Positionierungsstrategien für Formatradios

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Sultan

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Wer von Euch kennt "Rasierte Stachelbeeren"? Diese und weitere Marketingstrategie-Bücher empfehlen immer und immer wieder eine USP-Strategie: finde die Nische und besetze sie in den Köpfen Deiner Konsumenten.

Bezogen auf das Medium Radio, kommen dann doch aber einige Fragen auf:

1.) Was für Alleinstellungsmerkmale (USP) gibt es denn in harten Radiomärkten noch? Berlin, Hamburg, München, Nürnberg und Stuttgart lassen grüßen.

2.) Meiner Meinung nach sollte die Nische aber schon im wichtigsten Einschaltgrund überhaupt, der Musik, zu finden sein.

3.) Was ist mit der potentiell interessierten Zielgruppe? Ist die bei einer echten Nische (Rock, Klassik, Easy Listening, ...) nicht viel zu klein?

4.) Angenommen aus diesen Gründen entscheide ich mich, eine Nische im AC-Format zu finden. Wie lässt sich diese Nische in den Köpfen meiner Hörer besetzen? Mit anderen Worten: spielen wir (für den Hörer) nicht alle den gleichen Einheitsbrei des besten Mixes der Superhits der 80er, 90er und vom Neuesten das Beste, die meiste Abwechslung mit der Hit-Garantie?

KURZ GESAGT: Wie können wir uns trotz eines objektiv kleinen Unterschieds, einen großen Unterschied in den Köpfen der Hörer verschaffen? Welche Positionierungsstrategien haltet Ihr für sinnvoll?

Privatradiomann, Honk, und wie Ihr alle heißen mögt:

ICH WARTE AUF EINE KONSTRUKTIVE DISKUSSION MIT EUCH!!!

[Dieser Beitrag wurde von Sultan am 17.03.2002 editiert.]
 
Das gibt es doch nicht.

Besteht dieses Forum wirklich nur noch aus Praktikanten, Aufs-Abstellgleis-Gestellte, Arbeitslose, Formatradio-Hasser und Möchtegern-Radioten?

Kann denn auf dieses - sicherlich anspruchvolles - Thema niemand eine konstruktive Antwort geben oder eine Diskussion beginnen?

Aber gut, dann macht Euch weiter gegenseitig fertig und motzt über andere und eigene Radiosender. Das beweist mir mal wieder, dass die wirklich kompetenten Menschen schon lange nicht mehr aktiv an diesem Forum teilnehmen.

Schade, sehr schade.

Verzeiht mir meine Bitterkeit, aber ich hab gerade meine Tage ;)
 
Hör Dir halt an, was auf den von Dir genannten "harten Märkten" so rumfunkt (Bestandsaufnahme) und stelle erfreut fest, wie viele nicht-besetzte, lohnenswerte Nischen es da noch gibt!
Wenn zwei Sender in einer Region dasselbe anbieten, ist einer auf Dauer überflüssig und derjenige wird gewinnen, der seine Sache besser macht (oft der finanzkräftigere).
Also in Berlin, München oder Stuttgart noch einen auf AC oder CHR-Mainstream machen zu wollen, sit Schwachsinn.
Spartenprogramme könnten gut als deutschlandweite Networks funktionieren, siehe Frankreich...dort gibt es keine zwei komerzielle Programme, die dassselbe Musikformat fahren.
Wenn ich natürlich nur eine Lizenz für einen Lokalsender in Hintertupfingen habe, mit dem ich techn. 2000 Hörer erreiche, werde ich mit einem Spartenprogramm für Free-Jazz kaum einen Staat machen.

2. Der wichtigste Einschaltgrund MUSS nicht die Musik sein, mach einfach ein so gutes Wortprogramm (Talk, News, Religiöses oder was auch immer) was natürlich hohe Kosten verursacht, dann holst Du die Hörer eben darüber (Tausende Talk/News/Sportformate in USA)

3. Wenn Du Dich unbedingt dicht neben ein embereits bestehenden Produkt positionieren willst: Analysiere dieses halt über mehrere Wochen genau und minutiös, finde gezielt die Schwachpunkte heraus oder was dort vernachlässigt wird. Bring demnach z.B. ein paar Klassiker rein, die die nicht spielen, oder auf der anderen Seite ein paar neuere Sachen. Aber hört auf, Euch die Hörer ständig nur mit leeren Sprüchen und hohen Gewinnsummen zu ködern. Das bringts nicht!
 
Hör Dir halt an, was auf den von Dir genannten "harten Märkten" so rumfunkt (Bestandsaufnahme) und stelle erfreut fest, wie viele nicht-besetzte, lohnenswerte Nischen es da noch gibt!
Wenn zwei Sender in einer Region dasselbe anbieten, ist einer auf Dauer überflüssig und derjenige wird gewinnen, der seine Sache besser macht (oft der finanzkräftigere).
Also in Berlin, München oder Stuttgart noch einen auf AC oder CHR-Mainstream machen zu wollen, sit Schwachsinn.
Spartenprogramme könnten gut als deutschlandweite Networks funktionieren, siehe Frankreich...dort gibt es keine zwei komerzielle Programme, die dassselbe Musikformat fahren.
Wenn ich natürlich nur eine Lizenz für einen Lokalsender in Hintertupfingen habe, mit dem ich techn. 2000 Hörer erreiche, werde ich mit einem Spartenprogramm für Free-Jazz kaum einen Staat machen.

2. Der wichtigste Einschaltgrund MUSS nicht die Musik sein, mach einfach ein so gutes Wortprogramm (Talk, News, Religiöses oder was auch immer) was natürlich hohe Kosten verursacht, dann holst Du die Hörer eben darüber (Tausende Talk/News/Sportformate in USA)

3. Wenn Du Dich unbedingt dicht neben ein embereits bestehenden Produkt positionieren willst: Analysiere dieses halt über mehrere Wochen genau und minutiös, finde gezielt die Schwachpunkte heraus oder was dort vernachlässigt wird. Bring demnach z.B. ein paar Klassiker rein, die die nicht spielen, oder auf der anderen Seite ein paar neuere Sachen. Aber hört auf, Euch die Hörer ständig nur mit leeren Sprüchen und hohen Gewinnsummen zu ködern. Das bringts nicht!
 
Zwei Wege...

1. man spekuliere sich solange die Gehirnzellen wund, bis man frustriert doch unüberlegt irgendwas macht.

ODER

2. man bemühe die Marktforschung und lasse sich von den Kunden - in unserem Falle den Hörern - die Bedürfnisse schildern und positioniere sich als der Sender, der diese Bedürfnisse am besten befriedigt.

(... oder man mache nicht kommerzielles Radio, aber dann isses auch wurscht)

VIEL ERFOLG !!!
 
Na also, geht doch!

@Radiocat:

Du hast schon Recht. Aber wie Du schon selbst schreibst, braucht ein echtes Spartenprogramm eine hohe technische (UKW-)Reichweite. Durch den Medien-Föderalismus ist das aber in Deutschland wohl nur ein Traum.

Aus diesem Grund, macht es selbst für mittelgroße Sender wenig Sinn, ein ECHTES Spartenprogramm anzubieten. Wie der Name schon sagt, eine Sparte ist ein kleiner Teil der potentiellen Hörer. Habe ich aber leider keine vielen potentiellen Hörer, so wird das Spartenradio nicht funktionieren. Ich denke, ab einer technischen Reichweite von 3-5 Millionen Hörer aufwärts macht es Sinn. Darunter eher nicht. Und wer hat schon 3-5 Mio. technische Reichweite.

Du hast schon Recht mit dem kleinen aber feinen Unterschied, den man herausarbeiten sollte. Nur, was bringt mir ein OBJEKTIV herausgearbeiteter USP, wenn es meine Hörer nicht wissen. Letztendlich zählen doch nur die Images/Einstellungen der Hörer. Wenn Sie denken, dass Radio XY ihre Bedürfnisse besser befriedigt als Radio AB, dann hören Sie Radio XY. Und das - obwohl OBJEKTIV gesehen - Radio AB besser dessen Bedürfnisse befriedigen würde.

Hier gibt es also ein Kommunikationsproblem. Und jetzt kommen wir auch schon wieder zum eigentlich Kernpunkt meiner Diskussion:

WIE SCHAFFE ICH ES, DIESEN KLEINEN ABER FEINEN UNTERSCHIED MEINEN HÖRERN EMOTIONAL ZU KOMMUNIZIEREN?

Viele Claims? Andere Claims? Nur Off-Air-Promotion? ...

Letztendlich zählt nämlich nur, was der Hörer über uns denkt, und nicht das, was wir wirklich sind.

@Diddel69:

Richtig. Marktforschung ist essentiell, und eine strategische Marktsegmentierungsstudie unerlässlich. Richtig.

Dennoch muss ich nach dieser Studie aber meine Schlüsse ziehen, wie ich meine gefundene Nische kommuniziere. Und das ist eigentlich das Thema, über das ich diskutieren will.

Wie schaffe ich es IN DEN KÖPFEN MEINER ZIELGRUPPE der Nummer-1-Sender für Sie zu sein?

Was für Tricks gibt es? Wie gehe ich meine Promotion an? Und und und...
 
Puah..da kann man aber sehr viel zu schreiben....Also klar, damit die Hörer wissen, was wir machen, müssen wir ne ordentliche Marke aufbauen. Wichtigste Voraussetzung: gaaaaanz viel Geld. :)

Gundsätzlich dafür wichtig:
1. Integration: Und zwar inhaltlich und formal. Einzelne Bestandteile der Promotion müssen aufeinander abgestimmt sein. Das fängt bei einem durchgängigen CI/CD an und geht weiter bei den Aussagen, die getroffen werden. Ich bin ein Jugendradio und Claime "Wir sind so, wie ihr", dann darf der Off-Air-Werbestand nicht von 40-jährigen Hostessen betreut werden.

2. Kontinuität
Starke Brüche sind zu vermeiden. Was Alster-Radio in letzter Zeit durchgemacht hat ist z.B. ganz schlecht. Vorsicht auch vor "Wear-out-Effekten"

3.Konzentration
Man kann nicht alles gleichzeitig haben. Konzentration auf eine Kernbotschaft ist wichtig.


Ich finde man kann das WIE nicht so allgemein beantworten. Hast du nicht nen Beispiel-Format für das wir ne Strategie entwerfen können?

Generell glaube ich, daß bei "jüngeren Programmen" mehr mit "Guerilla-Marketing" gemacht werden könnte.

Ganz wichtig auch, um das mit dem USP richtig umzusetzen: der richtige Sendername. "Inforadio": da weiß man sofort worum es geht, "Radio Hamburg": auch klar...nicht gut finde ich Radio 91.2 - "Radio Dortmund" wäre besser...
 
@Sultan:
"Besteht dieses Forum wirklich nur noch aus Praktikanten, Aufs-Abstellgleis-Gestellte, Arbeitslose, Formatradio-Hasser und Möchtegern-Radioten?"

Nein, leider nicht. Es gibt hier auch noch solche, wie Dich. Aber vielleicht sind sie irgendwann endlich alle weg ;)

"Letztendlich zählt nämlich nur, was der Hörer über uns denkt, und nicht das, was wir wirklich sind."

Ja, genau. So funktioniert alles in unserer Wirtschaft, und genau daran geht sie auch zugrunde...
 
Das scheint ja hier endlich mal ein Beitrag zu werden, an dem wirklich Leute arbeiten, die es ernst meinen.

Das Mit der Nieschenfindung und der Marktpositionierung ist nicht so mal eben gemacht, das haben wir bereits festgestellt. Eine ganz wichtige Voraussetzung für ein solches Vorhaben (mir scheint da meint es jemand ernst) ist ein Marketing-Plan. Ich muss genau wissen, was ich will und mit Marketing-Experten darüber sprechen, wie ich das an meine Zielgruppe rantragen kann. Sowas kostet (wie bereits gesagt) viel viel Geld, ausser ich kann es selber. Allerdings möchte ich bezweifeln, das ein guter Hörfunk- / Radioexperte auch ein guter Marketingexperte ist. Hier sollten sich mehrere zusammentun, die ein gemeinsamen Ziel haben.

Das wir UKW-technisch ein bisschen ausgelastet sind, würde mich angesichts des zwar immer wieder totgesagten aber immer noch werdenen DABs nicht weiter stören. So ein Sender oder "Nischenprogramm" muss ja nicht gleich morgen auf Sendung gehen - wirds auch nicht.

Schade, das man keinen virtuellen Radiosender aufbauen kann, an dem sich die hier versammelten bzw. die, die wirklich was davon verstehen, mal an einem solchen Projekt versuchen können. Aber ein Planspiel "Radio" halte ich für nicht machbar. Oder was meint ihr?
 
ich begrüsse diese Diskussion! endlich mal was mit Ernsthaftigkeit!

zu Planspielradio
das ist eine ziemlich geniale Idee und würde sich u.U. doch machen lassen:
1. ein Konzept wird gemacht wie das "planspielradio" laufen soll
2. ein Geldgeber lässt sich auftreiben der dasganze finanziert
3. Im Netz gestalten alle Angemeldeten mit

Vorteil für den Geldgeber: Er darf das enstandene Radioprogramm anschliessend kommerziell weiter führen.

Ist die Idee zu absurd?
In diesen Tagen wird es wohl an einem Geldgeber scheitern, aber in ein paar Monaten? Was meint Ihr?
 
Finde ich eine klasse Idee, das mit dem Planspielradio. Würde mich sehr interessieren, was dabei herauskommt.

Keine Angst, ich werde mich zurückhalten und mehr beobachten...
 
hallo zusammen,

tatsaechlich ein herrlich praxisbezogenes thema für radiomacher von heute.

ICh denke pauschalisiert beantworten kann man diese frage nicht, denn es hängt immer vom markt ab, welche bedürfnisse meine zielgruppe hat oder welche durch den markt entstanden sind (berlin ist ein ganz schönes beispiel weil hier 10 Jahre Privatradio im markt bedürfnisse hervorgebracht haben, die z.B. in Hessen noch nicht mal ansatzweise vorhanden sind)

Das Problem, das du ansprichst sultan ist das klassische Problem eines Jugendsenders.

Eine Niesche lässt sch recht gut per Marktforschung finden und wenn man es nicht ganz doof anstellt, dann hat man die auch realtiv schnell und kostengünstig besetzt.. Problem: Nachdem ich diese Niesche besetz habe, habe ich zwar einen Wert, für den Mein Sender steht, aber leider keine Chancen mehr mit dem bisherigen Programm zu wachsen --> mein Nieschenpotential habe ich ausgeschöpft... um zu wachsen, muss ich also an den rändern des mainstream abgreifen, damit verliere ich aber (wenns so läuft, wie es bisher fast überall bei Spartensendern gelaufen ist)in meine Nieschen P1s...also wieder zurück etc... bei einigen kommeriziell ausgerichteten Spartensender laesst sich das hin und her schoen ueber die letzten Jahre verfolgen...

Da wir ja alle nicht die Patentlösung haben, werfe ich mal folgenden Ansatz in die Diskussion :

Werte/Wünsche und Lifestyle der Zielgruppe besetzen natürlich auf basis einer sauberen musikstrategie
 
Ich würde mich mit einem Programm, das ich leite und für das ich den Kopf hinhalte, für dessen Umsetzung ich Mitarbeiter einstelle und ggf. austausche, nur in die Niesche namens "damit erreiche ich wirklich eine Masse" gehen.

Durch den in Deutschland zum Großteil lokal, teils regional und bei manch einem landesweit lizensierten Sendern, würde ich auf Spartenprogramme wie in den Vereinigten Staaten verzichten. Der Grund (ohne lange Erklärungen): Die Finanzierbarkeit.

Also bemühe ich (wie gesagt und durch Euch bestätigt) die Marktforschung. Welche werberelevante Masse (klingt größer als Segment oder Split) ist derzeit im Markt am am besten zu mit einem Radioprogramm zu befriedigen. Ist diese Masse wirklich werberelevant? Auch wenn schon 20 Sender diese Gruppe anvisieren, aber niemand deren Bedürfnisse befriedigt, kann ich diese Masse zu meiner Zielgruppe machen...

Und dann... das klassische Marketing.
- Sei erster.
- Mach was Neues?
- Dring ins Gedächtnis ein.
- Nur die Wahrnehmung der Hörer zählt.
- Setze auf (ein) Schlagwort.
- Kein Schlagwort klauen.
- Die Position im Markt kennen.
- Anders sein.
- Teile und herrsche (-> Wahrnehmungen!!!)
- Langfristig denken
- Fokusieren
- Ehrlich sein
- Fehler eingestehen
- Bleib Dir treu
- Investieren
- etc.

Der Beitrag von Radiologe sagt das auch!

@ Radiocat: Der Einschaltgrund ist die Musik. Außer ich finanziere mich als Dienstleister für andere Sender (z.B. FAZ Radio Berlin).

80% der Radiohörer hören Radio in erster Linie wegen der Musik. Wollen wir die Masse oder nicht? Denkt daran: Unsere Märkte sind kleiner als in den USA. 10% Marktanteil in Ingolstadt sind nix. 10% Marktanteil in New York schon mehr.

Und @ Sultan: Wie bringe ich der Menschheit bei, dass ICH es bin und nicht die Anderen? Auch hier läßt uns das Marketing nicht alleine. KOMMUNIZIERE ES. In diesen Foren wird so viel auf das Claiming und Positioning geschimpft. Hier ist die Antwort. KOMMUNIZIERE ES. On Air und Off Air. Wer ist meine Zielgruppe. Wie treffe ich sie?

Beispiel: 104.6 RTL - Stars For Free
NRJ: NRJ Awards
Ö3 - Ö3 Family
r.s.h. - rsh-Gold

Der Knackpunkt bei schätzungsweise über 90% der Sender in Deutschland ist, dass sie die Bedürfnisse ihrer Hörer nicht kennen oder viel öfter nicht ernst nehmen und noch viel öfter nicht das Programm darauf ausrichten wollen (oder leider nicht können).

An dieser Stelle sei vielen zu Gute gehalten, dass blödsinnige Vorschriften der Landesmedienzentralen die größte Hürde zum Erfolg sind. (Die BLM schreibt doch wirklich ein
Jugendprogramm mit hohem Wortanteil aus, der überwiegend mit kulturellen oder kirchlichen Inhalten zu füllen ist.

Wie weltfremd sind denn die Herrschaften? Ich baue doch auch kein Seniorenheim mit Schwerpunkt Hochleistungssport, der überwiegend aus Hürdenlauf und Stabhochsprung besteht.

In diesem Sinne... frohes Schaffen.

Weitermachen!
 
Ich würde mich mit einem Programm, das ich leite und für das ich den Kopf hinhalte, für dessen Umsetzung ich Mitarbeiter einstelle und ggf. austausche, nur in die Niesche namens "damit erreiche ich wirklich eine Masse" gehen.

Durch den in Deutschland zum Großteil lokal, teils regional und bei manch einem landesweit lizensierten Sendern, würde ich auf Spartenprogramme wie in den Vereinigten Staaten verzichten. Der Grund (ohne lange Erklärungen): Die Finanzierbarkeit.

Also bemühe ich (wie gesagt und durch Euch bestätigt) die Marktforschung. Welche werberelevante Masse (klingt größer als Segment oder Split) ist derzeit im Markt am am besten zu mit einem Radioprogramm zu befriedigen. Ist diese Masse wirklich werberelevant? Auch wenn schon 20 Sender diese Gruppe anvisieren, aber niemand deren Bedürfnisse befriedigt, kann ich diese Masse zu meiner Zielgruppe machen...

Und dann... das klassische Marketing.
- Sei erster.
- Mach was Neues?
- Dring ins Gedächtnis ein.
- Nur die Wahrnehmung der Hörer zählt.
- Setze auf (ein) Schlagwort.
- Kein Schlagwort klauen.
- Die Position im Markt kennen.
- Anders sein.
- Teile und herrsche (-> Wahrnehmungen!!!)
- Langfristig denken
- Fokusieren
- Ehrlich sein
- Fehler eingestehen
- Bleib Dir treu
- Investieren
- etc.

Der Beitrag von Radiologe sagt das auch!

@ Radiocat: Der Einschaltgrund ist die Musik. Außer ich finanziere mich als Dienstleister für andere Sender (z.B. FAZ Radio Berlin).

80% der Radiohörer hören Radio in erster Linie wegen der Musik. Wollen wir die Masse oder nicht? Denkt daran: Unsere Märkte sind kleiner als in den USA. 10% Marktanteil in Ingolstadt sind nix. 10% Marktanteil in New York schon mehr.

Und @ Sultan: Wie bringe ich der Menschheit bei, dass ICH es bin und nicht die Anderen? Auch hier läßt uns das Marketing nicht alleine. KOMMUNIZIERE ES. In diesen Foren wird so viel auf das Claiming und Positioning geschimpft. Hier ist die Antwort. KOMMUNIZIERE ES. On Air und Off Air. Wer ist meine Zielgruppe. Wie treffe ich sie?

Beispiel: 104.6 RTL - Stars For Free
NRJ: NRJ Awards
Ö3 - Ö3 Family
r.s.h. - rsh-Gold

Der Knackpunkt bei schätzungsweise über 90% der Sender in Deutschland ist, dass sie die Bedürfnisse ihrer Hörer nicht kennen oder viel öfter nicht ernst nehmen und noch viel öfter nicht das Programm darauf ausrichten wollen (oder leider nicht können).

An dieser Stelle sei vielen zu Gute gehalten, dass blödsinnige Vorschriften der Landesmedienzentralen die größte Hürde zum Erfolg sind. (Die BLM schreibt doch wirklich ein
Jugendprogramm mit hohem Wortanteil aus, der überwiegend mit kulturellen oder kirchlichen Inhalten zu füllen ist.

Wie weltfremd sind denn die Herrschaften? Ich baue doch auch kein Seniorenheim mit Schwerpunkt Hochleistungssport, der überwiegend aus Hürdenlauf und Stabhochsprung besteht.

In diesem Sinne... frohes Schaffen.

Weitermachen!
 
Ich würde mich mit einem Programm, das ich leite und für das ich den Kopf hinhalte, für dessen Umsetzung ich Mitarbeiter einstelle und ggf. austausche, nur in die Niesche namens "damit erreiche ich wirklich eine Masse" gehen.

Durch den in Deutschland zum Großteil lokal, teils regional und bei manch einem landesweit lizensierten Sendern, würde ich auf Spartenprogramme wie in den Vereinigten Staaten verzichten. Der Grund (ohne lange Erklärungen): Die Finanzierbarkeit.

Also bemühe ich (wie gesagt und durch Euch bestätigt) die Marktforschung. Welche werberelevante Masse (klingt größer als Segment oder Split) ist derzeit im Markt am am besten zu mit einem Radioprogramm zu befriedigen. Ist diese Masse wirklich werberelevant? Auch wenn schon 20 Sender diese Gruppe anvisieren, aber niemand deren Bedürfnisse befriedigt, kann ich diese Masse zu meiner Zielgruppe machen...

Und dann... das klassische Marketing.
- Sei erster.
- Mach was Neues?
- Dring ins Gedächtnis ein.
- Nur die Wahrnehmung der Hörer zählt.
- Setze auf (ein) Schlagwort.
- Kein Schlagwort klauen.
- Die Position im Markt kennen.
- Anders sein.
- Teile und herrsche (-> Wahrnehmungen!!!)
- Langfristig denken
- Fokusieren
- Ehrlich sein
- Fehler eingestehen
- Bleib Dir treu
- Investieren
- etc.

Der Beitrag von Radiologe sagt das auch!

@ Radiocat: Der Einschaltgrund ist die Musik. Außer ich finanziere mich als Dienstleister für andere Sender (z.B. FAZ Radio Berlin).

80% der Radiohörer hören Radio in erster Linie wegen der Musik. Wollen wir die Masse oder nicht? Denkt daran: Unsere Märkte sind kleiner als in den USA. 10% Marktanteil in Ingolstadt sind nix. 10% Marktanteil in New York schon mehr.

Und @ Sultan: Wie bringe ich der Menschheit bei, dass ICH es bin und nicht die Anderen? Auch hier läßt uns das Marketing nicht alleine. KOMMUNIZIERE ES. In diesen Foren wird so viel auf das Claiming und Positioning geschimpft. Hier ist die Antwort. KOMMUNIZIERE ES. On Air und Off Air. Wer ist meine Zielgruppe. Wie treffe ich sie?

Beispiel: 104.6 RTL - Stars For Free
NRJ: NRJ Awards
Ö3 - Ö3 Family
r.s.h. - rsh-Gold

Der Knackpunkt bei schätzungsweise über 90% der Sender in Deutschland ist, dass sie die Bedürfnisse ihrer Hörer nicht kennen oder viel öfter nicht ernst nehmen und noch viel öfter nicht das Programm darauf ausrichten wollen (oder leider nicht können).

An dieser Stelle sei vielen zu Gute gehalten, dass blödsinnige Vorschriften der Landesmedienzentralen die größte Hürde zum Erfolg sind. (Die BLM schreibt doch wirklich ein
Jugendprogramm mit hohem Wortanteil aus, der überwiegend mit kulturellen oder kirchlichen Inhalten zu füllen ist.

Wie weltfremd sind denn die Herrschaften? Ich baue doch auch kein Seniorenheim mit Schwerpunkt Hochleistungssport, der überwiegend aus Hürdenlauf und Stabhochsprung besteht.

In diesem Sinne... frohes Schaffen.

Weitermachen!
 
Heute dürfte es für Newcomer schwer werden Nummer 1 zu werden. Jeder Radio Markt hat bereits eine starke Nummer 1 und meist auch eine starke Nummer 2.

Aus programmlicher Sicht hat es natürlichen seinen Reiz, auf die Masse zu gehen. Wirtschaftlich würde ich davon aber abraten. Du mußt zuviel Geld einsetzen. (Vermutlich verbrennt man auch noch den Werbe-Markt, weil sich der Marktführer natürlich wehren wird)

Bleibt also die Niesche. Reizvoll in jeden Fall, programmlich machbar, aber ich befürchte, die Werbeindustrie ist noch nicht soweit. Noch schaut die Werbeindutrie überwiegend auf Hörer-Quantität. Die Suche nach Hörer-Qualität hat sich noch nicht durchgesetzt. Das wird sich aber in den kommenden 5 Jahren ändern. Die Frage ist bloß, ob die Nieschensender, die jetzt schon on air sind das durchhalten.

n-tv ist im Fernsehsektor ein gutes Beispiel. Die wären fast vor die Hunde gegangen - heute schreiben sie schwarze Zahlen.
 
Meine Prognose:
Die Nischenbildung wird sich weiter verstärken, wie auch auf dem Zeitschriften- und dem Fernsehmarkt. Es gibt doch schon heute kaum mehr die Generalistenprogramme, wie es sie noch vor 10-15 Jahren gab.
Irgendwann wird man auch merken, daß es ein "Jugendprogramm" genauso wenig geben kann wie eine "Seniorenwelle", weil die Zielgruppen in sich inhomogen sind und sich immer weiter ausdiffenrenzieren.
Den Spartenprogrammen gehört die Zukunft, natürlich nur, wenn sie qualitativ gut sind.
 
Nochmal für LuLu:

Welche werberelevante Masse ist derzeit im Markt am am besten zu mit einem Radioprogramm zu befriedigen. Ist diese Masse wirklich werberelevant? Auch wenn schon 20 Sender diese Gruppe anvisieren, aber niemand deren Bedürfnisse befriedigt (!!!!!!), kann ich diese Masse zu meiner Zielgruppe machen...

Weitermachen !!
 
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