Schnell informiert, sicher unterwegs ist ein hervorragender Claim.
Nicht der Claim ist überflüssig, sondern der ganze Verkehrsfunk an sich. Habe ich schon oft an anderer Stelle begründet, werfe aber gerne nochmals die wesentlichen Argumente in die Diskussion:
- Verkehrsfunk - insbesondere Staus - das betrifft die Lage auf einer bestimmten Straße, auf der wieviele? Menschen gerade unterwegs und betroffen sind? Was ist mit denen, die gar nicht im Auto sitzen? Und mit jenen, die auf völlig anderen Straßen unterwegs sind. Die müssen sich minutenlange Straßenaufzählungen anhören, ein Abschaltfaktor, der jeden Adel Tavil-Song um Längen schlägt. Und die 98 Prozent der restlichen Hörer? Nur genervt! Brutalste Streuverluste für einen Service, der keiner ist, denn wenn ich im Stau stehe, dann weiß und merke ich es schon selber, und wenn ich über ein Navi verfüge (was inzwischen nahezu Standard ist), dann kenne ich die Meldung schon, und wenn ich auf einer Land- oder Kreisstraße unterwegs bin, ist das sowieso unter dem Radar der Radio-"Verkehrsstudios". Inzwischen sind bestimmte Autobahnen und Bundesstraßen zu bestimmten Zeiten immer voller Staus oder stockendem Verkehr, so dass damit eine ganze Sendestunde gefüllt werden kann, was die Sender in ihrer Not zu der völlig dämlichen Einschränkung zwingt "wegen der vielen Staus nur noch diejenigen ab vier Kilometern Länge". Das ist ein geiler Service für alle, die in einem nur-drei-Kilometer-Stau stecken.
Langer Rede kurzer Sinn: Verkehrsfunk ist (nach Claims und Teasern) das überflüssigste Dauerelement im Radiokosmos. Es dient nur der Erfüllung eines Pseudo-Wortanteils und es suggeriert Regionalität wo keine ist.
Ich rede übrigens nicht von Warnmeldungen. Die sind wichtig und angebracht.