[OT:] ARD-Vorsitzender Plog kritisiert Auswüchse im Kommerz-TV

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pacman

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Ich weiss, ich weiss ein klassiches Off-Topic-Thema, aber sollte das man trotzdem mal gelesen haben, wie weit sich der Herr Plog in einer OTS-Meldung mit erhobenem Zeigefinger aus dem Fenster lehnt...


ARD-Vorsitzender Plog kritisiert Auswüchse im Kommerz-TV

01.12.2004 - 10:31 Uhr, ARD Radio & TV


Hamburg (ots) - Der ARD-Vorsitzende Prof. Jobst Plog hat aktuelle Programmentwicklungen bei den kommerziellen Fernsehsendern kritisiert. Auf der ARD-Hauptversammlung in Hannover sagte Plog: "Die vergangenen zwei Jahre haben nie gesehene Tabubrüche im Fernsehen hervorgebracht. Einige kommerzielle Sender lassen Menschenwürde und Geschmack außer Acht."

Plog nannte es verantwortungslos, Menschen bei Schönheitsoperationen regelrecht vorzuführen, wie beispielsweise im Format "The Swan". "Solche Sendungen stehen für eine Programmstrategie, die ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Werte Quote um jeden Preis erreichen will", so Plog. "Der deutsche Medienmarkt stand bisher für eine hohe Programmqualität. Dieser
Grundkonsens über Qualitätsstandards, die aus der besonderen Bedeutung der Medien für eine Gesellschaft resultierten, steht nun in Frage."

Plog nannte die ARD mit ihren Programmen einen der letzten Garanten für Qualität auf dem Fernsehmarkt. "Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk zunehmend zu Gunsten kommerzieller Interessen beschnitten wird, droht ein dramatischer Qualitätsverfall im deutschen Fernsehen."

1. Dezember 2004 / BS
 
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Plog nannte die ARD mit ihren Programmen einen der letzten Garanten für Qualität auf dem Fernsehmarkt.
"Für dich tu ich alles", "Fliege", "Marienhof", "Verbotene Liebe", "Frühlings- / Sommer- / Herbst- / Winter- / Überraschungsfest / der Volksmusik", "Musikantenstadl", "Pisatest - Väter gegen Mütter, Norden gegen Süden, Haustiere gegen Autos", "Stars unter Druck", "Bianca", etc ad infinitum.

Wann hat Herr Plog eigentlich zum letzten mal das Programm von ARD und ZDF gesehen?
 
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@ Makeitso:

Ok, hast schon recht. Aber das was die Privaten abliefern ist ja wohl nochmal mindestens eine Schublade tiefer...
 
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Wann hat Herr Plog eigentlich zum letzten mal das Programm von ARD und ZDF gesehen?

Das ist unerheblich. Der Chef der Bundesanstalt für Arbeit (wie heißt der aktuelle nochmal?) glaubt auch irgendwann, dass ohne seinen Laden kein Arbeitsloser neue Arbeit findet.
 
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Makeitso schrieb:
"Für dich tu ich alles", "Fliege", "Marienhof", "Verbotene Liebe", "Frühlings- / Sommer- / Herbst- / Winter- / Überraschungsfest / der Volksmusik", "Musikantenstadl", "Pisatest - Väter gegen Mütter, Norden gegen Süden, Haustiere gegen Autos", "Stars unter Druck", "Bianca", etc ad infinitum.

Wann hat Herr Plog eigentlich zum letzten mal das Programm von ARD und ZDF gesehen?

Du hast das Leben auf dem Gutshaus vergessen.
Okay, auch da ergötzen sich die Zuschauer an den leidenden Protagonisten, aber immerhin hat es deutlich mehr Stil und bildenden Gehalt als die Alm oder "Ich bin ein Känguruh-Hoden-Fresser, holt mich hier raus"
 
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Es ist schon wahr. Denn auch wenn uns vielleicht ein Herr Silbereisen nicht gefallen mag, aber das ist klassische Unterhaltung und gar nicht mit den Schöhnheits-Dschungel-BigBrother-Gedöns zu vergleichen. Da hat Herr Plog schlicht recht.
 
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Das macht's aber noch lang nicht zu qualitativ hochwertiger Unterhaltung.

@ AC: Es gibt immer noch irgendwas, was ein paar Schubladen tiefer angesiedelt ist. Wenn sich allerdings der Qualitätsanspruch der mit Gebührenmilliarden alimentierten ARD darauf beschränkt, besser zu sein als das Niederstdenkbare, dann ist mir das definitiv zu wenig. Schon gar nicht rechtfertigt es das hohe Roß, von dem Plog hier (wieder mal) Reden schwingt.
 
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Solange ich mich am Wochenende zumeist immer noch bei den öffentlich-rechtlichen (denn es gibt ja mehr als nur die zwei großen Kanäle) besser aufgehoben fühle als bei der Volksverdummung der Privaten, lausche ich ehrfürchtig den kritischen Worten eines Qualitätsmarktführers. Dabei gilt für mich und ich wiederhole dies gern jedes Mal gebetsmühlenartig:

ARD und ZDF sind die Einäugigen unter den Blinden.

Ein Leistungssportler kann meist auch nur dann seine Höchstleistung abliefern, wenn er starke Konkurrenz hat, die ihn puscht.
 
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@ Star69:
Ein Leistungssportler kann meist auch nur dann seine Höchstleistung abliefern, wenn er starke Konkurrenz hat, die ihn puscht.
Dann ist er ein schlechter Leistungssportler. ein wirklich guter zieht seine Motivation aus sich selbst, aus dem Wunsch, sein Bestes zu geben, und nicht daraus, gerademal ein Bißchen besser zu sein, als die anderen.

Im übrigen entbehrt es nicht einer gewissen Komik, wenn die fetten, unbeweglichen Öffis hier mit durchtrainierten, agilen Sportlern verglichen werden.
 
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Star69 schrieb:
...aber immerhin hat es deutlich mehr Stil...

Das ist doch der entscheidende Punkt!

Auch wenn Makeitso natürlich recht hat wenn er fragt:
Wo sind all die Gebührenmilliarden hin, wo sind sie geblieben???

Ich stell mir vor: FFH mit 250 Millionen Gebühreneuro im Rücken, da kann der HR wahrscheinlich nur noch die weiße Flagge hissen!
 
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Makeitso schrieb:
@ Star69: Dann ist er ein schlechter Leistungssportler. ein wirklich guter zieht seine Motivation aus sich selbst, aus dem Wunsch, sein Bestes zu geben, und nicht daraus, gerademal ein Bißchen besser zu sein, als die anderen.

Das sehe ich auch so! Aber die Welt ist schlecht und die Idealisten sind rar. ;)
 
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Meine Meinung. Damit habe ich auch gar kein Problem, wohl aber mit jenen Pharisäern, die nicht zu der raren Spezies der Idealisten zählen, aber ständig so tun, als ob, und dabei aus gleicher Augenhöhe auf alle anderen herabschauen. Wie Herr Plog im hier angeführten Beispiel.
 
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Makeitso schrieb:
"Für dich tu ich alles", "Fliege", "Marienhof", "Verbotene Liebe", "Frühlings- / Sommer- / Herbst- / Winter- / Überraschungsfest / der Volksmusik", "Musikantenstadl", "Pisatest - Väter gegen Mütter, Norden gegen Süden, Haustiere gegen Autos", "Stars unter Druck", "Bianca", etc ad infinitum.

Wann hat Herr Plog eigentlich zum letzten mal das Programm von ARD und ZDF gesehen?

Das wird hier wohl wieder ne Gebührendiskussion. Hier war ja auch schon von Gebetsmühlen die Rede. Hier ist meine: Das Gebührensystem funktioniert nach dem Gemeinschaftsprinzip - jeder zahlt und sorgt damit dafür, dass nicht nur er das sehen und hören kann, was ihm gefällt, sondern gleichzeitig auch andere das sehen und hören können, was ihnen zusagt.
Du magst ganz offensichtlich gar nichts? Oder stellst Du nur die Umsetzung der von Dir genannten Sendungen in Frage?

Gebührenfinanzierte Grüße,
FC
 
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Das Gebührensystem funktioniert nach dem Gemeinschaftsprinzip - jeder zahlt und sorgt damit dafür, dass nicht nur er das sehen und hören kann, was ihm gefällt, sondern gleichzeitig auch andere das sehen und hören können, was ihnen zusagt.

Das hört sich ja erstmal sehr nett an. Hier geht es aber nicht mehr um etwas Kultur, Unterhaltung und Information für jedermann. Hier geht es um ein Milliardengeschäft.

Herr Plog muss sich mal entscheiden, was er will. Etwas gemeinnütziges tun, wie es ihm das Grundgesetz und die Rechtsform seiner Anstalten vorschreiben oder im Medien-Milliardengeschäft mitmischen. Dass dies heute kaum noch zu trennen ist, weiß ich - daraus resultiert auch die Endlosdiskussion um den Programmauftrag der Öffentlich-rechtlichen. Aber der falsche Weg ist, alte Strukturen unter völlig geänderten medienpolitischen und technischen Bedingungen zu zementieren.
 
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Grenzwelle schrieb:
Aber der falsche Weg ist, alte Strukturen unter völlig geänderten medienpolitischen und technischen Bedingungen zu zementieren.
Doch, genau angesichts dieser Entwicklungen (kommerzialisierung, politischer und wirtschaftlicher Einflussnahme etc.) ist dies der richtige Weg, eine einigermaßen unabhängige Berichterstattung sicherzustellen.

Überzeugte Grüße,
FC
 
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FC, ARD und ZDF stecken doch mittendrin in der Kommerzialisierungsfalle und waren noch nie frei von wirtschaftlicher und politischer Einflussnahme. Warum gerade die gebührenfinanzierten Sender davon frei sein sollen, sehe ich nicht.
 
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Tach!
Deshalb habe ich ja auch von "Entwicklungen" gesprochen. Bei den öffentlich-rechtlichen besteht die Gefahr, dass der wirtschaftliche und politische Einfluss noch größer werden als sie es in manchen Bereichen vielleicht schon sind. Fürs Protokoll: Ich bin der Überzeugung, dass die Anstalten weitgehend unabängig sind.
Nur eine angemessene Ausstattung durch Gebühren sichert diese Unabhängigkeit, weil diese Stationen dann eben nicht maßgeblich von Werbeeinnahmen abhängig sind.
Ich gehe davon aus, dass Werbekunden einen starken Einfluss auf die privaten Hörfunk- und TV-Programme in Deutschland haben und diesen gerne auch stärker bei ÖR-Programmen hätten.

Meinetwegen, sollen sie ja gerne wollen. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass dies vor allem im Informationsbereich eine objektive Berichterstattung sichert. Ganz abgesehen von Product-Placement und dergleichen in irgendwelche Shows und Serien.

Stichwort politischer Einfluss bei öffentlich-rechlichen Sendern. Hier ist doch ein äußerst delikater Faktor hinzugekommen, indem Ministerpräsidenten sich in das Verfahren zur nächsten Gebührenrunde einmischten.

Hier wird von vielen Seiten versucht, den öffentlich-rechtlichen Stationen das Wasser abzugraben. Forderungen, dass diese Sender das ihnen zugeteilte Geld angemessen einsetzen müssen, sind selbstverständlich berechtigt. Es ist ja nun aber auch nicht der Fall, dass sich ARD und ZDF dieser Diskussion verweigern.

Entwickelte Grüße,
FC
 
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Nur eine angemessene Ausstattung durch Gebühren sichert diese Unabhängigkeit, weil diese Stationen dann eben nicht maßgeblich von Werbeeinnahmen abhängig sind.

Das ist ein gefährlicher Trugschluss!

Was ist denn angemessen? Genug Gebühren, um Harald Schmidt und die Bundesliga zu bezahlen? Oder Top-Spielfilme einzukaufen?

Der freie Markt kennt den Begriff 'angemessen' nicht. Der Mechanismus funktioniert andersherum. Wenn irgendeine Kommission den öffentlich-rechtlichen eines Tages z.B. 40 Euro pro Monat und Gebührenzahlern zusichert, steigen dadurch die Preise, die der DFB, Harald Schmidt oder die Disney-Studios aus Hollywood am deutschen Markt mit ihren Produkten erzielen können.

Was ist das Ergebnis? Alle reiben sich naiv-erstaunt (oder eher verlogen) die Augen, dass die Fernsehrechte wieder teurer geworden sind und der Boden für die nächste Gebührenrunde ist bereitet. Natürlich alles nur im Interesse der Unabhängigkeit ...
 
AW: [OT:] ARD-Vorsitzender Plog kritisiert Auswüchse im Kommerz-TV

BTW: Dies ist mein 100. Posting. Jubel, kreisch!

Ja, das ist vielleicht ein Teufelskreis. Aber nur, weil jetzt die Gebühreneinnahmen nicht so hoch ausfallen wie erwartet, fallen doch auch nicht automatisch die Lizenzgebühren, oder?
Mir geht es doch vor allem darum, die Unabhängigkeit der ör-Stationen zu sichern.

Jubilierende Grüße,
FC
 
AW: [OT:] ARD-Vorsitzender Plog kritisiert Auswüchse im Kommerz-TV

Aber nur, weil jetzt die Gebühreneinnahmen nicht so hoch ausfallen wie erwartet, fallen doch auch nicht automatisch die Lizenzgebühren, oder?

Doch, durchaus. Es wurde ja viel gejammert in Hinblick auf die niedrigere Erhöhung. Da ist zum Teil von verlorenen Arbeitsplätzen die Rede und weniger Enagements freier Mitarbeiter.

Was passsiert z.B., wenn diese Maßnahmen wirklich getroffen werden? Es gibt ein Überangebot an Arbeitskräften der Medienbranche, was zwangsläufig zu niedrigeren erzielbaren Einkünften dieser Berufsgruppen führt. Im Endeffekt sinken durch diesen Effekt die Personalkosten für die Sender.

(Ich bin mir bewusst, dass dieser Mechanismus bei vielen Forenlesern keine Freude hervorruft.)

Der hr beispielsweise ließ verlauten, er mache jährlich 1500 Veranstaltungen. WOW! Fast jeden Tag DREI hr-Veranstaltungen. Im drohenden Unterton hieß es, dass dies nicht forzuführen sei. Ich behaupte, dass es die guten Veranstaltungen weiterhin geben wird, wenn sich nur ein interessiertes Publikum dafür findet. Ich sehe die Aufgabe einer Rundfunkanstalt jedenfalls nicht darin, jährlich 1500 Veranstaltungen zu bestreiten.

Nochmal zur Unabhängigkeit: In einem Milliardengeschäft mit 80 Millionen an erreichbaren Kunden bzw Zuschauern/Hörern GIBT es keine Unabhängigkeit, nicht mal annähernd. Wer was anderes erzählt, ist entweder grenzenlos naiv oder sagt bewusst die Unwahrheit.
 
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Format C:\ schrieb:
Ja, das ist vielleicht ein Teufelskreis. Aber nur, weil jetzt die Gebühreneinnahmen nicht so hoch ausfallen wie erwartet, fallen doch auch nicht automatisch die Lizenzgebühren, oder?
Mir geht es doch vor allem darum, die Unabhängigkeit der ör-Stationen zu sichern.
Nur gehört es wohl nicht zwingend zur Wahrung der publizistischen Unabhängigkeit, die Kohle für Herrn Schmidt (oder irgendwelche Spochtrechte usw.usf.) aus dem Fenster zu werfen. M.E. täte es der Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks keinen Abbruch, es den kommerziellen Veranstaltern zu überlassen, sich an derart kostspieligem Material dumm und dusselig zu bezahlen.
 
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K 6 schrieb:
M.E. täte es der Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks keinen Abbruch, es den kommerziellen Veranstaltern zu überlassen, sich an derart kostspieligem Material dumm und dusselig zu bezahlen.
Warum? Um sich dann von denselben Kritikern vorwerfen lassen zu müssen, dass sie keine Quotenhits im Programm haben und man deshalb am besten diese Programme einstellen sollte?
Das ist doch das Ablauf dieser Debatte:
1.) Den öffentlich-rechtlichen Anstalten vorwerfen, dass sie viel Geld ausgeben.
2.) Durch ständige Wiederholung hoffen, dass sich etwas ändert
3.) ARD und ZDF fangen an zu sparen
4.) Es folgen neue Forderungen nach noch mehr Einsparungen

An diesem Punkt sind wir gerade. Weitergehen wird es in etwa so:

5.) ARD und ZDF verzichten irgendwann auf immer mehr prestigeträchtige Sendungen, weil das Geld dafür fehlt.
6.) Die Einschaltquoten gehen zurück
7.) Schon stellt jemand die Frage, warum es sich überhaupt noch lohnt, für so ein Minderheitenprogramm Gebühren von allen zu kassieren
8.) Der Chor der "Geiz-ist-geil-Generation" wird immer lauter, dass Gebühren und öffentlich-rechtliche Anstalten überflüssig, nicht mehr zeitgemäß sind und sowieso: Es gibt ja auch noch die Privaten, die ein umfangreiches Angebot unterbeiten. Am lautesten singen natürlich deren Betreiber und Gesellschafter mit.
9.) ARD und ZDF sind kaputtgespart (Ja, das letzte Geld geht für Pensionen drauf ;)...).
10.) Und das ist dann der Zeitpunkt, an dem die Privaten ihre Bezahlfernsehen-Pläne aus der Schublade holen. Und schwupps macht die Gig-Generation lange Gesichter und sucht irgendjemand, den sie dafür verantwortlich machen kann, dass nur noch Offene Kanäle ohne monatliche Zusatzkosten und -geräte zu empfangen sind. Man wird sich schließlich darauf einigen, dass ARD und ZDF an der Entwicklung Schuld sind, weil sie sich nicht entschieden genug dagegen gewehrt haben. Da hilft es dann auch nicht, wenn die dann auf radioforen.de verweisen und stammeln: "Aber, aber, .... davor hat doch FC schon vor Jahr und Tag gewarnt..."

Hinter der Debatte um den Zustand des dualen Rundfunksystems stecken auf Seiten der kommerziellen Anbieter ausschließlich kommerzielle Interessen. Kulturelle Belange sind den meisten doch wohl herzlich egal. Es geht ihnen auch nicht darum, dass Zuschauer und Zuhörer keine Gebühren mehr bezahlen. Es geht ihnen darum, dass sie diese künftig selbst kassieren können. (Das ist meine persönliche Verschwörungstheorie). Insofern traue ich denen nicht sonderlich weit über den Weg.

Gleichzeitig unterstütze ich die Forderung, dass die Öffentlich-Rechtlichen weiter sparen sollten, ich finde allerdings, das muss genau so angemessen sein wie die Gebühren. Und das zu definieren ist genau so schwierig wie wichtig. Von ein paar Ministerpräsidenten, die ihr Gebühren-Fähnchen nach dem Wind richten, kann man da wohl wenig Hilfe erhoffen.

Nachdrückliche Grüße,
FC
 
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Ich komm' dann mal zurück zum Thema des Threads, ja?

Auf der Medienseite der heutigen "F.A.Z." findet sich dazu ein sehr ausführlicher Artikel. Nachfolgend ein Ausschnitt aus der Conclusio:
Wenn Plog seinem Nachfolger Gruber mit auf den Weg gibt, daß es fortan gelte, den Status quo zu verteidigen, muß man zuerst fragen, worin dieser denn überhaupt bestehe. Die ARD hat dazu zwar in diesem Herbst auf die Forderung der Bundesländer hin eine Selbstbeschreibung verfaßt, doch ist diese so wolkig, schön und von der wirtschaftlichen, politischen wie programmlichen Realität entfernt, daß es an dem neuen ARD-Chef ist, seine große Mannschaft mit ihren Pensionären, die bis zu neunzig Prozent ihres letzten Nettogehalts beziehen, in dieselbe Umlaufbahn zu bringen wie den Rest der Gesellschaft.

Dann und nur dann - und wenn die Zeiten von „Bunte”- und Wellness-TV und das unerträgliche Sponsoring, das nicht nur die „Sportschau” durchzieht, sondern inzwischen bis in fast jede Sendung selbst der dritten Programme reicht, vorbei sind -, können wir auch wieder vortrefflich über jene Geschmacklosigkeiten und Abgründe streiten, die sich auf anderen, privaten Kanälen abspielen.
Sic!
 
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Und das ist dann der Zeitpunkt, an dem die Privaten ihre Bezahlfernsehen-Pläne aus der Schublade holen.

Das ist ein Zeitpunkt, den ich herbeisehne, weil er endlich den lange existierenden technischen Möglichkeiten Rechnung trägt.
 
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