Oma als Umweltsau - WDR2 sieht im Shitstorm gar nicht gut aus

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Heute gibt es die DDR nicht mehr. "Drüben" ist also weg. Also wird ein neues Totschlagargument bemüht: DIe Nazi-Keule. Egal was man für eine Meinung hat - sobald sie nicht mit der Meinung anderer konform geht, ist man Nazi. Oder zumindest Rechtsradikaler.
Da sind wir schon wieder bei der politischen Verallgemeinerung, und damit bei einem Kern des Problems. In jüngerer Zeit habe ich übrigens das Gefühl, daß es an die hundert Mal mehr Konservative/Rechte gibt, die sich darüber beschweren, von Linken mit Nazis in einen Topf geworfen zu werden, als es Linke gibt, die Konservative oder Rechte mit Nazis in einen Topf werfen.

In diversen Kommentaren in Tageszeitungen - ich arbeite mich gerade durch den "Tagesspiegel" - gibt es gleichartige Tendenzen: Dort werden die Diskussionen über die "Umwelt-Sau-Omis" sofort (offenbar reflexgesteuert) als "rechtspopulistisch korrekt" bezeichnet. Geht's noch?
Halte ich leider für eine realistische Einschätzung, denn das Werkzeug des Vorschlaghammers, mit dem wegen eines 1:42-Minuten-Beitrags gleich gegen die Freiheit der Satire oder sogar gegen den kompletten öffentlich-rechtlichen Rundfunk gedroschen wird, ist traditionell kein linkes. Heißt nicht, daß die Linken oder die politische Neutralen nichts zu dieser Diskussion beigetragen haben, ganz im Gegenteil, aber befeuert wurde die Diskussion eher von rechts.

Wenn ich mich öffentlich äußere, dass ich Angst vor einer weitergehenden Kürzung meiner in wenigen Jahren anstehenden Rente habe, muss ich mir dann Nazi-Vorwürfe gefallen lassen? Weil ich dann sage, dass der Sozialstaat jämmerlich versagt hat?
Nein. Du müßtest Dir den Dummheits- oder Rechtspopulisten-Vorwurf gefallen lassen, wenn Du was erzählen würdest von wegen "Ich kriege wahrscheinlich weniger Rente, weil die ganzen Migranten das Geld auffressen, das mir sonst auf meine Rente aufgeschlagen würde".
Den Arschloch- oder Nazi-Vorwurf müßtest Du Dir gefallen lassen, wenn daraus folgt "Laßt die Migranten doch einfach absaufen oder schickt sie dorthin wieder zurück, wo der sichere Tod auf sie wartet."
Den Naivitäts-Vorwurf müßtest Du Dir zumindest von mir gefallen lassen, wenn Du als Ausweg in Erwägung ziehst, die AfD zu wählen, die erstens kein Rentenkonzept vorzuweisen hat und zweitens sogar in ihrem Wahlprogramm die Abschaffung von Pflegeleistungen fordert, mit anderen Worten: bei der es nicht so aussieht, als würde sie zur Verbesserung der Rentner in Deutschland irgendwas beitragen können, eigentlich eher sogar im Gegenteil, zumal sie sich halt auch gegen die Idee sträubt, daß die ausbleibenden zukünftigen Rentenzahler aus dem Ausland importiert werden ...

Satire darf nicht alles, Satire muss sich gegen diejenigen richten, die die Macht haben, aber nicht gegen Minderheiten. Einfach mal bei Tucholsky nachlesen!
Tucholsky in allen Ehren, wirklich, aber diesbezüglich ist er leider selbst nicht konsequent und keilt viel zu oft gegen einzelne Entwicklungen oder seinerzeit politisch aktive Personen aus, die sein Gift aber eigentlich gar nicht wirklich verdient haben. Zur Einschätzung der Satire und Tucholskys Aussage darüber verweise ich auf einen seiner satirischen Nachfolger: als Loriot sich (was mehr als einmal geschah) mit dem Vorwurf konfrontiert sah, in seinem Werk zu wenig Politiker aufs Korn genommen zu haben (wahlweise auch: unpolitisch zu sein), hat er sich immer mit anderen Worten, aber sinngemäß so geäußert, daß die Satire sich gegen die Macht richte, in einer funktionierenden Demokratie diese Macht aber eben beim Wähler liege und nicht bei den Politikern, die irgendwo eine Show für die Wählerschaft abziehen. Insofern muß sich die Satire also gegen das Volk richten.
Ich bin mir sicher, daß ein Dieter Hildebrandt etwa eine etwas andere Auffassung von Satire oder ihrer Stoßrichtung hatte, aber wenn wir mal die Definition von Loriot gelten lassen, dann dürfen auch die unverbesserlichen Senioren von der Satire durch den Kakao gezogen werden, denn deren Stimme bekommt (Blick auf die Alterspyramide) zunehmend mehr Gewicht.

Und zum Kinderchor (und den dafür verantwortlichen Erwachsenen) [...]:
Sind wir hier schon wieder bei den Pauschalurteilen?
Ich bin mit Fridays For Future aus verschiedenen Gründen nicht einverstanden, aber in vierlerlei Hinsicht muß ich auch die Kinder und Jugendlichen in Schutz nehmen. Daß sie in Urlaub fliegen, kann ich den allermeisten doch nicht ernsthaft zum Vorwurf machen - das sind Kinder und Jugendliche, denen größtenteils keine andere Wahl bleibt als sich der Entscheidung ihrer Altvorderen zu beugen, und wenn die sagen "Im Urlaub geht's nach Neuseeland", dann sind die Chancen extrem schlecht, daß sie ihnen das ausreden oder für sich eine Sonderregelung rausschlagen, also fliegen sie halt mit. Auch wenn ich selbst keins habe, verstehe ich sehr wohl, warum mein Schwesterherz ihre größere Tochter mit einem Smartphone ausgestattet hat, und ich weiß auch jetzt schon, warum es in zwei Jahren ein neues geben wird, aber das kann ich meiner Nichte nicht vorwerfen, und dummerweise meiner Schwester auch nicht in Ermangelung von Alternativen, eines ordentlich getakteten öffentlichen Personennahverkehrs und eines gut ausgebauten und instant gehaltenen öffentlichen Telekommunikationsnetzes. Und daß 14- bis 18-jährige Kinder ziemlich regelmäßig neue Kleidung brauchen ... nun, das Wachstum ist halt so 'ne Sache, die das unumgänglich macht, und darüber hinaus - wenn ich mir im Rahmen meiner kommunalen Arbeit so ansehe, wie viele Schülerinnen und Schüler der ansässigen Schulen sofort bereit sind, einer Kollegin bei der Organisation eines Second-Hand-Modeschau oder einer entsprechenden Verkaufsaktion zu helfen, oder schulintern in Sachen Fairtrade unterwegs sind, dann sehe ich da schon bedeutend mehr Aktivität und Bewußtsein in dieser Generation, als den FFF-Demonstranten immer wieder von außen unterstellt wird. Daß es die Leute gibt, die auch mal zum Meckes gehen oder mit dem Auto chauffiert werden - geschenkt. Daß es auch Kinder gibt, die aus völlig anderen Gründen als der Umwelt mit FFF mitlaufen - soll sein. Aber das heißt nicht, daß bei deren Generation so überhaupt nichts von dem Wasser getrunken wird, das von ihr gepredigt wird.

Wer hat schon mal folgende Szene an der Supermarktkasse erlebt? Da steht eine grauhaarige Dame und soll 6,23 Euro für ihren Einkauf zahlen (u. a. auch für die Billig-Wurst oder das Billig-Kotelett). Sie macht ihre Geldbörse auf und kramt umständlich das nötige Kleingeld heraus. Warum macht sie das? Warum legt sie nicht einfach einen Geldschein auf den Tisch? Weil sie keinen Geldschein hat! Mehr als die paar Euro und Cent in Münzen hat sie nicht. Sie kann sich keine Bio-Wurst oder Öko-Kotelett mit Preisaufschlag leisten. Denn am Ende von ihrer Mindestrente ist noch verdammt viel Monat übrig. Diese alten Menschen gehen (!) dann irgendwann zu den "Tafeln". Und müssen sich als "Umwelt-Sau-Omis" beschimpfen lassen.
Ja, die "Tafeln", die auf dem Traumschiff gereicht werden ... Daß es Armut unter Deutschlands Rentnern gibt, bestreite ich nicht. Aber Du bestreitest im Gegenzug bitte auch nicht, daß es auch Rentner gibt, die von einer Kreuzfahrt zur nächsten planen und es sogar solche Kreuzfahrtschiffe gibt, auf denen die ältere Generation vorherrscht, weil diese von der jüngeren Generation dort geendlagert wird, weil ein Platz auf einem Kreuzfahrtschiff mitunter günstiger ist als ein altersgerechter Platz im Seniorenheim. Und an der Stelle reden wir nochmal über die Umweltsäue.

Durch eine Vorgabe, wie eine Debatte stattzufinden hat, lösen wir die Probleme nicht. Wir spalten die Diskussion nur - und wundern uns dann, dass eine Partei wie die AfD solchen Zulauf hat.
Weil die AfD die Diskussionskultur bekannterweise erfunden hat? Ausgerechnet die Partei, die in der Vergangenheit phasenweise wirklich für ALLES an Problemen die Flüchtlinge und Migranten als Sündenbock ausgemacht hat? Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen ich über Friedrich Hollaenders "An allem sind die Juden schuld" gelacht habe. Vor ein paar Wochen ist mir aufgefallen, daß ich bei dem Lied zu nicken angefangen habe, weil ich mittlerweile das Gefühl habe, nachvollziehen zu können, auf welcher Basis dieses Lied gewachsen ist, und es ist verdammich im Jahr 2019 keine wirklich beruhigende Feststellung.
Weil die AfD die einzige Partei ist, die man abseits der "etablierten Parteien" wählen kann, da es ansonsten keine anderen Parteien in der deutschen Parteienlandschaft oder wenigstens auf dem eigenen Wahlzettel gibt? Ich glaube, da muß ich Dich enttäuschen.

Gruß
Skywise
 
Nicht alles was schlecht ist, sollte man mit dem Prädikat " Satire" durchgehen lassen.
Ich denke da gibt es Grenzen aber auch Scheren im Kopf.Wenn ich bedenke was mittlerweile in Deutschland alles an " Satire" erlaubt sein soll, hmm da werde ich nachdenklich.
Ich glaube niemand vom WDR oder gar Böhmermann würde sich herausnehmen zum Beispiel eine "Satire" über einen korrupten israelischen Staatschef zu veröffentlichen....
...
Nun Versucht der WDR, heute, die ganze Diskussion gar noch umzudrehen und begibt sich in die Opferrolle.
Besser gehts Nicht !

.....
Worum geht es in besagtem"Satire"-Video des WDR?

"Ein Kinderchor aus Dortmund singt in dem Video zur Melodie von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ davon, wie diese Oma dabei jeden Monat tausend Liter Sprit verbraucht.
Es folgen Strophen darüber, wie sie mit ihrem SUV „zwei Opis mit Rollator“ überfährt und sich „jeden Tag ein Kotelett“ brät, weil „Discounterfleisch so gut wie gar nix kostet“. "
 
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Wer hat schon mal folgende Szene an der Supermarktkasse erlebt? Da steht eine grauhaarige Dame und soll 6,23 Euro für ihren Einkauf zahlen (u. a. auch für die Billig-Wurst oder das Billig-Kotelett). Sie macht ihre Geldbörse auf und kramt umständlich das nötige Kleingeld heraus. Warum macht sie das? Warum legt sie nicht einfach einen Geldschein auf den Tisch? Weil sie keinen Geldschein hat!
Diese Fälle gibt es zweifellos und sie sind auch anzuprangern. Es gibt da allerdings ein großes Aber. Es sind nach Berechnungen der Rentenversicherung momentan nur knapp über 3 Prozent aller Senioren, die auf Grundsicherung angewiesen sind. Das vor allem von der AfD gern bemühte Bild vom massenweise bettelnden und Flaschen sammelnden Senior ist insofern ziemlich weit hergeholt, zumindest was die momentane Situation angeht. Rentnern von heute geht es insgesamt so gut wie nie. Und diese heutige Seniorengeneration kann da durchaus stolz drauf sein, denn wenn wir dann soweit sind für die Rente, werden wir diesen Luxus nicht mehr haben, jedenfalls nicht was den Bezug staatlicher Rente angeht. Bis zum Jahr 2030 wird sich die Zahl der von Altersarmut bedrohten Senioren "nur" auf gut 5% erhöhen. Das hört sich erstmal wenig an, würde aber konkret rund 1 Mio. Leute betreffen.
Quelle: https://www.ihre-vorsorge.de/magazi...enioren-beziehen-grundsicherung-im-alter.html

wir haben in diesem Land viele Probleme. EU-Krise, Flüchtlingsproblem, Wohnungspreise, Renten, Pflegenotstand, Klimaschutz. Es sind teilweise extrem schmerzhafte Probleme. Durch eine Vorgabe, wie eine Debatte stattzufinden hat, lösen wir die Probleme nicht. Wir spalten die Diskussion nur - und wundern uns dann, dass eine Partei wie die AfD solchen Zulauf hat.
Wenn es eine Vorgabe gäbe wie diese Debatte stattzufinden hätte, würde sie dann so stattfinden wie sie gerade stattfindet? Ich glaube eher nicht. Manche "Argumente" gegen dieses Lied sind so platt und scheinheilig, dass man sich eigentlich darüber amüsieren müßte.
Was ist eigentlich los mit den Leuten in diesem Land? In den 70ern haben wir uns über den Sexismus von Klimbim und das reaktionäre Spießertum von Ekel Alfred kaputt gelacht. In den 80ern entfachte Rudi Carell mit seiner Tagesshow beinahe eine Staatskrise, weil er mit Damenunterwäsche Ajatollah Khomeini im Iran verärgerte. Vor drei Jahren legte sich erst extra3 und dann Böhmermann mit Erdogan an, was ebenfalls fast in einer Staatskrise endete. Und heute? Die Welt geht unter weil ein Kinderchor ein sarkastisches Lied über Senioren singt? Das kann doch nicht euer Ernst sein!

Spaltet nicht! Redet miteinander! Löst die Probleme!
Das würde ich voll und ganz unterschreiben. Das funktioniert aber leider nur, wenn man es auch will. Den meisten Leuten, die sich jetzt über dieses im Grunde völlig belanglose Video aufregen, merkt man nur leider zu sehr an, dass sie sich nur des Aufregens wegen aufregen. Es geht da nicht wirklich um den Kinderchor oder gar um das Lied.
 
Ihr solltet inzwischen wissen, dass wir Threads nicht auf bloßen Zuruf hin schließen.

Gefällt mir. Hoffe nur, das ist jetzt nicht schon Applaus von der falschen Seite. Denn man weiß ja, woher sowas kommt.

Ich möchte den technischen Kulturmarxisten hier aber in einer Sache recht geben: Der Skandal um "Oma Umweltsau" wirkt doch schon arg künstlich aufgebauscht, um nicht zu sagen: Gesteuert. Wenn es nicht gerade um WDR und ARD ginge, sondern ein privater Sender sich hier an Satire gegen die Alten versucht hatte, würde vermutlich kein Hahn danach krähen.

Zumal die Omas jener Kleinen wohl zu jung gewesen sein dürfte, um "das Land mit aufgebaut" zu haben, wie die Reichskristallzentrale anschließend des öfteren verlautbart hatte. (Selbiges gilt natürlich für die Trümmertürken. War es Herr Gabriel, der dahingehend ebenfalls ziemlichen Unsinn verzapft hatte.)

Und dass sich zum Fackelaufmarsch der nationalsozialistischen Nicht-Umweltsau-Omas auch die hübsche AfD-Bloggerin und mindestens eine zwielichtige Type mit "Bruderschaft"-Kutte (vermutlich weitere) gesellt hat, finde ich schon schade. Auf diese Weise wird der Sache nur allzu gern der rechte Stempel aufgedrückt und kann nach nichtperfider Art der internationalen Linken entsorgt werden.

Edit: Ich bekomme das Bild nicht mehr aus dem Kopf wie Radiokult "Parole Emil" an einer Discounterkasse hinter einen alten Oma steht, die gerade mit spitzen Fingern das letzte Kleingeld aus ihrem Portemonnaie fischt, um ihr Massentierhaltungs-Kotelett zu bezahlen und dabei feierlich verkündet: "Dieses ist anzuprangern!"

Mein Fehler. Liegt wahrscheinlich an dem mir seit meiner Jugend bekannten lustigen Text mit dem kapitalistisch-privilegierten Bauern, der sich ohne Rächtärtigunk an einen sak kartofeln bereichert. Das hat für mich etwas Archetypisches. Mein Fehler, wie gesagt. Wahrscheinlich tu ich ihm damit unrecht.
 
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Ich sags mal so: Für deine Assoziationen kann ich nix. Mir entlockten sie aber soeben ein mildes und belustigtes Schmunzeln. Ob das nun gut oder schlecht ist und ob du mir damit Unrecht tust, weiß ich nicht. Das müssen andere beurteilen. Im mir selbst auf die Schulter klopfen war ich schon immer ziemlich schlecht. Dafür kann ich aber durchaus auch über mich selbst lachen.
 
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Die Welt geht unter weil ein Kinderchor ein sarkastisches Lied über Senioren singt? Das kann doch nicht euer Ernst sein!
Nö. Nicht die Welt geht unter, sondern die Nazis wollen auch damit versuchen, das noch bestehende, auf dem Grundgesetz (und damit auf den Lehren des zweiten Weltkrieges) basierende Deutschland sturmreif zu schießen. Das ist nur eine weitere Maßnahme zur Steigerung der Volkspsychose. Die grausige Humorbefreitheit tut ihr übriges dazu. Zum Lachen muss man ja inzwischen in Deutschland sowieso in den Keller gehen.

Just my 2 Cent....
 
Du hast es Dir ja auch schon ganz hübsch bequem gemacht in der Angewohnheit, Andersdenkende pauschal als "Nazis" zu bezeichnen, Dich also immer gleich der höchsten Steigerungsstufe nach "rechts" und "rechtsextrem" zu bedienen, weil es ja "der guten Sache" dient. Du willst sehr, manchmal sogar allzu offensichtlich als aufgeklärt, entschieden, kritisch und intellektuell wahrgenommen werden, legst Dich dafür mit Deinen mitunter ellenlangen Ausführungen auch mächtig ins Zeug, bist aber am Ende auch nichts Besseres als ein Fanboy von Ralf Stegner und Co.
 
@lg74 Also doch nur 2 Cent! Ich dachte nämlich auch mal fälschlich, es wären 50 Cent, aber das ja war der Rapper. Ein Schwarzer - was keine Rolle spielt! Als echter Klimaschützer kommt man einfach viel zuwenig rum in der Welt.

Folgende Satire ist einfach zu gelungen, um nicht darauf hinzuschnippseln. (Dass die dezenten Youtube-Links hier immer gleich in Lebensgröße aufklappen, dafür kann ich ja nichts.)

Der rechte Fackelträger Gunnar Kaiser über alte weiße Männer, die ein kleines schwarzes Mädchen zwingen, schlecht über seine Oma zu singen (Gefahrenhinweis: Obwohl ich die Fremdwörter und Anglizismen am Ende natürlich nicht verstehe - genau mein Humor!):


P. S.: Greta Thunberg hat eine schöne Stimme.
 
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So kann der Diskurs nicht funktionieren. Beide "Seiten" picken sich Einzelaspekte heraus und werfen sie der jeweils anderen Seite als Absolutum vor.

WDR-Redakteure veröffentlichen ein bissiges Statement in Form einer Satire, und für viele ist klar: Links-grün-versiffte Bessermenschen, die das Volk indoktrinieren wollen. Also könne man sie nicht ernst nehmen.

Über 15000 Menschen machen ihrem Unmut darüber Luft, und ihnen wird unterstellt, rechter Mob zu sein, der keinen Humor hat und sich nur über Kleinigkeiten aufregt. Also könne man sie nicht ernst nehmen.

So einfach ist die Welt nicht. Ich gestehe den WDR-Redakteuren lautere Absichten zu, nämlich, dass sie mit ihrem Beitrag den Finger in die Wunde "Hysterische Klimadiskussion" legen wollten. Und ich akzeptiere, dass sich viele der Empörten wirklich verletzt fühlten. Ich glaube, dass wir weiterkommen, wenn wir von der Diskussionskultur des Nichternstnehmens, des Niedermachens und der Diskreditierung abkehren.

Mein Vorwurf, dass man 8-10 Jährige das Lied singen ließ, bleibt indes. Dieser Umstand unterscheidet die Satiren von Böhmermann, Nuhr und Carrell von der hier diskutierten Satire des WDR. Hätten die Redakteure dieses Lied selbst gesungen, hätte ich kein Wort darüber verloren.
 
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@Radiokult: es waren schon bekannte Zeitungen die dann bei Sinn titelten, dass er das E-Auto schlecht redet. Es galt aber nicht als Beispiel dafür das er dafür in eine rechte Ecke gestellt wurde. Das ein E-Auto nicht die 100%tige Lösung der Probleme sein wird und kann ist aber nix Neues. Sinn spielt das Ganze einmal durch und stellt wichtige Fragen, das ist in meinen Augen auch legitim.

Zu Nuhr.....natürlich darf er kritisiert werden.....keine Frage. Ich erwarte von Kaberett auch dass alles satirisch mit ins Programm genommen wird, das war nie anderes, aber offenbar machen irgendwie alle bei dem Thema (sofern es mal um eine kritische satirische Aufarbeitung geht) einen Bogen ....warum auch immer......
Ich bin froh das er das getan hat.
Aber wo ist hier die Rechtfertigung für "geschmacklos" oder Forderungen nach Absetzung der Sendung?
Was heißt er geniest.....nur weil er nicht einknickt vor der Kritik und sich wendet?
Jede Woche hatten einige Medien nichts anderes im Sinn bei jeder Sendung darauf (hoffend) zu warten, ob und was er zur Klimabewegung oder Greta satirisches zum Besten gibt....um es dann wieder in der Newsübersicht a la " er hat es wieder getan" als Headliner rauszuhauen. Alles schön zu beobachten gewesen.......alles natürlich legitim, aber es zeigt doch, dass wir alle mal langsam wieder runterkommen sollten.
Es schaukelt sich immer mehr hoch.
Ich habe das mit der Aufgabe der Mitte nicht umsonst gesagt. Ich lese oft wieder: wehret den Anfängen......ja richtig, schauen wir mal in die Zeit vor dem Ursprung allen Übels......wer prügelte sich zu Weimarer Zeiten auf den Straßen........Braun gegen Rot.......also die äußersten Ränder in der politischen Riege.
Soweit ist es natürlich noch nicht obwohl die Gewalt auch in einer gewissen Art und Weise auf beiden Seiten wieder da ist, aber wir haben schon diese beiden Lager auf jeden Fall in gegenseitiger heftiger verbaler Auseinandersetzung auf der Bühne.......und viele Bürger schließen sich diesen beiden Lagern verbal an und die Straße ist jetzt das Internet.

Daher ist meine Meinung: aus der Mitte der Politik hätte das verhindert werden sollen oder können......und nur von dort bekommen wir das auch wieder hin......überlassen wir es auch nur einer Seite, bzw. schlägt sich die Mitte auch nur auf eine der beiden Seiten wird es noch schlimmer.

Damals ist Ähnliches passiert.......man arbeitet seitens der Weimarer Regierung teilweise mit der braun durchsetzten Reichswehr samt ihrer Freikorps zusammen......die Quittungen kamen später......

Vielleicht noch ein anderes Beispiel (da ich ein Drittel Jugo bin):
Jugoslawien. Solange Tito das Staatsoberhaupt war, verstand er es den Vielvölkerstaat zusammen zu halten und die schon damals vorhandenen unterschiedlichen politischen Strömungen in den einzelnen Teilgebieten im Keim zu ersticken durch eine geschickte Politik. Nach seinem Tod wurde das zuerst im Kosovo durch seinen Nachfolger das erste mal außer Kraft gesetzt, in dem man Nationalisten eine Bühne gab, indem man sie anhörte und sie dann unterstützte.....die Lunte für das was dann kam war gelegt......

Sorry den kleinen Exkurs.....aber aus der Geschichte soll man lernen heißt es immer, dazu gehört auch sich damit zu beschäftigen und sie verstehen......

Wie wir die jetzige schon in Teilen gespaltene Gesellschaft wieder zusammenführen können.........so wie es jetzt in Teilen läuft auf jeden Fall nicht.

Beim Thema Klima wünsche ich mir einfach eine viel kritischere Betrachtung aller Forderungen. Ich will Diskussionen zwischen den Befürwortern und Kritikern und keinen medialen Ausschluss wie es eine grüne Politikerin nach englischem BBC Muster wünscht, denn hier geht es nicht um rechtes Gedankengut.
Ich denke viele Bürger wollen das auch und erwarten es z.B. auch von den Parteien wie CDU/CSU oder SPD.
Und nein, es ist falsch zu behaupten, die machen das nur wegen der AFD.......Kritiker gab es schon vorher und was das IPCC betrifft nicht ganz zu Unrecht, die AFD besetzt aber das Thema, weil eben niemand anders kritisch damit umgegangen ist, sondern alle einfach ins selbe Horn geblasen haben ohne Wenn und Aber und somit macht man es ihr leicht. Es geht hier schließlich auch um wichtige Fragen wie z.B. unserer stabilen Energieversorgung, es geht um unsere Mobilität, Autoindustrie und vor allem geht es bei den Menschen um den Geldbeutel, die Existenz......und wie das ganze bezahlbar ist. Das ist alles nicht so einfach, aber bei vielen klingt es so und das macht die Menschen skeptisch und misstrauisch.
Würde es keine AFD geben und eine andere Partei (nicht rechts) würde das ganze kritisch beäugeln, so wären Teile der Wähler bei ihr. Es ist eben nicht so einfach wie sich das manche hier machen.

Es läuft vieles verkehrt, aber auf beiden Seiten, auch auf der Seite derjenigen, die meinen es stehe schlecht um die Demokratie.......sie tragen leider eine gewisse Mitverantwortung dafür....leider wollen sie es seltenst wahrhaben......schade.

Zum Video:
Es ist tatsächlich an allen Meinungen was wahres dran........es kann eine Satire sein, die man auf alles Beispiele anwenden kann......aber die Diskussionskultur ist billig gesagt mittlerweile dermaßen in der Gosse, dass es automatisch zu einem Großen Fass wird, das dann auch ordentlich aufgemacht wird. Bei diesem mal ist es noch das Lager, bei nächsten Mal ist es die Gegenseite........ist es nicht so, dass wir alle (ja auch die Medien) schon mittlerweile tagtäglich auf das nächste Ereignis warten.....ja gar lauern........
 
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Aus Facebook:

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Matthias Matuschik
49 Min ·
Hätte die glorifizierte, deutsche Trümmerfrau nicht Jahre zuvor am Straßenrand gestanden und jubelnd und mit erhobenem rechten Arm dem vorbeifahrenden Adolf Hitler gehuldigt, hätte sie ihn damals nicht gewählt sondern Haltung gezeigt, dann hätte sie später nicht aufräumen müssen. Gerade in den sozialen Netzwerken wird immer wieder gerne behauptet, dass diejenigen, die heute unter Altersarmut leiden, damals im Krieg den Allerwertesten hingehalten und das Land schließlich wieder aufgebaut haben. Wenn dem so war, dann haben sie aber auch vorher durch ihr Schweigen, durch ihre Ignoranz, durch ihr Wahlverhalten, ihren Führerkult und ihrem unreflektierten Hass auf alles nicht-arische dafür gesorgt, dass es in Grund und Boden gebombt wurde und dass millionenfacher Mord geschehen konnte. (Danke an Matthias Pflugradt) Und wo wir gerade dabei sind: Die Kids von heute sind nicht für Lidl, Aldi, Alibaba, Braunkohleabbau, die AIDA, Amazon, DHL, SUV, Tomaten das ganze Jahr, Bio-Kiwis aus Neuseeland, csU oder Hundekackbeutel verantwortlich. Dafür sind Oma/Opa, Mama/Papa und wir (ich nehme mich da ausgesprochen nicht aus) in die Pflicht zu nehmen!
 
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Aus dem gut geheizten Sesselchen der Selbstgerechtigkeit lässt sich immer gut auf andere zeigen. Man selber hätte alles anders gemacht, ganz sicher. Leute, die sich nicht einmal in ihren Sendern trauen, offen ihren Mund gegen Überformatierung des Radios aufzumachen, wären mit Sicherheit die allergrößten Widerständler gewesen.
Und was die hyperselbstgerechte Generation Greta angeht: die haben mit 16 bereits einen ökologischen Fußabdruck, den meine radfahrende, marmeladegläsersammelnde, für die ganze Woche vorkochende, insektenhotelbauende Mutter nicht mit 70 hat. Man muss das erst einmal bringen: Klassenfahrten quer durch die Weltgeschichte, Klamotten von Primark am Hintern und dann aber mit Smartphone für Fridays for Tralala posten.
 
Und was die hyperselbstgerechte Generation Greta angeht: die haben mit 16 bereits einen ökologischen Fußabdruck, den meine radfahrende, marmeladegläsersammelnde, für die ganze Woche vorkochende, insektenhotelbauende Mutter nicht mit 70 hat. Man muss das erst einmal bringen: Klassenfahrten quer durch die Weltgeschichte, Klamotten von Primark am Hintern und dann aber mit Smartphone für Fridays for Tralala posten.
Ganz sicher, daß Deine vorkochende, insektenhotelbauende Mutter und Du nicht wesentlich dazu beigetragen haben, daß die Kinder Klassenfahrten durch die Weltgeschichte absolvieren konnten, Klamotten von Primark am Arsch tragen und mit Smartphones ausgestattet sind, mit denen sie über Fridays For Future posten können? Der ökologische Fußabdruck der FFF-Generation ist so groß, weil Du und ich und viele andere den Standard für die Schuhgrößen immer weiter nach oben gesetzt haben. Sprich also bitte nicht diesbezüglich von "selbstgerecht", denn das ist Scheinheiligkeit obersten Grades.

Gruß
Skywise
 
@Skywise: Ich kenne keine Eltern, die ihre Kinder zwingen, Plastikpopel von Primark zu kaufen, sich massenhaft immer die neueste plastikverpackte Schminke ins Gesicht zu klatschen und immer nach dem neuesten Smartphone zu plärren: Ich kenne aber massenhaft Jugendliche, die Anfälle kriegen, wenn Mama und Papa sie nicht durch die Gegend kutschieren.
Ich bin nicht einen Tag zum Kindergarten oder zur Schule gefahren worden in meinem Leben. Nicht einen Tag.
Wenn hingegen Beauty Bibis neueste Instagram-Kosmetikempfehlung, sinnfrei aber mit großem Verpackungsaufwand versehen, am nächsten Tag in jedem Drogeriemarkt in Deutschland ausverkauft ist (und genau das passiert ja auch, wenn man dem Chef von DM Glauben schenken mag), dann richtet das "Generation Greta" schon ganz alleine an.

Und @Berlinerradio : Ich weiß, es ist sehr modern, an jeder Ecke ständig "Nazi" zu plärren und damit intellektuellen Tiefgang zu simulieren.
Wer heute 80 ist, ist allerdings so um die 1940 geboren. Ich weiss, Du wärst da wahrscheinlich schon ein ausgebuffter Widerstandskämpfer gewesen, aber die Kleinkinder, die die heutige Oma-Generation bilden, waren da wohl nicht so weit.
 
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@Skywise: Ich kenne keine Eltern, die ihre Kinder zwingen, Plastikpopel von Primark zu kaufen, sich massenhaft immer die neueste plastikverpackte Schminke ins Gesicht zu klatschen und immer nach dem neuesten Smartphone zu plärren
Du kennst aber ihre Finanziers. Das sind dieselben Menschen, die eigentlich mündig genug sein sollten, um zu erkennen, ab wann sie ihren Schutzbefohlenen Grenzen setzen. Und das sind eigentlich auch diejenigen, die dafür sorgen müßten, ihren Kindern eine vernünftige Welt zu hinterlassen und nicht ein Pulverfaß, an dem schon die Lunte brennt.

Ich kenne aber massenhaft Jugendliche, die Anfälle kriegen, wenn Mama und Papa sie nicht durch die Gegend kutschieren.
Also kennst Du ausschließlich unmündige Erwachsene, die nicht in der Lage sind, sich gegen ihre Kinder durchzusetzen oder ihnen etwas auf die Lebensreise mitzugeben? Wie extrem kann man eigentlich das Versagen der eigenen Generation noch betonen?

Ich bin nicht einen Tag zum Kindergarten oder zur Schule gefahren worden in meinem Leben. Nicht einen Tag.
Höre ich da etwa Neid auf die aktuelle FFF-Generation heraus?
Und wo steht geschrieben, daß ALLE Kinder der neuen Generationen zum Kindergarten und zur Schule gefahren werden MÜSSEN? Gibt's da ein Gesetz, bei dem man Strafe zahlen muß, wenn man dagegen verstößt? Nein, es werden nicht alle zum Kindergarten und zur Schule gefahren, und das akzeptierst Du jetzt entweder oder Du lieferst mir bitte eine belastbare Statistik, die die 100 % belegt, damit ich das akzeptieren kann. Nur ein Tip auf den Weg: ich kenne eine Menge Kollegen, deren Kinder auch zum Kindergarten oder zur Schule laufen, wenn nichts dazwischen kommt ... also so was wie ein gebrochenes Bein oder der anstehende Schulausflug ins 30 km entfernte Hintertupfingen, wozu ein Koffer oder teilweise auch Instrumente notwendig sind ...

Wenn hingegen Beauty Bibis neueste Instagram-Kosmetikempfehlung, sinnfrei aber mit großem Verpackungsaufwand versehen, am nächsten Tag in jedem Drogeriemarkt in Deutschland ausverkauft ist (und genau das passiert ja auch, wenn man dem Chef von DM Glauben schenken mag),
Und abermals schiebst Du das Versagen der älteren Generation der jüngeren in die Schuhe. Wenn die Älteren ihren Sprösslingen nicht erzählen, daß sie auch ohne Hochglanz-Makeup existieren können, und daß der Typ, wenn er nicht mit einem Grübchen umgehen kann, das bestimmt auch nicht mit der restlichen Tochter schafft, dann glauben die Kiddies den Scheiß, den Bibi da erzählt, genauso wie sie halt glauben, daß das Leben als Top-Model oder Superstar absolut nicht anstrengend sei oder daß man dafür nichts können müsse. Daß da irgendwas radikal falsch läuft in der Vermittlung von Werten und Know-How, ist ja so neu auch nicht, aber das ist nicht die Schuld der Jugend. Wenn die ihre Grenzen austesten kann, dann testet sie ihre Grenzen aus, und wenn man ihnen nicht sagt, daß da einer mächtig Blödsinn erzählt, dann glauben die das am Ende auch noch, weil sie nicht über genügend Erfahrung oder das notwendige Hintergrundwissen verfügen. Sag' bitte allen Eltern, von denen Du gerade gesprochen hast, einen schönen Gruß von mir, und sie sollen gefälligst ihre Hausaufgaben machen, anstatt sich von ihren eigenen Blagen vorführen zu lassen! Die Monster, die Du beschreibst, sind deren Gezücht und Erzeugnis und nicht fix und fertig vom Klapperstorch hinter den FFF-Transparenten abgesetzt worden.

Gruß
Skywise
 
@Berlinerradio: Ich weiß, es ist sehr modern, an jeder Ecke ständig "Nazi" zu plärren und damit intellektuellen Tiefgang zu simulieren
Süß, fühlst du dich etwa als Nazi angesprochen? Das war zwar nicht meine Absicht, läßt aber tief blicken. Es geht hier um den Kommentar von Wagner. Und der spricht explizit von denen, die die Trümmer nach dem (zum Glück) verlorenen 2.Weltkrieg weggeräumt und uns mit Schmackes in Richtung Fettleibigkeit und Wegwerfgesellschaft gebeamt haben.

Wer heute 80 ist, ist allerdings so um die 1940 geboren. Ich weiss, Du wärst da wahrscheinlich schon ein ausgebuffter Widerstandskämpfer gewesen, aber die Kleinkinder, die die heutige Oma-Generation bilden, waren da wohl nicht so weit.
Der ein - oder andere KZ Wärter sitzt noch heute auf der Anklagebank, um zu leugnen....Damit du mich nicht wieder (bewußt) falsch verstehst: Du bist natürlich nicht gemeint. Du bist ein ganz feiner Kerl.

Wie sagt weiter oben @FunkerVogt so zutreffend: "Die Diskussionskultur ist dermaßen in der Gosse ..." Und das kann man hier gerade live und anschaulich in diesem Faden besichtigen.
Ist doch alles nur Satiere.
 
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Du hast es Dir ja auch schon ganz hübsch bequem gemacht in der Angewohnheit, Andersdenkende pauschal als "Nazis" zu bezeichnen
Das tue ich nicht. Da Du nicht wissen kannst, welche Haltung ich zu sogenannten "Andersdenkenden" in jedem möglichen Einzelfall pflege, steht Dir auch nicht zu, zu behaupten, ich würde Andersdenkende pauschal als "Nazis" bezeichnen.

Ich habe nur in den vergangenen Jahren die - vielleicht auf den ersten Blick merkwürdige - Erfahrung gemacht, dass es eine heftige Korrelation gibt zwischen denen, die Naturgesetze leugnen und den Vernichtungskurs gegen unseren Heimatplaneten fahren und denen, die sehr deutlich in Richtung Rassismus, Faschismus, Nationalsozialismus (oder beliebigen Mix aus alldem) gehen. Es sind in meinem Umfeld (ein wenig privat, großteils Nachbarschaft und entfernter Bekanntenkreis) die gleichen Leute, die bei beidem auffällig werden - und gerne auch noch bei Homophobie, Übermenschen-Phantasien etc. Das passt alles sehr heftig zusammen.

Natürlich gibt es auch Menschen, die einfach keine Abstriche bei ihrem sogenannten "Lebensstandard" machen wollen (oder glauben, keinen machen zu können) und dennoch keine Nazis, Faschisten, Rassisten oder ähnliches sind. Aber wenn eine Satire (und sei es auch eine schlechte) über das Verhalten ganz normaler Menschen in unserer Gesellschaft zu Mordaufrufen und Aufmärschen führt, sind das Anzeichen, dass wir es hier nicht mehr mit halbwegs gesunden Zuständen zu tun haben. Das ist gesteuert und angeheizt. Und psychisch auch schon untersucht: https://psychologistsforfuture.org/leugnung-aus-existenziell-psychotherapeutischer-sicht/

bist aber am Ende auch nichts Besseres als ein Fanboy von Ralf Stegner und Co.
Wieder falsch. Ich musste diesen Namen jetzt erst googeln. Ich kenne diesen Mann nicht und sein Tun ist mir ebenfalls unbekannt. Also kann ich kein "Fanboy" sein.

Ich bin von niemandem "Fan", auch nicht von Greta Thunfisch. Ich gehöre nur mir und entscheide eigenständig was ich für gut, schlecht, falsch oder richtig halte. Dafür nutze ich bei dem speziellen Thema, um das es hier eigentlich geht, ausschließlich das solide Fundament einer naturwissenschaftlichen Ausbildung und das Wissen um wissenschaftlich saubere Arbeitsweise.

Als echter Klimaschützer kommt man einfach viel zuwenig rum in der Welt.
Übern Atlantik zu schwimmen ist tatsächlich ziemlich aussichtslos. Segeln ist auch nicht für jeden handhabbar. Aber man muss nicht überall physisch hinkommen, mitunter kommen andere auch zu einem selbst oder man trifft sich an einem Ort (ja, auch dazu wird mit heute üblichen Verkehrsmitteln angereist, ich weiß...). Hast Du schon mal mit mehr als 300 Menschen aus über 50 Nationen zusammen eine knappe Woche getagt, Vorträgen gelauscht (und die Vorträge auch mitgeschnitten, weil Du das Mischpult unter Deinen Fingern hattest), Live-Schaltungen auf mehrere Kontinente eingerichtet (so richtig auch mit Lötkolben, um noch N-1-Summen für die Rückleitung abgreifen zu können), gemeinsam am Lagerfeuer (CO2!!!) gesessen und gefeiert, gemeinsam Nacktbaden im Bach gegangen, gemeinsam vegetarisch gekocht und genussvoll gegessen? Ich habe. Mit Menschen aus Schweden und Kenia, aus Japan und Tansania, aus den Niederlanden und Togo, aus Australien und Israel, aus Spanien und ex-Jugoslawien, aus ...

Und die Themen gingen im Wesentlichen zwar nicht um den "großen" Klimaschutz oder den politischen Kamp in diesem Themenfeld, sondern um das "kleine" individuelle Überleben trotz Versteppung, Wüstenbildung und zerfallender Zivilisationen. Es ging um das Wiederaufforsten vom Menschen vernichteter Wälder (Plantagen und Wälder sind ja zweierlei Dinge), um ökologische Landwirtschaft, um lebenswerte Alternativen zur alles vermarktenden Konsumgesellschaft. Es ging um die Reaktivierung dörflicher Gemeinschaften, um energieautarkes Leben. Für manche ging es darum, überhaupt erst einmal Zugang zu dem zu bekommen, was für uns selbstverständlich ist - nur halt ohne die Zerstörung, die wir dabei auf unserem Heimatplaneten anrichten.

Sowas prägt. Zumindest hat es mich geprägt. Diese hochgradig anständigen, lebendigen, empfindsamen, mit dem Planeten verbundenen Menschen waren jeder für sich und in Summe großartig. Jeder Ort, und sei er derzeit auch noch so unerträglich, würde mit diesen Menschen ein Ort voller Lebendigkeit, Lebensfreude und hoher Lebensqualität sein.

WDR-Redakteure veröffentlichen ein bissiges Statement in Form einer Satire, und für viele ist klar: Links-grün-versiffte Bessermenschen, die das Volk indoktrinieren wollen. Also könne man sie nicht ernst nehmen.
Was falsch ist. Wenn es tatsächlich um das Thema "Zerstörung des eigenen Lebensraumes durch menschliches Handeln" gehen sollte, muss man das ernst nehmen und darf es nicht politisieren. Naturgesetze zu politisieren ist das ziemlich vollidiotischste, was man tun kann. Die richten sich nämlich nicht nach Mehrheitswillen, die waren immer schon da und werden auch noch da sein, wenn wir uns ausgerottet haben. Eine solche unbezwingbare "Macht" sollte man dringend ernst nehmen - und darum auch alle, die mahnen, diese Macht ernst zu nehmen. Selbst wenns irgendwelche WDR-Mitarbeiter sind, die den Versuch, zu mahnen, wohl ziemlich verkackt haben.

Über 15000 Menschen machen ihrem Unmut darüber Luft, und ihnen wird unterstellt, rechter Mob zu sein, der keinen Humor hat und sich nur über Kleinigkeiten aufregt. Also könne man sie nicht ernst nehmen.
Was auch falsch ist. Viel zu lange (und heute noch) nimmt die Mehrheit der Bevölkerung nicht ernst, in welcher Gefahr sich diese Gesellschaft befindet. Für mich zeigt der aktuelle Fall wieder: wir stehen, nun offenbar nicht nur in Ostdeutschland, sondern auch in Westdeutschland, an der Schwelle zu einem Bürgerkrieg. Und so leid es mir tut, den sehe ich tatsächlich kommen, wenn nicht ein wie auch immer geartetes "Wunder" (ich habe wirklich keine Ahnung, wie das gelingen sollte) geschieht.

Wir verweigern unsere eigene Zukunft in der einzigen lebbaren Version (die mit Achtung der Naturgesetze und Ausrichtung allen menschlichen Handelns und Unterlassens an den Naturgesetzen) und steuern deshalb auf ein Ende hin, an dem es nur noch blutig werden kann. Wenn nicht im Inneren der Menschen ein Wandel geschieht hin zu einer Wiederverbindung mit diesem Planeten und den auf ihm (und im gesamten Universum) herrschenden Naturgesetzen, werden Menschen an der Tankstelle für den letzten Tropfen Benzin töten müssen (!), weil sie aufgrund ihrer eigenen Verweigerung, zukunftsfähig zu werden, keinen anderen Ausweg mehr sehen. Es werden Menschen für Essen töten und es werden Menschen vor allem töten in der irren Höffnung, dass das Vernichten derer, die die Beachtung der Naturgesetze einfordern, die Naturgesetze selbst verschwinden lässt. Spätestens an dieser Stelle sollte jedem, der halbwegs gesund ist, auffallen: das ist alles abartig krank.

Ich erkenne auf dem Gebiet der "Klimaleugnung" tatsächlich psychotische Elemente (genau wie beim Rassimus etc).

Wenn jemand vom Rathausturm springt (natürlich in den Tod springt), nachdem er per Megaphon die Aufhebung der Gravitation gefordert hat oder selbige geleugnet hat, wird er als "psychisch krank" oder "verwirrt" bezeichnet werden. Warum? Weil allen klar ist, dass hier seitens der Realität nichts geschehen wird auf diese Forderung hin. Aber wenn wir darauf beharren, dass die massenhafte Freisetzung fossil gebundenen Kohlenstoffs in Form von CO2, für deren Wirkung es erdrückende Beweise seit dem 19. Jahrhundert (!) gibt, die von einer Vielzahl von Forschergruppen aus den unterschiedlichsten Ländern auf unterschiedlichsten Wegen immer wieder bestätigt und verfeinert wird, nicht zutreffend wären, halten wir das für normal. Das passt nicht zusammen. Das ist genauso krank wie das Leugnen der Gravitation.

Daher ist meine Meinung: aus der Mitte der Politik hätte das verhindert werden sollen oder können......und nur von dort bekommen wir das auch wieder hin......überlassen wir es auch nur einer Seite, bzw. schlägt sich die Mitte auch nur auf eine der beiden Seiten wird es noch schlimmer.
Umwelt-Themen sind aber keine politischen Themen, sondern naturgesetzliche Themen. Damit sind sie nicht verhandelbar und nicht durch Wähler-Votum veränderbar. Punkt. Aus. Das ist eine knallharte Diktatur, bei der unsere (noch) demokratischen Handwerkszeuge komplett versagen und deshalb nicht angewendet werden dürfen.

Was geht (und dringend gemacht werden müsste): auf die seriöse Wissenschaft hören und dann schleunigst Wege suchen, das, was von dort als Aussage kommt, in Realität umzusetzen. Und zwar so, dass dabei niemand "unter die Räder" kommt. Das ist DIE existenzielle Aufgabe der Menschheit - und betrifft Deutschland als hochentwickeltes Industrieland mit sehr hohem Lebensstandard besonders heftig (aber nicht anders, als es Frankreich, die Schweiz, Dänemark oder Japan betreffen würde).

Es wäre ein großartiges Feld für angewandte Demokratie (unter den von der Wissenschaft als möglich benannten Optionen die gesellschaftlich bestmöglichen heraussuchen) - doch das kann gar nicht stattfinden, weil es eine Verweigerung dazu aus der Bevölkerung gibt. Ich bin mir nichtmal bei allen Wählern der Grünen sicher, ob sie da mitgehen würden. Bei allen anderen sowieso nicht. Und damit stehen die Zeichen auf "weitermachen, bis es nicht mehr geht" und dann knallt es halt. Uns Deutsche werden kaum je Naturkatastrophen massive Verluste zufügen. Hier mal zwei Ertrunkene, da mal jemand, der von einem umstürzenden Baum (oder einer umstürzenden Windkraftanlage) erschlagen wird. Uns wird vor allem Gewalt Mensch gegen Mensch treffen. Oder die Folgen davon (Ausfall der Infrastruktur, Ausfall der Nahrungsversorgung, ...).

Die "Mitte der Politik" (wer ist das eigentlich?) kann da gar nichts verhindern. Um Randale zu vermeiden, muss ein "weiter-wie-bisher"-Kurs gefahren werden. Doch der ist auf naturgesetzlichem Wege tödlich. Welcher Tod ist nun der angenehmere?

Wie wir die jetzige schon in Teilen gespaltene Gesellschaft wieder zusammenführen können.........so wie es jetzt in Teilen läuft auf jeden Fall nicht.
Das bekommt man nicht mehr zusammen. Wie will man diejenigen, die die bedingungslose Gültigkeit der Naturgesetze anerkennen und sich in Verzweiflung gegen diejenigen, die Naturgsetze leugnen oder als "ausleg-, aussitz- und verhandelbar" betrachten, wehren, mit denjenigen zusammenbringen, die die bedingungslose Gültigkeit der Naturgesetze leugnen? Gibt es einen Konsens zwischen Realität und Psychose? So eine Art "halbe Psychose", die allen gleich stark weh tut?

Spezies, die es nicht vermochten, sich an schnelle Änderungen in ihrem Lebensraum anzupassen, sind - zumindest lokal - oft ausgestorben. Der Mensch ist die einzige Spezies, die sich möglicherweise zwar an den Lebensraum und seine "Hausordnung" anpassen könnte, aber ganz bewusst verweigert, sich anzupassen. Das kann er nur aufgrund seiner Fähigkeit des "Denkens", also des Selbstgespräches im Kopf, dass jeden Realkontakt zum Lebensraum umdeutet oder gleich unterbindet. Und das ist für die Spezies Mensch absolut tödlich.

Beim Thema Klima wünsche ich mir einfach eine viel kritischere Betrachtung aller Forderungen. Ich will Diskussionen zwischen den Befürwortern und Kritikern und keinen medialen Ausschluss wie es eine grüne Politikerin nach englischem BBC Muster wünscht, denn hier geht es nicht um rechtes Gedankengut.
Formal hat all das tatsächlich absolut nichts mit Politik zu tun und damit auch nichts mit einem rechts/links-Schema. Es geht um Naturgesetze.

Achtung der Naturgesetze ist nicht intrinsisch etwas "linkes" und Leugnung der Naturgesetze ist nicht intrinsisch etwas "rechtes". Wer glaubt, "links" und "Umweltschutz" wären untrennbar verbunden, dem sei ein kleiner Exkurs in die DDR empfohlen. Den kann man auch heute noch teils wortwörtlich als Exkurs in die Ostgebiete verstehen. Teer- und Silberseen sowie über noch viele Jahrzehnte ins Grundwasser ausgiftende Bodenschichten zeugen heute noch teils eindrucksvoll vom Umweltverständnis des linkesten Staates auf deutschem Boden.

Aber es ist doch schon auffällig, wie aktuell - und das ist tatsächlich eine Eigenschaft der jetzigen Zeit - das Leugnen der Naturgesetze und das Missachten derjenigen, deren Expertise das Aufspüren von Naturgesetzen ist, im politisch rechten Lager verortet ist.

Über Leugnung der Naturgesetze sollte man meiner Ansicht nach nicht weiter detailliert berichten - außer wenn man sie widerlegt. Wieso sollte man sich mit Lügen intensiver beschäftigen (in Richtung einer "Ausgewogenheit") als mit der Wahrheit? Es gibt hier keine "Ausgewogenheit", die man herstellen könnte, weil es sich nicht um zwei annähernd gleich praktikable Zukunftsoptionen handelt, sondern um die Frage "Vernichtung oder Überleben". Wenn die Tagesschau heute um 20:10 kurz vorm Sport einen 15-Sekünder zeigt, in dem man Polizisten PCs und Kartons aus einem Wohnhaus tragen sieht, während der Unterbildsprecher was von "Kinderporno-Ring zerschlagen, bundesweit 10 Festnahmen" spricht, kommt doch morgen nicht an gleicher Stelle in gleicher Dauer und Aufmachung ein Beitrag, der lobpreist, welchen Lustgewinn Kinderpornos haben und das man sich doch bitte welche besorgen solle. An dieser Stelle gibt es aus dem gleichen Grund zum Glück keine "ausgewogene Berichterstattung". Da leuchtet es interessanterweise (und glücklicherweise) noch fast allen Menschen ein. Beim Naturgesetz-Thema aber nicht. Da wollen wir diskutieren.

Es geht hier schließlich auch um wichtige Fragen wie z.B. unserer stabilen Energieversorgung, es geht um unsere Mobilität, Autoindustrie und vor allem geht es bei den Menschen um den Geldbeutel, die Existenz......
Ganz richtig. Es geht um unsere Existenz. Und die wird schnell enden, wenn wir so weitermachen wie bisher. Mobilität, die über das, was wir auf unseren eigenen Füßen erledigen können, hinausgeht gilt uns als "Grundrecht" - ist aber höchstens nur so lange eine Art von "Recht", wie wir dabei weder uns noch andere schaden. Und das tun wir.

Die Energieversorgung ist auch mit einem "weiter so" nicht gesichert, denn spätestens wenn Deutschland einmal komplett auf der Suche nach Brennbarem umgegraben ist, ist Schluß mit der heiligen Braunkohle. Atomkraftwerke sind keine Alternative - schon aus dem Grund nicht, weil der größte anzunehmende Störfall nunmal die Auslöschung ganzer Länder zur Folge haben kann. Über die weiteren Schwierigkeiten mit Atomkraft, von "Brennstoff"gewinnung bis Endlagerung, braucht man schon wegen dieses ethischen no-go nicht mehr zu reden. Bei Öl und Gas sind wir abhängig von anderen Staaten und die noch wenigstens einigermaßen ökonomisch vertretbar zu fördernden Mengen werden zurückgehen (schon aus primitivsten formal-lgoischen Betrachtungen wird das klar) und dann sind wir erpressbar und vernichtbar. Auch da müssen wir nichtmal mehr über Klimaauswirkungen sprechen. Wer heute in lokale, dezentrale, regenerative Energevesorgung investiert, hat morgen die einzige überhaupt künftig möglich Energieversorgung. Wer es nicht tut, riskiert seine Existenz. Und wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben.

Übrigens wissen das die Energiekonzerne selbst nur allzugut. Wenn schon nicht öffentlich (da kann man ja noch vorgeben, bis in alle Ewigkeit fossil weitermachen zu wollen und wirtschaftlich gesehen kann man ja das Zeugs für sich selbst formal folgenlos verkaufen), laufen da intern deutliche Umstrukturierungen. Auch da geht es ganz klar hin zu regenerativer Energie, geht gar nicht anders. Ich saß gestern mit einer Informatikerin/Mathematikerin zu Tisch, die in diesen Bereichen zu tun hat. Sie berichtete solche Bewegungen in einem europäischen Energiekonzern, der auch in Deutschland aktiv ist und als "Dreckschleuder" gilt.

Wieso die Autoindustie einen Sonderbonus haben sollte, erschließt sich mir nicht. Nur weil wir so gerne aufs Gaspedal treten? Wenn Industrien, die mit der Zukunft der Energiebereitstellung zu tun haben, in Deutschland regelrecht vernichtet werden (Solar um 2011-2014, Windkraft aktuell), warum sollte dann eine Industrie, die Maschinen baut, die direkt und auch indirekt über die Umweltfolgen tödlich sind, besonders geschützt werden? Es wurden zehntausende Solararbeiter entlassen in Deutschland und das hat niemanden interessiert. Das ist nicht schön, zeigt aber, wie man mit Menschen umgeht, die Zukunftsfähigkeit geschaffen haben. Das private Auto, massenhaft vorhanden, hat weder mit fossilem noch mit elektrischem Antieb eine Zukunftsfähigkeit. Wir brauchen Fahrzeuge - für Arzt und Feuerwehr, für Katastrophenschutz und Lebensmitteltransporte, für Handwerk und Bauwesen etc., auch gewisse Kontingente an Leih- und Taxifahrzeugen, aber diese Massen an Autos, die heute selbstverständlich sind, stehen der Menschheit nicht zu. Das kann man gerne auch schlecht finden, das ist den Naturgesetzen egal. Sie lassen uns ja die Wahl, ob wir verrecken wollen oder nicht.

aber die Diskussionskultur ist billig gesagt mittlerweile dermaßen in der Gosse
Ist sie in nicht unerheblichen Teilen der Bevölkerung tatsächlich. Andere Teile wiederum diskutieren überhaupt nicht. Aus meinem Freundeskreis und deren familiären Umfeld bin ich beispielsweise der einzige, der überhaupt irgendwo öffentlich schreibt. Auch wenn ich keine Social-Media-Accounts habe, bin ich doch immerhin hier. Meine 2 besten Freunde sind das nicht. Der eine lebt ein Leben, wie es jemand lebt, der keine wirklich starke Verbindung zum Planeten hat, sondern nur "im Kopf" weiß, was naturgesetzlich in der "Hausordnung" des Planeten steht. Etwas nur im Kopf zu haben, genügt nicht, um sein Leben danach auszurichten. Dazu muss eine tiefere Verwurzelung vorhanden sein. Ist sie bei ihm nicht. Da fährt man auch 2 mal im Jahr mit der Familie mit dem Diesel-PKW von Mitteldeutschland nach Österreich in den Urlaub. Einsteigen in die "Diskussionskultur" würde er nicht, weils ihm zu billig wäre und ihm seine Zeit dafür zu wertvoll wäre. Die andere Freundin hat eine tiefe Verbindung mit dem Planeten und dem Leben auf ihm. Entsprechend ist sie Vegetarierin, die Familie (mit 3 Kindern) hat kein Auto und versucht, soweit es für einen Bewohner eines Industriestaates möglich ist, ressurcenschonend zu leben.

Die anderen Leute aus meinem größeren Umfeld sind, wenn sie öffentlich aktiv sind, teils über ihre Hobbies aktiv. Der eine macht was sehr anerkanntes mit Medien, der andere stellt seine Welterkundungen (Reiseberichte) online, ... - auch da würde niemand in solche Diskussionen einsteigen. Das ist bei ihnen gar kein bewusstes Thema und bietet (bislang) keinen Aufreger.

Es gibt immer noch diese zu diesem Thema schweigende Mehrheit.


@Berlinerradio

Danke für den Text von Mattuschke! Großartig. Und kürzer als meiner. Also noch viel, viel großartiger.

Die BILD-Grafik könnte einen Demagogie-Preis gewinnen, die Chancen stünden zumindest gut. Passt aber, ist erwartungsgemäß - und gibt "dem Volk" das Gefühl, verstanden zu werden und richtig zu liegen. Damit erfüllt das auch noch die Kriterien für "falsche Freundschaft", für die hinterhältige Tour. Das Volk in Sicherheit wiegen, wo das ganze Gegenteil der Fall ist. Und damit die Zukunft dieses Volkes ein weiteres Stück verbauen.

Selbst wenn man die "Aufbauleistung" nach 1945 ohne den Krieg und seine Ursachen betrachtet, muss man ganz nüchtern feststellen: zu diesem Aufbau gehört massiv die Infrastruktur der aus naturgesetzlicher Sicht nicht zukunftsfähigen Mobilität. Zu diesem Aufbau gehört das massenhaft vorhandene Auto. Zu diesem Aufbau gehören die Strukturen, die heute für die Vernichtung der Biodiversität im ländlichen Bereich verantwortlich sind. Man schaue sich mal Luftbilder von 1950 an und vergleiche mit aktuellen Luftbildern. Das spricht Bände. Dieser Aufbau ist somit auch der Aufbau einer Lebensvernichtungsmaschinerie. Den meisten "Tätern" kann ich keinen Vorsatz und keinen bösen Willen attestieren - sie waren einfach nicht mehr verbunden mit der Quelle des Lebens und konnten deshalb die entscheidenden Signale nicht wahrnehmen. Je weniger Verbindung vorhanden ist, umso schlimmer wird es, es gibt da eine Art Abwärtsspirale.

Das "leiste erstmal was" kenne ich selbst von heute 80-jährigen mir gegenüber. Ich für mich kann dazu nur sagen: dadurch dass ich vieles nicht mitmache oder nicht mehr mitmache, leiste ich heute mehr als viele andere. Meine Leistungen sind oft nicht messbar nach den alten Kriterien. Oder mit den Worten von David Orr (Environmental scientist):

“The plain fact is that the planet does not need more successful people.
But it does desperately need more peacemakers, healers, restorers,
storytellers, and lovers of every kind. It needs people who live well
in their places. It needs people of moral courage willing to join the
fight to make the world habitable and humane. And these qualities have
little to do with success as we have defined it."

(aus Ecological Literacy: Educating Our Children for a Sustainable World)

Noch viel größer sind freilich die Leistungen derjenigen, die Ödland renaturieren, die verlassene Dörfer wiederbeleben und zu lebendigen, liebevollen Orten so nah wie möglich ander ökologischen Balance entwickeln, die in Kenia nach Wasser bohren und Permakultur-Landwirtschaft aufbauen oder in Palästina in einem Friednescamp gärtnern, während die Granaten über ihre Köpfe fliegen. Gegenüber diesen Menschen habe ich tiefste Hochachtung.

Wenn hingegen Beauty Bibis neueste Instagram-Kosmetikempfehlung, sinnfrei aber mit großem Verpackungsaufwand versehen, am nächsten Tag in jedem Drogeriemarkt in Deutschland ausverkauft ist (und genau das passiert ja auch, wenn man dem Chef von DM Glauben schenken mag), dann richtet das "Generation Greta" schon ganz alleine an.
Es gibt keine "Generation Greta". Das haben die Medien daraus gemacht, damit was griffiges da ist. Es gibt in der jungen Generation einfach Menschen, die es nicht mehr hinnehmen wollen, dass ihre Zukunft aufs Spiel gesetzt wird. Das besondere daran ist halt dass es junge Menschen sind, teils nichtmal volljährige Menschen. Absolut betrachtet sind sie aber auch in der Minderheit - sonst wären nicht so "wenige" aktiv. Die Mehrheit macht das, was ihre Eltern auch mehrheitlich machen: ohne Verbindung zur Lebensgrundlage einfach weiter prassen.
 
Eigentlich schon jemand geschnallt, was das Ganze hier ist? Mega Propagandaaktion von Jochen Rausch fürs Radio, genauer gesagt WDR 2, formerly known as "Der Grottensender". Das ist vorbei, denn jeder kennt ihn jetzt, in the whole world. Genial, Rausch kiegt natürlich dafür seine ohnehin üppigsten Altersbezüge verzehnfacht und das völlig zurecht. Long live Radio!
 
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