[OT:] TV-Tipp für Baden-Württemberger

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Coldplay

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So sehr off topic ist der TV-Tipp eigentlich gar nicht: Die LfK will ja schon in wenigen Tagen über die Sendelizenz von BTV4U entscheiden und auch in der Bild liest man täglich neues von Horny Hornauer.

Gestern beim Zappen blieb ich plötzlich bei besagtem Sender hängen, denn ich sah den blonden Hünen, einen Journalisten als externen "Experten" und den Moderator bei einer heiteren Gesprächsrunde. Eingeblendeter Untertitel der Sendung, die normalerweise "Bürgerforum" heißt: <i>Die Stunde der Wahrheit</i> :eek:

Die drei wetterten gemeinsam gegen die LfK, wobei Hornauer Herrn Hirschle und Frau Frank als ehrenwerte Menschen kennen gelernt habe. Hornauer wetterte gegen Politiker, erzählte von den schlimmen Hetzkampagnen gegen ihn, der Journalist nickte eifrig und erzählte davon, dass alle anderen Sender nur manipulieren wollten und BTV4U eigentlich der einzig freie Sender sei. Der Moderator schleimte sich bei Hornauer ein und lachte über dessen klägliche Versuche, Humor in die Sendung zu bringen. Anrufer, die BTV4U huldigten, blieben 5 Minuten in der Leitung, doch ein Zuschauer, der den dreien seine Meinung über das schlechte BTV4U geigte, flog aus der Leitung. Hornauers Floskeln wie "des sen koine Esoterik-Sendunga, des sen BERATUNGS-Sendunga!" ließen keines meiner Augen mehr trocken, wobei ich nicht wusste, ob ich bei dieser Sendung lachen oder heulen sollte...

Am Ende versprachen die Herren, die "Stunde der Wahrheit" heute Abend fortzusetzen und den Tipp auf dieses Kasperltheater möchte ich keinem vorenthalten :D
 
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Ich hab gestern Abend den Schluß von diesem Schmierentheater mitverfolgen können. Selbst dieses neue ominöse AstroTV hat mehr Niveau als dieses Programm. Sowas gehört abgeschaltet ! Ist Schade um die Frequenzen bzw. Transponderkapazitäten (analog und digital auf Astra).

Der "Sender" hat übrigens auch 'nen Live-Stream, siehe hier
 
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Es war schwer zu ertragen, was Herr Hornauer da abgeliefert hat. Das hat mir körperliche Schmerzen bereitet. Die Realität ist doch immer noch verrückter, als man denkt.

ABER:

Der einzige Grund, warum Hornauer immer noch da ist, wo er ist: Es gab seinerzeit (und ich bezweifle, dass es aktuell jemanden gibt) niemanden, der sich BTV wirklich ans Bein binden wollte. Und dass hätte (und würde) natürlich schlecht für die LfK und vor allem für "Medienminister" Christoph Palmer ausgesehen, wenn sie nicht hätten verkünden können: "Wir haben den Sender gerettet, wir können Privat-Fernsehen in Baden-Württemberg. Wir können halt alles."

Aber, sorry Christoph, du kannst alles außer Medienpolitik.
 
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Liebe Heidi, du kannst vielleicht schwäbisch, aber ich bezweifle, dass du "Medienpolitik"
kannst ! Denn dass, was da in BW abgeht bei BTV dass ist mittlerweile eine solche medienpolitische Blamage, dass es die Sau graust und selbst einen Herrn Palmer ! Davon, was die armen Schweine bei BTV mitmachen müssen mal ganz zu schweigen.
Diese "Stunde der Wahrheit" war ein fast schon historisches Beispiel für heutzutage mögliche Verarscherei nach Gutsherrenart, wenn der Gutsherr auch noch einen Vollschuss hat, da gebe ich dir recht.
 
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infos direkt aus dem sender/ druckfrisch!
der moderator ulli harras arbeitet in der tat für umsonst! er wurde von hornauers berater herrn hettinger, gründer der stiftung "cornhouse.de" zur seite gestellt. dieses unternehmen möchte europaweit "bibel tv" als 24 stunden programm auf sendung schicken. harras sollte hornauer helfen den weg zu ebnen. der dicke journalist der die bildzeitung beschimpt, hatte die probezeit bei bild-stuttgart nicht bestanden und somit ist wohl alles klar! (quelle: t.schüler pers.)
hornis geschäftsführer michael herfurth hat gestern zum ende oktober gekündigt!
lothar becker und andy hotzgewar wurden aus dem grund nach mallorca geschickt, weil hornauer sie in der heissen phase nicht im lande haben wollte.
anke ames beschimpft ihre mitarbeiter und wird im sender als "verstrahlt" bezeichnet. im sender liegt eine unterschriftenliste aus, auf der die mitarbeiter ihre volle unterstützung zeichen sollen. 5 haben unterschrieben bis jetzt. hornauer verbietet seinen mitarbeitern die aussage am montag bei der lfk. der sender wird inzwischen von sicherheitspersonal bewacht!
 
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@Nase

Ich hab nie behauptet, dass ich Medienpolitik kann, machen will oder die Absicht habe da sonstwie aktiv zu werden. Aber dass die Herr Palmer es nicht kann, dabei bleibe ich und dass ist an diesem Horrorbeispiel BTV wunderschön und in Farbe und für jeden zu sehen. Eigentlich braucht man danach keine weiteren Beispiele (obwohl es genügend weitere gibt). Die BTV-Kiste reicht völlig. Auch für einen Rücktritt Palmers (Hirschle tritt ja sowieso demnächst ab).
 
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Beim Betrachten von Nases und Heidis Beiträgen kann leider nicht nachvollziehen, was sich an Nases und Heidis Aussagen unterscheidet :confused: Sei's drum...

Was mallorcaheinz da schreibt, kann man schon glauben, aber im Grunde geht es ja um ganz was anderes als das, worüber in dieser "Stunde der Wahrheit" diskutiert wird:

Die LfK und die Landesregierung setzen mit B.TV erstmals einen landesweiten Privatsender ein. Das Konzept geht anfangs auf ("Teufel TV", regionale Nachrichten, Magazine usw.), leider trägt sich der Sender wirtschaftlich nicht. In der Theorie ist ein landesweiter Werbemarkt sicherlich gegeben, in der Praxis (und gerade in diesen Zeiten) allerdings nicht. B.TV muss Insolvenz anmelden, Hornauer ist der einzig Verrückte, der Geld investiert um den Sender zu retten. Die Tatsache des "Rettens" wird von allen zunächst begrüßt, doch langsam interessiert jeden: Wer ist dieser blonde Hüne eigentlich? Zuerst zum wirtschaftlichen "Image" Hornauers: Er verdient Geld mit Telefondienstleistungen und schnell wird klar, dass er selbige auch einsetzen möchte, um B.TV am Leben zu erhalten. Parallel wird bekannt, dass Hornauer Kontakte zu Sekten hatte, an einem Porno beteiligt war und durch seine extraordinäre Art "auffällt". Doch weder dieses personelle Image, noch die Umgestaltung B.TVs zum Gamesender möchten die LfK und die Politiker; sie möchten einen vorzeigbaren Privatsender, der sich mit seriösen Werbekunden sein Geld verdient und durch dieses Geld ein landesbezogenes Produkt anbietet.

Nun stecken sie in einer Zwickmühle:

-Will man dem ganzen ein Ende bereiten, bringt dies das Scheitern eines landesweiten Privatsenders mit sich und somit hätten alle versagt: Die LfK, die Politiker, vor allem aber der hoch gelobte Medienstandort Baden-Württemberg...

-Gibt man Hornauer eine Chance, hat man zwar die Arbeitsplätze gerettet (lässt sich ja auch verkaufen), man hat aber weiterhin unprofessionelles und teilweise unseriöses Programm und zieht sich den Unmut des Großteils der Bevölkerung zu, der von Hornauer ein Bild jenseits gut und böse hat und den Sender schon lange nicht mehr schaut...

Fest steht: Der Wunschtraum, dass sich ein landesweiter Privatsender mit anspruchsvollem Programm nur durch Werbung finanziert, wird nicht in Erfüllung gehen... Zumindest in den nächsten Jahren nicht.
 
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kleine Erganzung noch zu deinem Posting, Coldplay:

B.TV war als Landessender gut positioniert und hatte mit Formaten wie dem "B.TV Rave", der Jugendschiene am Nachmittag sowie den News im Boulevard-Stil besonders bei den jüngeren Zuschauern im Ländle Erfolg.
Der Absturz kam erst, als der damalige GF Bernd Schumacher seine Pläne für eine bundesweite Lokal-TV Kette nach Vorbild des amerikanischen Fox Network in die Tat umzusetzen versuchte. B.TV wurde auf einen analogen ASTRA-Transponder aufgeschaltet (intern war damals von rd. 12 Mio. DM jährlicher Transpondermiete die Rede), die Werbekunden hielten sich aber zurück und lokale Abnehmer für das B.TV-Mantelprogramm ließen sich auch keine finden. Die wirtschaftlichen Folgen des 11.September und der Euro-Einführung taten dann ihr Übriges und im Sommer 2002 musste B.TV Insolvenz anmelden. Was dann folgte, war ein echtes Trauerspiel und wurde hier ja schon ausführlich beschrieben.
Ich denke, der Entzug der (befristeten) Sendelizenz für BTV 4U wäre angesichts des derzeitigen Programms und der Vorfälle in der jüngeren Vergangenheit überfällig. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!
 
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Ich schließe mich deiner Meinung an Funker! Und danke für die Ergänzung, den Satelliteneinstieg hatte ich ganz vergessen, das war natürlich der Anfang vom Ende... Trotzdem glaube ich, dass ein landesweiter Privatsender nicht professionell und gleichzeitig wirtschaftlich sein kann - und nachdem, was jetzt passierte, ist dieser Zug in Baden-Württemberg höchstwahrscheinlich abgefahren. Ich glaube nicht, dass sich da so schnell nochmal einer traut...
 
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Ich denke B.TV ist doch sowieso schon längst gescheitert, ob man es nun endgültig abstellt oder dieses "Programm" weiter laufen lässt macht ja keinen Unterschied.
Von einem Erfolg kann bei der Landesregierung und der LFK sowieso niemand mehr ernsthaft reden.
Also schaltet diesen Mist endlich ab.
 
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Funker schrieb:
B.TV wurde auf einen analogen ASTRA-Transponder aufgeschaltet (intern war damals von rd. 12 Mio. DM jährlicher Transpondermiete die Rede)
Wenn ich mich recht entsinne ist das in der Tat der gängige Preis dafür.
 
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Ich danke dir, Coldplay, vielmals für diesen TV-Tipp. Ich wäre sonst niemals auf die Idee gekommen, diesen Sender einzuschalten. Selten so gelacht wie gestern Abend. Die beste Antwort auf die Frage, warum BTV4U abgeschaltet werden sollte, haben die Macher mit dieser Sendung gegeben. Von mir aus kann der Sender aber eigentlich auch bleiben, dann habe ich immerhin immer was zu lachen.
 
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Also jetzt kann man total sich kaputt lachen über BTV4U. Aus dem Sender soll anscheinend in Zusammenarbeit mit BIBEL TV ein christlicher Sender werden. So habe ich dies vorhin verstanden. Aus gut informierten Kreisen wird der Sender sowieso die Sendelizenz durch die LfK entzogen. Wieso behaupten die Moderatoren öffentlich das sie keine Kohle bekommen? Ist der Hornauer schon pleite?
 
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Auch gerade läuft wieder die "Stunde der Wahrheit". Diesmal ohne Hornauer - nur mit diesem Moderator, der auch gut als Laienprediger durchgehenden würde, und einem selbsternannten Medienexperten, der wohl früher selbst mal bei BILD STUTTGART war.
Das ganze funktioniert nach dem bewährten Muster: man behauptet, man werde unterdrückt, man vergleicht sich mit Bonhoefer und Hildegard von Bingen und gibt dann das Trauerspiel "Hornauer und die Medien-Märtyrer"
 
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Keine Dauerlizenz für Hornauers Sender

STUTTGART. Die Landesanstalt für Kommunikation (LfK) will neueste Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem privaten Fernsehsender BTV4U genauer untersuchen. Eine Sitzung des Vorstands sei für die kommende Woche vorgesehen, teilt die LfK mit.

Von Renate Allgöwer

"Die LfK wird zeitnah über den Fortbestand der Zulassung für BTV4U entscheiden", erklärte die Medienanstalt nach der gestrigen Sitzung ihres Vorstands. "Grundlage hierfür sind Erkenntnisse der LfK aus den letzten Tagen, die Anlass geben für eine genauere Untersuchung." Dafür sei eine Sitzung des Vorstands bereits für die kommende Woche terminiert, erklärt die Anstalt. Wie berichtet, wird Thomas Hornauer vorgeworfen, er greife persönlich in die Abläufe ein und nehme Einfluss auf die Programmgestaltung und würde die Mitarbeiter nicht bezahlen. Dabei setze er Mitarbeiter unter Druck. Hornauer ist Gesellschafter der Regio Network Communication (RNC), die den Sender betreibt. Bereits im April 2003 hatte die LfK dem Sender nach heftigen Querelen um Hornauers Person zunächst nur eine auf ein Jahr befristete Lizenz unter Auflagen erteilt. Unter anderem verlangte der LfK-Vorstand, dass sich der Alleingesellschafter (Hornauer) "jeder direkten Einflussnahme auf einzelne Mitarbeiter enthalten wird". Das werde nun nicht eingehalten, heißt es aus dem Sender. "Hornauer ist immer da oder er ruft permanent an. Er will mehr negative Äusserungen der Astrologen" Im Februar dieses Jahres wurde die Lizenz bis Ende Dezember 2004 verlängert. Üblicherweise wird die Sendeerlaubnis auf acht Jahre erteilt. Im Frühjahr waren aber die Spieleshows, ein wesentlicher Programmbestandteil, ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Eine Voraussetzung für eine Sendeerlaubnis bis 2011 ist, dass RNC einen Programm- und Finanzplan vorlegt. Das hat die Gesellschaft nach eigenen Angaben bereits Anfang Juni getan. Michael Herfurth, der Geschäftsführer der RNC, und Thomas Hornauer als Gesellschafter erwarteten deshalb, dass die LfK die Volllizenz am Montag erteilen würde. So heißt es in einem Schreiben an den LfK-Präsidenten Thomas Hirschle. Das kann noch dauern. Der LfK-Vorstand werde jetzt in verschiedenen Bereichen Nachforschungen anstellen, sagte die Sprecherin der Medienanstalt. Die neuen Erkenntnisse müssten "umfassend überprüft werden", auch zum Businessplan habe der Vorstand noch Nachfragen.
 
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Aus der Süddeutschen:

Medienwächter haben Thomas Hornauer vernommen

Der Vorstand der LfK hat am Montag mit der Anhörung über die Zukunft des privaten Fernsehsenders BTV4U begonnen. Inzwischen hat dessen Geschäftsführer gekündigt. Der Deutsche Journalistenverband nennt die Zustände bei BTV4U skandalös. Der Vorstand der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) will seit Montag überprüfen, ob die Verantwortlichen des privaten Fernsehsenders BTV4U die Auflagen der LfK einhalten und ob die "persönlichen und sachlichen Zulassungsvoraussetzungen für die Lizenz gegeben sind". Das erklärte eine Sprecherin der LfK. Am Montag sind demnach Thomas Hornauer, der Gesellschafter der BTV4U-Betreibergesellschaft Regio Network Communication (RNC), sowie der "noch"-Geschäftsführer von RNC, Michael Herfurth, und einige Mitarbeiter von BTV4U geladen. Michael Herfurth hat am Donnerstag seinen Vertrag mit Hornauer gekündigt. Er habe "zum 31. Oktober fristgemäß aus sachlichen Gründen gekündigt". Diese habe er mit dem Alleingesellschafter Thomas Hornauer besprochen. Herfurth sagte der Stuttgarter Zeitung, er werde am Montag bei der LfK "sachlich und ruhig, ohne Emotionen" die Sachlage schildern. Wie lange die Anhörung und die Prüfungsphase dauern werden, lässt die Sprecherin der Medienanstalt offen. Möglich ist auch ein weiterer Anhörungstag in der kommenden Woche. Experten rechnen damit, dass der Vorstand der Medienanstalt eine Entscheidung trifft, sobald die Überprüfung abgeschlossen ist. Nach dem ursprünglichen Zeitplan wollte die Landesanstalt für Kommunikation diesen Beschluss erst im Oktober fassen. Die gegenwärtige Lizenz des privaten Fernsehsenders ist bis Dezember befristet. BTV4U wolle aber, dass die Entscheidung vorgezogen werde, sagte die Sprecherin. Die Führung des Senders hatte schon Anfang der Woche davon gesprochen, dass eine Entscheidung zu erwarten sei. Inzwischen wurde verstärkt die Situation in dem Ludwigsburger Sender kritisiert. Mitarbeiter munkelten hinter vorgehaltener Hand, in den Räumen von BTV4U träten immer wieder Vertreter einer sektenähnlichen so genannten freien Kirche auf. Hornauer habe sogar Gespräche mit den Machern von BIBEL.TV aufgenommen. Der baden-württembergische Landesverband des Deutschen Journalistenverbands (DJV) rät jetzt der Landesmedienanstalt, sie solle die Lizenz nicht verlängern. Karl Geibel, der Landesvorsitzende des Verbands, sagte, Thomas Hornauer müsse auf Grund seines sittenwidrigen Verhaltens "jede Qualifikation, die Zulassungsvoraussetzungen des Landesmediengesetzes zu erfüllen, abgesprochen werden". Die LfK müsse handeln, wolle sie "sich nicht an der Nase herumführen lassen". In einer Mitteilung des Journalistenverbands heißt es, "die Zustände bei BTV4U nehmen skandalöse Formen an". Unter Berufung auf Informationen aus dem Sender erklärt der DJV, Hornauer verstoße permanent gegen die Auflagen der LfK. Direkte Einflussnahme Hornauers auf das Programm und - zum Teil entwürdigende - Einzelanweisungen an die Mitarbeiter seien an der Tagesordnung. So habe der Alleingesellschafter "durchgedrückt", dass ein mehr als zweistündiges Interview mit ihm im Abendprogramm gesendet wird, erklärt der DJV. Die LfK hatte für die befristete Lizenz für BTV4U unter anderem zur Auflage gemacht, dass Thomas Hornauer "sich jeder direkten Einflussnahme auf einzelne Mitarbeiter enthalten wird". Die Lizenz war zum ersten Mal im April 2003 auf ein Jahr befristet erteilt worden. Danach wurde sie bis Ende Dezember dieses Jahres noch einmal verlängert. Der DJV-Landesvorsitzende Karl Geibel erklärt weiter, Hornauer habe den von der LfK geladenen Mitarbeitern untersagt, zu der Anhörung zu erscheinen und ihnen mit Kündigung gedroht. Die Sprecherin der LfK bezeichnete die Stellungnahme des Journalistenverbands als "sehr wichtig". Die LfK brauche "valide Äußerungen", auf die eine Entscheidung gegründet werden könne. Thomas Hirschle, der Präsident der Landesanstalt, verweist darauf, das Papier des DJV habe "keine eigene Beweiskraft". Er stuft es als "einen Hinweis von vielen" ein. Nötig seien "gerichtsfeste Tatsachen". Zwar haben sich bisher etliche Mitarbeiter zu den Vorfällen im Sender geäußert, alle aber stets unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Die Kündigung des RNC-Geschäftsführers Michael Herfurth bezeichnete der oberste Medienwächter des Landes als "interessant".
Thomas Hornauer war gestern für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen zu seinem Geschäftsgebaren nicht zu erreichen.

Und ein Artikel aus der Stuttgarter Zeitung:

"Hornauer kippt eine Sendung Minuten vor der Ausstrahlung"

Thomas Hornauer verstößt gegen Auflagen der Landesanstalt für Kommunikation (LfK), erklären BTV4U-Beschäftigte der Stuttgarter Zeitung. So wollten sie das auch bei der LfK über Hornauers Einfluss auf Programm und Mitarbeiter sagen. Gestern hatte der Vorstand der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) Thomas Hornauer, den Gesellschafter der Betreiberfirma des Fernsehsenders BTV4U zu einer Anhörung geladen, außerdem den Geschäftsführer Michael Herfurth und verschiedene Mitarbeiter des Senders. Es sollte geklärt werden, ob bei dem Sender die Auflagen der LfK eingehalten werden. Auf der Grundlage der Anhörung will die LfK über die Zukunft des Senders entscheiden. Unter anderem hatten die Medienwächter verlangt, dass der Gesellschafter Hornauer "sich jeder direkten Einflussnahme auf einzelne Mitarbeiter enthalten" solle. Gegenüber der Stuttgarter Zeitung haben einige Mitarbeiter von BTV4U erklärt, was sie auch der LfK darlegen wollten. "Hornauer nimmt regelmäßig Einfluss auf die Crew, auf Führungskräfte und auf Einzelne aus der Mannschaft", erklärt eine Mitarbeiterin, die gestern bei der Landesanstalt als Zeugin auftrat. Auch in dieser Sache sei Einfluss genommen worden: Die Geschäftsführung habe gedroht, Mitarbeiter, die zur Anhörung der LfK gingen, würden fristlos entlassen. Telefongespräche oder auch mehrstündige Einzelgespräche Hornauers mit Mitarbeitern per Videokonferenz seien an der Tagesordnung, berichten die Mitarbeiter. Dabei gehe es um Programminhalte, bei Führungskräften auch um Personalführung. Der Gesellschafter habe sie selbst aufgefordert, Kollegen zu bespitzeln, erzählt die Mitarbeiterin. Bei den täglichen Redaktionskonferenzen sei entweder der persönliche Referent von Hornauer oder Hornauer selbst per Videokonferenz zugeschaltet. Für die Einflussnahme auf das Programm nennen die Mitarbeiter verschiedene Beispiele. Hornauer habe fest geplante Sendungen kurzfristig streichen lassen, um den Zeitraum für Spielesendungen und für Zuschaueranrufe zu verlängern. Der Sender verdient sein Geld vorrangig mit den Gebühren für die Telefonanrufe. Die Spieleredaktion wurde im Januar aufgelöst. Damals war die Praxis um die Telefonanrufe ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Nach der Auflösung der Spieleredaktion "hat Hornauer regelmäßig seine Ideen für neue Sendeformate mitgeteilt", berichten die Mitarbeiter. Vorschläge des Teams seien auf Hornauers Wunsch nicht umgesetzt worden. Nach wie vor "schmeißt Hornauer Sendungen zehn Minuten vor Beginn aus dem Programm". Bei der Sendung "Bürgerforum", bei der Zuschauer mit dem Moderator oder einem Studiogast per Telefon diskutieren können, sei Hornauer schon selbst als Moderator aufgetreten. Der Gesellschafter habe schon immer Einfluss auf die Mitarbeiter genommen. Das habe sich mit der neuen Diskussion um eine mögliche Verlängerung der Lizenz durch die Landesmedienanstalt verstärkt, berichten die Mitarbeiter. Ursprünglich wollte die LfK darüber erst im Herbst beraten. Hornauer wollte einer öffentlichen Diskussion zuvorkommen und strebte an, dass die LfK die Lizenz über die volle Laufzeit bis 2011 bereits am 5. Juli erteilen solle. Diese Erwartung brachten Hornauer und sein Geschäftsführer Michael Herfurth in einem Brief an LfK-Präsident Thomas Hirschle in Umlauf. Die LfK betont, es habe in der Vorstandssitzung am 5. Juli keine Tischvorlage zu BTV4U gegeben. Inzwischen hat, wie berichtet, der Geschäftsführer gekündigt
Im Zusammenhang mit dem Lizenzverfahren habe Hornauer verlangt, dass die Mitarbeiter ihm das Vertrauen aussprechen und in einem Brief an die LfK bestätigen sollten, der Sender verstoße nicht gegen die Auflagen, berichten die Mitarbeiter. Die Redaktionsleitung sei unter Druck gesetzt worden. Der Brief der Mitarbeiter kam nicht zustande, lediglich ein Schreiben der Chefredakteurin. Hornauer habe außerdem die Chefredakteurin angewiesen, in den Nachrichten von BTV4U zu verkünden, die Lizenzvoraussetzungen seien erfüllt, die LfK müsse die Volllizenz erteilen. Am Mittwoch hatte sich Hornauer selbst in der BTV4U-Sendung "Stunde der Wahrheit" interviewen lassen und über das Unrecht gesprochen, das die LfK dem Sender tue, weil er seit April 2003 auf die Volllizenz warte. Zunächst hatte Hornauer einen auf ein Jahr befristeten "Medienführerschein auf Probe" bekommen, die Lizenz war im April bis Dezember verlängert worden. Die Mitarbeiter bestätigten gegenüber der StZ auch Kontakte Hornauers zu der sektenähnlichen Wankmiller Gruppe. Zu den Auflagen der LfK gehört unter anderem, dass Personen oder Gesellschaften dieser Gemeinschaft nicht beschäftigt oder beauftragt werden dürfen. Seit mehreren Wochen träten außerdem Vertreter von freien pfingstlich orientierten Gemeinden als Berater auf. Hornauer habe auch am Geschäftsführer vorbei Sendungen über Gottesdienste derartiger autonomer Gruppen ins Programm genommen.
 
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Radiokult schrieb:
... Sowas gehört abgeschaltet ! Ist Schade um die Frequenzen bzw. Transponderkapazitäten (analog und digital auf Astra).

Ja genau! Lieber wieder die "Bernd das Brot" Nachtschleife :p
 
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Die Überschrift des ersten Artikels nimmt mich aus grammatischen Gründen wunder. Darüber hinaus sehr interessant. Einen Link auf die Original-Seiten der Artikel würde ich aber mehr als hilfreich finden, lieber MarcDINGSDA. Is' klar, ne!?
 
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Vorsitzender des Programmbeirats tritt aus Protest zurück

Möglicherweise entscheidet Landesanstalt für Kommunikation heute über Volllizenz des umstrittenen Senders BTV4U

STUTTGART. Beim umstrittenen Privatsender BTV4U ist der Vorsitzende des Programmbeirats aus Protest gegen den Alleingesellschafter Thomas Hornauer zurückgetreten. Hornauer erwartet dennoch, dass ihm die Volllizenz heute erteilt wird.

Von Wolfgang Messner

Der fünfköpfige Vorstand der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) will heute von 9 Uhr an weitere Mitarbeiter des Senders zu den Vorwürfen gegen Thomas Hornauer hören. Der 43-Jährige ist Alleingesellschafter des BTV4U-Betreibers Radio Network Communication (RNC). Ihm werfen Mitarbeiter vor, dass er stark ins Programm eingreift, Nachrichtensendungen streichen lässt und stattdessen Spielshows etabliert.

Zudem nehme er massiv auf Angestellte Einfluss, in zum Teil mehrstündigen Einzelgesprächen. Mitarbeiter des Senders sagten, die Methoden erinnerten sie an "Gehirnwäsche". Damit würde Hornauer grob gegen LfK-Auflagen verstoßen, nach denen er "sich jeder direkten Einflussnahme" enthalten solle. Die vorläufige Lizenz war dem Plüderhausener Anbieter von Telefondienstleistungen, darunter Sexhotlines, im April 2003 nur unter der Auflage erteilt worden, dass er sich künftig auf seine Gesellschafterrolle beschränke.

Dazu haben die LfK-Vorstände bereits am Montag etliche Mitarbeiter gehört. Heute sollen noch weitere Redakteure und Techniker befragt werden. Hornauer hatte seinen Beschäftigten eine Teilnahme an der Befragung verboten und ihnen mit Kündigung gedroht. In einem Schreiben hatte der Senderbesitzer der Medienaufsichtsbehörde die Befragung ebenfalls untersagen wollen.

Möglicherweise wird der LfK-Vorstand gleich im Anschluss an die Vernehmung über die strittige Dauerlizenz entscheiden. Beobachter gehen mittlerweile davon aus, dass BTV4U die bis Jahresende erteilte Lizenz auf Probe nicht verlängert wird. Die LfK müsste dazu zur Meinung gelangen, dass Hornauer gegen ihre Auflagen verstoßen hat. Die Behörde steht unter gehörigem politischem Druck. Zuletzt hatten sich der Deutsche Journalistenverband (DJV) und die Landtags-Grünen vehement gegen eine Dauerlizenz für Hornauer ausgesprochen.

Der Senderchef indes glaubt felsenfest daran, dass die LfK ihm trotz allem heute grünes Licht gibt. "Ich erwarte die Volllizensierung", sagte Hornauer der Stuttgarter Zeitung. "Wir brauchen sie dringend für unsere Planungssicherheit."

Danach aber sieht es nicht aus. Gestern wurde bekannt, dass der Vorsitzende des BTV4U-Programmbeirats, Kirchenrat Dan Peter, aus Protest gegen das Gebaren Hornauers seinen Rücktritt eingereicht hat. Peter ist zugleich Medienreferent der evangelischen Landeskirche Württemberg. In seinem Kündigungsschreiben heißt es, bei ihm habe sich der Eindruck "in besonderem Maße verstärkt", dass sich Hornauer nicht auf seine Gesellschafterrolle zurückziehen wolle. Ferner bemängelt der Kirchenmann die "quantitative (über zehn Stunden täglich) und qualitative Dominanz esoterischer Programmanteile" mit Kartenlegen und astrologischer Ausrichtung "in einem nach wie vor nicht tolerablen Maße".

Ausschlaggebend für den Rückzug sei jedoch die neueste Personalentwicklung gewesen. Neben Michael Herfurth hat Hornauer mit Thorsten Schmitt einen neuen Geschäftsführer installiert. Schmitt leitet bislang den Extrem-Verlag im hessischen Alsfeld, der esoterische und weltanschauliche Bücher im Programm führt. Diese "vom Gesellschafter offensichtlich so gewollte Ausrichtung" könne er als Repräsentant der Evangelischen Landeskirche "und als Christ" im Programmbeirat "nicht mehr mitgehen".

Im Fall, dass Hornauer die Lizenz über das Jahresende hinaus nicht verlängert wird, behält er sich den Klageweg vor. Denn er verlöre die für die Reichweite wichtige Verbreitung über das Kabelnetz. Über den Astra-Satelliten freilich könnte er trotz Lizenzentzugs weiter senden. Hornauer verweist auf gültige Verträge mit der Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG. Es sei für die LfK nur "schwer möglich", ihm diese zu nehmen.

Hornauers Gelassenheit hat offenbar weitere Gründe. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung hat sich der Geschäftsmann eine verdeckte Option auf die Mehrheitsanteile des Regionalsenders tv.nrw in Dortmund gesichert und auch Einfluss auf den national abstrahlenden Privatsender NBC Giga gewonnen. Hornauer wollte diese Angaben "nicht kommentieren". Für beide Privatsender liefert BTV4U schon seit längerem Programmteile zu - zumeist sind es Astroshows. Beide Privatsender sind in Nordrhein-Westfalen lizensiert. Das Szenario könnte so aussehen: Wird ihm in Stuttgart der Medienführerschein entzogen, beantragt er ihn einfach erneut in Düsseldorf.
 
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Kann man ja nur hoffen, das besagter Herr seine Finger von tv.nrw und vor allem von NBC-Giga läßt ! Diesen (mit Vorsicht ausgedrückt) durchgeknallten Psychopathen hat keine Firma der Welt verdient ...

PS: Posting bitte killen, falls besagter Herr der Äußerung wegen Stress machen sollte ;) :D
 
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