[OT:] "Readerscan" - Veränderungen im Printsektor?

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Jasemine

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Liebe Kollegen,

schaut Euch das an:
Readerscan

Entscheidungen und Handeln in Fernsehen und Radio sind bestimmt von Marktforschung und Quoten. Muss so sein, denn wir maximieren die Kommunikationskraft zur Vermarktung derselben.

Den Printkollegen geht es zwar grundsätzlich genauso, aber es fehlte bislang das Rüstzeug, um wirklich hart am Konsumenten-Markt zu segeln, wie wir es mit unserem Tracking tun.

Aber jetzt ist es soweit und ich vermute, das wird Veränderungen nach sich ziehen. Denn nun kann man schnell messen, wie Themen und Stil ankommen. Das wird den Entscheidern die Mittel in die Hand geben, qualitative Kriterien nach quantitativen Ergebnissen neu zu definieren. Sinnvolle Sache und gleichzeigig schmerzlich für all jene, die an die bisherige Qualitätsdefinitionen geglaubt haben.

Kulturstalinisten, die auf Dudelfunk und Privatfernsehen schimpfen, werden bald feststellen, dass die Arbeitsweise der marktgeforschten, zielgruppenoptimierten Medien (100-prozentiger Dienstleistungsgedanke, totaler Pragmatismus und aufmerksamkeitsstarke "Eventisierung" von ALLEM) bald auch in den guten alten Tageszeitungen perfektioniert wird.

Ist meine spitz formulierte, subjektive Vision aus Eurer Sicht realistisch? Fragt die Jasemine
 
AW: [OT:] "Readerscan" - Veränderungen im Printsektor?

Wunderbar, nun hat es Imboden also endlich geschafft, mit seinem Readerscan ganz groß in die Presse zu kommen, denn das Verfahren hat er schon vor 2 Jahren vorgestellt und eine genauere Erhebungsmethode für das Erfassen der Nutzung von Printmedien ist wohl mehr als überfällig!

Bitte aber nicht vergessen, dass auch Zeitungen und Zeitschriften schon seit Jahren qualitative Leserforschung in Fokusgruppengesprächen betreiben und genau solche Daten erfassen, um zu messen, wie Themen und Stil ankommen, was unserem Tracking parziell gleichkommt.

Die ersten Ergebnisse der mainpost mit readerscan sind auch nicht wirklich revolutionär:

"Das herausragende Ergebnis war das überraschend schlechte Abschneiden des Lokalsports",
"Auch klassische Kulturartikel würden kaum gelesen" ,
"Die vermischte oder bunte Seite ("Aus aller Welt") wird am häufigsten gelesen."
"Bild und Überschrift müssen grundsätzlich im Kern übereinstimmen, sonst schaltet der Leser ab",
"Ein Artikel mit Foto und Grafik erzielt mehr Aufmerksamkeit als reiner Text."


Trotzdem kann ich Deine subjektive Vision von der Zeitung der Zukunft voll nachvollziehen, jasemine. Ob mit oder ohne Readerscan, auch die Printkollegen werden sich immer mehr auf das Prinzip Angebot und Nachfrage einstellen müssen und ihr "Produkt" marktgerechter formatieren. Wobei noch viel zu viele die Macht der Blogs und Internetzeitungen banalisieren.

Auf unsere Branche heruntergebrochen: Es gibt doch tatsächlich noch Kollegen, die glauben, unsere Auswahl der "besten Musik" könnte den Gefahren des ipots mit der ganz individuell ausgerichteten besten Zusammenstellung des Nutzers weiterhin Paroli bieten.

Vielleicht sollten wir darüber weiter diskutieren....

Es grüßt
moonlight
 
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