Perfektes Abmischen?

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pfaff

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Wie mischt ihr eure Jingle-Cuts ab? Wie kriegt ihr den Sound von Promos richtig fett? Wie klingt die Stimme bei Drop's richtig geil?

Vielleicht lassen sich die Herren Produzenten ja in die Karten sehen....

Welche Einstellungen benutzt ihr? (Limiter, EQ, Kompressor, Reverb, etc.)

Vielen Dank
 
Re: perfektes abmischen

Original geschrieben von pfaff
Welche Einstellungen benutzt ihr? (Limiter, EQ, Kompressor, Reverb, etc.)

Meinst du das Ernst...?

Du willst ein Patentrezept? Okay, hier ist es: Ausprobieren, experimentieren, irren, neu versuchen, verbessern, Erfahrung sammeln.

Es kann gar kein Patentrezept geben, allein weil schon jeder Sender ein anderes Soundprocessing fährt. Was bei Sender A geil und fett klingt, ist bei Sender B unverständlich und matschig.

Das gleiche gilt für die Bearbeitung von Stimmen. Es gibt Stationvoices, die du überhaupt nicht mehr mit dem EQ bearbeiten mußt, weil sie alles selbst mitbringen und schon unbearbeitet cool klingen. Bei anderen equalizerst du dir nen Wolf...
 
na, ein gewisses "Grundrezept" wird's ja wohl geben....oder täusche ich mich da?

Ich schaff es zu Beispiel nicht, in Soundelemete richtige "Tiefe" reinzukriegen. Wie macht man das?

Wie kriegt man Elemente knackig?
 
Stell doch mal was rein, hier. Dann kann man mal am "lebenden Objekt" diskutieren...


Ansonsten:

Stimme:

alles unter 100Hz raus, es sei denn der Sprecher bringt den Bass von alleine. (Auf keinen Fall bei dünnen Stimmen Bässe reindrehen, das bewirkt genau, dass es unfett wird und mupfelt dir dann alles weg)


in der Umgebungvon 200Hz liegt bei vielen Sprechern ne Frequenz, die man schmalbandiger anheben kann, um nochmal ein wenig "bumm" in die Stimme zu kriegen...


bei 1kHz liegen die Frequenzen, die Du vom Telefon her kennst
-> Sprachverständlichkeitt (Vorsicht, anheben klingt hier schnell scharf und nach Telefon...)

Um 2kHz kannst du meist etwas dazugeben...auch hier vorsicht wg. der Schärfe

bei 4 kHz kannst Du auch ein wenig dazugeben für die Transparenz

ca. Ab ca. 8 kHz würd ich mit nem Shelving ordentlich anheben.
(Alle Britneys sind übrigens mit sehr viel Höhen gemischt, dass das im Radio schon als natürlich empfunden wird)


Für alle, die mal hören wollen, wie extreme Höhenanhebung mit (zu) viel Kompression klingt, dem empfehle ich

Yvonne Catterfeld - Für dich

und damit bin ich auch beim Geschmack. Alle EQ-Werte hängen vom Umfeld, also vom Bumper, ab der drunter liegt und von Deinem persönlichen Geschmack -> Gehör trainieren.

Nimm nicht zuviel Reverb, niemals so, dass es wie in die Kloschüssel gebrüllt klingt, ausser, DU wills genau das erreichen.
Nützlich ist auch das Predelay beim Reverb. Du kanns damit die Hallfahne verzögern und von der Stimme entkoppeln. Die Stimme bleibt vorne und der Hall wabert da, wo er hingehört.

Ich weiß nicht genau, was Du jetzt mit Tiefe meinst, aber die Tiefe einex Mixes erreichst Du normalerweise mit unterschiedlichen Hallniveaus. Also zum Beispiel eine Conga steht weit hinten, kriegt also viel Hall, der Chor steht auch hinten, kriegtalso viel hall. Davor setzen wir den Drumloop mit weniger Hall. Den Bass und die Gitarren nochmal vor die Drums...usw.

Das verstehe ich unter Tiefenstaffelung einses Mixes, weiss aber nicht genau, ob Du das meinst....

Stell doch mal ne Produktion online...
 
so, hab mal einen kurzen Take angehängt. Das ist das unbearbeitete Original. Leider nicht die beste Aufnahmequalität. Wie kann ich da die Stimme veredeln, näher ranholen und einfach präsenter machen? Arbeite mit Wavelab...was für Plug-Ins empfehlt ihr da?

Vielen Dank!
 

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  • test.mp3
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Hallo,

habs mir mal runtergeladen und halte es für ein "problematisches"
mp3. Mich würde mal interessieren, mit welchem Equipment aufgenommen wurde und wie das mp3 encodiert wurde

Ohne Umschweife: ...es rauscht
...es ist sehr mittenlastig (Mikrofon?)
...man hört deutliche Kompressionsartefakte
...der Sprecher könnte offener sprechen
(nicht knödeln, pressen)
...der Aufnahmeraum ist nicht tot.

Rauschen, Raum und Artefakte machen es schonmal unmöglich,
das Teil zu komprimieren, da alle diese Negativeffekte verstärkt werden. der schlechte Frequenzgang (Schärfe, Mitten!) macht ein EQing schwierig.

Außerdem kommts für den EQ nach wie vor drauf an, was für ein Bett drunterliegt. Was beim einen warm und rund klingt, kann auf dem anderen Bett schon wieder kalt und eckig klingen...äh oder so.

Wenn Dich nicht interessiert, wie ein Kompressor funktioniert und du trotzdem gute Ergebnisse willst, empfehle ich Dir den Rvox von Waves als Plugin. Außerdem hat der nur einen wirklich wichtigen Regler ;)

Beim EQ kommts leider aufs ausprobieren an...da hilft dir kein Buch.

Bleib dran und schreib mal dein Equipment hier rein...

OVER
 
ich habs leider auch nicht besser machen können - das rauschen ist a bissi a feind bei der nachbearbeitung
einen schönen gruß an die gemeinde
 

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  • radioforentest.mp3
    11,9 KB · Aufrufe: 156
@VoiceOver und andere

Wie würdest Du bei einer Frau equalizen ? Was kann man da so als "Grundrezept" nehmen ?

Danke für Tipps!

Christoph
 
Ist zwar schon etwas älter dieser Thread, aber mir war grad langweilig...
Das Rauschen ist allerdings echt Übel.

@pfaff:
Was hast du für ein Mikro verwendet? Über ein Mischpult vorverstärkt oder wie?
 

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  • test_.mp3
    34,7 KB · Aufrufe: 87
Also zum Schluss hin habe ich es natürlich etwas komprimiert. Da war allerdings erstmal das Problem das auf einem Kanal ein DC-Offset war. Das musste erstmal beseitigt werden.
Klingt aber schon etwas "fetter" wie vorher, wenn man das Rauschen jetzt mal überhört.
 
Hallo Christoph,

falls die Frage noch aktuell ist...(war länger nicht mehr hier;) )

Bei Frauen finde ich es etwas schwieriger, denn die Stimmen können sehr schnell dünn klingen. Auf jeden Fall würde ich den Bass anheben, ohne das es "mupfelt" Vorsicht bei round about vier kHz und darüber. Da kannst du je nach Stimme an der Präsenz und Brillianz arbeiten, aber die Gefahr besteht, dass es so einen....ich weiss nicht wie man das Beschreiben kann...."papiernen" Sound gibt.

Rein subjektiv mag ich viel Wärme in Frauenstimmen (was jetzt Sprecherinnen angeht)... deshalb Wert auf den Bass und tiefe Mitten legen...

Wie so oft, hängts hauptsächlich von der Frau ab.
 
:) Stimmt... ich finde Frauenstimmen jedenfalls wesentlich schwieriger zu bearbeiten, als Männerstimmen (mag daran liegen, dass ich meine Stimme jahrelang selbst produziert habe :)

Ich hänge mal ein Beispiel an (ich weiss, die Studioakustik ist nicht so doll), wie ich einen Cut fertig bearbeitet habe... bin nicht wirklich mit der Bearbeitung zufrieden, aber man kann es anhören :)

Christoph
 

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  • dropin-baldgehteslos-ziehensiesichwarman-sprecher+sprecherin.wav.mp3
    357,5 KB · Aufrufe: 94
Also ich setzte den Thread mal wieder nach oben und lege mein "Grundrezept" bei:


Für Sprache:

- Q10 - Equalizer (mit individuellen Einstellungen)
- C4 - Compressor (Preset "Vocal" ist sehr gut)
- L1 - Ultramaximizer (ca. 3db Att.)

Auf der Summe (also quasi das "Mastering) liegen noch folgende Dinge:

- TC MasterEx (individuelle Enstellungen)
- UltraBass (n bisschen Druck untenrum)
- L1 - Ultamaximizer (ca. 3db Att.)


Klingt nach sehr viel Kompression bis zum Limit ("Pegel-Balken" :) ), aber hat noch sehr viel Dynamik, und bringt alles schön klar und nicht schmierig raus.

Probiert's mal aus.
 
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