Peter Zimmermann kein Regierungssprecher mehr

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Die ganze "Affaire Zimmermann" ist auf den Seiten der Thüringer Allgemeinen" chronologisch nachlesbar:

Wenn es nach Frau Lieberknecht gegangen wäre, so hätte Herr Zimmermann einen Abschied als "Ruheständler" bekommen; die "Entlassung" kam erst auf gesellschaftlichen Druck auf die Frau Ministerpräsidentin zustande.​
Im MDR-Rundfunkrat saß er ja auch. - Ist er da "einfach" anstandshalber gegangen oder wenigstens ohne Hick-Hack gegangen worden?​
 
Meines Wissens ist da nichts mit "anstandshalber". Er saß in diesem Gremium seines Amtes wegen, nicht, weil er der "nette" Herr Zimmermann ist. Mit seinem Ausscheiden bzw. der Entlassung ist die Geschäftsgrundlage hinfällig. Es ist natürlich so, dass er zum Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem MDR-Rundfunkrat Staatssekretär im einstweiligen Ruhestand war, die Sache mit der Entlassung kam zeitlich wesentlich später. Aber aus dem Rundfunkrat ist er wohl ohne großes Aufhebens gleich ausgeschieden. Ich weiß hgarnicht, wer da nachgefolgt ist. Ich würde jetzt glatt auf Frau M. Walsmann tippen. Von der übrigens gemunkelt wird, dass die ganze Arie mit dem einstweiligen Ruhestand für den Herrn Staatsekretär und Regierungssprecher (deise Reihenfolge ist wichtig) von ihr an die Presse durchgesteckt worden ist. Ich war natürlich nicht dabei, ist aber ein sehr hartnäckiges Gerücht ;)
Der Posten im MDR Rundfunkrat war auch nie das Problem, weil er nicht mit einer exorbitanten Ruhegehaltsregelung ausgestattet war. Ich bin übrigens überrascht, dass das Thema Zimmermann - und es ist ja durchaus ein Medienthema - erst heute hier in den Radioforen einen Niederschlag gefunden hat.
 
Dass es so lange dauerte, bis das Thema hier "einschlug" wundert mich auch. - Der Platz im Rundfunkrat ist noch (Stand 06. 08.) frei, wie diese Webseite aussagt. - Von den Mitgliedern des Rundfunkrats kenne ich übrigens auch nur Walter Botschatzki; aber auch nur, weil er Betriebsdirektor im VEB Fahrzeugwerk Waltershausen war.
 
Ich bin übrigens überrascht, dass das Thema Zimmermann - und es ist ja durchaus ein Medienthema - erst heute hier in den Radioforen einen Niederschlag gefunden hat.

Warum sollte man auch einen Thread zu so einem politischen Thema aufmachen, wenn sich hier sowieso nur noch die Radiofreaks tummeln, d.h. ohnehin nicht mehr mit irgendeiner Form von interessanter Diskussion zu rechnen ist? Und jetzt bitte kein Bedauern; Du schreibst ja hier auch so gut wie nichts mehr (ich hoffe, die Bemerkung kommt nicht zu spitz 'rüber).

Dazu kommt noch etwas anderes: Der Drang, sich nur noch angewidert abzuwenden, ist mittlerweile übermächtig. Aber das scheint die Pfarrerstochteraus Leutenthal ja nicht einmal zu ahnen.
 
@ K6 Ne ne, ist nicht "zu spitz", Du hast ja Recht! Wenn man selber das Thema nicht aufmacht, sollte man dann auch nicht monieren, wenn garnichts kommt. Und es stimmt leider auch, dass es zu solchen Themen keinerlei nenneswerten Meinungswechsel im Forum mehr gibt. Wenn ich mir zuweilen die Themenliste der Threads so anschaue, dann sind es fast wirklich nur noch kleinteilige Radiofreakaufreger: "Sender XYZ hat 14 Uhr sein Wetterintro von 7 auf 6 Sekunden gekürzt" usw. usf. Aber das ist wohl die allgmeine Entwicklung hier.

Aber jetzt trotzdem nochmal zum Fall Zimmermann. Die Sache ist ja insgesamt ein ziemliches Novum. Z. ist so ziemlich der einzige Privatradiomann, der es über einen nenneswerten Zeitraum in höhere Politikerpositionen geschafft hat. Allerdings sind ihm dort gerade die sozialen Defizite - die im Privatradio Standard bei Führungskräften sind - hart auf die Füsse gefallen, und haben letzendlich die Karriere des Staatssekretärs Z. beendet. Legendär ist sein Verbrauch von Vorzimmerdamen in der Thür. Staatskanzlei (es waren wohl 12 oder 13?).
Interessant fand ich, dass man Z. nicht nur als simplen Regierungssprecher geholt hat (vorher wurde diese Position in Thüringen gern von abgeordenten MDR-Redakteuren der höheren Ebene wahrgenommen) sondern auch gleich zum Staatssekretär mit expliziter Zuständigkeit für Medien gemacht hat inklusive Sitz im MDR-Rundfunkrat. Das war der eigentliche Bock der Pfarrerstochter.
Und was das angewiderte Abwenden angeht - es ist leider wirklich so. Und komischerweise scheint das bei Berufspolitikern nicht im Ansatz mehr durchzudringen, das solche Vorgänge die Politikverdrossenheit des eigentlichen Wahlvolkes mehr als nur zementiert. Vor allem, weil die Lebenswirklichkeit der übergrossen Masse der Menschen eben ganz anders ausschaut. Wer einen neuen Job antritt, der muss seinen alten kündigen. Ein simpler Grundsatz. Auch wenn das Beamtenrecht wohl allerlei Besonderheiten bereit hält. Jetzt ist es auch noch so, dass Thüringen den Herrn Z. bei der Rentenversicherung nachversichern will, für 6 Jahre wohl. Warum kann man den Mann nicht einfach zu Unister gehen lassen, ohne ihm noch Geld nachzuwerfen? Auch die Pfarrerstochter ist da seeeeeehr weit weg vom Leben ihrer Schäfchen. Und der Verweis auf das Beamtenrecht macht die Sache imagemäßig noch viel schlimmer.
So, jetzt habe ich mal wieder was geschrieben ...
Gruß
 
Und leider hat auch makeitso vollig recht. Würde nämlich nicht die Bundestagswahl gerade ganz ganz dicht vor der Tür stehen, dann wäre der ganze Deal mit der Entsendungen in den vorläufigen Ruhestand - mit den entprechenden Kosten für die Staatskasse - ohne irgendein Geräusch durchgegangen. Frau Lieberknecht hat bisher keinen großen Ansatz für echte Kritik geliefert und hat auch keine anderweit ausschlachtbaren Fehler gemacht - da ist das mit dem Zimmermann endlich mal eine Chance für die Opposition. Zumal die ganze Sache wuasi schon durch war mit Segen des Kabinetts. Erst als aus unerfindlichen Quellen - Gerücht s.o. - in den Medien die Konditionen der Zimmermannschen Ruhestellung durchsickerten, ging die Sache richtig ab.
 
Und es stimmt leider auch, dass es zu solchen Themen keinerlei nenneswerten Meinungswechsel im Forum mehr gibt.

Ja, hier ist leider eine kritische Masse unterschritten worden. Was, so fürchte ich, vor allem mit der Entwicklung des Mediums Hörfunk selbst zu tun hat.


Legendär ist sein Verbrauch von Vorzimmerdamen in der Thür. Staatskanzlei (es waren wohl 12 oder 13?).

Nachdem ich in Korrespondenz schon eine Sure aus dem letzten Juli-Spiegel zitiert hatte, kann ich es auch noch hier mit reinstellen:

Bei seinem Einstieg ließ der Mann ein Ledersofa aus dem Büro eines
perplexen Referatsleiters in seines schleppen, da es dort besser
aufgehoben sei. Er fiel durch ausgesprochen rustikale Umgangsformen auf,
verschliß eine Anzahl von Sekretärinnen; zuletzt waren
Urlaubsvertretungen kaum noch abzusichern, weil es alle ablehnten, noch
für Zimmermann zu arbeiten.


Und was das angewiderte Abwenden angeht - es ist leider wirklich so.

Ich hatte jetzt wenigstens Widerspruch erwartet ...

Es ist schon nicht ganz einfach, nicht selbst zum Zyniker zu werden. Wie anderswo die Kommentare über – nennen wir es mal: dieses ganze Milieu aussehen, kann man vielleicht erahnen. Inzwischen erreicht es im Grunde schon den Punkt, wo man sich dort zum Selbstschutz raushalten muß.


Bis dann mal wieder ...
 
Nun bin ich gerade auch noch hineingeraten, als man aus Erfurt über die Frequenzen, die mit dem totkomprimierten Dumpfzischel bespielt werden, zum Thema vortrug:

Das Verhältnis von Lieberknecht und Zimmermann sei bis zuletzt augenscheinlich bestens gewesen und abgesehen von der grünen Anzeige käme die schärfste Kritik von jenen Spezialdemokraten, die mit am Kabinettstisch sitzen. Insbesondere Matschie ...

... und an der Stelle löste sich für mich dann alles in Heiterkeit auf.
 
Lieberknecht: "Zimmermanns Abgang war geplant"

So ist es heute im Online-Auftritt der ZGT zu vernehmen:
Erfurt, 20.08.13: Bereits vor mehr als einem halben Jahr suchte die Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht mit ihrem damaligen Regierungssprecher Peter Zimmermann das Gespräch, um ihm ihre personellen Veränderungen zu erläutern.

Dazu gibt es auch ein kleines Filmchen, in der Lieberknecht ihre Gründe für die geplante Ablösung darlegt und im zweiten Teil viel von "hätte" erzählt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sache ist wohl juristisch sauber. Der MP kann pol. Staatsekretäre in den einstweiligen Ruhestand versetzen, wenn das Kabinett zustimmt. Der Grund des Vertrauensverlustes ist schnell ausgesprochen - nachprüfbar ist er nicht. Insofern werden die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen garnichts bringen - und ergebnislos eingestellt, weil de jure kein Fehlverhalten der MP zu belegen ist.
Die sache hat aber das politische Geschmäckle der dreisten Selbstbedienung - und dieses Thema treibt den Bürger mittlerweile sehr heftig um. Im BILD-Stil gesagt: Die Hartzer kriegen die Gelder beim geringsten "Vergehen" gekürzt, viele Investitionen fallen wegen Geldmangels aus - trotzdem ist für einen goldenene Handschlag für PZ die Schatulle weit geöffnet. Und wenn es rauskommt, wird augenscheinlich gepokert und wohl auch gelogen, dass sich die Balken biegen.
Problematisch könnte es für die MP nur noch werden, wenn sich rausstellen sollte, das PZ den Job bei Unister bekommen hat, dann zur CL ging, es ihr eröffnete - und dann fragte, ob den ein einstweiliger Ruhestand möglich sei, damit er finanziell abgesichert sei, er wolle jetzt nicht selber um Entlassung bitten, da sei doch die schöne Pension futsch. Und wenn CL dann aus persönlicher Zuneigung sagte: Ach Peter, machen wir doch, geht klar, die Sache mit dem einstweiligen Ruhestand, viel Spass noch in Leipzig" - dann ist sie wahrscheinlich ein Rücktrittskandidat. Denn grundsätzlich war der Deal in dieser Form bereits unter Dach und Fach, auch das Kabinett hatte schon zugestimmt. Nur weil plötzlich die interne juristische Stellungnahme der Staatskanzlei - wie auch immer - den Weg an die Öffentlichkeit gefunden hatte, wurde das Ding plötzlich publik - mit der nun zu beobachtenden Eigendynamik. Bleibt es beim jetztigen Stand des Vorgangens - dann kann CL die Sache aussitzen.
 
Sie wird es aussitzen können, schon alleine wegen der (dubiosen) Rolle von Matschie, Machnig & Co., die ja auch am Kabinettstisch sitzen und ihre Brosamen haben wollen.
 
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