ORF-Landesstudios im Umbruch?

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gemma

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In der heutigen Ausgabe des "Neuen Volksblattes" findet sich auf Seite 22 ein interessanter Artikel über ein Thema, das auch hier in den Foren schon oft diskutiert wurde. Hier der Artikel im Wortlaut:

"ORF Landesstudios im Umbruch?
Radio Steiermark sendet am Tag wieder volkstümliche Musik

Dass die volkstümliche Musik zu den populärsten Musiksparten gehört, weiß jeder Besucher von Zeltfesten, Partyveranstaltungen oder Skihütten. Dennoch wird sie seit vielen Jahren im deutschsprachigen Radio boykottiert. Sogenannte Radiofachleute haben irgendwann einmal befunden, dass diese Musik nicht mehr gut genug sei für den Äther. Proteste der Hörer und Kritiken seitens der Medien konnten daran nichts ändern.

Jetzt gibt es endlich Erfreuliches zu vermelden. Radio Steiermark sendet seit September wieder tagsüber volkstümliche Musik! Von A wie Alpenrebellen bis Z wie Zillertaler. Nach über zehn Jahren Pause bekommen die ORF-Gebührenzahler endlich wieder, was ihnen schon immer zustand, aber vorenthalten wurde. Obwohl zahlreiche Umfragen den Wunsch des Publikums ganz klar dokumentierten.

Der Mann, dem das zu verdanken ist, heißt Bernd Pratter und ist Musikchef von Radio Steiermark. "Es ist ein historischer Moment für unsere Radiolandschaft und alle Fans der volkstümlichen Musik", sagt Pratter, der monatelang beim neuen Intendanten und der Radiochefin zugunsten der volkstümlichen Musik vorstellig geworden war.

Inzwischen gibt es erste Reaktionen: 80 Prozent der Hörer sind begeistert!

Bleibt ein Funken Hoffnung, dass auch andere Radiosender im deutschsprachigen Raum wieder mehr volkstümliche Musik spielen."
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

Hoffentlich zieht Radio Steiermark auch andere Sender in ihre Bahn...Unter den ersten, Radio NÖ...
A propos, gestern haben sie 10 Jahren Landesstudio in St. Pölten gefeiert und die Hörer wurden aufgefordert, sich zu melden und ihre Eindrücke zu vermitteln.
Einer der ersten Anrufe war natürlich der von einer Hörerin, die gemeint hat, auf Radio NÖ vermisst man Volksmusik im Programm...Großartig-eigentlich zum "in die Goschen hauen"-hab ich die Reaktion des Programmchefs oder wer auch immer, der gemeint hat, es gibt Spartenprogramme in den Abendsstunden, die diesen Wunsch auch decken...Wirklich frech...Damit meint er eine Schiene von höchstens 2 Stunden hintereinander.
Die Volkskultursendungen dauern SOGAR eine knappe Stunde! Und da sollten die Volksmusikbegeisterten auf ihre Kosten kommen...:wall:
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

Hoffentlich zieht Radio Steiermark auch andere Sender in ihre Bahn...Unter den ersten, Radio NÖ...
A propos, gestern haben sie 10 Jahren Landesstudio in St. Pölten gefeiert und die Hörer wurden aufgefordert, sich zu melden und ihre Eindrücke zu vermitteln.
Einer der ersten Anrufe war natürlich der von einer Hörerin, die gemeint hat, auf Radio NÖ vermisst man Volksmusik im Programm...Großartig-eigentlich zum "in die Goschen hauen"-hab ich die Reaktion des Programmchefs oder wer auch immer, der gemeint hat, es gibt Spartenprogramme in den Abendsstunden, die diesen Wunsch auch decken...Wirklich frech...Damit meint er eine Schiene von höchstens 2 Stunden hintereinander.
Die Volkskultursendungen dauern SOGAR eine knappe Stunde! Und da sollten die Volksmusikbegeisterten auf ihre Kosten kommen...:wall:

:cool:Das war nicht der Programmchef von Radio NÖ, sondern deren Landesdirektor, also eine Funktion über dem Programmchef, nämlich Norbert Gollinger!! Das nur zu der richtigen Information dazu!
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

Die "Fragestunde" mit Landesdirektor Norbert Gollinger gestern von 14 bis 15 Uhr habe ich auch gehört. Es war eine vorgezeichnete Lobhudelei. Aber zwischen den Zeilen konnte man durchaus heraushören, dass es eine Flut von Anfragen zum Thema "Musik" gegeben hat (wir dürfen raten, was da die meisten wohl kritisiert haben ...). Auf die zwei Anfragen von Hörern zu diesem Thema, die auf Sendung genommen wurden, ist Herr Gollinger gar nicht im Detail eingegangen, sondern hat nur auf die Spartensendungen im Abendprogramm verwiesen.

Tatsache ist jedenfalls, dass sich die Rotation von Radio NÖ seit einigen Jahren ausschließlich auf Standardoldies und 08/15-Schlager konzentriert. Dies bewirkt im gesamten eine lahme, abgedroschen wirkende Gesamtmusikfarbe. Von einem "mit viel Melodien angereicherten Musikprogramm" (Zitat Gollinger gestern) kann da keine Rede sein. Dann hat er und die Hörer, die gestern die Musik auf Radio NÖ sooo gelobt haben, wirklich keinen Vergleich! Die Musikzusammenstellungen in anderen Landesstudios treffen das melodiöse Empfinden dieser Zielgruppe bei weitem besser (Verhältnis Oldies : Schlager ausgeglichen, nicht nur die 08/15-Standardtitel ...). Hört doch mal rein ...
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

Und eine Reaktion aus dem Landesstudio OÖ zum gestrigen Artikel im "Neuen Volksblatt" über das Musikprogramm von Radio Steiermark ist auch schon da. Im Vergleich mit Radio NÖ muss man sagen, dass Radio OÖ zwar grundsätzlich den selben musikalischen Stil pflegt, die Musikzustellung von Radio OÖ aber um eine Nuance besser ist (nicht ausschließlich 08/15-Titel, etwas mehr aktuelle deutschsprachige Schlager, angenehmere Gesamtharmonie). - Hier der heutige Artikel im Wortlaut ("Neues Volksblatt", Seite 25):

"Radio OÖ bleibt Ausrichtung treu
Wechsel zu mehr volkstümlicher Musik nicht geplant

Von Philipp Wagenhofer

Gestern war auf unserer Musik-Seite zu lesen, dass Radio Steiermark nun wieder verstärkt volkstümliche Musik sendet. Und dass andere Sender diesem Beispiel folgen könnten.
"Unser Musikprogramm wurde in Untersuchungen sehr intensiv beim Publikum getestet. Das ist erfolgreich, dabei bleiben wir", sagt ORF-Landesdirektor Helmut Obermayr im VOLKSBLATT-Gespräch. Eine Neuausrichtung sei nicht geplant, aber volkstümliche Schlager würden sich fallweise auch im täglichen Programm von Radio OÖ finden. "Und wir haben mit 'Witzany am Abend' einmal pro Woche eine Stunde volkstümliche Musik."
Die Aktivitäten von Radio Steiermark kenne er nicht im Detail, aber die Struktur des Publikums sei dort sicher eine andere. Es habe bei uns auch nie eine so starke volkstümliche Szene gegeben wie in der Steiermark, wo man Gruppen wie die Stoakogler habe, sagt Landesdirektor Obermayr. An sich könne jedes Landesstudio selber entscheiden, was gespielt werden soll. "Wir haben eine Zielgruppe, die heißt 35 +, die haben wir zu bedienen. Diese Zielgruppe ist riesengroß." Da gebe es sehr viele Interessen. Im Kundenprotokoll von Radio OÖ würden fast immer Oldies nachgefragt."
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

In der heutigen Ausgabe der "OÖ Nachrichten" ist ein interessanter Artikel über Zukunftsgerüchte im ORF. Auch die Struktur der ORF-Landesstudios soll demnach verändert werden: Drei Landesdiektoren für Wien/NÖ/Bgld, OÖ/Stmk/Ktn, Sbg/Tirol/Vbg.
http://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/innenpolitik/;art385,63174

Vielleicht würde sich dann in manchen Bundesländern auch programmgestalterisch etwas ändern, wenn man mehr über den eigenen Tellerrand hinaus blicken muss bzw. neue Leute bestellt werden. Wär wahrscheinlich nicht einmal so ein Nachteil ...
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

Gratulation und Danke an die Verantwortlichen beim ORF Radio Steiermark.
Endlich traut sich jemand der seit Jahren bei den Landesstudios üblichen Unsitte der Umformatierung in Richtung AC/Oldie/Allerweltsdudelei abzuschwören.
Die Integration von volkstümlicher Musik in diese Formate sollte eigentlich für alle Landesstudios eine Selbstverständlichkeit sein.
Aber der Hörerwille wird vor allem was die Musik betrifft seit Jahren missachtet. Für die Zielgruppe 60 plus gibt es praktisch überhaupt kein relevantes Angebot.

Gut das die Steirer hier einen sicherlich erfolgsversprechenden Anfang machen.

Aus Quotengeilheit und realitätsfremder Selbstsicht (offenbar aus der Illusion heraus sich in Richtung einer jungen Zielgruppe hin entwickeln zu müssen) sind in den ORF Landesstudio seltsame Entwicklungen zu beobachten gewesen: Vieles mutet inhaltlich, strukturell, vom Moderationsstil her und musikalisch wie eine etwas konservativere Kopie von Hitradio ö3 an.

Die wahren Interessen der Hörer werden nicht oder kaum beachtet

Ein Moderator von Radio Niederöstereich zb moderiert sogar ohne erkennbare Unterschiede gleichzeitig den ö3 Nachtflug.

Eigentlich ziemlich absurd..
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

aaah david pearson moderiert auch bei ö3?!?!?

das ist wirklich ziemlich seltsam und auch sicher nicht so leicht, wenn man bei 2 radios gleichzeitig moderiert die komplett andere musik spielen....

lg mike
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

Vieles mutet inhaltlich, strukturell, vom Moderationsstil her und musikalisch wie eine etwas konservativere Kopie von Hitradio ö3 an.
Kurzer OT-Einwurf: Es gibt was konservativeres als Ö3??? Geh bitte, Ö3 ist doch die Konservativität hoch 17.

Die wahren Interessen der Hörer werden nicht oder kaum beachtet
Die wahren Interessen der Hörer sind also, dass Hansi Hinterseer, Kastelruther Spatzen & Co auf alle Ö-Regionalprogrammen in Dauerrotation laufen oder wie? Warum kann dann Radio Oberösterreich Marktanteile steigern und Sender wie Life-Radio überholen, gerade weil sie neuerdings in ihrem Programm nahezu gänzlich auf den ganzen Schlager-Kaffee verzichten?

Öffentliches Regionalprogramm muss ja nicht ausschließlich für die über 60-jährigen vorhanden sein. Das wichtigste beim Regionalprogramm sollte der regionale Bezug sein. Das ist überhaupt die einzige Daseinsberechtigung für 9 Landesstudios und deren Radiosender. Leider kommt man von diesem Regionalbezug in den letzten Jahren immer mehr weg, womit sich eigentlich auch die Existenzberechtigung derselben erübrigt.


Ein Moderator von Radio Niederöstereich zb moderiert sogar ohne erkennbare Unterschiede gleichzeitig den ö3 Nachtflug.
und das gar nicht mal schlecht. Nur das mit dem Foto für die Ö3-Homepage dürfte ein unlösbares Problem für die Internetredaktion sein. :wow:
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

Warum kann dann Radio Oberösterreich Marktanteile steigern und Sender wie Life-Radio überholen, gerade weil sie neuerdings in ihrem Programm nahezu gänzlich auf den ganzen Schlager-Kaffee verzichten?

Wenn man schon keine Rundumversorgung aller maßgeblichen Geschmacksrichtungen hinkriegt, sollte man die verbleibende Senderkette wenigstens breiter aufstellen. Aber bei denen zählt nur die harte Währung der Rendite- und Effizienzsteigerung. So weit ich weiß gehört der Marktanteil von Radio Oberösterreich zu den geringsten aller Landeswellen. Im harten Wettbewerb mit 2-3 anspruchslosen Oldiedudlern hat man jetzt offenbar ein gewisses Marktgleichgewicht gefunden...

Das wichtigste beim Regionalprogramm sollte der regionale Bezug sein. Das ist überhaupt die einzige Daseinsberechtigung für 9 Landesstudios und deren Radiosender. Leider kommt man von diesem Regionalbezug in den letzten Jahren immer mehr weg, womit sich eigentlich auch die Existenzberechtigung derselben erübrigt.

Weg mit den belanglosen 7/24-Regionaldudlern, hin zu mehr Programmvielfalt und kompetent-informativ gestalteten Lokalfenstern sowie stündlichen Kurznachrichten.
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

Wenn man schon keine Rundumversorgung aller maßgeblichen Geschmacksrichtungen hinkriegt [...]
Die ist bei 4 Sendern ohnehin gar nicht oder nur sehr schwer möglich.
Was ist mit den ganzen Rockfans? Die müssen aus öffentlich-rechtlicher Sicht sowieso schon mal durch die Finger schauen (ich möchte damit jetzt nicht andeuten, dass AC/DC jetzt auf Radio OÖ laufen sollen ...). Oder Jazz, wo findet das im Radio statt? Oder generell das, was man gemeinhin unter "Easy Listening" versteht, also all das, was früher auf BDR gelaufen ist?

Zum Glück gibts neben den ÖRs und Privatradios noch die freien Radios als drittes Radio-Standbein in Österreich. Die sorgen eher für eine Zitat: "Rundumversorgung aller maßgeblichen Geschmacksrichtungen" als das die ÖRs tun.
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

@ricochet
Wobei der Gesamteindruck der Musik auf Radio OÖ noch besser ist als auf Radio NÖ.

@dm83
Ich wage sogar zu behaupten, dass viele der klassischen "Österreich-Regional-Hörerschicht" das jeweilige ORF-Regionalradio nur hören wegen der regionalen Nachrichten, der lokalen Informationen und dem einen oder anderen informativen Beitrag. Oder ganz krass gesagt: Weil sie's halt so gewohnt sind bzw. aus Verlegenheit.

- In OÖ könnte man mit Radio Salzburg, Radio NÖ, Bayern 1 und Radio Arabella gleich mehrere Programme dieser Zielgruppe empfangen, aber Informationen aus OÖ bekommt man eben nur auf Radio OÖ.

- In NÖ gibt es zwar auch den Arabella-Mitbewerber, aber in vielen Teilen des Landes ist diese Zielgruppe trotzdem auf Radio NÖ "angewiesen" - da wird halt einfach die abgedroschene Musik in Kauf genommen bzw. man hat keinen Vergleich. Und die meisten Privatradios haben musikalisch nicht diese Zielgruppe. So kann sich's das Landesstudio leisten mit dieser rein nach Kriterien zusammengestellten Musik (hauptsächlich Reaktion auf Arabella) zu fahren. - Gerade wegen der Musik wird in den östlichen Landesteilen von dieser Zielgruppe ohnehin mehr Radio Burgenland gehört als Radio NÖ. Diese Zielgruppe hätte sich das allerdings auch in NÖ verdient! Die guten, stabilen Quoten für Radio NÖ können nur hauptsächlich aus Gebieten stammen, wo diese Zielgruppe sonst wenig Alternative hat - wegen der Musik sicher nicht!!
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

@dm83

dm83:"Kurzer OT-Einwurf: Es gibt was konservativeres als Ö3??? Geh bitte, Ö3 ist doch die Konservativität hoch 17."

ja es gibt was konservativeres ..kann damit wenig anfangen


dm83 "Die wahren Interessen der Hörer sind also, dass Hansi Hinterseer, Kastelruther Spatzen & Co auf alle Ö-Regionalprogrammen in Dauerrotation laufen oder wie? Warum kann dann Radio Oberösterreich Marktanteile steigern und Sender wie Life-Radio überholen, gerade weil sie neuerdings in ihrem Programm nahezu gänzlich auf den ganzen Schlager-Kaffee verzichten? "

Nein aber vereinzelt sollten populäre Titel aus diesem Genre sicher laufen.
Aus Dir spricht die unter Radiomachern und -spezialisten oft vorhandene wertende Überheblichkeit (Schlager-Kaffee versus ach so toller AC-Pop)


dm83 "Öffentliches Regionalprogramm muss ja nicht ausschließlich für die über 60-jährigen vorhanden sein. Das wichtigste beim Regionalprogramm sollte der regionale Bezug sein. Das ist überhaupt die einzige Daseinsberechtigung für 9 Landesstudios und deren Radiosender. Leider kommt man von diesem Regionalbezug in den letzten Jahren immer mehr weg, womit sich eigentlich auch die Existenzberechtigung derselben erübrigt."


Nicht ausschließlich aber auch für die über-60 jährigen!
Regionaler Bezug : klar der ist wichtig aber bitte eines nicht vergessen:
Musik ist und bleibt der Haupteinschaltgrund beim Radiohören und kein notwendiger Soundteppich der die Wartezeit auf das nächste langweilige Nachrichtenjournal verkürzt.
Ein weiterer Irrtum ist: nur alte oder leicht beschränkt Menschen hören gerne Schlager.


dm83:"und das gar nicht mal schlecht. Nur das mit dem Foto für die Ö3-Homepage dürfte ein unlösbares Problem für die Internetredaktion sein. dm83"

gar nicht mal schlecht? darüber kann man geteilter Meinung sein.
Mich wollte dieser zb Moderator letzens mal auf Radio NÖ am Sonntag nachmittag "aus den Federn holen"
Denkt der junge Herr dass die Zielgruppe dieses Senders bis Sonntag nachmittag in den Betten liegt?
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

Was mich am allermeisten verblüffte, war die Offenherzigkeit, mit der Herr Obermayr zugab, dass sich die Musikauswahl auf Radio OÖ nicht nach den Wünschen der Hörer sondern nach den Vorstellungen der Werbewirtschaft richtet. Soweit ist man mittlerweile am Europaplatz.

:mad:
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

In Osttirol ergibt sich das von selbst. Da macht ein Privatsender ein Programm, das musikalisch näher am Hörer ist als der ORF.
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

Was mich am allermeisten verblüffte, war die Offenherzigkeit, mit der Herr Obermayr zugab, dass sich die Musikauswahl auf Radio OÖ nicht nach den Wünschen der Hörer sondern nach den Vorstellungen der Werbewirtschaft richtet. Soweit ist man mittlerweile am Europaplatz.

:mad:

Was will man vom ÖVP Mitglied Obermayr auch anderes erwarten, der mit Pühringers Hilfe und Gnaden Landesdirektor wurde ? Die christlichen Werte des Herrn Obermayr bestehen darin, in der täglichen Provinzsendung seine Kirchen und Klöster zu zeigen und seinem Busenfreund Pepi Pühringer, mit dem er ja im Kirchenchor sang, seine täglichen Auftritte und Interviews zu geben. Und dasselbe macht er im Musikbereich.....Hörer wurscht, Hauptsache die Werbung stimmt - auch wenn sie völlig gegen das ORF Gesetz verstößt, oder wie war das noch mal, dass die OÖ Versicherung das tägliche Wetter mit viel Geld sponsert ???
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

In Wahrheit ist der Pepi Pühringer nur ein Lakai und Erfüllungsgehilfe von Ludwig Scharingers ÖVP-naher Raiffeisengruppe, die schon seit Generationen über verschiedenste Verästelungen in Politik und Wirtschaft ganz Oberösterreich kontrolliert. Laut Presseberichten bemüht sich Raiffeisen neuerdings um die Teilprivatisierung des ORF, ORF1 möchte man am liebsten komplett übernehmen. Zwar hat das Projekt bisher nur Freunde in der ÖVP, aber angesichts der finanziellen Klemme, in der sich die Anstalt derzeit befindet, würde ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt gar nichts mehr ausschließen.
 
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@ercor, @ricochet
In manch anderen Bundesländern ist es nicht anders ...

@andimik
Auffällig ist, dass ORF-Radio Tirol seit einigen Monaten seinen Anteil an aktuelleren deutschsprachigen Schlagertiteln im Musikprogramm erhöht hat. Die letzten Jahre liefen auf Radio Tirol auch fast ausschließlich abgedroschene Oldies und 08/15-Schlager durch (ich dachte manchmal, das ist Radio NÖ).
Wahrscheinlich war das aufgrund der Mitbewerber in der selben Zielgruppe - Radio Unterland U1 und Radio Osttirol - notwendig. Diese treffen, wie du schreibst, tatsächlich das musikalische Empfinden dieser Zielgruppe manchmal sicher besser.

Auch die Musik auf Radio Kärnten finde ich im Vergleich zu manch anderen Landesstudios noch relativ ausgewogen. Das Verhältnis Oldies : Schlager passt, und man hört auch unbekanntere aktuellere Titel, was im Gesamten zu einer angenehmen, runden Gesamtmeldodie führt - m.E. gelungen für diese Zielgruppe.
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

Du solltest mal Nachts Radio Kärnten hören, das ist echt ausgewogen. Da kann sein, dass du manches Lied noch nie gehört hast.

Volkstümliche Musik wird aber - im Gegensatz zu Radio Osttirol - in Radio Kärnten so stiefmütterlich behandelt, dass um 5 Uhr immer die gleichen Lieder wie in einer Rotation kommen.
 
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Auf Radio Salzburg scheint man leider aktuell den entgegensetzten Weg einzuschlagen, jedenfalls mußte ich dort heute Tina Turner mit "Simply The Best" ertragen...

Schade, daß die grottigen 80er (wer diesen Titel im Laufe seines Lebens weniger als 100x gehört hat, darf sich gerne melden) auch schon Radio Salzburg erreicht haben :(
 
AW: ORF-Landesstudios im Umbruch?

@exhörer
Ja, der Anteil der allseits bekannten, gut getesteten Titel steigt auch auf Radio Salzburg in der Untertags-Rotation etwas, aber trotzdem sind "unbekanntere" Titel aus der aktuelleren deutschsprachigen Schlagerszene nach wie vor wesentlicher Bestandteil in der Rotation. Im Vergleich mit anderen Landesstudios noch immer eine Wohltat!

@andimik
Richtige volkstümliche Musik in der Rotation gibt es eigentlich in keinem Landesstudio (auch auf Radio Steiermark sind das eher volkstümliche Schlager). Dass Radio Kärnten in seinem Nachtprogramm viele unbekannte, aber trotzdem angenehme Titel spielt, ist mir auch schon aufgefallen. Auch bei Radio Burgenland ist das z.B. so. Im Untertagsprogramm gibt man sich dann anscheinend doch mehr dem Trend zu bekannten Titeln hin, wobei hier aber Radio Kärnten noch immer zu den Landesstudios gehört, wo das Musikprogramm auch untertags noch angenehm und ausgewogen "hörbar" ist und nicht zu einem abgedroschenen Oldie- und 08/15-Titel-Brei verkommen ist.
 
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