Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

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DS

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Die MA 2006 I hat's gezeigt: Hierzulande wird immer weniger Radio gehört. Schuld daran sind, unumstritten, vor allem mp3-Player und Podcasts. Fast alle namenhaften Privatsender in Deutschland mussten Hörereinbußen hinnehmen. Und die Leute, die noch Radio hören, schalten immer öfter die Öffentlich-Rechtlichen ein. Wie kann Privatradio in Deutschland wieder ein steigendes Wachstum an Hörerzahlen verzeichnen, was kann getan weden, um die MA 2006 II zum Erfolg für das "Gegengewicht" zum öffentlich-rechtlichen Radio zu machen?

Höreres Niveu? Mehr oder weniger Gewinnspiele? Formatwechsel? Umstrukturierungen?

Lassen Sie uns einige Vorschläge diskutieren, die wir dann als Anregung für Privatradios in Deutschland ansehen!
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er daraus?

Franzose schrieb:
endlich wieder Radio machen...!

Stellt sich die Frage, was die ursprüngliche Idee von Radio war. Als erstes sicher zunächst Informationsträger; aber die erste Radio-Sendung war eine Unterhaltungssendung - mit genau einem Hörer. Wenn sich nichts ändert, sind wir irgendwann wieder an der Stelle - bei ein paar Hörern.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Wieder mehr Personality und Inhalt zulassen.
Statt der heutigen Stümper die Profis ans Mikro zurückholen.
Musikrotation deutlich erhöhen.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

DS schrieb:
Wie kann Privatradio in Deutschland wieder ein steigendes Wachstum an Hörerzahlen verzeichnen, was kann getan weden, um die MA 2006 II zum Erfolg für das "Gegengewicht" zum öffentlich-rechtlichen Radio zu machen?
Gar nicht. Du hast doch schon selbst erklärt!

Radio ist - wie die Tageszeitung aus Papier - ein Relikt der Vergangenheit. Wenn das Internet die Zeitung und das Radio platt gemacht haben, ist das Fernsehen dran.

Der Inhalt ist wichtig. Der Transportweg ist mittlerweile absolut uninteressant.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

auffällig ist nur, im ausland wird das radio nach wie vor deutlich mehr als hier genutzt.
demnach wäre es kein allgemeines, sondern ein deutsches problem.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

DS schrieb:
Schuld daran sind, unumstritten, vor allem mp3-Player und Podcasts.
Das wage ich nach wie vor anzuzweifeln! Größte Schuld tragen Inhaltsleere, Kleinstrotationen und auch die allseits beliebten Claimaufsager. Was anderes sind ein großer Teil der heutigen Moderatoren ja nicht mehr.

Tom2000 schrieb:
Wieder mehr Personality und Inhalt zulassen... Musikrotation deutlich erhöhen.
Genau so!
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

DS schrieb:
Lassen Sie uns einige Vorschläge diskutieren, die wir dann als Anregung für Privatradios in Deutschland ansehen!

Beraterfirmen rauswerfen. Das scheint mit Abstand die häufigste Ursache für Sender zu sein, welche heute nur noch als claimende, hütchenspielende Musiktapete ihr Dasein fristen.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

wie wäre es mit dem Erschließen neuer Zielgruppen?

Die unter 49-jährigen (also die Zielgruppe des Privatfunks) werden ja in Zukunft deutlich abnehmen. Und diejenigen unter 49, die jetzt schon entnervt zum iPod gewechselt sind, werden kaum wieder zum Radio zurückwechseln, wenn sich nicht ganz grundlegend etwas ändert.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

BlueScorpio1963 schrieb:
Gar nicht. Du hast doch schon selbst erklärt!

Radio ist - wie die Tageszeitung aus Papier - ein Relikt der Vergangenheit. Wenn das Internet die Zeitung und das Radio platt gemacht haben, ist das Fernsehen dran.

Der Inhalt ist wichtig. Der Transportweg ist mittlerweile absolut uninteressant.
Mal den Teufel doch nicht an die Wand! Sicher etabliert sich das Internet zurzeit als viertes wichtiges Medium - wenn es das nicht schon hat -, aber ebenso wenig wie Fernsehen und Zeitung ausgedient haben, hat es das Radio getan. Mag sein, dass alle vier Medien immer mehr miteinander verschmelzen und dass am Ende alles auf etwas deratriges wie den Microsoft Media Center, oder wie das heißt, hinausläuft. Ja und? Das würde in erster Linie eine große Auswahl an Radiosendern verschiedenster Formate bedeuten. Wie du richtig schreibst, ist nicht der Transportweg das Maß aller Dinge, will meinen: Ob mein Lieblingssender nun über UKW (kommt er sowieso nicht), DVB-S oder zukünftig - in hoffentlich ordentlicher Qualität - via DSL-Leitung kommt, ist mir im Endeffekt Jacke wie Hose.

exhörer schrieb:
Die unter 49-jährigen (also die Zielgruppe des Privatfunks) werden ja in Zukunft deutlich abnehmen.
Weiß man das schon sicher? Kann ich mir den Besuch bei den Weight-Watchers also sparen? :wow:
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Auch wenn der öffentlich-rechtliche Funk immer häufiger den Privatfunk kopiert, möchte der Hörer wohl doch ein niveauvolleres Programm.
Wenn man Erwachsene, mündige Bürger wie kleine Kinder anspricht, immer die selbe Musik als abwechslungsreich verkauft, hirnlose Gewinnspiele macht und Nachrichten wie Schlagzeilen aus der Bildzeitung klingen läßt, kann das auf Dauer nicht gutgehen. Der Konsument ist der schnellste und konsequenteste Kritiker.
Wenn ihm was nicht passt, schaltet er um.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Klotzkopf schrieb:
Mag sein, dass alle vier Medien immer mehr miteinander verschmelzen und dass am Ende alles auf etwas deratriges wie den Microsoft Media Center, oder wie das heißt, hinausläuft. Ja und? Das würde in erster Linie eine große Auswahl an Radiosendern verschiedenster Formate bedeuten.
Es ist doch gar nicht so schwer zu verstehen.

Wenn ein Hörer die Wahl hätte zwischen:

a) seinem persönlichen Musikprogramm
b) einem an sein Musikgeschmack angelehntes Musikprogramm, unterbrochen von einem Dummschwätzer mit Null-Info

...würde er vermutlich a) wählen.

Das Problem ist doch, die Spreu...
(Hörer, die lediglich eine musikalische Untermalung ihres Alltags auf technisch und kostenmäßig möglichst unproblematische Weise bestreiten wollen)
vom Weizen...
(Hörer, die nicht nur hin und wieder, sondern möglichst oft genau hinhören) zu trennen.

Da der technische Fortschritt es der ersteren Gruppe immer leichter macht, ohne viel Aufwand eine musikalische Untermalung ihres Alltags zu ermöglichen, wird sie früher oder später wegfallen. Weil ein Moderator dann nur noch als Störfaktor wahrgenommen wird.

Bliebe die Gruppe von Hörern, die außer zielgruppengerechter Musik auch noch mehr erwartet. Und für die macht man Radio. Für die anderen Dummköpfe nicht. Oder zumindest: nicht mehr lange. Denn die wandern ab und kommen nicht mehr wieder.

So wie die ganz Jungen jetzt schon. Radio? Eh, Alter...aus welchem Jahrhundert kommst Du?
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Und schließlich haben die meisten Sender schon beweisen können, dass sie es besser können, bis die "Gewinnmaximierung durch Kostenreduktion"-Heinis auf den Plan getreten sind.

Du sagst es, Sachsenradio2.

Für mich ist es ein Rätsel, warum diese Billigprogramme überhaupt noch gehört werden. Wenn VW einen Golf nur noch in der Brot und Butter Ausführung anbieten würde (natürlich würde das schleichend passieren und mit "Kostendruck" erklärt werden), sprächen die Verkaufszahlen nach kurzer Zeit eine deutliche Sprache.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Brauchst dir nur rsa anschauen. Absolutes Billigprogramm, und es funktioniert. Da könnt ich die Wände hochgehen ...
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

AirwaveMHz schrieb:
Brauchst dir nur rsa anschauen. Absolutes Billigprogramm, und es funktioniert. Da könnt ich die Wände hochgehen ...
Wieso? Ich meine, es ist legitim. Wenn die mit einem Billigprogramm Zuhörer haben - wo ist das Problem?

Nur zwingt mit niemand als Radiomacher, für ein derartiges Müll-Programm zu arbeiten. Und das ist für mich persönlich der springende Punkt.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Die meisten Hitradios machen alles. Sie wollen mit einer gewissen Newskompetenz punkten, natürlich mit Musikkompetenz, sie wollen Unterhaltung im direkten Hörerkontakt bieten, sie wollen im Spaß- und Comedybereich vorne dran sein. Die eierlegende Wollmilchsau macht aber nur so lange alle satt, wie die Konkurrenz ausbleibt. Mit iPod etc. ist im Musikbereich die Musikverfügbarkeit längst ans Netz abgetreten worden, mit einigen TV-Nachrichtensender und den richtigen Internetseiten ist der Informationsinteressierte nicht zu schlecht versorgt, nur im absolut Lokalen fehlen oft entsprechende Seiten. Comedy? Auch da ist das Fernsehen besser. Radiopersönlichkeiten sind auch wenig gefragt, was die Sender beliebig macht.

Nur wer sich in einem engen Bereich sehr klar profiliert, wird auf Dauer überhaupt noch als interessantes Medium wahrgenommen werden. Das ist die Voraussetzung, um auf dem Markt noch eine Rolle spielen zu können. Man muss hoffen, dass die Nischen groß genug sind, um sich nicht nur zu profilieren, sondern hier auch noch Geld zu verdienen.

Solche Sender gibt es auch in D., aber sie bieten ihren Mitarbeitern eben keine Ferraris als Jahresgehalt.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Solche Sender gibt es auch in D., aber sie bieten ihren Mitarbeitern eben keine Ferraris als Jahresgehalt.
Meinst du damit Sender, die auch ein UKW-Verbreitungsgebiet haben, das mindestens dem eines Lokalsenders entspricht? Wenn ja, welche Sender wären das?
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

BlueScorpio1963 schrieb:
Es ist doch gar nicht so schwer zu verstehen.

Wenn ein Hörer die Wahl hätte zwischen:

a) seinem persönlichen Musikprogramm
b) einem an sein Musikgeschmack angelehntes Musikprogramm, unterbrochen von einem Dummschwätzer mit Null-Info

...würde er vermutlich a) wählen.

Das Problem ist doch, die Spreu...
(Hörer, die lediglich eine musikalische Untermalung ihres Alltags auf technisch und kostenmäßig möglichst unproblematische Weise bestreiten wollen)
vom Weizen...
(Hörer, die nicht nur hin und wieder, sondern möglichst oft genau hinhören) zu trennen.

Da der technische Fortschritt es der ersteren Gruppe immer leichter macht, ohne viel Aufwand eine musikalische Untermalung ihres Alltags zu ermöglichen, wird sie früher oder später wegfallen. Weil ein Moderator dann nur noch als Störfaktor wahrgenommen wird.

Bliebe die Gruppe von Hörern, die außer zielgruppengerechter Musik auch noch mehr erwartet. Und für die macht man Radio. Für die anderen Dummköpfe nicht. Oder zumindest: nicht mehr lange. Denn die wandern ab und kommen nicht mehr wieder.

So wie die ganz Jungen jetzt schon. Radio? Eh, Alter...aus welchem Jahrhundert kommst Du?
Nun gut. Ich behaupte, vernünftige Radiosender mit einer gezielten Ausrichtung hätten durchaus ihr Klientel. Dass so etwas auch wirtschaftlich sein kann, zeigen die aktuellen Zahlen der Rockantenne.
Übrigens: Die Jugendlichen, die ich kenne, die Radio hören, hören weder Big FM, noch SWR3 oder Antenne Südbaden, welche sie ja alle mehr oder weniger als Zielgruppe auserkoren haben, sondern SWR1, weil das der einzige Sender ist, von dem sie sich nicht komplett verarscht fühlen.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

DS schrieb:
Die MA 2006 I hat's gezeigt: Hierzulande wird immer weniger Radio gehört...Und die Leute, die noch Radio hören, schalten immer öfter die Öffentlich-Rechtlichen ein...

ÄHM, das ist - zumindest was die ÖFFI-AC Sender betrifft(EinsLive, Bayern3, Jump...) - schlichtweg falsch. Die Leute wandern nicht vom Privaten zum Öffi, sondern in den Alpen, ins Kino, vor den PC. Will sagen, die Hördauer lässt nach! Nicht weniger Menschen hören Radio, sondern Menschen hören weniger lang.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Das "Problem" , wie es mir erscheint, ist einfach nur der Druck der Quote. Denn je hoeher diese, desto mehr Profit. Das aber dieses Profitstreben die Qualitaet drueckt merken immer mehr Dudelfunk-Konsumenten. Man schaltet irgendwann (immer oefter) einfach den Kasten aus, weil die redundanten Sprueche nerven. Dieses Verhalten (auch Krise genannt) koennte jetzt von gescheiten Radiomachern genutzt werden wieder mehr auf Qualitaet zu setzen.

Ich bin aber eher skeptisch...
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Seit einigen Jahren nun gehorcht der deutsche Privathörfunk nun auch den Regeln des Marktes und seines Wettbewerbs - waren die meisten Sender über Jahre lang nahezu frei von wirtschaftlichen Zwecken, weil die Werbetreibenden alles mitmachten, hatten sie doch keine andere Wahl, wenn sie im Medium Radio werben wollten, wird jetzt knallhart kalkuliert. Es wird weniger für konventionelle Werbung ausgegeben, die Wirtschaft sucht sich andere, effektivere Werbeformen und gleichsam verliert der Hörfunk an Bedeutung bei gleichzeitiger Überversorgung (siehe Berlin). Ja mei...
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er daraus?

Franzose schrieb:
endlich wieder Radio machen...!

Die meisten, insbesondere jungen "Radio-Profis" - oder besser: Radio-Volontäre - von heute wissen doch gar nicht mehr, wie Radio gemacht wird! Die beten doch nur Claims runter, verarschen Hörer mit MA-Spielen, verhackstücken Titel-Anmods mit zwei Wochen alten Künstler-Infos, die niemanden interessieren. Und das soll dann Radio ergeben. Ist es aber nicht! Aber von wem sollten die auch was übers Radiomachen gelernt haben? Von irgendwelchen Pseudo-Beratern??? Oder von sesselpubsenden, alternden Programmdirektoren, die die gute alte Zeit, in der sie selbst aktiv waren, vergessen, verdrängt haben und all ihre Ideale von damals über den Haufen geworfen haben, um jetzt fette Kohle einzusacken und die Entscheidungen den Beratern und Geldgebern zu überlassen???

All die Radio-Leute, die die letzten Jahre ausgebildet wurden und heutzutage ausgebildet werden, werden uns noch über Jahre hinweg mit grottigem Radio versorgen. Denn sie haben nur Mist gelernt und wissen einfach nicht, wie man es anders macht!
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Stellt euch mal vor, es wären nicht Radiosender sondern .... meinetwegen Käse über den wir reden.

Braucht Deutschland 300x den gleichen Käse? Gibt es den im Supermarkt? Nein.

Jedes Format hat seine Berechtigung. Es muss Sender geben, die nur Musik spielen und Sender die nur Reden und für die meisten was dazwischen. Im Moment versuchen aber viele Sender sich die Masse zu ergattern.

Um beim Käse zu bleiben: Irgendwann regelt das (theorethisch) der Markt und pro Geschmacksrichtung bleiben ein oder zwei Produkte übrig.

Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach die Erhebung der MA. Da werden Leute angerufen die grad irgendwas völlig anderes machen und sollen sagen, welchen Sender sie so hören. Die meisten wollen ihre Ruhe und sagen den, der ihnen am ehesten einfällt, gehen den Weg des geringsten Widerstandes.
Also muß ich als Sender am lautesten Brüllen um der zu sein, der am Ende als erstes in den Kopf schießt.

Daher kommt die ganze ge-claim-erei.

Noch dazu kommt, dass wortreiches Programm einfach sauteuer ist. Wenn ich als Sender pro Tag nur 10 Euro einnehme, kann ich keine 100 ausgeben. Auch Radiosender sind Wirtschaftsunternehmen die gegründet wurden um GELD zu verdienen. Also muss heutzutage ein Moderator schon in der Regel 5 oder 6 Stunden senden. Und zeigt mir den Moderator, der jeden Tag 6 Stunden spritzig, witzig, genial, lustig und wasweissich alles ist. Eben das, was Gottschalk einmal pro Monat in 2 Stunden ist. Und dazu hat er noch 10 Gagschreiber im Hintergrund.

Das ist ein bißchen viel verlangt.... finde ich und es geht an der Realität vorbei.

Die ÖR müssen übrigens auch an die Masse ran (daher die Weichspülerei), sonst wirft man ihnen vor, dass sie GEZ Gebühren en Masse kassieren, die Programme aber gar nicht gehört werden.
Und: sie haben ja nicht gleich angefangen die Privaten zu kopieren. Das tun sie erst, nachdem die Privaten mit ihrer Masche tierisch Hörer gezogen haben. Mit anderen Worten: ihr könnt ihnen jetzt nicht pauschal vorwerfen, daß sie keine Lust auf Wort haben.

Und letzter Gedanke dazu:
In der Zeit an die sich hier viele zurückerinnern war eine andere. Da gab es nur ÖR-Radios und einfach weniger Auswahl. Da gabs keinen Sender zum wechseln, nur AN und AUS am Radio. Kein Internet und weniger Fernsehsender und weniger Hochglanz-Magazine und weniger Freizeitmöglichkeiten. Da war der Hörer eher bereit, sich mal auf was Neues einzulassen. Heute schaltet er im Zweifelsfall einfach zu einem anderen, berechenbaren Sender. Oder er hat weniger Zeit zum Radiohören weil er noch zum Yoga-Kurs will, seine Mails checkt, sich per Telefon für 2ct/Min ausführlich bei einem ausgewanderten Kumpel in Amerika meldet oder in einem der 24 Fernsehsender läuft etwas spannendes. Es gibt einfach so viel spannendere und auch wichtigere Sachen als Radio zu hören. Und ganz ehrlich: Da ein Programm zu erfinden, daß Leute von diesen Dingen abbringt und vors Radio zerrt - das halte ich für eine unlösbare Aufgabe.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Und: sie haben ja nicht gleich angefangen die Privaten zu kopieren. Das tun sie erst, nachdem die Privaten mit ihrer Masche tierisch Hörer gezogen haben. Mit anderen Worten: ihr könnt ihnen jetzt nicht pauschal vorwerfen, daß sie kein Lust auf Wort haben.
Bis auf den MDR. Der ist Anfang 1992 mit seinem absoluten Dudelprogramm "mdr life" den Kommerzern zuvorgekommen. PSR startete erst im Juli.
 
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