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Achso - und gibt es irgendwo da draussen neeben mir noch einen Menschen, dem auch Frankreich so gut gefiel? :D

ja ... meiner Mutter :)

Bei uns ist Grand Prix immer sehr erheiterndes Familientreffen - da ist Kommentar und sonstwas sehr nebensächlich.
Das einzige was uns gestern ein wenig gestört hat war die 16:9-Ausstrahlung beim Ergebnis auf unseren 4:3-Apperat - es war halt alles ein wenig klein.
(Und unsere aufgezoomte Frankreich Variante auf F3 war nicht genießbar - SECAM-Transcoder is defekt)
 
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Also daß die Franzosen so miserabel abgeschnitten haben verwundert mich bis in die Unendlichkeit. Ich fand den Titel derart genial und die CD ist bereits bestellt! Zwar ist die Akkordfolge bereits in 100 anderen Liedern zu hören aber ich find sie immer wieder geil! Ähnelt schon fast ein wenig einem Punkstyle was die Franzosen da abgeliefert haben.

Und hätten meine geliebten Iren eine Nummer ala Lord of the Dance abgeliefert mit mehr und schnelleren Geigen, hätte es auch da anders ausgesehen.

Ansonsten kann ich zum Contest nur sagen. Mich wundert es nicht! Ich würde einfach gar nicht mehr mitmachen, weil das Votingsystem einfach nicht aufgeht...
 
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Sorry, aber ich fand den französischen Song sowas von nervig... Frankreich- aber da haben wir es wieder: Musik=Geschmackssache und wenn dem Großteil der Leute ein Lied nicht gefällt, dann liegt es eben hinten. Das Votingsystem ist aber trotzdem nicht mehr zeitgemäß, da gebe ich dir Recht.
 
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Von Interesse ist vielleicht diese Meldung aus unseren 14.00-Uhr-Nachrichten:

Die Europäischen Rundfunkanstalten warnen davor, weiter über eine angebliche Dominanz ost-europäischer Länder beim Eurovision Song Contest zu diskutieren. Ein EBU-Sprecher sagte in der finnischen Haupstadt Helsinki, vor ein paar Jahren hätten die ost-europäischen Länder noch keinen Erfolg im Wettbewerb gehabt. Darüber habe sich niemand aufgeregt. Nur weil der serbische Song jetzt gewonnen habe, und auch andere ost-europäische Länder erfolgreich seien, werde das zum Problem erklärt.
Laut EBU wird aber trotzdem darüber nachgedacht, den Wahl-Modus beim Song Contest zu ändern. So gebe es zum Beispiel einen Vorschlag, zwei Halbfinale zu veranstalten – eines in West- und ein zweites in Ost-Europa. Eine Entscheidung solle es im nächsten oder übernächsten Jahr geben.
 
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Von Interesse ist vielleicht diese Meldung aus unseren 14.00-Uhr-Nachrichten:

Die Europäischen Rundfunkanstalten warnen davor, weiter über eine angebliche Dominanz ost-europäischer Länder beim Eurovision Song Contest zu diskutieren.

Das klingt aber schlimm! Als wollten die Europäischen Rundfunkanstalten einschüchtern. Was hätte es denn für Folgen, wenn in dieser Form doch weiter diskutiert würde? :confused:

Fragendes Grüßle
von der lieben
Gudi... ;)
 
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Zitat: "damit man die Schlaftablette von Moderator akustisch ausblenden kann..."

Ich hatte den Eindruck, daß Urban sich die Moderationen zu den Songs nach den Proben formuliert und heute nur abgelesen hat. Grausig! :mad:

Veto: Peter Urban war gut in Form, hat im Vergleich zum Halbfinale moderativ noch mal nachgelegt. Keine Spur von Schlaftablette. Wer allerdings den Walter-Freiwald-Stil will, darf nicht bei der ARD suchen.
Und zum Aufschreiben: Möchte den Kollegen sehen, der solch ein Ding im Freestyle aus der Hüfte macht. Das wird dann ganz schnell ein freier Fall.......
 
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Jawohl: Sofort aufhören zu diskutieren!
aufsmaul.gif


Nun, die „Warnungen“ sind halt eine der üblichen Agenturphrasen. Würde mich dann doch befremden, wenn die Äußerungen dieses Pressesprechers in so eine Richtung gegangen sein sollten. Wobei ich mich allerdings auch frage, wo hier eigentlich der Nachrichtenwert liegt. Sollte es nicht wichtigere Themen geben als, mit Verlaub, irgendeine Fernsehsendung?

Wie dem auch sei: Da scheint wohl jemand zu sehen, daß sein Produkt ein ernstes Imageproblem bekommt. Interessant finde ich in diesem Zusammenhang übrigens auch den klaffenden Abgrund zwischen Stern-Artikel und Leserkommentaren hier (kann man in milderer Form auch im Onlineangebot eines Hamburger Nachrichtenmagazins beobachten):
http://www.stern.de/unterhaltung/musik/:Eurovision-Song-Contest-Gen%F6le-Germany/588947.html
 
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Peter Urban war gut in Form, hat im Vergleich zum Halbfinale moderativ noch mal nachgelegt. Keine Spur von Schlaftablette. Wer allerdings den Walter-Freiwald-Stil will, darf nicht bei der ARD suchen.
Und zum Aufschreiben: Möchte den Kollegen sehen, der solch ein Ding im Freestyle aus der Hüfte macht. Das wird dann ganz schnell ein freier Fall....
Ich habe mir irgendwann erlaubt, im Laufe des Abends auf einen anderen deutschsprachigen Sender umzuschalten, wo ebenfalls die Übertragung des Grand Prix lief. Da gabs eine informative, lockere und zum Teil auch sehr spontane Begleitmoderation mit ehrlichen Emotionen. Und damit alles andere als das, was die ARD da mal wieder abgeliefert hat. Ein Freiwald-Stil wars übrigens nicht, nur um das mal klarzustellen. Den braucht glaube ich ohnehin kein Mensch.
Kurzum: Urban hat auf jeden Fall seine Qualitäten. Aber für die Übertragung solcher Ereignisse isser nunmal ungeeignet. Da kam nämlich reichlich wenig rüber.
 
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Ich habe es im Internet verfolgt, über Live-Stream, Top-Bildqualität und keine Kommentare, die brauche ich nicht, Englisch verstehe ich auch so.
 
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Hast du da den Sender gesehen bzw. gehört, der während des Apocalyptica-Acts kräftig Werbung, Trailer und noch mehr Sportnachrichten gesendet hat? Es ist eine Schande wie der ORF den ESC und andere Live-Programme verstümmelt.

Ein ehemaliger Kommentator durfte gestern vor und nach dem Event ja die Nachrichten vorlesen. Ich hoffe wir sind uns einig daß Herr Urban im Vergleich zu ihm um Längen besser ist...
 
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Kurzum: Urban hat auf jeden Fall seine Qualitäten. Aber für die Übertragung solcher Ereignisse isser nunmal ungeeignet. Da kam nämlich reichlich wenig rüber.
In dem Zusammenhang möchte ich mal auf den Kollegen der BBC hinweisen: Terry Wogan. Er ist der britische Kult-Kommentator für den Eurovision Song Contest. Und da wundert es nicht, wenn er auch für ein Promo-Foto mit den englischen Teilnehmern herangezogen wird:

http://www.pinknews.co.uk/news/articles/2005-4365.html

Manche Jungspunte vom Privatfunk würden jetzt bemängeln, daß so ein "alter Knacker" überhaupt noch "on air" ist. Ich persönlich finde es klasse.
 
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Vermag nur ich in den folgenden beiden Segmenten der "Wanung" einen Widerspruch zu erkennen?

Onkel Ottos 14-Uhr-Nachrichten schrieb:
Ein EBU-Sprecher sagte in der finnischen Haupstadt Helsinki, vor ein paar Jahren hätten die ost-europäischen Länder noch keinen Erfolg im Wettbewerb gehabt. Darüber habe sich niemand aufgeregt.

Onkel Ottos 14-Uhr-Nachrichten schrieb:
So gebe es zum Beispiel einen Vorschlag, zwei Halbfinale zu veranstalten – eines in West- und ein zweites in Ost-Europa.

Entweder wir sind glücklich, dass der Osten Europas jetzt endlich (mehr als) gleichberechtigt zum Westen ist, was seine Chancen beim Grand Prix angeht, oder wir sind darüber sauer, setzen die osteuropäischen Teilnehmer quasi vor die Tür und lassen sie ihre eigene Veranstaltung aufziehen, was wohl wiederum zu noch viel heftigeren Diskussionen - womöglich sogar auf politischer Ebene - führen würde, was natürlich Unsinn wäre, denn:
K 6 schrieb:
Sollte es nicht wichtigere Themen geben als, mit Verlaub, irgendeine Fernsehsendung?
 
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Man beachte dazu, wie schon weiter oben erwähnt, eine sehr interessante Punkterechnung von Bildblog.de. Wenn man die Ostländer mal weglässt und nur die Stimmen der "traditionellen" Grand-Prix-Länder zusammenrechnet, sieht das Ergebnis auch nicht sehr viel anders aus.

gptabelle.gif


Was sagt uns das? Das Ostländer-Geschwafel ist eine Phantomdiskussion!


*) Punkte der Länder Andorra, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Israel, Malta Niederlande, Norwegen, Österreich, Portual, Schweden, Schweiz, Spanien, Türkei, Zypern
 
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Es ist aber auch ein Dilemma: Wenn der Westen "seine Punkte behält", muss er sich vorwerfen lassen, auch nicht besser als der Osten zu sein, verteilt er sie dorthin, wird man zu Recht fragen, was denn eigentlich sein Problem am jetzigen Verfahren ist. Summa summarum bleibt festzustellen, dass die Nörgler immer etwas finden werden, worüber sie sich unsinnigerweise ereifern können, aber das gehört wohl einfach dazu.
 
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Hallo,

es sollte sich auch etwas bei der Gewichtigkeit der Punktvergabe der einzelnen Staaten tun.

Es kann nicht sein, dass die Stimmabgabe eines Staates mit 2 Mio Einwohnern die gleiche Gewichtigkeit, wie ein Staat mit 90 Mio Einwohner hat.

Ebenso frage ich mich, wer noch alles in die EBU aufgenommen werden soll. Vielleicht sind es ja bald China, Indien und co.

Mal sehen was da noch so kommt.

LG

AJ
 
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Und so sieht es (weitgehend zutreffend, wie ich finde) die heutige F.A.Z.:
Glosse Feuilleton
Veitstanz

Gewonnen hat den diesjährigen Grand Prix - Pardon: er heißt ja "Eurovision Contest" - eine bewegende Ballade, so klangvoll und von der blutjungen Marija Serifovic so inbrünstig gesungen wie zu den einstigen Hochzeiten des Wettbewerbs. Doch das täuscht. Denn das Niveau des Abends, den hundert Millionen Fernsehzuschauer verfolgten, bot einen bisher unerreichten Tiefstand.

Der deutsche Beitrag, Roger Ciceros schlitzohrige Swingnummer "Frau'n regier'n die Welt", erreichte unter vierundzwanzig Endrunden-Teilnehmern einen deprimierenden neunzehnten Platz. Auch das täuscht: Ciceros Gesang war der professionellste, die Komposition die stärkste. Aber selbst Frank Sinatra persönlich, dem Roger Cicero den (etwas faden) Hut bei seinen Auftritten abgeschaut hat, wäre bei diesem Grand Prix untergegangen.

Der eigentliche Sieger nämlich war das stupide Mittelmaß, der schamloseste Mainstream-Trash, die fadeste Pop-Plörre "aller Zeiten". Insgesamt zweiundvierzig Teilnehmer boten Einheitslärm, gemischt aus Lightrock, etwas Techno und viel Ethnoklängen. Ethno? Nur den eingeblendeten Ländernamen war zu entnehmen, ob die jaulenden Flöten und hastenden Trommeln den wilden Bergen Griechenlands, den staubigen Ebenen Spaniens, den Steppen Anatoliens oder den kargen Weiden Bulgariens entstammten. Russland verzichtete auf Balalaikas und schickte rockzickige Lolitas ins Rennen, Lettland ließ sechs Knödeltenöre den Viertaufguss einer Pseudoarie auf Italienisch schmettern.

Auf fielen in diesem Veitstanz der Indifferenz nur Irland, weil die Sängerin der Gruppe "Dervish"(!) penetrantest falsch sang, und die Ungarin Magdi Ruszda, weil sie mit ihrem brillanten klassischen Blues so fehl am Platze wirkte wie Roger Cicero mit seinem Swing. Angesichts dieses Triumphzugs der kreischenden Austauschbarkeit wissen wir nun wirklich, dass Titel wie Stefan Raabs "Wadde hadde dudde da" nicht der Untergang des Grand Prix waren, sondern Hintersinnigkeiten und Parodien vom Geist Karl Valentins.

Und wie Nachrichten aus einer vergangenen Welt tauchen Erinnerungen an Wettbewerbe auf, in denen Italien (das sich längst zurückgezogen hat) seine Canzoni, Frankreich große Chansons, Spanien andalusische Balladen, England Rockpop und Deutschland solide Schlager beitrugen und Jahrhundertsongs wie "Volare", "Ciao Ciao Bambina" oder "Waterloo" entstanden. Auch damals gab es keinen Wettbewerb ohne den Vorwurf von Seilschaften etwa der skandinavischen Länder oder Nachbarn, die einander Punkte zuschanzten.

Doch das sind Ehrenhändel, verglichen mit der diesjährigen, hemmungslosen Kumpanei der ehemaligen Ostblockländer. Sie schenkten einander so ungeniert Stimmen, als gäbe es sonst keine Teilnehmer - was man nicht einmal mehr Skandal nennen mag. Denn ob Blockdenken oder Populismus die Rangfolge in einem faden musikalischen Pudding entscheiden, bleibt bedeutungslos. Der Grand Prix hat sich zu Tode erweitert. bat.

Text: F.A.Z., 14.05.2007, Nr. 111 / Seite 33
 
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Die FAZ hat ganz recht. Die aktuellen Diskussionen sind im Grunde genommen die gleichen die bereits in den 70er Jahren geführt wurden wenn man sich mal die Mühe macht in alten Zeitungen zu blättern. Immer wurden Seilschaften für Ergebnisse verantwortlich gemacht und ein angeblich immer schlechter werdendes Niveau bemängelt.
Natürlich sind die Zeiten vorbei in denen der ESC für die Musikindustrie wichtig war und jede Plattenfirma und alle Rundfunk- und Fernsehredakteure am Tag nach dem Event in Hektik ausbrauchen. Die einen mussten zusehen daß sie "im Schnellschuß" "nur drei Wochen nach dem Schlagerfestival" die Platte in die Läden brachten (womöglich noch vom Originalinterpreten mit deutschem Text eingesungen), die anderen wollten den Gewinner in ihre nächsten Shows zerren.
Der ESC hat sich immer weiterentwickelt. Man denke z.B. an die Änderung des Abstimmmodus als 1969 plötzlich 4 Gewinner festzustellen waren und auch die Verkürzung der Punkteverkündung auf die drei höchsten Punktzahlen. Und bereits vor dem Halbfinale hatte man an ein zweites Halbfinale gedacht (Meldung auf eurovision.de vom 9.05.) weil das Halbfinale einfach zu lang wird. 28 Teilnehmer x 3 Minuten = 84 Minuten reine Musiksendezeit in diesem Jahr.
Die EBU hat Mitglieder in 55 Ländern, die theoretisch Teilnehmen könnten. Schon das ist ein Grund eine "Vorauswahl" zu treffen um das Finale in erträglicher Sendelänge zu halten. Ob es dabei eine Ost-West-Teilung sein muss soll dahingestellt bleiben. Wobei die Einführung des Halbfinales auch nicht unproblematisch war. 3 der 4 Gewinner seit der Einführung waren Halbfinalisten. Werden diese Titel vielleicht bevorteilt weil sie dem Publikum schon bekannt sind und haben es die "nur Finalisten" dadurch schwerer?

Ich persönlich bin jedenfalls froh daß ich auch für Armenien abstimmen kann wenn es ein gutes Lied ins Rennen schickt und das soll bitte auch so bleiben. Die Zeiten daß wir müde über einen unverständlichen maltesischen Beitrag nur müde lächeln konnten sind doch zum Glück vorbei. Für mich ist das auch ein Zeichen daß Europa zusammenwächst.

Vielleicht muss auch einfach die Punktevergabe nach Ländern aufgehoben werden. Ganz Europa ruft an und ermittelt den Gewinner, der mit den meisten Anrufern gewinnt, fertig. Das wäre wohl auch die demokratischste Lösung.

Die EBU wird sich die kritischen Punkte in Ruhe überlegen und die Regeln anpassen wo nötig, denn gerade sie ist es, die an einem publikumswirksamen und spannenden Event interessiert ist.

esctoday.com hat übrigens auf der Landkarte nachgesehen: der nächste Austragungsort ist geografisch der westlichste seit Kopenhagen 2001. Es geht also schon in die richtige Richtung ;).
 
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Es war ein enttäuschender "Eastvision" Song Contest. Man wird darüber nachdenken müssen, am Voting im nächsten Jahr etwas zu ändern. Qualität siegt bei dem Wettbewerb schon lange nicht mehr. Es geht eher darum, guten Nachbarn ein paar Punkte zuzuschustern, egal was diese geboten haben.

Genauso sieht es aus. Man muss schleunigst was ändern, ansonsten hat bald wohl jede ARD-Vorabendserie mehr Zuschauer als der Grand-Prix. Cicero hat seine Sache gut gemacht, aber man sollte sich mal überlegen wo die Punkte herkamen. Spanien, Niederlande, Österreich und die Schweiz waren wohl die Hauptpunktegeber. Ein Schelm wer böses dabei denkt. Im übrigen schein es wohl auf ewig festzustehen, dass die Türkei von uns 12 Punkte bekommt.

Das ganze System funktioniert so nicht mehr. Ich würde den Grand-Prix aufsplitten. Einen für Westeuropa und einen für Osteuropa. Sollen die doch ihren Kram machen und ihre Folkloreshow da abziehen und sich gegenseitig die Punkt zuschieben und gut ist. :mad:
 
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Das schreibt übrigens der serbische Auslandsdienst zum Gewinn des ESC:

Die Vertreterin Serbiens beim Eurovision Song Contest 2007, Marija Serifovic, hat mit ihrem Song „Molitva“ gestern Abend die meisten Punkte bekommen und somit den ersten Platz eingenommen. Serbien, welches zum ersten Mal selbstständig auftritt hat 268 Punkte bekommen, zweiter war die Ukraine, dritter Russland. „Alle sind willkommen in die Belgrader Arena nächstes Jahr und zum 53. ESC“, sagte die erste Siegerin Serbiens. Zum Sieg haben Marija der Präsident Serbiens, Boris Tadic, der Premier Vojislav Kostunica gratuliert, wie auch der EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn, welcher kommentierte, das sei die europäische Stimme für ein europäisches Serbien.

Medien in der Welt haben kommentiert, dass die serbische Sängerin Marija Serifovic verdient beim ESC triumphiert hat. Den größten Lob hat sie von verschiedenen Journalisten, Sängern und Produzenten bekommen. „Die serbische Sängerin Marija Serifovic siegte über die restlichen 23 Finalisten mit ihrer herzzerbrechenden Ballade“, meldet AP. Musikkritiker stellten fest, Marija sei eine einzigartige Sängerin und die Musik sei in ihrem Blut. Deutsche Medien melden, dass der Sieg einer Ballade sozusagen Rarität ist beim ESC, wo es hauptsächlich um Show geht.

Quelle: www.radioyu.org
 
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Mit Serbien hat in der Tat ein Stück gewonnen, dass zu den besten zählte. Der durchschnittliche ESC-Song war langweilig weil nicht innovativ, abgekupfert und irgendwie schon dagewesen. Der serbische Beitrag dagegen war musikalisch und klanglich gut und einer der solidesten Songs des Abends. Ich kann mit Serbien als Sieger gut Leben.
Diese Seilschaftsdisskussion finde ich unangebracht. Wie ja bereits gezeigt wurde, hätte Serbien auch gewonnen, wenn Osteuropa nicht hätte abstimmen dürfen; überhaupt wären unter den ersten vier Platzierungen diejenigen gewesen, die dort ohnehin stehen.
Was wäre es für ein Verhalten, den lange Zeit rückständigen, unterentwickelten und unterdrückten osteuropäischen Staaten nun das Recht abzusprechen, gewinnen zu dürfen und sie damit wieder dem Westen unterzuordnen, obwohl diese Staaten sich doch gerade auf einem aufsteigenden Ast befinden?
Und zur Reform des Punktesystems: aus taktischen Gründen wäre es durchaus angebracht, den Sieger anhand der absoluten Stimmen zu ermitteln; mir persönlich ist diese ewige Prozedur des "Good Evening Estonia, can you hear me...?" und die Verteilung der einzelnen Punkte viel zu lang(weilig). Man würde immer noch genug SPannung aufbauen, wenn man nur die ersten, sagen wir, 5 Plätze bekannt geben würde, und würde eine Menge Zeit sparen...
Aber an der musikalischen Qualität des Wettbewerbs ändert eine Reform des Punktesystems überhaupt nicht. Aber gerade die sollte doch Hauptaugenmerk eines "Song Contest" sein.
Womit wir wieder beim Sieger aus Serbien wären. Denn der hatte musikalisch betrachtet ordentlich was auf der Schippe, im Gegensatz zu goßen, ambitionierten Nationen wie Großbritannien oder Frankreich. Deutschland ist da ein Sonderfall. Cicero ist hierzulande einigermaßen beliebt, aber Swing ist internationel nicht (mehr?) konkurrenzfähig.
Und: haben nicht in den vergangenen Jahren immer Gruppen gewonnen, die besser als das Hauptfeld waren, weil sie mit ihrer Musik in ganz Europa angekomen sind? Mir zumindest fällt kein Fall ein, wo offensichtlich absolute Banausen gewonnen haben, weil sie einfach am besten mobilisieren konnten.
Falls mir jemand mit Lordi kommt: die waren anders, aber nicht schlecht und haben daher - auch musikalisch betrachtet - verdient gewonnen.
 
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Der eigentliche Sieger nämlich war das stupide Mittelmaß, der schamloseste Mainstream-Trash, die fadeste Pop-Plörre "aller Zeiten".

Dieses FAZ-Urteil halte ich für völlig daneben. Ich fand das Angebot abwechslungsreich, wie seit Jahren nicht mehr. Von dem genialen (leider völlig unter Wert geschlagenen) Beitrag Frankreichs, über unseren swinging Roger, die fidelnden Iren, die super-ironische-gute Ukraine, die zwar völlig unpassend angezogene, dafür im Gesang umso furiosere Georgierin, die operettenhafte Slowenin, selbst die von T-Rex und Sweet abkupfernden Schweden, oder die skurrilen Rumänen, bis hin zur serbischen Siegernummer, oder zu den perfekten Russinen, die mit ihrer Nummer sicher für jede westliche Hitparade taugen und in diesem Sinne vielleicht am ehesten "Mainstream" lieferten (allerdings gut gemachten).
Also Leute, mir hat es gefallen, ich schau es mir nächstes Jahr wieder an, und wenn es ganz Europa an einem Abend gemeinsam vor die Glotze bringt, dann ist es auch noch ein Projekt der Völkerverständigung.
Zum Abstimmungsmodus: Jetzt lasst doch mal die national neu erwachten Osteuropäer ein paar Jahre lang gewinnen und Selbstbewußtsein tanken. Wenn Bosnien-Herzegowina oder Kroatien dem serbischen Beitrag 8 oder 10 Punkte geben, dann ist das doch sensationell, angesichts der Tatsache, dass sich die Ethnien in diesen Ländern vor zehn Jahren noch bis aufs Blut bekämpft haben. Und wenn ich sehe, woher überall Serbien die Punkte bekommen hat, dann kann von Ostblock-Kumpanei sowieso überhaupt keine Rede sein.
 
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Wenn Bosnien-Herzegowina oder Kroatien dem serbischen Beitrag 8 oder 10 Punkte geben
Zumindest aus Kroatien haben sie zu meiner faustdicken Überraschung gar 12 Punkte bekommen.

Ansonsten: Zustimmung.

Der FAZ-Kommentar ist maßlos von Ignoranz und Neid geprägt. Seit wann ist überall in der (westlichen) Welt nach 50 Jahren wieder Swing angesagt? Zumindest im Radio ist davon wenig zu bemerken.
 
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