Olympus LS-14 - Erfahrungen

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LineW

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Liebe alle,

ich will mir ein neues Aufnahmegerät kaufen, kann bis zu 300 Euro kosten. Nun habe ich das Olympus LS-14 im Auge, wollte hier aber mal noch nachfragen, wie die Erfahrungswerte damit so sind.

Kann jemand was über das Gerät berichten?

Viele Grüße
Line
 
Hallo Line,

das Olympus LS-14 ist ein gutes Gerät mit dem man sehr brilliante Aufnahmen machen kann.
Die eingebauten Mikrofone sind hochwertig und haben einen guten Frequenzgang und ausreichende Dynamik.

Ein Nachteil des Geräte Designs ist, das sich die beiden Mikrofone für Interviews nicht in die X-Y Anordnung bringen lassen:

330px-XY-Stereo.png


Das kann dann schon mal zum Stimmen-Kanalhopping zwischen dem linken und rechten Stereo-Kanal führen, da der Mund nie genau in der Mitte der beiden Mikrofone ist.
Es lässt sich aber dadurch vermeiden das in mono aufgenommen wird, was eigentlich Schade im Radio ist.
Oder das man später beim "schneiden" beide Kanäle (L + R) zusammen mischt, was wieder etwas mehr Arbeit macht.

Das andere Problem des LS-14 ist das Fehlen einer "analogen" und damit unhörbaren Pegel Einstellung.
Die Vorgänger LS-5 und LS-11 hatten noch ein Drehrädchen zum einstellen des Aufnahmepegels.
Das LS-14 hat Drucktasten die sich nicht unhörbar während einer Aufnahme drücken lassen.
Aber mit einiger Übung kann man auch damit voher einen optimalen Wert einstellen und dann die Aufnahme durchführen.

Als Tipp: Einen guten Kopfhörer zum Monitoring, also Aufnahmeüberwachnung dazu kaufen. Das "Wichtigste" während der Aufnahme überhaupt.
Entweder die bei den ÖR eingesetzten Sennheiser HD 25 (geschlossen, leicht),
oder gute inEar Stöpsel die etwas unauffälliger aber eben so gut sein können.

Schöne Grüße Codo
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Nachteil des Geräte Designs ist, das sich die beiden Mikrofone für Interviews nicht in die X-Y Anordnung bringen lassen:

330px-XY-Stereo.png
Warum sollte man im Interview überhaupt eine einzelne Quelle in Stereo aufzuzeichnen wollen?

Das kann dann schon mal zum Stimmen-Kanalhopping zwischen dem linken und rechten Stereo-Kanal führen, da der Mund nie genau in der Mitte der beiden Mikrofone ist.
Ist das bei XY-Anordnung großartig anders als bei ORTF (einen sinnvollen Mikrofonabstand vorausgesetzt)?

Es lässt sich aber dadurch vermeiden das in mono aufgenommen wird, was eigentlich Schade im Radio ist.
Welchen Informationsgewinn erhielte man durch Stereo oder lenken die räumlichen Anteile vielleicht nur von der Aussage ab?
Bei einer einzelnen Stimme bietet es sich durchaus an Mono aufzuzeichnen, sofern man für den Hörer keinen Informationsvorteil durch eine räumlich Abbildung erzielt.
Ohne das Olympus LS-14 zu kennen, käme vieleicht die Nutzung des Mittenmikrofons in nebengeräuscharmer Umgebung infrage. Es scheint über eine Kugelcharakterisik zu verfügen. Sollen Nebengeräusche stärker ausgeblendet werden, kann der Abstand zur Quelle verringert werden oder nur eine der beiden Nierenkapseln bevorzugt verwendet werden. Der andere Stereokanal kann dann bei der Nachbearbeitung abgetrennt und verworfen werden.

Oder das man später beim "schneiden" beide Kanäle (L + R) zusammen mischt, was wieder etwas mehr Arbeit macht.

Die Mikrofonanordnung beim Olympus LS-14 entspricht am ehesten der einer ORTF (mit zusätzlichem Mittenmikrofon).
http://www.sengpielaudio.com/Stereofonie-AufnahmesystemeMitZweiMiks.pdf
Was fällt beim Vergleich der beiden linken Abbildungen (XY / ORTF) auf, weshalb zusammenmischen von L+R bei ORTF im Gegensatz zu XY frequenzmäßig kein "sauberes" Ergebnis bringt?
 
Vielen lieben Dank für die Erläuterungen! Wahrscheinlich wird es das jetzt einfach. Trotzdem noch die Frage, ob ihr Alternativen empfehlen würdet.
 
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