Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

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AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?
ganz einfach:
Nicht immer die gleiche Musik spielen! ;)
Stichwort: Rotation
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Schaltet ernsthaft jemand zum Musikhören noch das Radio ein? Das ist doch eher ein Ausschaltkriterium.

Ansonsten gibt es doch genug Plattformen für Musik, da nimmt die Rolle des Radios zwangsläufig leider ab. Da außerdem die musikjournalistischen Formate, bei denen man auch mal ungewohnte Dinge hören konnte, abgeschafft wurden, haben auch an dieser Stelle die Programmmacher ihr Grab wieder selbst geschaufelt.
 
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@ Graf. Nein. Wir müssen die Aussagen der Radiobetreiber einmal wörtlich nehmen. Sie researchen seit Jahren JEDEN gespielten Titel. Und das, was bleibt, ist das, was die Hörer wollen. DAS wurde und wird immer noch erzählt.
Somit KANN das Scheitern etlicher Sender in der MA von neulich nicht auf die Musik geschoben werden. Das wäre nämlich sonst eine Art Offenbarung !
Weiter gilt der alte Spruch : Nur eine gut gereinigte Wunde kann auch gut verheilen.
 
AW: Privatfunk in Deutschland steckt in der Krise - wie kommt er da raus?

Also, diese Diskussion ist doch wirklich nett.
Was kriegt man beim mp3-Player nicht? Aktuelle News, gute, überraschende Unterhaltung, n netten Moderator. Das allerdings wären doch die einzigen Gründe, lieber Radio als mp3 zu hören. Was aber passiert?
Nach jedem bes***n Titel wird gejingelt, der Mod sagt immer den gleichen Spruch und kommt zur gleichen zeit, die Info-Beiträge sind rum, kaum dass sie angefangen haben und alle sind furchtbar fröhlich. Warum kann Radio, nachdem es von irgendwelchen Trolleyziehenden Heuschrecken-Beratern in Grund und Boden beraten wurde, nicht wieder klingen wie das, was man früher gerne eingeschaltet hat:

-wegen der Überraschung
-wegen der Neuigkeiten und coolen Live-Schalten
-wegen Personality
-wegen auch mal "lokaler" Musik und unbekannten Künstlern

Mehr braucht kein gutes Radio.
Warum kapiert das keiner?
Stattdessen: getestete Langeweile...
 
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Ich löse das ganze mit einem mp3-Player mit eigebautem Radio. Will ich was fürs Hirn, läuft der DLF, ansonsten die Festplatte.
 
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HamburgNeustadt schrieb:
Nach jedem bes***n Titel wird gejingelt, der Mod sagt immer den gleichen Spruch und kommt zur gleichen zeit, die Info-Beiträge sind rum, kaum dass sie angefangen haben und alle sind furchtbar fröhlich.
Ja, klar sind Alle so fröhlich. Das Leben ist schön! Heute ist Frühlingsanfang, und die halbe Nacht mußte ich mir schon den "Gag" mit dem in die Moderationen eingestreuten Vogelgezwitscher antun. Und... Mann!... dabei hat die Morning-Show noch gar nicht begonnen! Heute wird so oft das Wort "Frühling" bei allen Sendern fallen, daß man am Abend schon ganz krank ist und den Frühling zur Hölle wünscht.
 
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Ich bin den ganzen Tag lang ums Wort "Frühling" herumgekommen. Und jetzt hat es mich doch erwischt...
 
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Ja schön es ist Frühling und schon gehen wieder die zahlreichen Urlaubsflieger für die Hörer in die Karibik.
Heute bei 89.0RTL mit zwei Hörern das Spiel "Ich packe meine Koffer" :wall: und wer ein Fehler macht bleibt zu Hause.
Bei dem Spiel konnte man doch locker mitschreiben... .Sieht doch keiner...
Jetzt steckt der Privatfunk noch mehr in der Krise..ganz toll.
 
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divy schrieb:
Schaltet ernsthaft jemand zum Musikhören noch das Radio ein? Das ist doch eher ein Ausschaltkriterium.

Richtig! Bis auf ein paar neue 80er, 90er oder aktuellere Songs, die man vielleicht noch nicht gehört hat, trifft das zu.

Es müsste ein neues Format geschaffen werden - nämlich eines, indem alle jetzigen vereint sind.

Ach ja, mir fällt noch der Claim von der Jump-Morningshow ein:

Jump schrieb:
Die neue Jump-Morningshow mit ... Und das Aufstehen lohnt sich wieder
Und warum lohnt't sich es wieder? Damit man das Radio abschalten kann und dann nicht diese Vollidioten hören muss!
 
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Ein Format, "in dem alle jetzigen vereint sind"? Also ein Oldie-Black-Pop-Rock-HotAC-Info-Adult-MOR-Klassik-electronic-Format? Hört sich zumindest nach einem interessanten Format an. Andere würde es allerdings Auflösung jeden Formats nennen.
 
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Ich würde es einfach nur Abwechslungsreichtum nennen.
 
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Ist nicht vielmehr das Problem der meisten Dudler, dass sie ein Programm für alle und jeden machen wollen - oder das zumindest behaupten? Ich bin nach wie vor der Meinung, eine deutliche Abgrenzung zu den Konkurrenzprogrammen wird einen Sender auf Dauer erfolgreicher sein lassen als eine Mischung aus allem und nichts.
BTW: Kannst du mir ein paar Beispiele für neue Achtziger und Neunziger nennen? Ich kann mir darunter beim besten Willen nichts vorstellen.
 
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Klotzkopf schrieb:
Ist nicht vielmehr das Problem der meisten Dudler, dass sie ein Programm für alle und jeden machen wollen - oder das zumindest behaupten?

Was bleibt einem anderes übrig als Privatsender? Keine Hörer - keine (Werbe-)einnahmen. Die Öffentlich-rechtlichen müssen sich darum nicht sorgen. Allein in Thüringen bekommen die über 800 Mio € im Monat. (Die Werbeeinahmen außen vor gelassen).

Klotzkopf schrieb:
Kannst du mir ein paar Beispiele für neue Achtziger und Neunziger nennen? Ich kann mir darunter beim besten Willen nichts vorstellen.

Na Achtziger oder Neunziger die weniger bekannt sind oder nicht zu 100% ins Format passen. (Lawe hat z.B. seit neuestem Songs von Abba drin)
 
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DS schrieb:
Die Öffentlich-rechtlichen müssen sich darum nicht sorgen. Allein in Thüringen bekommen die über 800 Mio € im Monat. (Die Werbeeinahmen außen vor gelassen)
Man traut sich kaum zu fragen, aber gibt es für diese Summe so etwas wie Belege?

Was die angesprochenen Formate betrifft: Die geforderte Auflösung des Formates könnte man im Endeffekt als "Kein Format" bezeichnen, was zur Folge hätte, daß es dann wieder ein Format wäre. Nämlich keines.
 
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DS schrieb:
Was bleibt einem anderes übrig als Privatsender? Keine Hörer - keine (Werbe-)einnahmen.
Die würden aber bei dem von dir vorgeschlagenen Kraut-und-Rüben-Format (Danke, Rösselmann) auch nicht besser aussehen. Ob sich ein ein Spartensender nicht auch wirtschaftlich betreiben ließe, ist ein anderes Thema. Ich glaube schon.

DS schrieb:
Die Öffentlich-rechtlichen müssen sich darum nicht sorgen.
Tun sie größtenteils aber. Doch auch darüber sollten wir an dieser Stelle nicht unbedingt diskutieren.
 
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Ludwig schrieb:
Man traut sich kaum zu fragen, aber gibt es für diese Summe so etwas wie Belege?
Nein, nicht direkt, aber: Die offenen Hörfunkkanäle bekommen in Thüringen 8 Mio €uro - das sind 2% der Rundfunkgebühren. Der MDR (ARD) bekommt den Rest, also 98x so viel. Nach Adam Ries macht das 784 000 000€ - also ca. 800Mio.
 
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Lassen wir doch mal bezüglich dieser Frage mal eine alte Radioserie wieder aufleben

ICH HABE EIN PROBLEM - von und mit Alexander Borell (oder so ähnlich)
"Lieber Herr Borell, ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich bin 17 Jahre alt und ein Privatradio. Ich spiele immer nur die grössten Hits der 80er und 90er und selbstverständlich nur das allerbeste von heute. Damit auch keiner unseren Claim "Wir spielen die Superhits für Waden-Würgezwerg" vergisst, wiederholen wir diesen alle 4 Minuten. Selbstverständlich spielen wir nur getestete Musik und halten unsere Playlist schön überschaubar, denn erstens ist das ja professionell, zweitens machen das alle so, drittens sagt das mein Berater und viertens können dann meine Moderatoren nicht die Ramps vermasseln, da sie alle Lieder auswendig können, hihi, Spässle gmacht.
Damit die nicht immer so blödes Zeug labern oder dann gar noch eigensinnige Kommentare abgeben, bekommen sie immer schöne Linercards, die sie nur abzulesen brauchen. Natürlich sind meine Starmoderatoren immer supi drauf und grinsen bis hinter beide Ohren, sobald sie am Mikro stehen. Die Bildzeitung haben sie natürlich vorher auch schon auswendig gelernt.
Und ich mache supergeile Gewinnspiele, da wo man immer 1 Million Euro gewinnen kann, das heisst, eigentlich ja überhaupt gar nicht, aber die Hörer glauben das doch alle, und dann machen wir auch noch ganz ganz tolle Umfragen und finden für unsere Hörer heraus, ob Angela Merkel schon in den Wechseljahren ist und sich Gerhard Schröder kastrieren lassen will, bevor er eine vierte Frau heiratet, wegen der Alimente und so...
Wir sind nämlich voll innovativ.
Und trotzdem haben mich die Hörer gar nicht mehr so gern, die ganzen bösen ipods und mp3-Player setzen die sich auf die Ohren, und ernst nehmen tun sie mich auch nicht. Bei der heiligen Medianalyse habe ich doch tatsächlich mehrere Tausend Hörer verloren. Wo zum Elch sind denn die alle hingegangen?
Wenn ich noch mehr verliere, dann bucht nicht nur der Holzfachmarkt keine Werbung mehr, sondern dann wollen auch noch Cola und McDoof nemme, und dann siehts ganz böse aus. Denn dann werden bestimmt noch in die Regentonne gekloppt. Au weia, ich weiss gar nicht, was ich machen soll"

"Liebe Latrine, Sie haben ein schönes Selbstbewusstsein. Das ist auch gut so, wenn man sich wie Sie auf einem harten Markt behaupten muß. Trotzdem sollten Sie hin und wieder sich selbst und ihre Konzepte hinterfragen. Die Bedingungen haben sich geändert, es gibt neue Angebote, stellen Sie sich darauf ein. Zeichnen Sie doch mal ihr eigenes Programm auf, nehmen Sie 10 tage Urlaub und hören Sie sich das einfach mal den Tag nebenher an. Dann werden Sie wissen, was ich meine, wenn Sie dem Nervenzusammenbruch nahe sind und ihren Discman anschliessen. Machen Sie doch einfach wieder richtig Radio. Lassen Sie ihre Moderatoren so sein, wie sie sind. Wenn sie mal nicht lachen wollen, dann dürfen Sie es auch lassen. Und geben Sie ihnen mal ein paar Tage frei, damit Sie mit frischen kreativen Ideen zurückkommen und dann schmeissen Sie einfach diese "Liner-Karten" weg. Wenn einer nicht frei moderieren können, fragen Sie rum, es gibt bestimmt genug andere, die können es. Ja, und dann stöbern sie mal in ihrem Musikarchiv, da finden sich ganz bestimmt so viele schöne Songs, die schon lang nicht mehr gespielt werden und die ganz viele da draussen freuen. Dann sagen sie etwa alle Viertelstunde ihren Namen, da ihre Hörer ja grossteils unter 49 sind, brauchen Sie keine übermässige Demenz zu befürchten. Einen Claim brauchens dann gar nimmer, denn ihre Hörer wissen ja ohnehin, daß sie die beste Musik spielen, ganz einfach, WEIL sie es jetzt tun, und nicht mehr, weil Sie es dauernd behaupten. Schauns, holens einfach mal a Band raus mit einer Aufnahme von 1990, machen Sie ein paar Sachen handwerklich besser, die Sie gelernt haben und entdecken Sie meinetwegen die Spartensendung neu. Auch ein weitester Hörerkreis ist interessant für die werbung!
Sie habens doch selbst in der Hand. Sie haben sich unmerklich mit ihren Konkurrenten aufgeschaukelt und den Karren in den Dreck gefahren, jetzt schiebens den auch wieder da raus. Wenn Sie es anpacken und nicht locker lassen, dann schaffen Sie das schon.
Ihr Alexander Borrell.
 
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:wow:........ Der Brüller...........:wow:
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, und jetzt wieder husch husch an die Arbeit die Playlisten stehen schon in den Startlöchern und müssen noch angeschoben werden.
 
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DS schrieb:
Die offenen Hörfunkkanäle bekommen in Thüringen 8 Mio €uro - das sind 2% der Rundfunkgebühren. Der MDR (ARD) bekommt den Rest, also 98x so viel. Nach Adam Ries macht das 784 000 000€ - also ca. 800Mio.

Monatlich?

Bedeutet Rundfunkgebühren nur Rundfunk, oder auch Fernsehfunk?

Selten benutzt, aber wenn, dann richtig: :wall:
 
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DS schrieb:
Nein, nicht direkt, aber: Die offenen Hörfunkkanäle bekommen in Thüringen 8 Mio €uro - das sind 2% der Rundfunkgebühren. Der MDR (ARD) bekommt den Rest, also 98x so viel. Nach Adam Ries macht das 784 000 000€ - also ca. 800Mio.

Radio ist keine Mathematik.

Trotzdem: Wenn 8 Mio Euro = 2 Prozent, dann sind 100 Prozent 400 Millionen.
 
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