump in keinem der mitteldeutschen Länder das erfolgreichste Programm, es gibt in jedem mitteldeutschen Bundesland einen privaten Anbieter, der vor Jump liegt :)



Oh ja, sehr beeindruckend. Ich habe das Gefühl, das bei Dir das Motto "Ich baue mir die Welt so wie sie mir gefällt" Programm ist.

Nur: Entscheidend war und ist bei den werbetreibenden Programmen die Durchschnittsstunde. Und da sieht es so aus:

Sachsen: MDR JUMP 176.000, Radio PSR: 169.000 Hörer

und weil das nicht überall so aus sieht hier die restlichen Zahlen:

Sachsen-Anhalt: MDR JUMP: 64.000, Radio SAW: 209.000 Hörer

Thüringen: MDR JUMP: 102.000, Antenne Thüringen: 146.000 Hörer

(jeweils Montag-Freitag MA Radio II/2013)

Demnach ist MDR JUMP in Sachsen das erfolgreichste (jüngere) Programm, denn zur Wahrheit gehört auch, dass MDR 1 Radio Sachsen 499.000 Hörer pro Stunde in Sachsen hat.
 
@Radio 2010: Ruhig Brauner - ich will dir dein Jump doch gar nicht madig machen, aber du verwechselst gerade echte (Netto-) Reichweite (also erreichte Menschen) mit Stundenreichweite (Werbekontakte bzw. Werbemittelkontaktchance), denn wie du vielleicht nicht weißt (aber das nicht schlimm, nicht jeder kann Profi sein), fließt in die Stundenreichweite auch die Nutzungszeit ein - und die hat mit Reichweite nun rein gar nix zu tun :)
 
Nur ist nun leider die Durchschnittsstunde die Währung, auf die sich die Sender, die der AGMA angeschlossen sind, geeinigt haben. Und lediglich danach geht es auch, wenn es z.B. um die Marktführerschaft geht. Schau Dir ruhig mal die entsprechenden MA-PM`s an, gerade die der Regiocast der letzten Jahre.

Das hat auch mit Jump wenig zu tun, ich mag es nur nicht, wenn man sich aus der Vielzahl der MA-Zahlen immer die herauszieht, die einem gerade für eine bestimmte Argumentation passen, das machen schon die Sender zweimal im Jahr und ich dachte, hier können wir drauf verzichten und vergleichen eben nicht Äpfel und Birnen
 
Radio2010 schrieb:
ich mag es nur nicht, wenn man sich aus der Vielzahl der MA-Zahlen immer die herauszieht, die einem gerade für eine bestimmte Argumentation passen

Genau, und darum können wir diese Diskussion jetzt auch beenden, denn nichts anderes geschieht hier.
 
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