PENNY startet erstes Live-Kundenradio in Deutschland

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Heute Morgen war ich bei Penny einkaufen. Am Eingang prangt ein großer Aufsteller auf dem man mit dem zu gewinnenden Smartphone wirbt und auf "Penny Live" hinweist. Im Laden plärrte mir dann gleich eine "Moderation" in bester Privatsender Manier entgegen und das in recht hoher Lautstärke. Was es dann anschließend zu hören gab, weiß ich nicht mehr, da ich mich auf meinen Einkauf konzentrierte. Auf die Idee, im Laden stehen zu bleiben und auf das "geheime Geräusch" zu achten käme ich jetzt nie (und ich hatte auch nicht das Gefühl, daß einer der anderen Kunden dem Sender irgend eine Beachtung schenkte).
 
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Bevor hier ein nur noch destruktives Gelästere überhandnimmt (ja, die Versuchung ist groß), fände ich es zielführender, mal die Motive zu hinterfragen. Ist kommerzielles und öffentlich-rechtliches Radio (was keinen Unterschied macht), so mies, dass man es den Kunden im Einkaufsmarkt nicht dauerhaft zumuten will?

Ein Argument wird sein, dass gerade zu den Stosszeiten auf fast allen ÖR und Privaten Funkwerbung für die Konkurrenzmärkte läuft. Im Penny-Markt die Wochenaktionen von Lidl, Real, Netto und Co zu verbreiten, ist bestimmt keine gute Idee.

m Laden plärrte mir dann gleich eine "Moderation" in bester Privatsender Manier entgegen und das in recht hoher Lautstärke.

Der Lautstärke-Unterschied zwischen Moderation/Werbung und Musik fällt schon auf, es soll halt sichergestellt werden, dass die Botschaften beim Kunden auch ankommen.

penny.jpg

Die Musikauswahl ist sehr abwechslungsreich, besonders wenn man das mit den typischen NDR-Wellen vergleicht. Über die Hälfte der Titel sind mir nicht bekannt oder ich hab diese ewig nicht gehört. Leider werden die Titel sehr früh ausgeblendet, so dass es selbst im Vergleich mit Privatradio sofort auffällt. Da gibt es bestimmt klare Vorgaben, wie häufig Moderation und Werbung zu laufen soll, die auf einen Penny-Markt Besuch abgestimmt sind. Wenn nach Ladenschluss die gleiche Musik mit weniger Unterbrechungen liefe, wäre das echt etwas für Zuhause.

Spannend wäre es auch, herausfinden, ob das Programm wirklich Live oder nur near-Live Voicetracking ist. Die Uhrzeitansagen passten minutengenau, der Wechsel zwischen Musik und Moderation klingt ab und zu holprig und es war zumindest ein Blendefehler in der letzten Stunde den ich bei Automation nicht erwartet hätte...
 
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Ich kenne hier keinen Supermarkt, bei dem ein privater oder öffentlich-rechtlicher Radiosender über die Deckenlautsprecher verbreitet wird. Entweder herrscht Stille, oder es spielt das Musikangebot einer der bereits existierenden Instore-Anbieter, bei dem eben über Schaltsignale mitten im Titel aktuelle Angebote, Servicemeldungen oder auch Nachrichten verbreitet werden.
 
Penny Live Nachrichten um 17 Uhr
Topthema: Der "Franken-Tatort" feiert Premiere. Die Dreharbeiten fanden tatsächlich in in Franken statt und Überrachschung: Bewundern kann man ihn zur gewohnten Sendezeit am Sonntag.
2.) Ein Video zeigt die Pariser Diamantendiebe, allerdings nur vermummt.
3.) Simone Tomalla wird 50. Zum Feiern hat sie Ihre Tochter mit einem Flug nach Amiland überrascht.
Das Wetter ist wie es ist. Und weiter geht's mit Deutschlands erstem live moderierten Einkaufsradio.

Hauptsache die Musik ist gut.
 
Der Witz an diesen Supermarktradios ist doch, dass die teilweise sogar in nur mittelgroßen Städten hinbekommen, SEHR lokale Werbung für z.B. den Anwalt oder Lackierer in der Stadt auszuspielen. Diese werden nicht einmal in einem lokalen Privatradio ihre Werbung schalten können/wollen.
 
Ich kenne hier keinen Supermarkt, bei dem ein privater oder öffentlich-rechtlicher Radiosender über die Deckenlautsprecher verbreitet wird.
Im GB-Supermarkt in Eupen/Belgien läuft 1Live über die Beschallungsanlage.
Besonders amüsant finde ich es, wenn während der Werbeblöcke der Spot von real,- "Einmal hin, alles drin" ausgestrahlt wird. Die machen quasi im eigenen Geschäft Werbung für die Konkurrenz.
Entweder hört von der Belegschaft keiner hin oder es scheint niemanden zu stören.
 
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... Eupen/Belgien läuft 1Live ... der Spot von real,- "Einmal hin, alles drin" ... Konkurrenz. ...
Genau das ist es an der Stelle eben nicht. Die echte Konkurrenz wäre der Carrefour vor Ort. real ist in diesem Fall ein Ausländer und kein Mitbewerber. Daher ist die Wahl des Radioprogramms eigentlich noch recht clever.
 
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Genau das ist es an der Stelle eben nicht.
Eben doch. ;)
Gut ein Drittel aller PKW auf dem Parkplatz des Aachener Real-Marktes hat ein belgisches Kennzeichnen.
Viele Ostbelgier fahren zum Einkaufen nach Aachen, da die Preisunterschiede insbesondere bei Lebensmitteln gravierend sind.
Dies hat leider zufolge, dass inzwischen sogar die Niederlassung von Delhaize, dem bedeutendsten Supermarkt in Eupen, von einer Schließung bedroht ist.
In Rearen und in der Eupener Unterstadt gibt es noch nicht mal einen Discounter.
 
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Entweder hört von der Belegschaft keiner hin oder es scheint niemanden zu stören.

Die Belegschaft wird einfach nicht mehr hinhören. Habe ja schon geschrieben das ich mal im Hagebaumarkt gearbeitet habe und es dort das Hagebaumarkt-Radio gab. Du musst da als Mitarbeiter wirklich schon innerlich abschalten sonst würdest du nur noch kotzen bei den Gedudel den du dann 8 Stunden hörst.
 
Penny Live Nachrichten um 17 Uhr
Topthema: Der "Franken-Tatort" feiert Premiere. Die Dreharbeiten fanden tatsächlich in in Franken statt und Überrachschung: Bewundern kann man ihn zur gewohnten Sendezeit am Sonntag.
2.) Ein Video zeigt die Pariser Diamantendiebe, allerdings nur vermummt.
3.) Simone Tomalla wird 50. Zum Feiern hat sie Ihre Tochter mit einem Flug nach Amiland überrascht.
Das Wetter ist wie es ist. Und weiter geht's mit Deutschlands erstem live moderierten Einkaufsradio.

Hauptsache die Musik ist gut.

Das wäre ja auch sehr peinlich wenn z.B beim Textildiscounter ein öffentlicht-rechtlicher Radiosender, über den Einsturz einer Texilfabrik in Südostasien oder sonst wo berrichtet und dort die unmenschlichen Arbeitsbedigungen angeprangert werden, während du mit einem T-Shirt mit der Inschrift "Made in Bangladesch" zur Kasse rennst.
 
Der Witz an diesen Supermarktradios ist doch, dass die teilweise sogar in nur mittelgroßen Städten hinbekommen, SEHR lokale Werbung für z.B. den Anwalt oder Lackierer in der Stadt auszuspielen. Diese werden nicht einmal in einem lokalen Privatradio ihre Werbung schalten können/wollen.
Ja, das ist mir schon desöfteren im REWE in Bingen aufgefallen, dass dort für regionale Dienstleister aus der Stadt geworben wird (ist auch immer lauter als die Musik, die sonst so läuft).
 
Dieser lokale Werbemarkt zeigt aber immerhin, dass hier eine Nische für echte Lokalsender wäre. Leider haben lokale Sender die ansteckende Krankheit, sich mindestens für Landessender zu halten und deshalb ein entsprechendes Programm aus dem Beraterkatalog zu senden. Das wiederum reizt keinen lokalen Werbetreibenden zum Mitmachen ...
 
@Mannis Fan: Da gibt es leider eine umgekehrte Proportionalität: Je kleiner der Sender, umso größer der Zwang zum Dudeln, damit möglichst viele der ohnehin sehr übersichtlichen potenziellen Hörer eingefangen werden und zumindest die Fixkosten gedeckt werden.

In meinem idealen Lokalsender wäre es sogar möglich, Bands aus der Stadt in die Hot Rotation zu nehmen, wenn sich ihre Produktionen aktustisch nicht zu sehr von denen der übrigen Künstler abheben.

Aber was bekommt man statt dessen als "Lokalradio" geboten? Da fährt man am hellichten Samstagnachmittag mehrere Stunden in der Trierer Gegend herum und bekommt vom City-Radio nur unmoderiertes "Programm" in den Empfänger gedrückt. Kein Wunder, dass das nichts wird.
 
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Mann, das Thema ist ja voll der Renner!
Nicht unbedingt. Aber zumindest die Stellenausschreibung...

- Sie sprechen fließend hochdeutsch und sind sehr wortgewandt?
- Sie sind ein echter Deutschland-Kenner: Land, Leute, Kultur, Lifestyle?

... und die derzeit aktiven Moderatoren aus DE zeigen, daß sich Radio Max aus Wien für das "deutsche Programm" (Penny-Live) einige Gedanken gemacht hat. Natürlich weiß Radio Max, daß ein "deutsches Programm" mit Sprechern aus Österreich (auch wenn sie Hochdeutsch "simulieren") nicht funktionieren kann. Man erinnere sich nur mal an das Theater bei Energy Zürich mit der Moderatorin aus Deutschland.

Und darum sage ich (auf die Radioszene in DE bezogen) immer: Moderator, bleib in deinem Bundesland! Natürlich, wenn ich nur die Uhrzeit, Wetter und einige "Line-Cards" in hochdeutsch aufsagen darf/muß, kann ich überall in DE auf Sendung gehen. Sobald ich aber mit den Hörern - beispielsweise live am Telefon - in Kontakt komme, wird es kritisch.
 
Ist das so, Zwerg? Ich erinnere mich an den Lifeland-Moderator Toni Rupprecht, der den Osten bebayerte...

Ich habe einmal Penny-Radio beim Einkaufen gehört und war über zwei selten gespielte R&B Titel erfreut und verwundert.

Bemerkenswerte Fähigkeiten, die heute ausreichen (zumindest beim Discount-Radio): fließendes Hochdeutsch.
 
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