ORF Radio Burgenland: Massiv geänderte Musik

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gemma

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Hallo, ich habe mich zwar schon länger hier nicht aktiv zu Wort gemeldet, als regelmäßiger Beobachter der österreichischen Radiolandschaft ist jedoch eine Sache mittlerweile doch sehr auffällig:

Seit etwa einem Jahr ist nun Ursula Hofmeister, vormals Redakteurin und Programmgestalterin beim ORF-Niederösterreich, Programmchefin bei ORF-Radio Burgenland (in Nachfolge von Gaby Schwarz, die in die Politik gewechselt ist). Unter dieser neuen Programmleitung wurde spätestens seit September letzten Jahres merklich v.a. in die Untertags-Rotation von Radio Burgenland eingegriffen: Deutschsprachiger Schlager deutlich reduziert und durch diese ganzen sogenannten "gut getesteten" Standard-Titel für diese Zielgruppe ersetzt, die deutschsprachige Musik beschränkt sich beinahe nur noch auf Austropop-Titel. Wenn man nun untertags in Radio Burgenland reinhört, glaubt man sich bei einem zweiten Radio Niederösterreich wiederzufinden...

Das ist schade, zumal Radio Burgenland im Konzert der ORF-Regionalradios - und hier vor allem für die Ostregion Österreichs - eine angenehme musikalische Alternative für diese Zielgruppe war. Die dortige Rotation war bis vor einem Jahr noch nicht ausschließlich durch die gut getesteten Standard-Oldies usw. plattgebügelt, es liefen auch untertags gut ausgewählte neuere deutschsprachige Schlagertitel und auch aus anderen Genres durchaus mal unbekanntere Titel... Das gehört nun leider auch bei diesem Sender der Vergangenheit an.

Eine Programmchefin bzw. -chef sollte sich doch auch näher mit der "Geschichte" des jeweiligen Radiosenders auseinandersetzen (müssen). In diesem Fall scheint das offensichtlich wirklich nicht geschehen zu sein. Denn Radio Burgenland war seit Jahrzehnten ein auf Schlager getrimmter Sender, die Hörer im Burgenland und darüber hinaus - auch in großen Teilen Niederösterreichs und Wiens gerade deswegen! - wurden ihrem musikalischen Geschmack gemäß bedient. Mich würden ja die Rückmeldungen interessieren, da muss es ja jetzt doch massive Kritik geben..., was aber wahrscheinlich unter den Teppich gekehrt wird. Es wird halt einfach die Musik, welche die "Berater" für die Zielgruppe vorgeben und von der Programmchefin nachgebetet wird, gespielt und aus.. - Es ist schade, dass damit ein weiteres ORF-Regionalradio musikalisch eingeebnet wurde und mit abgedroschenem 08/15-Titel-Gedudel plattgedrückt ist....
 
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Der Schritt ist nicht nachzuvollziehen weil sich die Sendegebiete von Radio Wien und Radio NÖ mit dem von Radio Burgenland großflächig überschneiden. Fast überall wo Radio B empfangbar ist geht auch entweder Radio Wien oder Radio NÖ, vielerorts im Großraum Wien / Wr-Neustadt sogar alle 3. Radio Burgenland und Radio NÖ werden ja auch direkt von Wien aus gesendet für das Umland.

Damit hat man jetzt 3 ORF Oldiewellen wobei Radio Wien wohl die dudligste ist. Radio NÖ ist vom zuhörern her noch erträglich, Radio OÖ aber deutlich besser.
Dann hat man noch mit Ö3, Ö24, 886, NRJ und Krone HitRadio gleich 5 Popradios.

Man kann wohl erwarten dass sich Radio Salzburg, Tirol und Steiermark auch bald diesem Trend anpassen. Die setzen derzeit noch stark auf deutschsprachige Musik.
 
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Dann dürften sich Grün-Weiss, Alpina und U1 schon mal über steigende Hörerzahlen freuen. Ganz ehrlich: Es ist schon etwas besonderes, dass es gerade in einem Land, in dem UKW-Netze relativ teuer zu unterhalten sind, so viele Privatsender mit deutschsprachiger Musik gibt. Okay, Alpina ist ein reiner Kabelsender, aber Grün-Weiß und U1 senden im Äther und sind hier auch relativ erfolgreich.
 
Also die neue ORF-Burgenland-Programmchefin fährt seit Monaten konsequent ihre Linie weiter: Die ganze "gut getestete" Standard-Titel-Palette der Berater für diese Zielgruppe, wie man sie seit Jahren von Radio NÖ kennt, läuft nun auch auf Radio Burgenland durch... Schlagertitel und -interpreten, die Radio Burgenland seit Jahrzehnten geprägt haben, sind aus der Untertags-Rotation beinahe gänzlich verbannt worden. Deutschsprachig sind fast nur noch Austropop-Titel und ganz vereinzelte "poppig" klingende Schlager.

Übrigens hat vor kurzem auch ORF-Radio Tirol diesem "Trend" gemäß sein Musikprogramm ziemlich "modernisiert" - U1 wird's freuen...

Und eine Frage hätt ich noch, weil's hier irgendwie reinpasst (möchte deswegen kein eigenes Thema erstellen): Bei Radio NÖ wurde nun schon einige Male die Beitragsredakteurin Andrea Pollak-Steurer als Programmchefin genannt. Es gab aber keine Meldungen über einen Abgang von Karl Trahbüchler aus dieser Funktion. Weiß jemand, was da los ist bzw. wo Trahbüchler nun ist?
 
Ich frage mich nur wo in ein paar Jahren das Geld für die teure UKW-Verbreitung von mehr als einem dutzend musikalisch und inhaltlich weitgehend deckungsgleichen und substanzlosen Pop-/Oldieklonen kommen soll, die schon heute kaum noch jemand länger als zehn Minuten erträgt. Wie lange können die Werber ihren Kunden noch Sand in die Augen streuen?

Die klassische Radiobranche sollte vielmehr auf journalistische Dienstleistungen setzen, die man sowohl selbst multimedial vermarkten als auch den überhandnehmenden Online-Plattformen zum Kauf anbieten kann (Stichwort Personal Radio). Alle anderen Strategien laufen langfristig ins Leere.

Der ORF soll auf die Knete aus der Privatwirtschaft ja mehr angewiesen sein als zum Beispiel ARD und ZDF.
 
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Der Schritt ist nicht nachzuvollziehen weil sich die Sendegebiete von Radio Wien und Radio NÖ mit dem von Radio Burgenland großflächig überschneiden. Fast überall wo Radio B empfangbar ist geht auch entweder Radio Wien oder Radio NÖ, vielerorts im Großraum Wien / Wr-Neustadt sogar alle 3. Radio Burgenland und Radio NÖ werden ja auch direkt von Wien aus gesendet für das Umland.

Damit hat man jetzt 3 ORF Oldiewellen wobei Radio Wien wohl die dudligste ist. Radio NÖ ist vom zuhörern her noch erträglich, Radio OÖ aber deutlich besser.

Die Frequenzbelegung oder eher "Besetzung" des ORF stammt noch aus den Monopolzeiten, wo der ORF in Österreich so ziemlich uneingeschränkt tun und lassen konnte, was oder wie er wollte. Die von Dir angesprochenen großflächig überschneidenden Sendegebiete im Raum Wien zwischen ORF Radio Burgenland und den anderen ORF Oldiwellen der Region ergibt sich dadurch, dass Radio Burgenland in Wien eine relativ gute UKW Frequenz auf 94,7 belegt, um "angeblich" das nördliche Burgenland abzudecken. Lange wurde dies auch so argumentiert, dass Burgenländer die in Wien arbeiten, ihren ORF Regional-Sender in Wien auch empfangen können. Für exakt diese Aufgabe würde es mit Zielgebiet Wien aber auch eine leistungsschwächere Frequenz tun.

Wenn der ORF schon so eine expansive Frequenzpolitik betreibt, dann sollte er sich bei den Regionalradios auch auf entweder Volksmusik oder österreichische Musik fokussieren.

Radio Wien ist für mich das grausigste ORF Regionalradio. Die spielen dort immer noch die gleichen Lieder wie vor 20 oder 30 Jahren, und dies in enger Rotation.
 
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