Probleme mit KabelBW

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radiofreund

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Da ist die Zahl der Programmplätze eh knapp, und was kriegt unsereins im Kabel geboten?

- SWR3-Doppelbelegung (wegen den paar Stunden Metro Stuttgart lohnt es sich doch nicht, zwei Plätze zu belegen)
- Mehrere AC-Formate aber kein Nachrichtensender (wie z.B. B5)
- kein BIG FM, obwohl von der LfK vorgeschrieben
- das falsche SWR4-Regionalprogramm
usw.

Ok, die Programmauswahl ist in jedem Ort anders. Aber: Die KabelBW scheint die Wünsche der Kunden genauso zu ignorieren wie damals die Telekom. Mehrere Wochen, nachdem ich meine Wünsche bzw. die Sache mit dem falschen SWR4-Programm gemailt hatte, kam die einfache Antwort:

Lieber KabelBW Kunde,

gerne senden wir Ihnen eine Programmübersichtskarte mit den aktuell
eingespeisten Sendern zu.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne wieder an uns!

Herzliche Grüsse
Ihr KabelBW Team

Ich erwarte ja nicht, dass ALLE meine Wünsche erfüllt werden, aber dass man zumindest bei der Antwort auf meine Fragen
eingeht.
 
Jaja typisch -- es liegt also nicht an bestimmten Firmen (wie z. B. Telekom) sondern daran, dass ein Monopol vorliegt. Warum sollten sich die Leute von Kabel BW um Dich kümmern? Du kannst Dich doch nicht an ein anderes Kabelnetz anschließen, höchtsen 'ne Sat-Antenne auf's Dach stellen. Das kann ein evt. Vermeiter oder aber das Denkmalschutzamt (je nachdem) aber verbieten -- wen die betreffende Wohnung verkabelt ist.

ish in NRW macht mit dem selben Mist weiter, womit die Telekom aufgehört hat. Wenige Sender, teilweise schlechte Empfangsqualität. Ich bekomme mit Teleskopantenne ungefähr ein Dutzend Sender, von denen im Kabel keine Spur vorhanden ist. Das analoge Fernsehen ist inzwischen so eine Art "best of" des deutschen Fernsehmarktes, und natürlich bestimmt der Staat (LfR), was ich sehen darf und was nicht.

Selbstverständlich darf man aber gebührend latzen, dafür kriegt man auch einen Internetanschlus (in den nächsten paar Jahren) der dann halb so schnell ist wie das dann angebotene DSL über die Telefonleitung.

Kabelanschluss in Deutschland -- keiner braucht ihn (eigentlich), jeder hat ihn aber. Hauptsache RTL und PRO 7...

Einziger Trost: Einige Sender direkt in die Stereoanlage (JAM FM, sunshine live). Manchmal sogar nur mit ganz wenig Rauschen.
 
Hier nördlich von Frankfurt isses nicht anders:

- zweimal SWR 3 im Kabel (resultiert noch aus früheren SDR 3 / SWF 3-Zeiten und wurde nie geändert. Okay: Bis vor kurzem lief auf einem Kanal noch die Metro Heidelberg.

- Der Fernsehton von VOX im Kabel auf UKW-Frequenz (kein Witz, das läuft, seit Party Radio seinen Betrieb eingestellt hat. Wahrscheinlich wurde der DVB-Zuführer falsch eingestellt)

- sunshine live in Mono und verzerrt, bei Überreichweiten nur Gerausche (warum nimmt man nicht den Satelliten?)

- Einige auf UKW gut empfangbare Stationen fehlen dafür ganz. Ein Unding!!!
 
DAS ist doch ein Dauerbrenner. Ich könnte hier seitenweise schwadronieren und Beispiele bringen. Aber nur ein paar Thesen:

1. Radio im Kabel interessiert (leider) niemanden. Die Sender nicht, die Kabelnetzbetreiber nicht und auch die meisten Hörer nicht. Fragt mal im Bekanntenkreis, wer sein Radio ans Kabel angeschlossen hat. Die Leute hören auf der Stereoanlage meist nur CDs und ansonsten Küchenradio. Das liegt natürlich auch daran, dass für Radio im Kabel nie geworben worden ist. Einige Leute etwa in meiner Heimat Wuppertal, die über Antenne in Mono RPR oder SWR hören, würden sicher ihr Radio ans Kabel anschließen, wenn sie wüssten, dass da prinzipiell 1A Empfang ist. Die Sache scheitert aber z.B. schon daran, dass die Leute es nicht verstehen, warum im Kabel eben hr3 nicht auf 89,3 ist.

2. Die Landesmedienanstalten haben früher wenigstens im Kabelradiobereich genauso rumgezickt wie im Kabelfernsehbereich. Da musste die holländische Kulturwelle in Mono verbreitet werden, auch wenn sich das KEIN MENSCH angehört hat. Platz für neue andere Sender war dann natürlich nicht mehr.

3. Prinzipiell könnte Kabelradio ein Zugpferd für die Kabelgesellschaften sein: Hier kann das Kabel nämlich seine Vorteile gegenüber Sat-Empfang ausspielen etwa die Nichtrelevanz der Zahl der angeschlossenen Empfänger und die Regionalität. Ohne große Investitionen, stattdessen mit Kundenorientierung und ein wenig Werbung könnten viele Leute für Kabelradio begeistert werden, wo ohne Probleme 30 und mehr Radiosender in bester Qualität eingespeist werden können. Bis dato scheiterte dies etwa daran, dass die Telekom auch im Radiobereich von "nicht ortsüblich zu empfangenden Sendern" Gebühren für die Einspeisung verlangt hat, die natürlich keiner zahlen will (vgl. DSR Tod).
 
O.K., kein BW, aber dafür NRW : Die ISH hatte bislang ausreichend Zeit, die derzeitige UKW-Kabelversorgung auch bei uns in den Griff zu bekommen. Ortsübliche Sender werden immer noch nicht eingespeist, andere werden wie vor 15 Jahre von UKW verrauscht und in Mono übernommen - obwohl jeder Sat-Haushalt die gleichen Programme mittels ADR in bestem Stereo hören kann ( könnte ). Vielfalt ist indess auch ein Fremdwort, sonst wären Sender wie die Rock-Antenne oder Oldie-FM oder ein Info-Programm ebenfalls vorhanden. Fragt man dann bei den Ansprechpartnern der ISH nach, dann bekommt man Auskünfte wie "ja, das Kabel ist aber voll". Oder, ich erinnere an die Abschaltung von HR3, damals noch unter Telekom. Angeblich wäre die UKW-Einspeisung nicht mehr möglich gewesen ( kam aber per Hausantenne nach wie vor sauber rein ). Heute gibts ADR. Und was passiert im Kabelnetz ? Nichts. Zudem fehlen hierzulande gut 6 übliche TV-Programme : HR3, ORB,SWR, Alpha, MTV2, B-TV. Auch hiervon ist im Kabel nichts zu finden.
Kein Wunder also, wenn innerhalb der letzten Wochen über 120 000 Haushalte ( stimmte die Zahl `?) den Kabelanschluss in NRW abgemeldet haben.

[Dieser Beitrag wurde von WAZmann am 15.05.2002 editiert.]
 
Angeblich kam ERF1 damals nur deswegen ins Baden-Württembergische Kabel, weil viele Kabelhörer bei der Telekom Druck gemacht haben. Ähnlich war es doch auch mit dem Fernsehsender N3, der dem MDR zum Opfer fallen sollte. Wenn ich mich recht erinnere, gab es sogar Unterschriftenaktionen, um N3 im Kabel zu behalten.

Vielleicht müssen wir unsere kritischen Stimmen nur effektiv genug bündeln. Aber raschwarz, wer interessiert sich schon für Kabelradio? Manchmal frag ich mich, wer interessiert sich überhaupt noch fürs Radio *trauriger blick*
 
Interessant, daß in Deutschland Kabelradio praktisch verkommt. In der Schweiz findet man nämlich fast jede HiFi-Anlage an eine Kabelanlage angeschlossen vor. Vermutlich auch aufgrund des traurigen Zustands der Spartenradios, welche bislang keine UKW-Konzession erlangt haben (Virus, Radio 105). Aber auch, weil Kabel in der Schweiz schon lange Tradition hat und dies schon lange ein einfacher Weg war, auch Radiosender aus dem benachbarten Ausland in UKW-Qualität zu empfangen.

Schade jedenfalls, daß Kabelradio in Deutschland dermaßen verrottet...
 
Es ist wirklich ein Trauerspiel, wie das Kabel immer mehr verkommt. Und dann kommt ISH in NRW noch mit einer drastischen Gebührenerhöhung ab Mai 2002 (bei uns ca. 33 %!!)um die Ecke. Das ist meiner Meinung nach absolut dreist und deshalb haben wohl schon eine Reihe von Kabelanschlußbesitzern gekündigt. Zudem soll es hier (ländlicher Raum in NRW) laut einem Zeitungsbericht definitiv keine Aufrüstung des Kabels für Internet/Telefon geben, weil sich das für ISH nicht lohnt. Und neue UKW-Radioprogramme gibt es hier auch schon seit Jahren nicht mehr (abgesehen von der Einspeisung von Sunshine Live Anfang 2001).
 
Hey Steve,

da sprichst du mir aus der Seele und deshalb habe ich die Tage mal Kontakt mit ish aufgenommen, genauer mit der Pressestelle und dort wurde mir gesagt, dass alle Programm eingespeist wurden, die laut LfR eingespeist werden mußten. Weitere Sender können zwar ins Kabel, aber das nur gegen eine Einspeisegebühr, die wohl nicht gerade niedrig ist, da müssen die Sender eben ihren Wunsch äußern und bezahlen. So und nicht anders geht es wohl.
 
@ Ferdi_W

Es ist echt ein Witz, eigentlich ist Satellitendirektempfang schon seit Jahren viel attraktiver als Kabelanschluß (mehr Programmauswahl, auf längere Sicht gesehen günstiger), aber offensichtlich scheuen dennoch die meisten Leute, die wechseln könnten, wegen des Installationsaufwandes und den Anschaffungskosten für die Sat-Anlage den Umstieg.
 
Auf die Anfrage, wie der ERF dazu stehe, dass in Zukunft für einen Platz im Kabel von BW gezahlt werden müsse, bekam ich folgende Antwort (Auszug):

....Vielen Dank für Ihre Mail. Es ist tatsächlich so, dass es für den ERF zu teuer ist. Wir finden es auch schade, zumal wir von der Möglichkeit der kostenlosen Einspeisung bis heute gut profitieren. Aber das letzte Wort über das System der Kabelnetze in Deutschland scheint ja noch nicht gesprochen zu sein.
...
 
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