[OT:] Artikel im Merkur über BILD

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Rösselmann

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Einerseits OT, andererseits ist Bild ja auch das Zentralorgan vieler Radioschaffenden. Eine knallharte Abrechnung!

http://www.online-merkur.de/seiten/lp200512b.php

Kurzer Ausszug:
"Daß zwölf Millionen Schwachköpfe wissen möchten, wer nun wem »am drallen Allerwertesten« gefummelt habe, und daß es ein ehrloses Klatschblatt gibt, das solchen Wissensdurst stillt und die Ehekräche primitiver Schlagerfuzzis bekochlöffelt – damit könnte man leben. Aber daß eine Kulturnation bis hinauf in die höchsten Spitzen der Regierung, der Wirtschaft und der Erbverwalter Goethes mit diesem Zentralorgan der Unterhosenspionage paktiert, ist ein Skandal. In Bild gurgelt der Gully obszön vor sich hin. Wer in dieses Abflußrohr hinabsteigt, der hat seinen Geist aufgegeben. Wer Bild als Kolumnist oder als Interviewpartner dient, der ist ethisch gerichtet und hat seinen intellektuellen und moralischen Bankrott erklärt. Und wer, wie Gerhard Schröder es getan hat, einen ausländischen Staatsgast zum gemeinsamen Bild-Interview willkommen heißt, der sollte sich die Frage vorlegen, ob es nicht anständiger gewesen wäre, den Gast in einem gutgeführten Bordell zu begrüßen als in Kai Diekmanns dreckiger Sexualnachrichtenkaschemme."
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Und was ist an dem, was er da schreibt neu?

Wenn man eine BILD-kritische Kolumne zu verfassen gedenkt, wirkt es unglaubwürdig, wenn man sich dabei der Sprache der besagten, zu kritisierenden Zeitung bedient... ;)
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

*Gähn*

Der Text (zumindest der Teil, den ich gelesen habe, bis seine Redundanz mir zu langweilig wurde) ist nichts als das x-te Aufkochen der seit den 68ern grassierenden BILD-Antipathie, im konkreten Fall vermutlich verstärkt durch den Frust des "anständigen" Journalisten darüber, daß seine Publikation vermutlich im Monat nicht soviel Leser hat wie die BILD an einem Tag.

Zudem: Wer den Chefredakteur einer Zeitung mal als "Subjekt", mal als "Kreatur" verunglimpft und dessen Leser als "geistiges Lumpenproletariat" diffamiert, verwirkt jegliches Recht, über die ach so menschenunwürdige Diktion eben jenes Blattes zu richten.
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

ja, ich gähn auch gleich mal mit. im übrigen die gleiche geschichte wie mit deutschland's radiosendern. jeder schimpft über sie, insbesondere in diesem forum, aber sie erfreuen sich dennoch hoher und stets steigender einschaltquoten ;)
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Bild befriedigt nun mal die niederen Instinkte, aber daraus zu schließen, dass die Leser deshalb alles nur 'Schwachköpfe' sein können, kann nur einem etwas (durch Frust?) vernebelten Hirn entspringen. Die teilweise gewählten Ausdrücke könnten zwar Zitate sein, welche allerdings überwiegend nicht als solche erkennbar sind. Kaufen würde ich mir das Blatt zwar nie, aber mal neugierig reinzublicken wird doch wohl noch erlaubt sein, ohne das einem die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt werden muss. ;)

ISI
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

radiobayern schrieb:
...im übrigen die gleiche geschichte wie mit deutschland's radiosendern. jeder schimpft über sie, insbesondere in diesem forum, aber sie erfreuen sich dennoch hoher und stets steigender einschaltquoten ;)
Auf welche Statistiken berufst Du Dich? Etwa die 'heilige Kuh' namens MA?
Bei mir ist z.B. Fernsehen ganz out und beim Radio hat´s auch stark nachgelassen und man sucht immer wieder vergebens nach einem Sender, den man 'on air' dauerhaft hören möchte. Sicherlich geht es nicht nur mir so und eine Alternative zum Umfrage-Monopol MA würde vielleicht auch mal wieder etwas frischen Wind in den "AC-Muff" bringen.

ISI
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Hey da leih ich mir doch direkt mal die "Verlorene Ehre der Katharina Blum" in der Videothek aus. Back to the roots Leute!

;-D
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Also, der hier zitierte wortgewaltige Text-Ausschnitt ist doch zumindest sehr unterhaltend, unabhängig davon, ob darin nun etwas Neues mitgeteilt wird oder nicht.
Der Text ist wohl vor dem Hintergrund entstanden, dass aktuell auch die ZEIT sich über die Bild ereifert. Anlass hierfür war die Schlagzeile "Wird sie geköpft?" über die deutsche Geisel im Irak.
In diesem Zusammenhang fällt mir ein - und ich stelle auf diesem Wege gerne die Radiorelevanz dieser Diskussion her -, dass es in manchen Redaktionen neben einer gewissen Agenturhörigkeit auch eine entsprechende Bild-Hörigkeit gibt. Und sei es nur, dass in der Morgensendung auf irgendeinen Bild-Text verwiesen wird ("Wir haben es alle schon geahnt, heute morgen steht es in der Zeitung: [PROMINENTENNAME], hat tatsächlich [Kind adoptiert/sich die Brüste machen lassen/ein Nutella-Abo/Gammelfleisch gegessen/im Baumarkt geklaut]")
Die Druckfarbe ist kaum trocken, schon erzählt einer darüber im Radio, egal, ob der Wahrheitsgehalt gegen Null tendiert. Viel zu oft, so ist mein Eindruck, übernehmen auch Radioredaktionen ungeprüft Behauptungen, die Bild aufstellt, und sei es auch bei einem noch so nebensächlichen Thema.
Das viel gelobte Bildblog.de weist ja nahezu täglich Fehler in der Berichterstattung von Bild nach. Ich staune immer wieder, wie viele Fahrlässigkeiten, Fehler und eventuell sogar kalkulierte Unwahrheiten und Boshaftigkeiten sich dieses Blatt leistet. Allerdings habe ich auch den Eindruck, dass Bildblog zuweilen aus einer Mücke einen Elefanten macht, zum Beispiel wenn es um unterschiedliche Altersangaben von Klaus-Jürgen Wussow geht.

Zurück zum Thema: Wenn viele Bildleser das Blatt zwar lesen aber zumindest vermuten, dass da sowieso nicht alles stimmt, was drinsteht (und das ist meiner Auffassung nach ein Teil des Images, das Bild in Deutschland hat), warum dann viele Redaktionen trotzdem nachbeten, was Bild druckt.

Nur, weil es sich dabei um eine Zeitung mit vielen Lesern handelt, kann doch wohl als Argument nicht reichen, deren Berichte im Radio fortzuführen.

"Guten Morgen, 7 Uhr 9, gleich drei Stimmenimitatoren am Stück. zuvor müssen wir aber noch dringend über [PROMINENTENNAME] reden. Wir haben es alle schon geahnt, heute morgen steht es in der Zeitung: [PROMINENTENNAME], hat tatsächlich [Kind adoptiert/sich die Brüste machen lassen/ein Nutella-Abo/Gammelfleisch gegessen/im Baumarkt geklaut]. Wie sie sich denken können, hatten wir zu dieser frühen Stunde keine Gelegenheit, diese Behauptung zu überprüfen, geschweige offenen Fragen nachzugehen. Aber sie können sich ja auch denken, aus welcher Zeitung diese Meldung stammt. Und was sie davon halten wissen sie ja auch. Es kann also sein, dass wir ihnen Dünnpfiff erzählt haben. Aber was solls, in die Zeitung von heute wird morgen schon der Fisch eingewickelt. Also vergessen sie dieses belanglose Geschwafel. Am besten wäre wohl, wir hättens gar nicht erzählt. Abr wir haben da so ein Konzept, dass wir die Lebenswirklichkeit der Hörer abbilden wollen. Und wenn die glauben, was in der Bild steht oder auch nicht, tja, dann stimmen wir da gerne mit ein und lesen es im Radio noch mal vor. 7 Uhr 11."

Vor-bild-liche Grüße,
FC
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Ich hatte den Artikel als Diskussionsgrundlage ins Forum gestellt und muß also eigentlich weder den Artikel selbst, noch dessen Autor in Schutz
nehmen. FormatC hat sich denn auch nicht nur kritisch mit der Vorlage auseinandergesetzt, sondern auch den einzig richtigen Radiobezug gefunden und entprechend gewürdigt.Aber die sonst überwiegende Ablehnung der in Rede stehenden Bild-Kritik und jene verräterische Mixtur aus
gelangweiltem Abwinken einerseits ("Gähn"?: Die vielen, tagtäglichen Bild-Kritiken müssen mir seit Wallraff wohl entgangen sein.) und entrüstetem Aufschrei über die ach-so-unterirdische Wortwahl des Essayisten andererseits, bei gleichzeitiger beharrlicher Weigerung, sich inhaltlich mit dem Artikel zu befassen, haben mich dann doch erstaunt.
Daß die Beweggründe des Verfassers mit jenen der 68er-Generation gleichgesetzt und somit wg. überschrittenen Verfallsdatums bequem vom Tisch gewischt und in der Schublade "linker Agitprop" abgelegt werden, läßt
mich vermuten, daß man Intention und conclusio des Artikels im günstigsten Falle völlig mißverstanden hat, bzw. ignoriert, oder aber sich
einem ungeliebten Thema einfach nicht stellen will, weil man sich selbst ertappt fühlt: Dabei nämlich, das Blatt nicht nur selbst zu lesen, sondern eine insgeheime Bewunderung für dessen Macher, namentlich Kai Dieckmann zu hegen. Es geht dem Autor aber keinesfalls um die politische Dimension des Blattes, wie es bei der 68er-Generation und deren Nachfahren der Fall sein mochte, sondern durchaus um eine sittlich-moralische. Daß er sich dabei einer sehr drastischen Sprache bedient, mag für manche ein Wiederspruch sein, für mich ist es ein logischer Schluß: Auf einen groben Klotz gehört ein ebensolcher Keil. Manchmal muß man schon deutlicher werden, um sich Gehör zu verschaffen. Übrigens: Das abgestandene Totschlagargument, jener, der den Produzenten von Müll kritisiert, sei letzlich nur neidisch darauf, daß er selbst nicht Müll zu produzieren und in klingende Münze umzuwandeln in de Lage ist, hatte ich durchaus erwartet, allerdings nicht von unserem Lordsiegelbewahrer deutscher Hochkultur.
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Man mag ja über die Bildzeitung denken und meinetwegen auch schreiben, was man will. Natürlich sind manche Schlagzeilen bedenklich und hart. Dennoch denke ich, dass es vielleicht genau diese Schlagzeilen sind, die uns ab und zu mal wieder von unserer rosaroten Wolke holen und ganz klar deutlich machen, in was für einer Welt wir leben bzw. was in dieser Welt tagtäglich für schlimme Dinge passieren. Man sollte auch bedenken, dass die BILD in der Vergangenheit einige Skandale aufgedeckt hat und die Schuldigen an den Pranger stellte. Wie hier auch schon richtig bemerkt wurde, wären die Morningshows bei deutschen Radiosendern um eine wertvolle Informations- und Zitatquelle ärmer, wenn es die gute alte Bildzeitung nicht gäbe. Und damit nicht genug, wird die BILD auch mehr und mehr in anderen großen Tageszeitungen zitiert, da sie diesen Blättern, natürlich auch bedingt durch die wesentlich größere Manpower, oftmals weiter vorraus ist, was die Aktualität angeht. Klar provoziert das Blatt und natürlich gibt es auf der ein oder anderen Seite immer wieder "nacktes Fleisch" zu sehen. Aber wir sollten nicht vergessen, dass das Angebot immer durch die Nachfrage geregelt wird. Den Lesern gefällt die BILD so, wie Sie ist, sonst würden sie sich die Zeitung nicht tagtäglich kaufen. Zu erwähnen, dass die BILD die meistgelesen Zeitung in Deutschland ist, dürfte wohl nicht mehr nötig sein. Millionen von Menschen nutzen sie als tägliche Informationsquelle und wollen natürlich nicht nur Horror, Blut und Sterben lesen, sondern auch das ein oder andere pikante Detail aus dem Leben von Herrn Bohlen, Frau Feldbusch oder Prinz Charles. Sie wollen, ähnlich wie beim Radio, schlichtweg unterhalten und informiert werden. Und ganz ehrlich, ich hole mir Sonntags nicht nur die FAZ, sondern auch die BAMS von der Tanke, weil ich gerne darin blättere. Ausserdem kenne ich keine Sender-Redaktion, bei der die Bild nicht gelesen wird. Dann wäre da natürlich noch die Menge an Arbeitsplätzen, die BILD durch den großen Erfolg in Deutschland stellt. Und natürlich gilt für die BILD, wie für jede andere Zeitung auch: Wem sie nicht gefällt, der muss sie nicht lesen! ;)
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Pallek schrieb:
Dennoch denke ich, dass es vielleicht genau diese Schlagzeilen sind, die uns ab und zu mal wieder von unserer rosaroten Wolke holen und ganz klar deutlich machen, in was für einer Welt wir leben bzw. was in dieser Welt tagtäglich für schlimme Dinge passieren.
Diese Zeitung geht dabei aber mit einer Holzhammermethode vor, die dem unbedarften Leser zwar die Augen öffnen mag, die aber in keiner Weise die Würde der Betroffenen schont.

Pallek schrieb:
Man sollte auch bedenken, dass die BILD in der Vergangenheit einige Skandale aufgedeckt hat und die Schuldigen an den Pranger stellte.
Die Bild macht sich dabei zum Maß aller Dinge und gibt sich dabei zuweilen auch verlogener Beliebigkeit Preis. Ich bin zudem der Meinung, dass zum Beispiel die Süddeutsche erfolgreicher ist, Skandale auch umfassend darzustellen.

Pallek schrieb:
Wie hier auch schon richtig bemerkt wurde, wären die Morningshows bei deutschen Radiosendern um eine wertvolle Informations- und Zitatquelle ärmer, wenn es die gute alte Bildzeitung nicht gäbe.
Dass sie eine wertvolle Quelle ist, bezweifel ich entschieden. Das habe ich zudem auch nicht geschrieben. Ich bin vielmehr der Meinung, dass die Bild eine äußerst fehlerhafte Quelle ist und sich Radioredaktionen aus purer und gefährlicher Bequemlichkeit darauf einlassen, einen verhängnisvollen und für manche Betroffenen oft entwürdigenden Wust aus Halbwahrheiten, Vermutungen, Vorurteilen und Klischees zusammengerührten Quark nachzubeten. Wie kann man als Mann oder Frau im Radio denn ruhigen Gewissens Schlagzeilen oder wörtliche Reden ohne Gegencheck aus der Bild zitieren, wenn einen die jahrelange Erfahrung mit dem Blatt lehrt, dass das, was drinsteht, so gar nicht passiert sein muss? Erklär mir das mal.

Pallek schrieb:
wird die BILD auch mehr und mehr in anderen großen Tageszeitungen zitiert, da sie diesen Blättern, natürlich auch bedingt durch die wesentlich größere Manpower, oftmals weiter vorraus ist, was die Aktualität angeht.
Wenn tatsächlich ein Mehr gibt, so wäre das wohl in dem einen oder anderen Fall auch bei den Print-Stuben auf grobe Fahrlässigkeit zurückzuführen.

Pallek schrieb:
Millionen von Menschen nutzen sie als tägliche Informationsquelle und wollen natürlich nicht nur Horror, Blut und Sterben lesen, sondern auch das ein oder andere pikante Detail aus dem Leben von Herrn Bohlen, Frau Feldbusch oder Prinz Charles.
wenn es nur mal ein paar pikante Details wären, na dann, meinetwegen. Alles weitere zu diesem Aspekt fasst der oben verlinkte Merkur-Artikel zusammen...

Pallek schrieb:
Ausserdem kenne ich keine Sender-Redaktion, bei der die Bild nicht gelesen wird. Dann wäre da natürlich noch die Menge an Arbeitsplätzen, die BILD durch den großen Erfolg in Deutschland stellt. Und natürlich gilt für die BILD, wie für jede andere Zeitung auch: Wem sie nicht gefällt, der muss sie nicht lesen! ;)
Wenn umgekehrt auch gelten würde: Wenn es jemandem es nicht gefällt, dass man über ihn in der Zeitung lesen kann, von wem er sich mit heißem Wachs übergießen lässt, dann wird das auch nicht gedruckt, dann wäre es in Ordnung. Wenn die Bild dann noch Pressekodex, geltendes Recht und derlei Grundlagen ständig beachten würde, wäre es noch besser. Aber so weit wird es wohl nie kommen.

FC
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

FC, ich verstehe im Großen und Ganzen, worauf Du hinaus willst. Wir könnten da jetzt noch stundenlang drüber diskutieren. Fakt ist jedoch, bei allen Bedenken, dass die BILD die erfolgreichste Zeitung in Deutschland ist und wohl auch bleibt. Einer der Grüde dürfte wohl sein, dass sie eben anders ist, als viele andere Zeitungen, deren "Redakteure" oftmals nur Meister im Umformulieren von Agenturmeldungen sind, die sie dann Ihren Lesern als die tägliche "Schonkost" seriös, langweilig und brav aufs Brot schmieren.
Versteh mich nicht falsch. Ich persönlich bevorzuge auch die Süddeutsche oder die FAZ - Kann es aber durchaus nachvollziehen, dass viele "Normalbürger" Ihre BILD lesen.
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Wie wunderbar, schon sind wir uns so gut wie einig. Deine Postings werden kürzer, auch meine werden knapper - Conclusio: Vorsicht beim wahllosen Zitieren von BILD-Meldungen in Radiosendungen

Dann kann ich jetzt ja Bier trinken gehen.

Prost,
FC
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Yo! Prost! Und Vorsicht beim Biertrinken in der Kneipe vor, als Stammtischparolen getarnten, BILD-Zitaten! :D :D :D
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Es soll ja sogar ein ehemaliges Opfer geben, welches den Klatsch und Tratsch - meist mit entsprechend ironischen oder lästernden Kommentaren versehen - des Öfteren in seiner Show brachte bzw. noch bringt, wobei die Quelle früher auch offen genannt wurde.

ISI
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Mal abseits der an sich unnötigen Diskussion ob Bild nun bäh ist oder nicht: Wer sich am Sprachstil des Herrn Henschel stößt, ihn gar für einen frustrierten Merkur-Redakteur hält, dem sei empfohlen:
A: Hausaufgaben machen (oder wie man heute sagt: googeln *g*)
B: Schämen (kann nie schaden)
C: Vielleicht mal wieder ein Buch lesen, gerne eins von Gerhard Henschel...

Bildzeitung lesen ist (das als meine kleine unerhebliche Meinungsabsonderung) ein wenig wie Selbstbefriedigung: Schneller und einfacher Zugang zu einem nicht ganz ungeilen Gefühl ("Ui ! Schau an ! Was die alles wissen ! Sooo schlimm steht es also um Unserallerland/Dieschönevorstandsgattin !"), dicht gefolgt von einem nicht näher definierten Gefühl des Selbstekels.

Zurück ins Funkhaus,

Eure Funkmaus
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Funkmaus schrieb:
Bildzeitung lesen ist ein wenig wie Selbstbefriedigung: Schneller und einfacher Zugang zu einem nicht ganz ungeilen Gefühl, dicht gefolgt von einem nicht näher definierten Gefühl des Selbstekels.
Tja - so habe ich das noch gar nicht gesehen - Bild lesen zur (geistigen?!?) Selbstbefriedigung!:eek:
Bei mir hat das so noch nie gewirkt - was für ein Kraut rauchen bayerische Funkmäuse denn? :p

ISI
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Würde mich auch mal interessieren. :D

Und was den Rest angeht: Freßt mehr Sch***, Millionen Fliegen können nicht irren. Mehr fällt mich nicht ein dazu, wie hier einige wenige anderen die Worte im Mund umdrehen... :wall:
 
AW: OT: Artikel im Merkur über BILD

Freßt mehr Sch***, Millionen Fliegen können nicht irren.
Ich habe bereits darauf gewartet, dass dieser Spruch bzw. diese Floskel, welche man gerne verwendet, wenn einem die Argumente ausgehen, im Zusammenhang mit diesem Thema auftaucht. Wir leben in einem freien Land. Wem Scheisse schmeckt, der darf Sie auch gerne essen! :p
 
AW: [OT:] Artikel im Merkur über BILD

Rösselmann schrieb:
Aber die sonst überwiegende Ablehnung der in Rede stehenden Bild-Kritik und jene verräterische Mixtur aus gelangweiltem Abwinken einerseits (...) und entrüstetem Aufschrei über die ach-so-unterirdische Wortwahl des Essayisten andererseits, bei gleichzeitiger beharrlicher Weigerung, sich inhaltlich mit dem Artikel zu befassen, haben mich dann doch erstaunt.
Mich wiederum erstaunt meine angebliche beharrliche Weigerung, mich inhaltlich mit dem Artikel zu befassen, denn genau das habe ich in meinem ersten Beitrag getan. Wenn Dir das nicht aufgefallen ist, weil Du Dich mit meinem Beitrag möglicherweise nicht inhaltlich befaßt hast, dann kann ich nix dafür.

Daß die Beweggründe des Verfassers mit jenen der 68er-Generation gleichgesetzt und somit wg. überschrittenen Verfallsdatums bequem vom Tisch gewischt und in der Schublade "linker Agitprop" abgelegt werden
Wer tut das? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß die BILD-Antipathien seit den 68ern liebevoll gepflegt werden und daß der Artikel nichts, aber auch gar nichts Neues zu bieten hat, sondern vielmehr dutzendmal gehörte Argumente und solche, die dafür gehalten werden, zum x-ten Male aufwärmt.

weil man sich selbst ertappt fühlt: Dabei nämlich, das Blatt nicht nur selbst zu lesen
Da muß ich mich nicht ertappt fühlen. Anders als manch anderer zähle ich die Lektüre der BILD nicht zu den Tod-, ja nicht einmal zu den ganz normalen Sünden.

sondern eine insgeheime Bewunderung für dessen Macher, namentlich Kai Dieckmann zu hegen
Ich bin weit davon entfernt, irgend jemanden im Hause BILD zu bewundern. Allerdings erkenne ich an, daß es den Machern seit Jahrzehnten gelingt, eine Zeitung zu machen, die Tag für Tag mehr Leser findet als jedes andere Blatt im Lande.

Das abgestandene Totschlagargument, jener, der den Produzenten von Müll kritisiert, sei letzlich nur neidisch darauf, daß er selbst nicht Müll zu produzieren und in klingende Münze umzuwandeln in de Lage ist
Ich bezweifle, daß Herr Henschel neidisch darauf ist, keinen Müll zu produzieren. Einen gewissen Neid oder Frust angesichts der Tatsache, daß er mit seinen womöglich qualitativ viel besseren Publikationen (zu denen ich den hier diskutierten Artikel nicht zähle, siehe oben) nicht annähernd die Zahl von Rezipienten erreicht, die die BILD hat, meine ich aus seinem mit unübersehbarem Schaum vor dem Mund verfaßten Pamphlet jedoch herauslesen zu können.

Funkmaus schrieb:
Wer sich am Sprachstil des Herrn Henschel stößt, ihn gar für einen frustrierten Merkur-Redakteur hält, dem sei empfohlen:
A: Hausaufgaben machen (oder wie man heute sagt: googeln *g*)
Wieso? Wird sein vorliegender Text dadurch besser, daß er möglicherweise mal bessere geschrieben hat?
B: Schämen (kann nie schaden)
Soweit kommt's noch. Als nächstes wird man hier vermutlich in bester DDR-Tradition aufgefordert, gefälligst coram publico Selbstkritik zu üben...
C: Vielleicht mal wieder ein Buch lesen, gerne eins von Gerhard Henschel...
Der hier diskutierte Text lädt zu letzterem nicht eben ein.

Im übrigen entspricht die Diffamierung eines Andersmeinenden als Illiteraten recht genau dem inkriminierten Umgang der BILD mit einigen Objekten ihrer Berichterstattung. Aber wenn's nicht von der BILD kommt, sondern von ihren Gegnern, dann ist es vermutlich wohlgetan... :rolleyes:
 
AW: [OT:] Artikel im Merkur über BILD

Makeitso schrieb:
Wenn Dir das nicht aufgefallen ist, weil Du Dich mit meinem Beitrag möglicherweise nicht inhaltlich befaßt hast, dann kann ich nix dafür.

Außer solcher, von dir ja sattsam bekannter Rhetorik vermag ich in deiner Erwiderung leider nicht allzuviel Substanz zu erkennen, denn:

Makeitso schrieb:
Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß die BILD-Antipathien seit den 68ern liebevoll gepflegt werden und daß der Artikel nichts, aber auch gar nichts Neues zu bieten hat, sondern vielmehr dutzendmal gehörte Argumente und solche, die dafür gehalten werden, zum x-ten Male aufwärmt.

Daß das nicht der Fall ist, wäre dir bei aufmerksamer Lektüre sicher aufgefallen.
1. Nur, weil sich Protagonisten der 68er-Bewegung und später G. Wallraff gegen Bild und überhaupt gegen Springer gewandt haben, kann das ja wohl nicht bedeuten, daß sich Kritik an Bild damit für alle Zeiten erledigt hat.
2. Benennt der Autor aktuelle Beispiele, die zwar durchaus an bereits bekannte Fälle erinnern. Aber das liegt ja wohl eher am Blatt und nicht am Autor.
3. Geht es ihm sehr deutlich eben nicht darum, zum x-ten Male die Bild-Zeitung für schlecht zu befinden, sondern er zielt klar und vielmehr auf jene Spitzen unserer Gesellschaft, die sich darin äußern und mit Kai Dieckmann "zu Tische sitzen".

Makeitso schrieb:
Da muß ich mich nicht ertappt fühlen. Anders als manch anderer zähle ich die Lektüre der BILD nicht zu den Tod-, ja nicht einmal zu den ganz normalen Sünden.

Das sei dir ja unbenommen.

Makeitso schrieb:
Ich bin weit davon entfernt, irgend jemanden im Hause BILD zu bewundern. Allerdings erkenne ich an, daß es den Machern seit Jahrzehnten gelingt, eine Zeitung zu machen, die Tag für Tag mehr Leser findet als jedes andere Blatt im Lande.

Sicher. Das hat Henschel ja sogar geschrieben! Kann man gut finden, muß man aber nicht. Das ist doch ein rein quantitatives Kriterium. Dieter Bohlen war auch mal äußerst erfolgreich. Das muß man auch akzeptieren, aber keinesfalls beklatschen.


Makeitso schrieb:
Ich bezweifle, daß Herr Henschel neidisch darauf ist, keinen Müll zu produzieren. Einen gewissen Neid oder Frust angesichts der Tatsache, daß er mit seinen womöglich qualitativ viel besseren Publikationen (zu denen ich den hier diskutierten Artikel nicht zähle, siehe oben) nicht annähernd die Zahl von Rezipienten erreicht, die die BILD hat, meine ich aus seinem mit unübersehbarem Schaum vor dem Mund verfaßten Pamphlet jedoch herauslesen zu können.

Du nennst es "Schaum vor dem Mund", ich nenne es Zorn. Mehr davon würde ich mir oft wünschen in diesem Land (ich sage nicht:..."würde diesem Land gut tun").
Darüberhinaus darf ich dir verbindlich versichern, daß G. Henschel zu den Literaten im Land gehört, die sehr gut von ihrer Arbeit leben können. Wenn er wollte, könnte er ja auch für Bild schreiben. Oder den Musikantenstadl moderieren. Diese deine Argumentation ist doch eben genau das, was ich weiter oben formuliert habe.
 
AW: [OT:] Artikel im Merkur über BILD

Gestatten, daß ich hier auch noch meinen Senf dazu gebe? Musste mir vor einigen Tagen selbst was zur Bilderzeitung von der Seele schreiben, was ich hiermit der Allgemeinheit zur Verfügung stelle.

Ich habe die Schnauze voll davon.
Äh, wie? Klar – ich versuche, es Ihnen zu erklären, aber einfach wird´s
nicht...
Nun, ich schlenderte gestern an einem Kiosk vorbei und das Ding, das ich nicht Zeitung nennen will, blökte mir in seiner typisch vulgären Art entgegen „WIRD SIE GEKÖPFT?“.
Hätte ich in diesem Moment gerade etwas gesagt, wäre ich wahrscheinlich an den Worten erstickt, die mir durch diese Titelseite im Hals stecken blieben. Das darf doch nicht wahr sein, oder? Muss ich mehr dazu sagen? Genügt es nicht einfach? Nein? Warum nicht!? Ok - sehen Sie sich „Fegefeuer der Eitelkeiten“ an, für meinen Zweck hier reichen die letzten drei Minuten vor dem Abspann. Wie sagt der Richter doch so passend? „Sie alle betrachten sich als anständige Mitglieder der Gesellschaft. Anständig – das kommt von Anstand! Wo ist Ihr Anstand? Verstehen Sie überhaupt, was ich meine? Anstand! Das ist das, was Ihre Großmutter hatte und was sie Ihnen beigebracht hat!“
Ich habe den Richter aus dem Film hier nur sinngemäß zitiert, aber - verstehen Sie jetzt, was ich meine?
Schön, freut mich sehr. Aber leider ist es völlig unerheblich, ob wir beide uns jetzt einig sind. Denn das Ding, das ich nicht Zeitung nennen will, wird ebenso wie zig Fernsehsender, Werbeagenturen et c. bei nächster sich bietender Gelegenheit wieder über die Stränge schlagen. Immer mit dem dezenten Hinweis, dass man das Spiel ja nicht mitzuspielen brauche, wenn es einem nicht gefällt. Sie handeln nach dem Motto: Spiel mit oder sei ruhig. Nun ja, so hätten sie´s gerne.
Welche Gegenwehr bleibt mir dann noch. Stillhalten? Besteht die Gegenwehr also im Nichtstun? Das kann´s ja wohl nicht sein. Sind wir uns da einig?
 
AW: [OT:] Artikel im Merkur über BILD

Und jetzt ein bisschen Satire:
Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient! Man mag von diesem Spruch halten, was man will, aber in Deutschland sind wir jetzt bei zig- Millionen BILD-Betrachtern und – Angela Merkel!
 
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