Programmreform bei Funkhaus Europa

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Maschi

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Ab 3.5.2010
WDR Radio 17/18 2010 schrieb:
Die neue Programm-Formel für Funkhaus Europa
Tagsüber Deutsch, abends Muttersprache: Das internationale Programm von Funkhaus Europa erhält ab dem 3. Mai eine neue, klarere Struktur in Wort und Musik – mehr Heimat für die einzelnen Communities, mehr multikulturelles Welt-Radio für alle.
Alles neu macht der Mai… und bietet bei Funkhaus Europa zugleich mehr muttersprachige Angebote,
mehr deutschsprachige Magazine und eine komplett neue Sendung. Mit diesem Konzept geht das interkulturelle Radioprogramm des WDR am 3. Mai an den Start. „Die Umstrukturierung wurde nötig, nachdem unser Kooperationspartner Hessischer Rundfunk aus finanziellen Gründen die Produktion von Sendungen in griechischerund spanischer Sprache einstellen musste“, erklärt Hörfunkdirektor
Wolfgang Schmitz. „Wir wollen aus dieser Situation das Beste machen und modernisieren
deshalb die muttersprachigen Magazine am Abend. Sie bekommen mehr Sendezeit und erhalten eine zeitgemäße Mischung aus Wort und Musik, die es so bei Funkhaus Europa noch nicht gegeben hat.“ Diese Abendsendungen erfüllen gleich zweifachen Zweck: Sie bringen Struktur in das Programmschema und bieten mehr Zeit, um Themen und Musik ausführlicher im Programm zu präsentieren.
Statt einer halben Stunde, sind die Sendungen in türkischer, italienischer, südslawischer, russischer und polnischer Sprache nun eine volle Stunde lang. „Wir werden mehr Call- Ins haben, können uns Themen ausführlicher widmen, unsere Gäste öfter zu Wort kommen lassen“, sagt Funkhaus Europa-Chef Thomas Reinke. „Und wir können deutlich mehr Musik in den jeweiligen Sprachen spielen als bisher. Unsere Moderatoren prägen die neuen Formate viel stärker und können so eine intensivere Bindung zu den Hörerinnen und Hörern aufbauen.“ Inhaltlich sollen die Sendungen mehr Vielfalt bieten und mit zeitgemäßer Musik für mehr Abwechslung sorgen. „Mit der geplanten Umstrukturierung wollen wir trotz finanzieller Mehrbelastung in Zeiten knapper Kassen den muttersprachigen Teil von Funkhaus Europa insgesamt stärken, denn wir halten muttersprachige Sendungen für unverzichtbar“, erklärt Wolfgang Schmitz in diesem Zusammenhang. „Sie sind für viele Hörerinnen und Hörer eine wichtige Brücke zur Heimat und Ausdruck unseres Respekts vor der Kultur der Herkunftsländer.“

Klare Programmstruktur

Cosmo, das aktuelle Morgenmagazin auf Deutsch, beginnt künftig bereits eine Stunde früher, also um 6.05 Uhr, und endet nach wie vor um 10.00 Uhr. Dafür wird die türkischsprachige Sendung Köln Radyosu am Morgen eingestellt. In dieser Entscheidung sehen sich die Verantwortlichen trotz einer kontrovers geführten Debatte in türkischen Medien durch Rückmeldungen von anderen Hörerinnen und Hörern bestätigt, so Reinke: Morgens in der Primetime konnten Menschen, die kein türkisch verstehen, den Inhalten der Sendung nicht folgen. Eine Tatsache, die dem Gedanken der gegenseitigen Verständigung entgegen arbeitete. „Deutsch ist nun einmal die einzige Sprache, in der alle Zuwanderer und auch die am Programm interessierten Deutschen untereinander kommunizieren können“, erklärt Reinke. Trotzdem behalten die Sendungen für die größte Zuwanderer-Gruppe, die türkische, durch die insgesamt dreistündigen Wochenend-Formate Cilgin – Ausgeflippt und Café Alaturka in der Summe „die Nase vorn“.
Das neue Sendeschama macht die Programmstruktur von Montag- bis Freitagabend wesentlich klarer und eingängiger: Von 6.00 bis 18.00 Uhr gibt es zwölf Stunden lang multikulturelles Magazinprogramm auf Deutsch und eine unverwechselbare Mischung aus moderner „world wide music“. Ab 18.00 Uhr gibt es dann an einem neuen, besseren Sendeplatz Köln Radyosu, gefolgt von Radio Colonia in italienischer Sprache um 19.00 Uhr, ehe um 20.00 Uhr Radio Forum auf Bosnisch, Kroatisch und Serbisch gesendet wird. Ab 21.00 Uhr ist Osteuropa mit Programma na russkom jasyke auf Russisch vertreten, danach folgt um 22.00 Uhr Polski magazyn radiowy für die polnischstämmigen Hörerinnen und Hörer. „Ein Radioprogramm mit unübersichtlichen Strukturen ist schwer zugänglich“, ist Reinke überzeugt. „Jetzt lässt sich auf den ersten Blick erkennen: tagsüber Deutsch, abends
Muttersprachen.“

Musik, die Grenzen sprengt

Ein besonderer Ohrenschmaus erwartet die Freunde der spanischen Musik und der südländischen
Kultur. Mit Mestizo FM bietet Funkhaus Europa sonntags um 14.05 Uhr eine Stunde lang eine wahre Fiesta-Stimmung. Paco Mendoza, Musiker, Sänger und All-Round-Talent moderiert die neue Sendung und lädt Hörerinnen und Hörer zum Ausflug in die spanischsprachige Welt ein. „Es fehlte bisher eine Sendung, die sich um Musik und Kultur dieses großen Sprachraums dreht“, erklärt Thomas Reinke.
„Die Sendung haben wir gezielt als Personality- Show à la Balkanizer eingesetzt.“ „Mestizo“ – zu deutsch: „Mestize“ oder „Mischling“ – ist eine gebräuchliche Bezeichnung für eine moderne Crossover Musikfarbe aus lateinamerikanischer und spanischer Musik, die über Ländergrenzen hinweg Akzeptanz genießt. In seiner Sendung wird der gebürtige Argentinier neben der lebensfrohen Musik, auch andere kulturelle Aspekte vorstellen. Wellenchef Thomas Reinke ist sicher, dass die Sendung bei Funkhaus Europa ihre Fangemeinde finden wird. Und er setzt hinzu: „Ich bin überzeugt, dass wir uns mit der neuen Struktur besser organisiert haben. Sowohl die Muttersprachen als auch das deutschsprachige Angebot sind so gut aufgestellt wie nie. Das verschafft uns ungeahnte Möglichkeiten, in die wir viel Energie reinlegen werden.“ MK
 
AW: Programmreform bei Funkhaus Europa

Sendungen in fremder Sprache grenzen die Hörer aus, die diese Sprache nicht verstehen.:mad:

Daher wäre es sinnvoll, die muttersprachlichen Sendungen nach 18 Uhr zweisprachig zu moderieren, Deutsch und die jeweilige Muttersprache.:rolleyes:
 
AW: Programmreform bei Funkhaus Europa

Grundsätzlich erstmal gut, aber ob es was bringt, bleibt abzuwarten. Ob man durch die Ausweitung der fremdsprachlichen Sendezeit wirklich ein besserer Hörerbindung erreicht, darf bezweifelt werden. Da für FH ja keine MA Daten erhoben werden, kann man sowieso nicht beurteilen, wie gut oder schlecht das Programm angenommen wird.
 
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