Parteiproporz ARD

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@Funkminister: Danke für deine Antwort, die mich etwas verwirrt zurücklässt. Erlaube mir bitte ein paar kurze Nachfragen.

Aber zunächst:
ich dachte, das wäre bei aller kontroverser Diskussion um die hiesige Medienlandschaft und den Ö.-R. Rundfunk Konsens
Das wusste ich nicht. Ich habe dieses Forum erst kürzlich entdeckt und bin ganz neu hier. Ich kenne die lokalen Gepflogenheiten noch nicht. 😉 Zumal das ja auch immer situationsabhängig ist. In Ägypten oder Russland z.B. gäbe ich keinen Pfifferling auf die Qualität der ö.-r. Medien.

Jetzt zu meinen Verständnisproblemen:
Inhaltlich muss ich auf einen kleinen Widerspruch hinweisen. Ein nicht-staatlicher Rundfunk kann natürlich keine Beamten als Mitarbeiter haben.
?? Habe ich suggeriert, dass sie das könnten? Ich verstehe nicht ganz. Was willst du mir sagen?

Dann kann ich deinem gedanklichen Sprung zwischen deinem ersten und zweiten Absatz nicht folgen. Du sagst, dass der Chefredakteur
eine Entscheidung die die Entlassung eines (ob seiner inhaltlichen Arbeit) missliebigen Mitarbeiters zur Folge hat, [...] er allein nicht treffen [könne],
er aber ihn sehr wohl
daran hindern [könne], weiterhin in seiner Redaktion in bisheriger Form das zu tun, was er tat.
Dann sagst du im nächsten Absatz aber direkt, dass
[a]uch das [...] ja ein Modus operandi [sei ]um eben die berühmte "Schere im Kopf" zu verhindern, indem solche direkten Abhängigkeiten verhindert werden, die Redakteure oder (freie) Autoren dem Redaktionsleiter nach dem Munde berichten lassen.

Ja was denn nun? Abhängigkeit (wegen Hindern an der Arbeit) oder nicht? Ich kann deinem Gedankengang nicht ganz folgen.

Wenn du das kurz für mich aufklären könntest, wäre das toll. Danke!
 
Die Zeiten, wo man auf einen rot-schwarzen Proporz achtete, sind lange vorbei in den Sendern. So vorbei wie die Chance der SPD, jemals wieder eine Regierung zu bilden und den Kanzler zu stellen.

Der Einfluss der Rundfunkräte wird überschätzt. Es ist ziemlich egal, ob sie selbst links, liberal oder konservativ sind. Viel entscheidender ist die Haltung der Redakteure selbst und natürlich auch die der Intendanten und Direktoren. Nur das hat inhaltlich Einfluss auf‘s Programm. Und da es unter Journalisten „modern“ geworden ist, die eigene Haltung auch außerhalb von Kommentaren zu präsentieren, könnte man als Rezipient annehmen, dass sehr viele inhaltlich den Grünen nahestehen. Eine Untersuchung der Humboldt Universität untermauert den Verdacht.

Der Einfluss der Parteien auf das Programm jedenfalls ist in den letzten 30 Jahren fast auf Null gesunken.

Aber wie dänische Wissenschaftler festgestellt haben, ist die grüne Präferenz in den Redaktionen kein deutsches Phänomen, sondern auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten.

https://de.statista.com/statistik/d...erenz-von-politikjournalisten-in-deutschland/

https://m.bazonline.ch/articles/5b17a6c9ab5c3718f9000001
 
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@alpe
Inhaltlich muss ich auf einen kleinen Widerspruch hinweisen. Ein nicht-staatlicher Rundfunk kann natürlich keine Beamten als Mitarbeiter haben.

Das ist rechtlich nicht ganz korrekt. Das Recht, Mitarbeiter zu verbeamten, haben prinzipiell auch öffentlich-rechtliche Einrichtungen (Institute, Anstalten öffentlichen Rechts etc.), sofern die Parlamente dies zulassen würden (z.B. durch Regelung in den Rundfunkstaatsverträgen). Allerdings hat dies in der Bundesrepublik zu keinem Zeitpunkt ein Parlament für die Rundfunkanstalten zugelassen. Daher gibt es keine Beamte im Rundfunk.

Ursprünglich waren die technischen Mitarbeiter Beamte der Post. Der Reichspost, Deutschen Post und Bundespost. Aber das endete in den 1950er Jahren und ist damit lange her. In den Redaktionen und den Verwaltungen gab es nie Beamte in den Rundfunkanstalten der Bundesrepublik.
 
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Aber wie dänische Wissenschaftler festgestellt haben, ist die grüne Präferenz in den Redaktionen kein deutsches Phänomen, sondern auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten.

https://de.statista.com/statistik/d...erenz-von-politikjournalisten-in-deutschland/

https://m.bazonline.ch/articles/5b17a6c9ab5c3718f9000001

Kann man immer sehr schön immer wieder beim DLF hören. Egal welches Thema, in 70% der Fälle gibt es ein Statement von einem Politiker der kleinsten Bundestagsfraktion, die nicht einmal in der Regierung sitzt. Auch wenn es um Auslandsberichte geht, dann werden gern Mitglieder der grünen Heinrich Böll Stiftung interviewt. Über die Dauergast Robby H. in den Deutschen Talkshows wurde auch schon geschrieben.

Bekanntlich ein Schelm, wer da böses denken würde. Der Parteienproporz ist nicht mehr so wichtig wie früher. Aber in den Rundfunkräten findet sich das politische-kulturelle-NGO-Establishment Deutschlands. Das passt schon auf, das die Posten und Fründen "gut verteilt" werden. Mit Gesetzen oder Mandantszählen ist dem kaum beizukommen.

Ansonsten, im Gegensatz zur Framing-Manual sind die Öffis keine Organisation die hehre Ziele, wie auch die Kirche, NGOs, Gewerkschaften etc., verfolgt. Allen ist gemeinsam sie sind Organisationen die Einkommen, Macht, Posten, Karrieren, Versorgung sichern können. Deshalb geht es hinter Kulissen auch meist wenig "christlich" zu. Das schmälert nicht die Wichtigkeit oder die Bedeutung der Ziele, dass zeigt aber, das tatsächliche Handeln ist nicht sehr moralisch und die 8 Mrd. Euro wecken halt Begehrlichkeiten und schaffen viele Abhängigkeiten. Das sind sehr subtile Regelkreise, dagegen ist eine Besetzungscouch mehr als Eindimensional.

Jedem Bürger ist es freigestellt sich mit einer Programmbeschwerde an die Gremien zu wenden. Nutzt zwar wenig, erzeugt aber minimalen Druck. Der wahre Druck wird von Netflix & Co. aufgebaut aus Podcast & Musik lässt sich sehr schnell ein Programm machen.
 
Nun ja. Was Du hier als Tatsachenbehauptung schilderst, ist Deine Meinung, aber kein Fakt. Ich sehe das anders. Aber auf solche Diskussionen habe ich keine Lust, denn sie bringen nichts.

Zustimmen kann ich Dir nur bei der subjektiven Beobachtung, dass man überproportional oft in den Medien eine grüne Sichtweise wahrnimmt. Der Rest ist Deine Spekulation, die meiner Meinung nach so nicht stimmt.

Für Medienbashing ist hier aber der falsche Ort. Dafür gibt es diverse blaue Foren. Hier diskutieren Radiomacher und interessierte Radiofans über Entwicklungen in der Radioszene.
 
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@maetsch

Immer wieder schön, wenn es Menschen mit Deutungshoheit in offenen Foren gibt. Es bedarf auch kein Medienbashing, die Medien bashen sich mittlerweile zuverlässig selbst ab, ich sage nur mal als Stichworte Journalistenpreise, Qualitätspresse, Relotius, Gieselman oder der DuMont Verlag, der eben mal fast sein große Teile seines Printgeschäft mit Schmackes gegen die Wand gefahren hat. Im kleinen twittern Ö/R Mitarbeiter im Fanmodus von Parteikongressen etc. weil es keine Twitter-/Facebook Compliance wie bei NYT gibt. Auch werden gern mal Twittermeldungen nachträglich verändert und das erst zugegeben wenn Screenshots das beweisen. Wer so beliebig wird, der zerstört die Basis, das Vertrauen. Nicht umsonst konkurrieren Journalisten mit Autoverkäufern oder Versicherungsvertretern um die Glaubwürdigkeit.

Oh Danke, die subjektive Beobachtung ist Deine Interpretation. Ich habe mit keiner Zeile geschrieben, dass Grüne Sichtweisen übernommen werden, ich habe lediglich geschrieben, dass überproportional Grüne zitiert werden bzw. zu Wort kommen. Nur ein Beispiel: https://www.faz.net/aktuell/feuille...8-haeufigster-gast-in-talkshows-15981261.html Das ist kein Medienbashing, das ist ein Fakt. Vor ein paar Jahren waren es andere Parteien.

Leser, Hörer und Zuschauer sind keine Hampelmänner*Innen und funktionieren nicht auf Knopfdruck. Denn wenn es so wäre, würde die AfD keinesfalls auf rund 1/7 der Stimmen kommen. Positive Berichterstattung über die AfD ist nun wahrlich rar gesät. Daraus folgt, den Wählern ist es wohl ziemlich Wumpe was berichtet wird, sie wählen trotzdem. Das sollte zu Denken geben, tut es aber nicht. Als Gegenmittel wird das Anti-AfD Feuer intensiviert.

Ansonsten, betroffene Hunde heulen bekanntlich. Aber, ich möchte Dir etwas Trost spenden, als aktiver Medienmacher habe ich nicht nur ziemlich viel Radio-,TV-, Medien-Erfahrung, ich kenne auch einige Sender und Organisationen von innen. Außerdem schreibe ich (1.954 Beiträge/1.754 Zustimmungen)schon länger als Du (60 Beiträge) in diesem Forum. (Kleiner Tipp: vergleiche mal Deinen prozentualen Zustimmungswert mit meinem)

Das wirklich bestürzende ist nicht ein Parteieinfluß, viel trauriger ist das Missverhältnis von Input (Gebühren) und Output sprich Programm, ob es nun Fiction, Non Fiction, News ist. Für viel Geld wird Durchschnittsware produziert und ein Haltungsjournalismus setzt dem Ganzen die Krone auf. Über die Innovations- und Refomrfähigunfähigkeit der Öffis will ich gar nicht erst schreiben.
 
@maetsch Aah, Danke für deinen kurzen Einwurf zu den Beamten in den ÖR. Ich verstehe. Mir war gar nicht klar, bei welchen im weiteren Sinne staatlich organisierten und kontrollierten Unternehmen Beamte sitzen durften oder konnten und bei welchen nicht. Damit hat sich mein Missverständnis von @Funkminister in diesem Punkt auch erledigt.

Was die allgemeine Weltanschauung von Journalisten in den deutschen Medien angeht, haben wir die gleiche Informationslage. Ähnliche Studien kenne ich auch. Ich finde die Kombination aus Beruf: Journalist und Weltanschauung: progressiv, sozial, grün, ein wenig liberal und Ablehnung vieles traditionellen und konservativen durchaus einleuchtend. Mir fallen recht spontan ziemlich viele mögliche Erklärungen für diesen Zusammenhang ein, aber auch das würde hier wohl zu weit führen.

Wenn ich aber noch einmal auf meine Ausgangsfrage zurückkommen darf, mir ging es ja eigentlich um den Parteiproporz bei der Besetzung der Führungspositionen in der ARD und ihren Sendern. Mich interessiert immer noch, wie sich das verhält.

Auch wenn ein Parteibuch zu haben oder im Sinne einer politischen Ideologie untadelig zu sein heutzutage wesentlich weniger wichtig ist als noch vor vielleicht 30 Jahren, sind zumindest meiner Beobachtung nach solche Aspekte immer noch ziemlich wichtig, wenn es um die Besetzung der oberen Führungspositionen geht. Regelmäßige Debatten und Kontroversen wenn z.B. mal wieder eine Senderintendanz neu besetzt werden muss, legen reichlich Zeugnis davon ab.

Außerdem ist es ja so, dass z.B. der WDR für Jahrzehnte als Rotfunk verschrien war und der MDR als eher konservativ gilt. So etwas kommt ja nicht von ungefähr. Das MUSS ja etwas mit den leitenden Akteuren, ihrer Weltanschauung und der entsprechend von oben herab "gelebten" inhaltlichen Kultur im jeweiligen Sender zu tun haben. (Für Printmedien etc. gilt dieser Zusammenhang natürlich analog).
 
Auch wenn ein Parteibuch zu haben oder im Sinne einer politischen Ideologie untadelig zu sein heutzutage wesentlich weniger wichtig ist als noch vor vielleicht 30 Jahren, sind zumindest meiner Beobachtung nach solche Aspekte immer noch ziemlich wichtig, wenn es um die Besetzung der oberen Führungspositionen geht.

Wo geht bei Dir denn "oben" los?

Außerdem ist es ja so, dass z.B. der WDR für Jahrzehnte als Rotfunk verschrien war und der MDR als eher konservativ gilt. So etwas kommt ja nicht von ungefähr. Das MUSS ja etwas mit den leitenden Akteuren, ihrer Weltanschauung und der entsprechend von oben herab "gelebten" inhaltlichen Kultur im jeweiligen Sender zu tun haben. (Für Printmedien etc. gilt dieser Zusammenhang natürlich analog).

Muss es mit der Weltanschauung der leitenden Akteure zu tun haben? Vielleicht hat das schlicht mit der gelebten Kultur in den jeweiligen Bundesländern zu tun, die sich dann auch im Sender abbildet. In Bezug auf Deine Beispiele WDR und MDR: Nordrhein-Westfalen war schließlich jahrzehntelang Hochburg der SPD, in Sachsen hat König Kurt regiert. Es ist in gewisser Weise normal, dass die Belegschaft eines Unternehmens auch politische Einstellungen der Bevölkerung in der Region abbildet. Ganz unabhängig von der Frage, wie man es bewertet, wie stark das dann hör- und sehbar aufs Programm durchschlägt - ich wende mich damit nur gegen die meiner Meinung nach etwas voreilige Schlussfolgerung, der Kurs müsse zwangsläufig "von oben" beeinflusst werden.
 
Beim rbb würde ich sagen, spielt das Parteibuch keine Rolle. Es ist eigentlich meist nicht einmal bekannt, wer wo Mitglied ist.

Dass ein bekennendes AfD-Mitglied eine gute Chance auf eine leitende Position hat, würde ich jedoch bezweifeln. Wer den ÖRR bekämpft, wird wohl nicht viele Fürsprecher im ÖRR finden.
 
@Beyme: Ja, ich kann deine Argumentation absolut nachvollziehen und gebe dir auch in einem gewissen Sinne Recht. Dass die politische Ausrichtung einer Redaktion auch ein Abbild der allgemeinen politischen Stimmung ihrer Region ist, ist für mich ebenso naheliegend wie für dich. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass die politische Haltung der Chefetage zumindest langfristig immer die politische Ausrichtung der gesamten Redaktion bestimmen wird (wobei ich mit „Chefetage“ (= oben, Re. deine Frage) so etwa Ressortleiter oder leitende Redakteure aufwärts meine). Vielleicht differenziere ich meine Aussagen noch etwas, wobei ich Interesse der Übersichtlichkeit ein wenig vereinfache. Bei Verständnisproblemen oder Ambiguitäten gerne nachfragen!

Wir werden uns wahrscheinlich schnell einig, dass es in einem publizistisch-nachrichtlichen Medienunternehmen auf keinen Fall vorstellbar ist, dass auf Dauer eine politische Kluft zwischen Redaktion und Chefetage herrschen kann. Dies würde schnell zu Missstimmungen oder vielleicht gar einem ausgewachsenen Grabenkrieg zwischen beiden Ebenen führen, der auf Dauer komplett dysfunktional für den Betrieb des ganzen Hauses wäre. Der Spiegel z.B. liefert hierfür immer wieder einschlägiges Anschauungsmaterial.

Damit stellt sich also nur die Frage, ob sich die Redaktion an die Chefetage anpasst oder die Chefetage an die Redaktion oder ob sich beide gar nicht anpassen müssen, weil sie ohnehin von Vornherein politisch gleich ticken.

Letztgenannter Fall bildet die wesentliche Stoßrichtung deines letzten Beitrags mit den Beispielen des WDR in NRW und des MDR in Sachsen ab. Wie gesagt, stimme ich dir hier ausdrücklich zu und ich glaube, damit haben wir diesen Fall im Wesentlichen auch gut abgedeckt.

Bleiben also Fälle 1 und 2. Ich glaube, die kann ich in Kombination abhandeln. Für mich ist die Sache nämlich klar. Ceteris paribus sitzt in allen die langfristige Richtung eines Unternehmens ganz allgemein bestimmenden Fragen immer die Chefetage am längeren Hebel. Dies betrifft strategisch-langfristige Entscheidungen wie Marktwahl, Produktportfolio, Zielgruppenselektion, Zuliefererwahl usw. – und bei einem nachrichtlichen Medienunternehmen eben auch die politische Ausrichtung und weltanschauliche Grundprinzipien der Redaktion. Bei ihrer Gestaltung ist die Chefetage der mächtigste Akteur, denn nur sie hat die Möglichkeit, weltanschauliche und politische Grundsätze strategisch festzulegen und bewusst durch entsprechende Entscheidungen in ihren Redaktionsstuben zu etablieren.

Einer der wesentlichen Faktoren dabei ist bei einem Medienunternehmen naheliegenderweise die Personalauswahl, da bei publizistischer Tätigkeit der menschliche Anteil an der Produktion (noch) besonders hoch ist. Der Inhalt von Zeitungen oder Wortradio wird nun einmal immer noch im wesentlichen von Menschen gestaltet und erstellt. Das heißt also, dass die Chefetage mit der Prärogative der Personalauswahl über einen ziemlich mächtigen Hebel verfügt. Sie kann nämlich relativ einfach allein mittels der Rekrutierung von ihren politischen Vorstellungen entsprechenden Redakteuren auf lange Sicht die politische Ausrichtung des Hauses bestimmen. Nehmen wir als Beispiel Axel Springer. Dort heißt es in den Unternehmensgrundsätzen u.a.: „Wir unterstützen das jüdische Volk und das Existenzrecht des Staates Israel.“ (Quelle http://nachhaltigkeit.axelspringer.de/de/grundsaetze/unternehmensgrundsaetze.html).

Damit dürfte klar sein, dass die Herren Reichelt, Poschardt, Keese und wie sie alle heißen mit ihrer versammelten Führungsmannschaft keine Redakteure bei sich einstellen werden, die morgens mit dem Palästinensertuch zur Arbeit kommen und in der Mittagspause antiisraelische Hetze auf Facebook posten.

Ebenso dürfte ich bei der taz durchfallen, wenn ich zum Bewerbungsgespräch mit zuzrückgegelten Haaren und smartem Business-Anzug samt Krawatte erscheine und in meinem Lebenslauf eine Vorstandsassistenz bei der INSM zu finden ist.

Nein, solche Leute werden gar nicht erst eingestellt, die Chefetage stellt sicher, dass die politische Hygiene in der Redaktion gewährt ist. Und so setzt sich auf Dauer in einem publizistisch-nachrichtlich tätigen Medienunternehmen die politische und weltanschauliche Haltung durch, die die Chefetage vorgibt. Ein Redakteur kann sich nur bewerben, die Chefetage wählt das Personal ihren Vorstellungen entsprechend aus, unpassende Leute werden gar nicht erst eingestellt oder, falls sie aus Versehen schon engagiert worden sind, aussortiert oder aufs Abstellgleis befördert.

Das, @Beyme, erklärt somit hoffentlich meinen früheren Beitrag und beantwortet deine Frage.
 
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