Paukenschlag in Hamburg: alsterradio macht zum Jahresende 2017 dicht

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Hört auf zu streiten
Warum? Endlich streiten hier mal zwei um eine Sache, um die es sich zu streiten lohnt, und dann sollen sie aufhören. Ich würde lieber in dieses Forum hineinrufen: Hört auf, immer nur süße Fansoße über eure Lieblingssender zu gießen! Streitet lieber mal darum, was man besser, anders, klüger und gehaltsvoller machen kann.
 
@Mannis Fan
Wenn hier aber Leute beleidigt werden dann ist das eig nicht mehr legitim. Kann sein dass es ein sinnvoller Streit war, aber eig. gehts hier ja um die 106!8 in HH die bald durch die ROCK ANTENNE ersetzt wird
 
Und das bitte mit Clearnames.
Na ja, da bin ich skeptisch. Wenn wir wollen, dass aktive Kolleginnen und Kollegen hier mitdiskutieren, also die wirklichen Radiomacher und nicht nur die Fans der "tollsten achtziger Hits, die endlich mal wieder im Radio laufen sollten", dann müssen wir Nicknames akzeptieren. Das ist zum Schutz der Personen und zur Ermöglichung eines offenen Wortes gar nicht anders möglich. Ich benutze auch einen Nickname. Der stammt noch aus der Zeit, als ich selbst noch beim heutigen badenFM (damals Radio Freiburg) als Nachrichtenchef zugange war. Inzwischen bin ich lange schon draußen und kann hier auch mit Klarnamen auftreten - wer ein bisschen mitgelesen hat in den vergangenen Jahren dürfte auch keine Schwierigkeiten haben, mich zu identifizieren. Man kann mich gerne auch per PN fragen. Aber ich habe es leicht, ich habe nichts mehr zu verlieren, wenn ich hier kein Blatt vor den Mund nehme.
 
Hamburg schien mir, um auf Mike Schneiders Äußerung einzugehen, schon immer ein einziger großer Radio-Filz zu sein. Was mir von Anfang an übel aufstieß, waren z.B. die "City-Frequenzen" für RHH und Alsterradio, die mit der Begründung vergeben wurden, die 103,6 und 106,8 würden in einigen Winkeln der Stadt nicht störungsfrei reingehen. Mag ja sein, dass das so ist, aber dann hätten auch NDR 90,3, NDR 2, NDR Kultur etc. "City-Frequenzen" bekommen müssen, auf die müsste das genauso zutreffen. Und ehrlich: Wäre es so stark mit den angeblichen Störungen, hätte der ö-r. NDR als Erstes versucht, an solche Frequenzen ranzukommen (freilich auf anderem Wege, da es ja kein Privatsender ist, also nicht über die Landesmedienanstalt).

Sprach ich im Hause Radio Hamburg das Thema 104,0 mal an und sagte, dass ich es für besser gehalten hätte, jemand anderes (also Konkurrenz) hätte die Freq. erhalten sollen, kam es wie aus der Pistole geschossen: Geht nicht, da die 104,0 zu dicht an der 103,6 liegt - die stören sich laut RHH gegenseitig, also kann man das nur das Gleiche drauf verbreiten, sonst gebe es einen Störbrei aus 2 Programmen. Is klar, aber das Ausstrahlen eines City-Fensters auf der 104,0 war komischerweise störungsfrei möglich: auf 103,6 eine reguläre aus dem damals "gläsernen Studio", auf 104,0 lief stundenweise eine von Volontären gemachte Sendung aus dem, wie sie es nannten, "hölzernen Studio" - irgendwelche gegenseitigen Störungen? Fehlanzeige!

Auch halte ich es nach wie vor für unsinnig, dass R.SH und delta Stadt-Frequenzen (100,0 und 93,4) erhalten haben. Selbst wenn die 102,9 und 107,4 irgendwo in HH nicht optimal zu empfangen sind, R.SH und delta sind Sender für SH und nicht für HH, da darf es schon mal rauschen. ffn und Antenne haben in HH ja schließlich auch keine Stadt-Frequenzen.

Spontan kann ich also sofort vier Frequenzen auf den Tisch legen, auf denen die Medienanstalt, hätte sie es gewollt, mehr Wettbewerb hätte zulassen können: 91,7, 93,4, 100,0, 104,0. Auch einige Frequenzen, die am Rande Hamburgs oder im angrenzenden SH an bestehende Sender vergeben wurden, hätte man vielleicht für mehr Wettbewerb an andere Anbieter ausschreiben können, da müsste ich mir aber erst ein genaueres Bild verschaffen, bevor ich da Näheres zu sagen würde.

Noch ein Schmankerl zum Schluss: Erinnert ihr euch noch an die Verkehrsfunk-Schilder an den Autobahnen? In Hamburg waren ja 2 Sender "beschildert": Radio Hamburg und NDR 2. So wie in anderen Bundesländern auch, wurden Anfang des 21. Jahrhunderts (2003 oder so) allerorten die Schilder von den Autobahnmeistereien abgebaut. Von Niedersachsen auf der A1 kommend, standen im Abstand von wenigen Metern zwei Schilder: erst ein Radio Hamburg Schild und wenige Meter dahinter ein NDR 2 Schild (erste Auffälligkeit, woanders kam immer erst der öffentlich-rechtliche, dann der Privatsender) - dann kam die Meisterei und baute was ab? Genau: das NDR 2 Schild - das Radio Hamburg Schild ließ sie stehen und es blieb noch einige Jahre dort stehen (bis es im Zuge von Bauarbeiten irgendwann doch verschwand). Warum blieb das RHH Schild stehen??? Zumindest meine Fantasie hat da so ihre Idee, aber ich will nichts unterstellen, was vielleicht doch nicht der Wahrheit entspricht...

Und dann war da mal die Forderung - ich glaube von den Grünen - nach einem Sender mit musikjournalistischen Inhalten. Ging wohl um Motor FM. Ich krieg die Geschichte absolut nicht mehr zusammen, erinnere mich nur ganz dunkel: Irgendwer drohte, den Medienstaatsvertrag zu kündigen, irgendwie gings dann plötzlich auch darum, dass Sender wie Oldie 95 nicht gut zu empfangen seien... schwupp di wupp zauberte die MA HSH ein paar Funzelfrequenzen am Stadtrand oder in SH aus dem Hut, die kleinen Sender bekamen sie und alle waren wieder ruhig !? Wer sich besser oder genauer erinnert, möge es gern posten.

Später entstanden dann übrigens witzigerweise die musikjournalistischen Programme NDR Blue und 91,7 XFM - für ein City-Fenster von Alsterradio, das dieses Programm ja nach wie vor offiziell ist, übrigens ein sehr "großes Fenster"...
 
Irgendwer drohte, den Medienstaatsvertrag zu kündigen, irgendwie gings dann plötzlich auch darum, dass Sender wie Oldie 95 nicht gut zu empfangen seien... schwupp di wupp zauberte die MA HSH ein paar Funzelfrequenzen am Stadtrand oder in SH aus dem Hut, die kleinen Sender bekamen sie und alle waren wieder ruhig !?
Hamburg 2 verfügt neben dem Heinrich-Hertz-Turm und der Funzel in Bergedorf auch noch über eine Frequenz aus Ahrensburg. Und das liegt nun mal nicht in Hamburg. Aber wahrscheinlich war es anders nicht möglich diese Empfangslücke in Hamburg zu stopfen.
 
Wieso? Ahrensburg ist nicht mal 8km von Rahlstedt, wo derzeit die alsterradio 106,8-Frequenz herkommt.
Man hätte die 105.8 eif. mit gleicher Leistung auf Rahlstedt koordinieren können, dann wäre das Problem mit Schleswig-Holstein aus der Welt und an der technischen Reichweite hätte sich auch nix verändert
 
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Mein letzter Satz war ja auch nicht ernst gemeint. Ich vermute einfach mal, dass diese Frequenz nur zur Verhinderung möglicher Konkurrenz dient. So braucht niemand auf die Idee zu kommen dort ein Lokalradio zu starten.
 
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junge, junge..... und schon wieder...
Das kostet ja wieder.
Da freuen sich die Werbetreibenden. Ein Recycling Unternehmen kann nu seiner Flotte einen neuen Anstrich verpassen, cool.
 
Die MA HSH hat der Änderung der Beteiligungsverhältnisse bei alsterradio am 02.11. zugestimmt. Der Umbenennung in Rock Antenne Hamburg steht somit nichts mehr im Wege.
 
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Fein. Dann muss sich nur noch das "Bauer-kauft-NRJ"-Gerücht bewahrheiten, damit alle privaten Rock- und Popsender der Gegend miteinander verwandt sind. :D
 
Eigentlich schreibe ich hier nicht mehr

Zum Thema Alsterradio, lieber Mike Schneider, im großen und ganzen stimmt das, was Du aus Deiner subjektiven Insidersicht geschrieben hast. Wobei, Programm ist stets die eine, Vermarktung ist immer die andere Säule eines Privatradios. Auch da gab es in der Vergangenheit abenteuerliche Geschichten, die eigentlich nur ein Kopfschütteln auslösen konnten.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Du den Sender quasi im Selbstbetrieb betrieben hast. Gibt in Deutschland nicht so viele Irre (mein ich als Kompliment), die so etwas hinbekommen würden. So ein Konzept in einer Stadt wie Hamburg zu fahren, das war schon wirklich der reine Wahnsinn. Nur mal nebenbei gesagt, ähnlich irre lief es auch bei ENERGY und so allem was auf der 95.0 war.
Derweil machte Radio Hamburg immer beständig Quote und zählte die Euroscheine... Kollektiver Radiowahnsinn in Hamburg.

Tja, und zum Thema Berater AB/RL und diesen merkwürdigen Umformatierungen. Lieber keinen Kommentar von meiner Seite. Die absolute Erfolglosigkeit spricht für sich.

Zum Thema Arbeitsplätze, beim Bauch des Buddhas, schlimm für die ganzen Praktis, aber ganz ehrlich auf den PKs in Hamburg wird die keiner vermissen. Zumal, ja weiter Local-Content gemacht wird, denn sonst gibt es Ärger mit MA HSH.

Zum Thema Frank Otto/FOM, die wünsche ich allen meinen Feinden (ich hoffe nicht wenige) von ganzen Herzen als Gesellschafter. Ich glaube, dass darf ich noch schreiben ohne juristisch belangt zu werden.

Ganz Allgemein und im Besondern

Privatradio war mal was ganz Nettes in Deutschland, jetzt ist es die Vorhölle der Innovationsfeindlichkeit und vollkommen belanglos. Die Zeiten als Radio wirklich etwas bewegen konnte? Gone with the wind! Sorry, mit abgestandenen Rezepten aus den 1990/2000er Jahren lebt es sich momentan zwar auf dem Werbemarkt noch ganz gut. Aber, die Jugend hat Radio (wie MTV) an Spotify und YouTube verloren und die verloren Hörer werden auch nie zum Radio finden.

Nein, Radio hätte nur eine Chance, wenn es neu erfunden werden würde. Nur bei den Managern, sogenannten Programm-Machern und den sonstigen Strukturen in Deutschland glaube ich nicht daran. Die es könnten, sind entweder kaltgestellt oder schon längst bei YouTube & Co.

Hätte, hätte, hätte Fahrradkette - es ist so wie es ist und die Musik spielt mittlerweile Online. Hier habe ich jede Menge Macher, Irre & Verrückte getroffen. Die machen teilweise wirklich und definiert echten Unsinn, aber die Machen wenigstens und sagen nicht ständig: "Ja, aber..." "Das geht nicht..." "Haben wir immer schon so gemacht..."

Die Rock Antenne Strategie? Ich hätten etwas ähnliches empfohlen. Spartenradio hat nur überregional als Kette eine Chance. Aber, wer es wie Alsterradio nicht schafft sich als munteres Metropolenradio zu positionieren, um den ist es nicht schade. Genug Zeit hatte Alster und am Werbemarkt lag es auch nicht, ergo: Wer hat denn nun schwarzen Peter?

Ende und zurück an die angeschlossenen Funkhäusern
 
Im Prinzip

Eigentlich schade, denn

Genau dafür braucht es ein paar Köpfe, die Ideen austauschen, Modelle abwägen, Fürs und Widers diskutieren, streitbar, kundig und emotional sind, - kur: Die noch ein bisschen für das Besondere brennen, das Radio ausmacht.

Im Prinzip hast Du Recht Manni, aber eine wirklich Diskussion findet hier schon seit Jahren nicht mehr statt. Mein Eindruck: Ein Großteil der "Macher" liest nur mit und hat Bedenken sich zu äußern. Viele sind überhaupt nicht aus der Branche, kennen die Strukturen nicht. Viele Topics der Branche werden hier überhaupt nicht diskutiert bzw. als Thema eingestellt. Sorry und ständig die MA bashen, das hast seit zig-Jahren so einen Bart und schlichtweg Unsinn oder besonders lustig wenn die angeblich genauen Online-Werte hochgehalten werden.

Kuratierte Music a la BCI getestete Mini-Playlist mit Moderation und Programming von Ivonne Malak oder Rik de Lisle ist so zukunftsfest wie das Schlecker-Konzept. Die Zukunft des Radios liegt im Wort, in Mods die echte Shows fahren können und nicht in diesen Mini-Playlisten. Das Problem ist nur, das kostet erst einmal Geld und wichtiger noch, es braucht echte Programm-Macher. Nur wenn jemand jahrelang bei McDoof oder Vapiano in der Küche gestanden hat, ist er noch lange kein Koch.

Die Eigentümer? Verlage, in denen es durch die Bank seit zig Jahren abwärts geht, die sollen ein Konzept haben??? Wenn sie bei ihrem Kernprodukt schon auf 100 verpasste Chancen kommen! Irgendwann werden sich viele Sender nicht mehr rechnen und dann steigt ein neuer Wettbewerber in den Markt ein. Groß Personal abbauen muss man da ja nicht. Ist ja eh kaum noch jemand in einem Sender beschäftigt und wenn dann oft als Freier. Die Verkäufer laufen über die Vermarktungsgesellschaft, sind auch kein Problem.

Ach und bitte jetzt nicht wieder DAB als Hoffnungsschimmer. Vielleicht kommt es oder nicht. Zum Erfolg braucht man aber die x-Radios in der Küche, im Keller, der Garage, am Arbeitsplatz im Badezimmer. Einschalten, Sender wählen, hören - ohne technikrumgefummel...

Ansonsten, liebe GFs, PDs und Eigentümer genießt die Zeit, aber irgendwann ändert sich auch das verschlafene Radiodeutschland. Wie immer kommt es dann unerwartet, schnell und viel zu früh. Aber wenn es kommt, dann werden viele ziemlich alt aussehen.

Ende und zurück an die angeschlossenen Funkhäuser
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eigentlich schreibe ich hier nicht mehr
Zum Thema Frank Otto/FOM, die wünsche ich allen meinen Feinden (ich hoffe nicht wenige) von ganzen Herzen als Gesellschafter. Ich glaube, dass darf ich noch schreiben ohne juristisch belangt zu werden.
Die Herren Schneider und Schneider könnten davon ein Lied singen. :)

Auch ich finde es schade, dass Fu hier nicht mehr schreibt. Wie die deutsche Radioszene, ist auch dieses Forum nur noch ein Schatten seiner selbst.
Es gibt sie noch, die Macher. Diese lesen hier auch mit, allerdings äußern sich die meisten nur noch bei ernstzunehmenden Beiträgen.

Interne Vorgänge sind hier schwer zu deuten. Das die MA HSH die programmlichen Veränderungen, sowie die Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse so schnell absegnet, erscheint mir befremdlich und ist eine Bankrott-Erklärung der eigenen Strategie.
Die wirtschaftlichen Erwägungen der FOM sind nachvollziehbar und sicherlich von langer Hand geplant, wenn auch unerfreulich für den Standort Hamburg und die betroffenen Mitarbeiter. Eigenständige Konzepte, unabhängig vom privaten Radio-Dino RHH sind damit gescheitert.

Alster hatte die Chance und das Potential ernstgenommen zu werden, nur leider wurden die Möglichkeiten nicht genutzt.
Die letzte kleine Oase 917 XFM bleibt bis auf weiteres als Spielwiese erhalten und Hamburg ist als Radiomarkt noch belangloser geworden.

Interessant wäre in diesem Zusammenhang, die Kommunikation gegenüber den Machern und Verantwortlichen am Messberg.
Nicht selten erfahren Betroffene diese Dinge erst aus der vorbereiteten Presserklärung.

Bin sehr gespannt, ob der Claim - "Wir rocken Hamburg" bei der Rockantenne Hamburg erhalten bleibt. Die aktuelle Major ist ja eigentlich ziemlich sinnfrei, hinsichtlich der Umbenennung. Ich empfehle eine Modifizierung in - "Wir rocken die Antennen in Hamburg", als baldige Einführung der neuen Marke. :)
 
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Der größte Konkurrent, Radio BOB! scheint nun die Heringe in Hamburg retten zu wollen, bevor die "Rockantenne" kommt. Man hat die Stadt mit Plakaten dichtgepflastert. "Wenn Rock dann BOB!" mit Hinweis auf die 101,1 Mhz (nicht mal auf DAB+)
 
"Wenn Rock dann BOB!"

Derart geistreiche Slogans bringen die Limitiertheit und Perspektivlosigkeit deutschen Privat- und öffentlich-rechtlichen Kommerzfunks geradewegs auf den Punkt: Keine stilistische Vielfalt, keine klare Unterscheidbarkeit der Konzepte und kein Plan für die Zukunft. Egal ob DAB mal der große Bringer sein wird oder nicht - es ist aus heutiger Sicht die einzige Hoffnung auf gesamtgesellschaftlich akzeptiertes und wirtschaftlich lebensfähiges Musikradio in Zeiten allgegenwärtigen digitalen Überflusses.

Sind die "Early Adopters" als Goldbagger des deutschen Radiowesens erst mal in alle Winde verstreut muss man neue Zielgruppenschwerpunkte definieren, von denen die Rockfans aufgrund ihrer technischen Flexibilität und mangels Masse vermutlich der undankbarste sind.
 
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