Private- und ÖR-Mainstreamsender

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Tom2000

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Wohin können sich Sender wie JUMP und RPR 1 noch weiterentwickeln?
Ich meine, die Programme sind in jeglicher Hinsicht auf ein Minimum reduziert.
Wenig Wort und wenn, dann nur Schablonen.
Die Anzahl der Musiktitel auf eine überschaubare Zahl reduziert.
Blöde Gewinnspiele und viel Claimerei, um die MA zu beeinflussen.
Dieser Weg ist doch langsam ausgereizt.
Heisst das, jetzt tritt Stillstand ein bzw. wohin könnten sich diese Programme noch entwickeln?
 
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Nur mit dem Unterschied, RPR hat (damit) Erfolg, JUMP geht baden. ;)
 
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Vielleicht wohnen ja im Sendegebiet des MDR die intelligenteren Hörer. Wie ich hier gehört habe, sollen (nahezu) alle Dudelsender bei Euch Hörer verloren haben...
 
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..., dennoch haben PSR und Jump immer noch weit mehr Hörer als beispielsweise Hitradio RTL - leider.
 
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Auch Hitradio ist ein weichgespülter Dudelsender - leider.

Nur nicht so penetrant wie die beiden o. g. und v. a. informativer, auch wenn vieles davon Boulevard ist.
 
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Nur mit dem Unterschied, RPR hat (damit) Erfolg, JUMP geht baden.

Wuffi hat es auf den Punkt gebracht. RPR scheint mit diesem Konzept ERfolg zu haben, warum also was ändern? Anscheinend gefällt dem Hörer das minimalistische Radio.
 
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Tweety schrieb:
Anscheinend gefällt dem Hörer das minimalistische Radio.
Siehe auch ABY.

Auch kein Wunder: Von einer Ö-R-Welle erwartet der Gebührenzahler Anspruch, vom Kommerzfunk Gewinnspiele mit möglichst hohen Preisen.
 
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Na von mir... ;)

Übrigens, "weißt" wird immer noch mit dem guten alten "ß" geschrieben.
 
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Steinberg schrieb:
Woher weisst du das?
Ich nehme an, er erwartet Anspruch. Ich übrigens auch. Wir beide gehören damit definitiv zu einer Minderheit: zu denen, die Radio ernstnehmen und vom Radio ernstgenommen werden wollen. Solange diese Gruppe in diesem Land eine Minderheit ist (und ich gehe nicht davon aus, daß sich daran etwas ändern wird), ist sie unattraktiv für Programme, die sich durch Quote ernähren müssen - und wird folglich im Privatfunk kaum oder nur unbefriedigende Berücksichtigung finden. Ich betrachte es als Aufgabe des ÖR, diese Lücke zu füllen. Seine (und sei sie auch nur partielle) Gebührenfinanzierung kann dem ÖR das ermöglichen, während die Privaten dies nicht erfüllen können. Und nur so kann es doch in der heutigen Rundfunklandschaft funktionieren. Ein belangloser, allenfalls zur Hintergrundberieselung nutzbarer ÖR kann ohne große Schmerzen und abgesehen von pseudogenauen Geschmacksurteilen problemlos durch einen Privaten ersetzt werden, ist somit kein Verlust. "Bestes" Beispiel in Mitteldeutschland: das lustige "Moderatoren"karussell zwischen Jump, PSR, Antenne Thüringen. Alles die gleiche Liga, alles bis auf das Geschenkpapier, in das die Programme gewickelt sind, die gleiche Soße. Ein fehlendes ÖR-Programm mit Anspruch findet hingegen bei den Privaten keinen Ersatz (wird nie einen finden!) und hinterläßt somit eine Versorgungslücke bei einem bestimmten Teil der Bevölkerung.
Und falls jetzt jemand mit der Frage kommt, wie sich die von allen Rundfunkteilnehmern zu entrichtende GEZ-Gebühr mit einer Ausrichtung des ÖR auf anspruchsvolle(re) Programme und die damit verbundene "Aussperrung" alljener Hörerschichten, denen das zu anspruchsvoll ist, vereinbaren läßt - nun, dafür hätte ich auch einen schönen Vergleich parat.
 
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dann hört ihr doch einfach die "anspruchsvollen" Kultur- und Infowellen, die es für eure Gebühren gibt und lasst die Popwellen den Leuten, die sowas hören wollen. Mir ist immer noch unklar, wo das Missverständnis herkommt, dass öffentlich-rechtliche Sender kein Massenprogramm gestalten dürfen, nur weil die Privaten das anbieten!?
Für die vielzitierten Gebühren sollte doch für jeden was dabei sein und das ist doch dann der Fall.
Aber das wurde hier schon so oft zitiert und stösst wahrscheinlich auch diesmal wieder auf taube Ohren.
 
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Steinberg schrieb:
dann hört ihr doch einfach die "anspruchsvollen" Kultur- und Infowellen
Nö.

Die Infowellen wirederholen den Großteil der Beiträge alle 1,5 bis 2 Stunden, das nervt gewaltig. Außerdem tut abwechslungsreiche Pop- und Rockmusik, ab und an auch R'nB/Hiphop oder Dance/Trance zwischendurch ganz gut. ;)

Die Musik der Kulturwellen ist für mich auf Dauer nicht erträglich und die Wortbeiträge drehen sich zu häufig um Kultur und Klassik (gähn).
 
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Mir ist immer noch unklar, wo das Missverständnis herkommt, dass öffentlich-rechtliche Sender kein Massenprogramm gestalten dürfen, nur weil die Privaten das anbieten!?
Dafür gibt es viele Gründe und Argumente, die man mit etwas Gefühl für Marktmechanismen versteht.

Wenn beispielsweise der mdr mit einem Programm wie Jump gegen die Privaten antritt und noch die Werbung für Dumpingpreise verkauft, hat das zwangsläufig Auswirkungen auf das Niveau der Privaten (logischerweise nicht nach oben).

Wenn die Öffis sich berufen sehen, die Privaten quasi an die Wand zu dudeln, braucht man sich nicht zu wundern, wenn kein halbwegs anspruchsvolles Pop- und Unterhaltungsprogramm übrig bleibt.

Was für Brötchen wird wohl ein Bäcker verkaufen, wenn neben ihm eine gebührenfinanzierte Brötchenverteilstelle aufmacht?
 
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Steinberg hat es leider nicht verstanden. Es geht nicht um Kultur- und Informationswellen, sondern um Popwellen (im weiteren Sinne) mit einem anspruchsvollen Programm.
Das Beispiel RadioEins sollte eigentlich nicht nur im Berliner Raum funktionieren.
 
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Steinberg, das mag in Berlin zutreffen, da gibts Radio EINS. Und da werde ich auch nicht gegen den Rundfunk grollen, die Privaten hier sind mir (bis auf Motor FM, und die auch leidenschaftslos) völlig egal. Gäbe es sie ab morgen nicht mehr - ich würde erst hier im Forum davon erfahren. Wenn ich durchs Land fahre oder gar mal in Dunkeldeutschland (MDR-Land) bin, sieht es anders aus. Da habe ich die Wahl zwischen Popdudel (fast alle Privaten, Jump, Sputnik), Schlagerdudel (MDR 1), Ramschkultur mit elitärem Gesäusel (MDR Friseur), Nachrichtendudel (MDR Info; seit wann säuseln die eigentlich so soft wie in einer Wellness-Oase?), trockenen Infos und selten mich ansprechender Musik (DLF), dann das wie MDR-Friseur komplett an meiner Lebensrealität vorbeigehende D-Kultur und einmal schräger, aber berechenbarer und wortfreier Jungfunk (Top40). Da ist eben kein Programm für mich dabei. Kein Programm, das meiner Lebensrealität nahekommt. Kein Programm, mit dem ich mich als Hörer identifizieren könnte, kein Programm, in dem Musik läuft, auf die ich bereit bin, mich auch mal einzulassen und kein Programm, das meine kleinen grauen Zellen auf angenehme Art und Weise anspricht. Bin ich in Hessen oder SWR-Land unterwegs, siehts ähnlich aus. Und warum? Weil der ÖR die Pflicht nicht erfüllt, dafür sich aber um die Kür kümmert. Er kann gerne Flachfunk veranstalten, von mir aus auch gerne von meinen Gebühren - solange ich in gleichem Maße berücksichtigt werde wie die Flachpfeifen. Und das werde ich nicht. Und also bleibt die Kritik bestehen. Aber das hatten wir doch hier schon so oft...
 
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Radiowaves schrieb:
Er kann gerne Flachfunk veranstalten, von mir aus auch gerne von meinen Gebühren
Nein.

Er soll bitte darauf verzichten und diesen Bereich dem Kommerz überlassen. :eek:

Elektronische und akustische Umweltverschmutzung über den Äther gibt es überall im Land genügend.
 
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Wuffi schrieb:
Mein Satz ging weiter. ;)
Und da steht das KO-Kriterium: der ÖR hätte gar nicht so viel Geld, auch noch den Flachfunk zu betreiben. Und dafür haben wir doch nun wirklich die Privaten. Insofern dennoch: Zustimmung. ;)
 
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Als die Väter des Grundgesetzes den Begriff der Grundversorgung prägten, war Rundfunk in Deutschland noch keine Ware und es gab keine MA. Wahrscheinlich ging man damals sogar davon aus, dass es in Deutschland nie kommerziellen Rundfunk geben würde. Insofern basieren die heutigen Realitäten auf völlig veralteten gesetzlichen Grundlagen. Die sind so schnell nicht zu ändern. Zumindest täte es daher den Verantwortlichen bei der ARD mal gut, sich auf die Wurzeln ihres Auftrages zu besinnen. Das ist nämlich ein ÖFFENTLICHER Auftrag, dessen Erfüllung der ALLGEMEINHEIT zugute kommen soll.

Dass Claimsperrfeuer und das ewige Abspielen von 100 Hitparadenpopsons in irgendeiner Form der Allgemeinheit dienen, wird mir niemals jemand plausibel machen können. Auch wenn mir SWR3 demnächst vorrechnet, 3 Millionen Hörer zu haben. Das existente biologische Bedürfnis der Nahrungsaufnahme rechtfertigt schließlich auch keine Zwangsernährung.
 
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Man kann die Diskussion immer wieder aus zwei Perspektiven führen, die meiner Meinung nach beide ihre Berechtigung haben. Nummer 1: Warum soll der Bürger Gebührengelder zahlen für ein Programm wie Jump, das die Privaten genau so anbieten? Ergo: Die Öffis sollten sich nicht am Massengeschmack orientieren! Nummer 2: Warum sollen alle Bürger Gebührengelder bezahlen für Programme, die nicht die Masse ansprechen, d.h. von denen der Großteil der Bürger nix hat? Ergo: Die Öffis dürfen den Massengeschmack nicht aus den Augen verlieren! So kann man zum Beispiel MDR Info gut heißen (die nehmen ihren Auftrag ernst) oder verdammen (die verschleudern Gebührengelder, die die breite Masse bezahlen muss, für ein Spartenprogramm, das nur wenige hören). Das ist eine Henne-Ei-Diskussion. Die Öffis müssen gleichermaßen Mehrheiten und Minderheiten ansprechen. Jetzt könnte einer kommen und sagen: Jump hat fallende Zahlen, spricht also immer weniger die Mehrheit an. Gegenargument: Dann muss es sich also noch mehr dem Mainstream anpassen, um wieder mehr (Mainstream-)Hörer zu finden. Das will aber ja auch keiner. Könnte wieder ein anderer kommen und sagen: Jump muss ein anspruchsvolleres Programm machen. Gegenfrage: Würde das zu mehr Hörern führen? Nö, eher zum Spartenradio für anspruchsvolle Hörer. Und, ihr dürft mich gern dafür verteufeln, ich glaube nicht, dass Radio Eins im MDR-Gebiet Erfolg hätte. Sowas geht in Berlin, aber nicht hier. Zum Brötchenbeispiel: Klar, eine gebührenfinanzierte Brötchenverteilstelle hat keine Berechtigung neben einem Bäcker, der damit Geld verdienen muss, wenn sie die gleichen Brötchen verkauft. Dafür braucht sie keine Gebühren. Wenn aber die Brötchenverteilstelle sich vom Mainstream-Bäcker bewusst dadurch abgrenzt, dass sie spezielle Brötchen verkauft, die nur einer kleinen Minderheit schmecken, dann fragt sich die Mehrheit auch, warum sie die Verteilstelle subventionieren muss. Und zu den Flachpfeifen: Wenn es nun aber im Lande ein Vielfaches mehr Flachpfeifen als ordentliche Hörer gibt, dann kann der ordentliche Hörer nicht in gleichem Maße berücksichtigt werden, weil nun mal auch ein Vielfaches mehr Flachpfeifen Gebührengelder bezahlen. Also, man kann die Diskussion fröhlich im Kreis drehen. Natürlich wäre es mir auch lieber, wenn Jump deutlich mehr Anspruch hätte und sich vom Dödelfunk merklich unterscheiden würde, aber deswegen sollte man nicht anfangen, einseitig zu diskutieren. Ein wirklich erfolgreiches Massenprogramm, das unsere Ansprüche erfüllt, wird es in diesem Leben nicht geben.
 
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Airwave:

Das Brötchenbeispiel und deine Fortführung davon zeigen, dass man Privatwirtschaft und öffentlichen Auftrag nicht mischen kann - jedenfalls nicht ohne klare Abgrenzung der Aufgaben. Das heißt, diese Diskussion hat nie ein Ende, solange niemand die Abgrenzung der Aufgaben vornimmt.
 
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AirwaveMHz schrieb:
So kann man zum Beispiel MDR Info gut heißen (die nehmen ihren Auftrag ernst) oder verdammen (die verschleudern Gebührengelder, die die breite Masse bezahlen muss, für ein Spartenprogramm, das nur wenige hören).
So schlecht mdr info auch ist, da er statt zu hinterfragen immer wieder die gleichen Beitrage abdudelt, missen möchte ich ihn nicht mehr. Etwas mehr Journalismus im Selbstverständnis würde diesem Kanal jedoch guttun.

Pressemeldungen ablesen kann schließlich jeder halbwegs gute Sprecher. Dazu bedarf es keinem IQ > 100.
 
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@airwave - danke, darum ging es mir. Für alles andere kann man ja schön die Suchfunktion betätigen, denn diese Diskussion hatten schon so oft.

Nur noch kurz zum Brötchenbeispiel. Der Bäcker sollte grundsätzlich nicht maulen, wenn er bei Eröffnung in Kauf genommen hat, dass er sein Geschäft neben einem bereits bestehendem Bäcker aufmacht. Und süsse, klebrige Brötchen dürfen doch beide backen, oder?
 
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Grenzwelle schrieb:
Airwave:

Das Brötchenbeispiel und deine Fortführung davon zeigen, dass man Privatwirtschaft und öffentlichen Auftrag nicht mischen kann - jedenfalls nicht ohne klare Abgrenzung der Aufgaben. Das heißt, diese Diskussion hat nie ein Ende, solange niemand die Abgrenzung der Aufgaben vornimmt.

Sprich: Die Öffis sollten keine Werbung mehr fahren? Hab ich dich so richtig verstanden? Prinzipiell wäre das wirklich gut, aber dann würden natürlich die Gebühren ins Unermessliche steigen, und ob das eigentliche Problem damit gelöst wäre? Ich weiß es nicht. Dann hätte Jump nicht mehr den Druck, für die Werbeindustrie interessant sein zu müssen, aber immer noch den Druck, die Mehrheit zu erreichen, um zu rechtfertigen, dass dafür von allen Gebühren bezahlt werden. Und da dreht sich wieder alles im Kreis. Es ist zum Davonrennen :(
 
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