Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

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AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Ist hier wieder die Armee der Hilfsköche unterwegs (außer Leon)? Einen Blick auf diese Zahlen zeigt, dass nicht (nur) der Privatfunk Hörer verliert http://ma.bik-gmbh.de/rms/rw/1ag00 .

Und dann die immer gleichen Schlußfolgerungen, woran es denn liegt. Alles ungestützt, ohne Belege, einfach ma so ausm hohlen Bauch.

Ja Leute, wenns so einfach ist, warum macht es dann keiner so, wie hier immer und immer wieder gepostet wird? Es ist schließlich Geld damit zu verdienen? Oder könnte es sein, dass es eben so doch nicht geht?

Vertraut man auf belastbare Zahlen, dann zeigt der Weg nach Ismaning!!
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Heidi schrieb:
Vertraut man auf belastbare Zahlen, dann zeigt der Weg nach Ismaning!!
Nö. siehe Sachsen. Wir sind schon den berühmten Schritt am Abgrund weiter als Ihr da südwestlich von uns.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Statt der heutigen Stümper die Profis ans Mikro zurückholen.

Einspruch! Ich glaube nicht, dass die "Heutigen" keine Profis sind. Die können was. Aber man lässt sie nicht. Ich habe in meinem Sender als Volontärsvater und Praktikantenguru beneidenswerte Talente erlebt, die - unter dem Zwang, einen Job zu ergattern und ihn zu halten - sich in unsägliche Korsetts zwängen ließen, die sich von sogenannten Beratern ihre Individualität ausprügeln ließen und die heute so klingen und reden, wie 95 Prozent aller übrigen Radiomoderatoren. Demenstprechend sind sie austauschbar und langweilig.
Trotzdem bin ich gar nicht so pessimistisch: Ich gehe mal davon aus, dass die Diskussionsbeiträge in den verschiedenen Threads der Radioforen so etwas wie die Spitze eines Eisberges sind, ein Indiz, dass die Szene sich hinterfragt und die eigenen Schwachstellen und Fehlentwicklungen identifiziert hat. Wenn jeder, der hier engagiert durchaus richtige Ansichten zum "optimalen Radio" formuliert, dies mit dem gleichen Engagement in seinem eigenen Sender tut, dann müsste sich doch etwas bewegen.
Ich stimme M51127 zu, der weiter oben postete
Beraterfirmen rauswerfen. Das scheint mit Abstand die häufigste Ursache für Sender zu sein, welche heute nur noch als claimende, hütchenspielende Musiktapete ihr Dasein fristen.
Das Problem ist nur, dass diese Berater ja durchaus (temporäre) Erfolge verbuchen. Für ein- oder zwei MA-Zyklen puschen sie die Hörerzahlen nach oben. Wenn sie dann verschwinden, bleibt nur heiße Luft übrig und die entweicht dann nach und nach, bis ein Sender zurückbleibt, der vollkommen austauschbar, nichtssagend und verzichtbar ist.
 
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DS schrieb:.....Schuld daran sind, unumstritten, vor allem mp3-Player und Podcasts.

Ist das so unumstritten, oder ist das Ergebnis Deiner persönlichen Marktforschung?

Tom schrieb:
auffällig ist nur, im ausland wird das radio nach wie vor deutlich mehr als hier genutzt.

Hast Du dafür Belege? (würde mich tatsächlich interessieren)
 
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Wuffi schrieb:
Bis auf den MDR. Der ist Anfang 1992 mit seinem absoluten Dudelprogramm "mdr life" den Kommerzern zuvorgekommen. PSR startete erst im Juli.
Na ja, aber die konnten sich ja schon denken, was da kommen wird...:rolleyes:
 
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Mal eine Anmerkung:

Bevor wir hier von Trend oder gar Krise reden, sollten wir nicht noch ein, zwei Erhebungsperioden abwarten?

Ich gebe ja zu, dass mir das aktuelle Abstrafungsmuster nicht unsympathisch ist. Aber wenn die Sache bei der nächsten MA wieder anders aussieht, sind wir Opfer unseres Wunschdenkens geworden und der Katzenjammer ist groß...

Also erstmal cool bleiben und vor allem sehen, ob das ABY-Phänomen nur ein Strohfeuer war.
 
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Warum ist der "Quotendruck" eigentlich "das Problem", wie es weiter oben heißt? Was ist daran so problematisch, sich als Massensender auszurichten und folglich eine hohe Quote erzielen zu wollen? Das ist ein völlig normales Konzept, nicht nur im Medienbereich. Auch wenn die Zahlen für einige Massensender momentan nicht gut sind, hat sich damit das Konzept Massenradio ja noch nicht überlebt oder steckt damit in der Krise. Warum auch sollte ein Sender sein Konzept grundsätzlich ändern, wenn es gutes Geld für die Beteiligten abwirft?

Wer die Erfolgreichen kritisiert, hat es wie immer schwer. Denn noch sind diese Sender efolgreich. Zu fragen wäre unter inhaltlichen Gesichtspunkten eher, wo die Spartensender bleiben, die denen etwas bieten, die sich vom Hörfunk verabschiedet haben. Allerdings scheint die Antwort auf die Frage bereits klar zu sein. Sender mit besonderen Angeboten benötigen spezielles Know-how, das teurer ist als anderes. Gleichzeitig ist die Zahl der Hörer geringer, was schwierig zu vermarkten sein wird.

Mir gefallen die meisten Massensender ja auch nicht und Radio mag man als Kulturgut sehen, aber wer diese Sender verdammt, negiert den Markt. So künstlich und natürlich begrenzt er auch ist.
 
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Bzgl. Berater:

Mannis Fan schrieb:
Für ein- oder zwei MA-Zyklen puschen sie die Hörerzahlen nach oben. Wenn sie dann verschwinden, bleibt nur heiße Luft übrig und die entweicht dann nach und nach, bis ein Sender zurückbleibt, der vollkommen austauschbar, nichtssagend und verzichtbar ist.

Volle Zustimmung. In diesem Zusammenhang erinnere ich noch einmal an einen Artikel, der schon einmal in einem anderen Beitrag gepostet wurde:

FAZ.net - "Hörfunk: Die Hütchenspieler"

Vor allem wird es bei "Das Burns-Prinzip" interessant.
 
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DS schrieb:.....Schuld daran sind, unumstritten, vor allem mp3-Player und Podcasts.

Ist das so unumstritten, oder ist das Ergebnis Deiner persönlichen Marktforschung?

Nein, aber das muss man doch einsehen! Wer will seine Lieblingsmusik in Zeiten von digitaler Musik noch im Radio hören? Und hört man im Radio überhaupt noch Musik, die man mag?
 
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Warum ist der "Quotendruck" eigentlich "das Problem", wie es weiter oben heißt? Was ist daran so problematisch, sich als Massensender auszurichten und folglich eine hohe Quote erzielen zu wollen?
Das ist ein völlig normales Konzept, nicht nur im Medienbereich. Auch wenn die Zahlen für einige Massensender momentan nicht gut sind, hat sich damit das Konzept Massenradio ja noch nicht überlebt oder steckt damit in der Krise. Warum auch sollte ein Sender sein Konzept grundsätzlich ändern, wenn
es gutes Geld für die Beteiligten abwirft?



Eine hohe Hoererbeteiligung (sprich: Quote) ist selbstverstaendlich das Ziel eines jeden Massenmediums, da ist die Kritik nicht anzusetzen. Quote um jeden Preis, damit die Kohle stimmt, da schon. Soll denn wirklich der Zweck jedes Mittel heiligen? Wobei die deutsche Radiolandschaft noch als das kleinere Uebel zu sehen ist, wenn man sich den Fernsehmarkt betrachtet. Dieter Bohlen und Konsorten machen dort Quote und das auf tiefstem Niveau, mit stark sinkender Tendenz.. (Niveau)

Radio hoeren, aber wer hoert eigentlich noch hin? Ich will einfach mal behaupten, dass nicht wenige "erfolgreiche" Sender nur erfolgreich sind, weil sie vom Angebot her das kleinere Uebel darstellen.


Um mich jetzt nicht als Radio-Totalverweigerer zu outen: In juengeren Jahren war ich ein grosser Fan von SWF3, 208, BFBS und aehnlichen Sendern. Nicht selten hab ich ne Nachtschicht eingelegt nur um die neusten Hits (208 auf 88,9 u. 97MHz) auf Cassette zu bannen. Doch von der Begeisterung ist so gut wie nix mehr uebrig geblieben. Lediglich im Internet oder im
Satelliten-radio oder sogar auf naechtlicher Mittelwelle ist hin und wieder was zu finden, was mich an Radio erinnert, Radio so wie ich´s kenne und auch mag..
 
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"(...) Quote um jeden Preis, damit die Kohle stimmt, da schon."

Quote ist das Ziel. Es zu beschränken, heißt, es zu konterkarieren, um nicht zu sagen: negieren.
 
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DS schrieb:
Nein, aber das muss man doch einsehen! Wer will seine Lieblingsmusik in Zeiten von digitaler Musik noch im Radio hören? Und hört man im Radio überhaupt noch Musik, die man mag?

Motive zur Radionutzung findest Du hier: http://www.mediendaten.de/relaunch/hoerfunk/Nutzungsmotive.php - auch wenn die Musik explizit hier nicht aufgeführt ist.

Die Nutzungsmotive für I-Pod o.ä. dürften etwas anders aussehen.:)
 
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mr51127 schrieb:
Beraterfirmen rauswerfen. Das scheint mit Abstand die häufigste Ursache für Sender zu sein, welche heute nur noch als claimende, hütchenspielende Musiktapete ihr Dasein fristen.

Dem stimme ich vollkommen zu. Eigene Ideen sind tausendmal mehr wert, als für'n Haufen Geld irgendwelche Beraterfirmen einzusetzen, die sog. "Konzepte" erstellen! :wall:
 
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der beobachter schrieb:
[iQuote ist das Ziel. Es zu beschränken, heißt, es zu konterkarieren, um nicht zu sagen: negieren.

ja und ? Es ist doch schon ein legitimer Unterschied, entweder möglichst viele Leute erreichen zu wollen, oder angesichts der großen Bandbreite an Lebenseinstellungen und Geschmacksausrichtungen eine bestimmte "Sparte" anzusprechen !
Der Anspruch, eine bestimmte Haltung per Radio anzusprechen und in DEM Segment viel erreichen zu wollen, heißt ja längst nicht, absolute Maximierung der Quote erreichen zu wollen....

Auf Print übertragen, würde das ja bedeuten, daß Nachrichtenmagazine zB keine Berechtigung haben, weil sie weniger Auflage als BILD erzielen.....
 
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Sehr treffend...
Wenn man Erwachsene, mündige Bürger wie kleine Kinder anspricht, immer die selbe Musik als abwechslungsreich verkauft, hirnlose Gewinnspiele macht und Nachrichten wie Schlagzeilen aus der Bildzeitung klingen läßt, kann das auf Dauer nicht gutgehen.
...und das nervt uns Hörer.
 
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Ich denke aber, dass das durchaus auch inzwischen erkannt wird. Bei den Nachtgestalten hört man zum Beispiel zwischen zwei Musiktiteln auch mal:

"...Ihr seid mittendrin in Zwei Hits NONSTOP. Zwei Hits ohne Unterbrechung. Wir pumpen sie Euch auf die Ohren - ohne nerviges Gelaber.
Und hier ist der zweite Hit von Zwei Hits NONSTOP!"
 
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Es geht mir nicht um ein Beschränkung aufgrund der Zielgruppendefinition, Funkgeist. Das bedeutet in Wirklichkeit nämlich auch Quotenmaximierung, nur eben in einem bestimmten Marktsegment, dort aber soviel wie möglich.

Mir geht es darum, dass Sender kritisiert werden, weil sie das Ziel verfolgen, hohe Quote zu machen. Manchmal kling es nur mit, manchmal wird es ausgesprochen ("Eine hohe Hoererbeteiligung ist selbstverstaendlich das Ziel eines jeden Massenmediums, da ist die Kritik nicht anzusetzen. Quote um jeden Preis, damit die Kohle stimmt, da schon."). Ich frage mich, warum eine Beschränkung der Quote zu fordern ist, weil ein Privatsender "Quote um jeden Preis" machen will. Das Ziel eines Privatsenders ist eine hohe Quote. Jeder Sender bedient ein Segment, auch ein Massensender. Denn auch er erreicht nicht alle potenziellen Hörer, will das nicht einmal, segmentiert also. Wer das Ziel einer hohen Quote im Privatfunk beschneiden will, negiert das Ziel.
Denn was heißt "um jeden Preis". Um den Preis, die Hörerzahlen zu erhöhen? Wäre ja nicht das Dümmste.
 
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hm schrieb:
"...Ihr seid mittendrin in Zwei Hits NONSTOP. Zwei Hits ohne Unterbrechung. Wir pumpen sie Euch auf die Ohren - ohne nerviges Gelaber.
Und hier ist der zweite Hit von Zwei Hits NONSTOP!"

Solche Sachen kennt man ja nun schon von diversen Sendern. Teilweise wird man mit sehr ähnlichen Wordings zugelabert.
"... mittendrin in xx Hits am Stück ... ohne Gelaber ....".

Das ist doch echt Real-Satire. Da wird von Musik am Stück geredet, ohne Gelaber ... und was passiert: Zwischen den Stücken wird man von der Stationvoice vollgesülzt und mit blöden Sprüchen zugemüllt. Die einem dann erzählen wollen, dass keiner labert und die Musik angeblich am Stück wäre. :wall: Das ist doch echt Spam im Radio.

Ich nehme mal an, irgend ein Berater hatte sich diese Masche mal ausgedacht und dann wurde das von allen möglichen Sendern übernommen.

Wer war das, der diesen Mist ausgeheckt hat?
Wo gab's diese Sprüche (... mittendrin in x Hits am Stück ...) in Deutschland zuerst?

Damit wir ihn endlich mal steinigen können, den Erfinder ... :wow:
 
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Äh... schon klar, war auch als Satire seitens der Nachtgestalten gemeint.
vielleicht hört man's ja besser:
> 2 Hits Nonstop
Und hier noch die "News":
> Shit.fm News
 
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happy.gif
 
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DS schrieb:
Die MA 2006 I hat's gezeigt: Hierzulande wird immer weniger Radio gehört. Schuld daran sind, unumstritten, vor allem mp3-Player und Podcasts.

So ganz unumstritten ist das wohl nicht, siehe auch hier http://www.newsroom.de/news/display/index.cfm?id=332709
Für Eilige hier ein Auszug: "MP3-Player sorgen offenbar nicht dafür, dass weniger Radio gehört wird - im Gegenteil. Die Forscher fanden heraus, dass Jugendliche, die einen MP3-Player besitzen, intensiver und länger Radio hören. "Sie nutzen dieses Medium zur Orientierung über musikalische Trends", erklärte Studienleiter Dirk Otto."
 
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Rösselmann schrieb:
So ganz unumstritten ist das wohl nicht, siehe auch hier http://www.newsroom.de/news/display/index.cfm?id=332709
Ach, Rösselmann.

Auch Studien sind nicht der Wahrheit letzter Schluß. Schon gar nicht, wenn der Auftraggeber der Studie ein "Amsterdamer Rundfunkunternehmen" ist und für die Befragung jeweils sensationelle (!) 350 Jugendliche (pro Land) befragt wurden.

Wenn ich das Gegenteil beweisen möchte, lasse ich eine Studie am "Rösselmann- Gymnasium" (Unterstufe!) machen. Da finden sich bestimmt ein paar Hundert Jugendliche, die jeweils einen MP3-Player haben und mir sagen, daß sie gar kein Radio mehr hören. Wetten, daß...?
 
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