Naja...im (Nord)-Osten außerhalb Berlins von einem "Wettbewerb" zu sprechen ist schon leicht blasphemisch. Wirklich hart umkäpmft ist der Markt trotz der diversen Kleinstanbieter nicht. Landesweit gibt es 3 starke Player, der Rest läuft KOMPLETT unter ferner Liefen. Selbst BB Radio, Radio Brocken, Hitradio RTL (Antenne) Sachsen oder Sputnik wird doch kaum noch wahr genommen. Und was waren das mal für starke Sender.
"Wettbewerb" gibt es in München, Hessen, Rhein-Neckar, Saar-Lor-Lux, Baden, Schwaben...
Aber nicht im Osten. Außer RTL, Berliner Rundfunk, Radio MV, Jump, PSR, SAW spielt da kaum etwas eine Rolle. Und gerade die Zahlen von Jump sind seit Jahren alarmierend, verglichen mit der Zeit 2000-2004.
Und dass die Zahlen rückläufig sind liegt vielerorts an Machern die nicht bereit sind Risiken einzugehen. Gerade die Stationen in Sachsen und Sachsen-Anhalt waren Anfang der 90er mit einem Schlagerformat richtig erfolgreich. Und damals hatten die MDR und NDR Landesprogramme alle noch Schlager im Pool.
Wenn man die Zahlen richtig deutet und zwischen den Zeilen liest hört sich das eher so an als wenn viele früherer Hörer einfach die Schnauze voll haben von den 500 besten Hits der letzten 30 Jahre und die die darauf stehen sich das ganze werbefrei im Webchannel oder als Abo auf ihr Handy holen.
Vielleicht sollte man einfach mal wieder etwas wagen, Mut zeigen? Das hat gerade der Sender Ostsee-Welle 2001/2002 getan, nach vielen eher schwachen Jahren. Und das hat eingeschlagen wie eine Bombe. Aber Erfolg macht träge und bequem. Und wer oben schwimmt, der braucht sich nicht anstrengen um zu paddeln. Aber irgendwann steigt der Wasserspiegel eben doch mal an.
Spätestens wenn die Bundesregierung das gescheiterte DAB System irgendwann auf Druck der Geräte-Industrie dann doch einmal zwangsweise per Gesetz durchwinkt, ist das der sichere Tod vieler Stationen. Sieht man ja gut in Norwegen, dass viele Menschen ohne Radio leben können und sich für den Neupreis eines neuen Empfängers lieber ein Jahresabo ihres lieblings-Streamingdienstes leisten.
Ich hoffe, es komtm anders. Mir gefällt dieser Trend so gar nicht. Aber dafür bedarf es eben auch Machern mit Vision und Weitblick, die rechtzeitig den Arsch hochbekommen und nicht nur darauf warten dass irgendwann die neuen Trends an die Tür klopfen. Man muss schon von sich aus etwas bieten und investieren um der neuen Konkurrenz aus der digitalen Netzwelt Paroli bieten zu können. Endlos Musikstrecken sind da sicher der falsche Weg, damit macht sich das Live-Medium Radio überflüssig.