Promotet der NRW Lokalfunk die AfD?

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Wanderdüne

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Der Mantelprogrammanbieter hat den Spitzenkandidaten der AfD befragt. Wieso eigentlich? Befragt man, anders als früher, nunmehr in NRW alle Spitzenkandidaten? Also auch ALLER Parteien? Oder wie gehabt nur die, die auch tatsächlich im Parlament sitzen. Da sitzt aber nicht die AfD. Zumindest noch nicht. Werden eigentlich die Piraten befragt? Die sitzen dort, aber wahrscheinlich nicht mehr lange. Also, wieso befragt man die AfD? Wie sind die Spielregeln?

Wenn man die Pressemitteilung liest, stockt einem ja glatt der Atem (Stichwort: Klimaschutz). Schlimm genug, dass man so etwas denkt (und sich auch noch traut auszusprechen). Aber das 1,7 Mio. Hörern ungefiltert nahezubringen ist schon eine Meisterleistung! Respekt! Und die abstrusen Thesen zum Klimaschutz werden auch noch als PM rausgehauen. Wie seht Ihr das? Wie ist Eure Meinung? Oder sehe ich das nur etwas zu eng? Vertraut man echt darauf, dass die Mehrheit derartige Thesen als entlarvend ansieht? Echt verwunderlich ist, dass die Lokalfunker das mitmachen.

https://radionrw.de/presse-und-kontakt/pressemitteilungen/2017/pm11041701.html
 
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Naja, die Aktuelle Stunde hat ihn auch befragt bzw. ausgesetzt wie es dort hieß (die wurden irgendwo hingekarrt und dann mit Leuten konfrontiert, die die jeweilige Partei ganz bestimmt nicht wählen werden). Allerdings hat man dort auch den Kanidaten der Piraten mit dabei gehabt, da es hieß alle Parteien die im Landtag sind oder eine relle Chance haben einzuziehen. Radio NRW scheint ja keine "Regeln" gehabt zu haben.

Allerdings schaut man sich mal diverse Facebookseiten der Dudelwartehäuschen an, klappen sich immer häufiger die Fußnägel hoch, wenn man liest was die werten Hörer der Klitschen da so von sich geben und vorallem, das es einfach stehen bleibt. Da wurde u.a. schon offen zu Gewalt gegen Flüchtlingen/Ausländern und was weiß ich nicht alles aufgerufen. Von daher wundert es mich ehrlich gesagt nicht, ist wahrscheinlich genau das, was ein Großteil der Hörer hören will. Kann nur sagen ich wähl sie nicht, ich hör die Klitschen plus Mantel in der Regel nicht und kann nur appelieren Kai Klüting sieh zu das Du da weg und am besten zum WDR kommst (ist meiner Meinung nach der einzigste mit Potential, der sich auch etwas aus der grauen Masse abhebt).
 
Darum geht es ja: Nach welchen Regeln werden Spitzenkandidaten eingeladen und ihnen eine Plattform gegeben? Entweder die im Landtag vertretenen Parteien (wären zur Zeit in NRW: SPD, CDU, FDP, Grüne, Piraten). Oder alle? Oder würfelt der PD oder wer auch immer in dem Bitterfeld des Westens die Gäste? Oder geht es nach Gefühl? Heute ist mir nach der AfD, da die ins Parlament einziehen könnte? Oder morgen vielleicht die Linke? Oder etwa alle Parteien? Wohl kaum, denn da hätte man sich was vorgenommen. Sorry, aber was ist das für ein Wertesystem?
 
Ganz klare Antwort: in einer pluralistischen Gesellschaft gibt es eben auch mutmassliche abstruse Meinungen. Diese unter den Tisch fallen zu lassen bzw. auszufiltern oder gar dies (wie oben von zwei Postern geschehen) zu fordern ist nichts anderes als Diktatur.
 
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Darum geht es ja: Nach welchen Regeln werden Spitzenkandidaten eingeladen und ihnen eine Plattform gegeben? Entweder die im Landtag vertretenen Parteien (wären zur Zeit in NRW: SPD, CDU, FDP, Grüne, Piraten). Oder alle? Oder würfelt der PD oder wer auch immer in dem Bitterfeld des Westens die Gäste? Oder geht es nach Gefühl? Heute ist mir nach der AfD, da die ins Parlament einziehen könnte? Oder morgen vielleicht die Linke? Oder etwa alle Parteien? Wohl kaum, denn da hätte man sich was vorgenommen. Sorry, aber was ist das für ein Wertesystem?
Warum fragst Du das uns und nicht den Sender?
 
Nach den Regeln des journalistischen Handwerks. Und die lauten: Relevanz, Relevanz, Relevanz. Die Spitzenkandidaten der AfD sind derzeit relevant, die der Piraten sicher nicht. Klare Sache, richtige Programmentscheidung.

Die Frage ist, wer entscheidet, was relevant ist und wer schafft vielleicht erst durch eine entsprechende Aufmerksamkeit Relevanz. Stellt sich die Gegenfrage: Wird auch die Linke eingeladen, die nicht im NRW-Landtag sitzt, dennoch eine Relevanz hat?
 
Die Frage ist, wer entscheidet, was relevant ist und wer schafft vielleicht erst durch eine entsprechende Aufmerksamkeit Relevanz. Stellt sich die Gegenfrage: Wird auch die Linke eingeladen, die nicht im NRW-Landtag sitzt, dennoch eine Relevanz hat?
Was bringt das, im Bitterfeld des Westens nachzufragen? Interessiert die das? Ich dachte, dass ist ein Forum, in dem man sich über genau diese Dinge austauscht...:D
Du tauschst nicht aus, Du stellst Fragen. Aber die kann hier niemand beantworten, es sei denn, er gehörte zu den NRW-Lokalradios. Woher sollen wir hier wissen, nach welchen Kriterien die eingeladen haben?

Daher nochmal: Frag' die Zuständigen, teile die Antwort hier im Forum, und dann können wir uns darüber austauschen.
 
Ganz klare Antwort: in einer pluralistischen Gesellschaft gibt es eben auch mutmassliche abstruse Meinungen. Diese unter den Tisch fallen zu lassen bzw. auszufiltern oder gar dies (wie oben von zwei Postern geschehen) zu fordern ist nichts anderes als Diktatur.

Leider ein Missverständnis. Es geht nicht darum, eine Meinung unter den Tisch fallen zu lassen, sondern um journalistische Sorgfaltspflichten. Wenn man entscheidet, dass man im Parlament nicht vertretene Gruppierungen berücksichtigt und damit auch eine Plattform gibt, dann muss ich mir einen Codex auferlegen. Dies hat man in der Regel früher elegant gelöst, in dem man nur die im Parlament vertretenen Parteien eingeladen hat. Das hier kritisierte Verfahren erscheint aber willkürlich. Und Willkür, um in Deinem Bild zu bleiben, ist Diktatur. Demokratie lebt von Spielregeln.

Ähnlich sieht es übrigens bei Wahlwerbung aus. Entweder strahlt der Sender für ALLE Parteien die Werbung aus, oder garnicht. Die Sendezeit bemisst sich entsprechend des letzten Wahlergebnisses.
 
Er strahlt die Werbung aus, die gebucht und bezahlt wird. Ansonsten trifft er keine Auswahl.

Das stimmt nicht. Wahlwerbung ist grundsätzlich nicht zulässig. Ein Sender kann jedoch Wahlwerbung (unentgeltlich) zulassen, dann aber nur nach dem oben von mir genannten Verfahren. Es besteht bei bundesweiten Veranstaltern eine Verpflichtung nach RfStV, in den Ländern gibt es unterschiedliche Regelungen. Es folgt in der Regel aber dann dem o.g. Verfahren. Teilweise sind Veranstalter auch befreit (BaWü und NRW).
 
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Befragt werden von radio NRW die Spitzenkandidaten aller Parteien, die bereits im Landtag vertreten sind und die, die nach aktuellen Umfragen realistische Chancen haben, in den Landtag einzuziehen.
 
die nach aktuellen Umfragen realistische Chancen haben, in den Landtag einzuziehen.
schon lustig. In dem anderen NSDAfD Thread werden die Öffis als unseriös dargestellt, u.a. wegen falscher Wahlprognosen. Aber hier wiederum sollen Umfragen den Auschlag geben, wer befragt werden darf. Ein Widerspruch. Aber ich vergaß: der NRW Lokalfunk ist ja kein Öffi, der darf so etwas.
 
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Sagen wir es mal so: Phoenix hat bei der Liveübetragung des AfD-Parteitages auch unkommentiert die Premiere des AfD-Wahlwerbespots für NRW übertragen und sich nicht ausgeblendet. War das nun auch ungewollte Wahlwerbung?
So ungewöhnlich ist es ja nun nicht, dass man Spitzenkandidaten von Parteien, welche realistische Chancen haben in den Landtag einzuziehen, einlädt und zu verschiedensten Themen befragt. Unterhalb der verlinkten PM ist zu lesen, dass gestern Armin Laschet zu Gast war. Man kann davon ausgehen, dass in den Wochen bis zur Wahl in NRW noch weitere folgen werden. Insgesamt also viel Wind um nichts.
 
schon lustig. In dem anderen NSDAfD Thread werden die Öffis als unseriös dargestellt, u.a. wegen falscher Wahlprognosen. Aber hier wiederum sollen Umfragen den Auschlag geben, wer befragt werden darf. Ein Widerspruch. Aber ich vergaß: der NRW Lokalfunk ist ja kein Öffi, der darf so etwas.
Wo genau ist Dein Problem? Wäre es Deiner Meinung nach journalistisch, die Piraten als im Landtag vertretene Partei zu befragen, obwohl jeder weiß, daß sie nach dieser Wahl der Vergessenheit anheim fallen werden? Oder ist es vielleicht doch sinnvoller, die zu befragen, die zumindest reelle Chancen haben, in das Parlament zu kommen?
 
Die AfD ist (noch) keine verbotene Partei und könnte durchaus drittstärkste Kraft im Bund werden. Man kann versuchen, diese Partei zu ignorieren und mundtot zu machen, das wiederum halte ich für zu parteiisch. Mir gefallen die Aussagen und Programme der AfD auch nicht (u.a. die Wiedereinführung der D-Mark, Austritt aus der EU), aber sie zu ignorieren, weil sie rechte Tendenzen hat, bringt nichts. Das macht die nur noch stärker. Hätten die etablierten Parteien wie CDU, SPD, Grüne und FDP nicht jahrelangen Einheitsbrei geboten, wäre die AfD nie so stark geworden. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und ich fürchte, wir müssen uns an die AfD im Bund und den Landtagen gewöhnen.

Demokratie schmerzt auch gelegentlich...
 
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Man möchte mich wohl missverstehen. Möglicherweise ist es auch die falsche Headline des Threads. Es geht nicht auch nicht darum, ob Parteien totgeschwiegen werden sollen. Es geht auch nicht um die AfD. Es geht darum, nach welchen Kriterien Sender verfahren. Nicht ohne Grund verfahren die meisten Sender so, dass sie nur die im Parlament vertretenen Parteien einladen. Und hierüber bin ich gestolpert. Durch die Diskussion habe ich mir die Frage gestellt, wie der Sender in der Vergangenheit mit dieser Frage eigentlich umgegangen ist.


Blicken wir doch einmal zurück:


2010 löste Kraft in einer Rot/Grün von den Linken toleriert das Regierungsbündnis an. Die Linken waren erstmalig in NRW im Landtag. Daneben SPD, Grüne, CDU und FDP. Es folgten 2012 vorgezogene Landtagswahlen. Wir erinnern uns auch, dass 2012 die Piraten bei allen Wahlen und Umfragen durch die Decke gingen.


Schauen wir uns mal an, wie der Lokalfunk damals verfahren ist. NRW hat ja – warum auch immer - noch PMs aus dem Jahr 2012 im Netz. Zu Gast waren Kraft (SPD), Löhrmann (Grüne), Lindner (FDP) und Röttgen (CDU). Und Angela Merkel (CDU) im persönlichen Gespräch an demselben Tag wie Röttgen. Die Linken, damals noch im Landtag, waren nicht da. Wenn man unterstellt, dass die Umfragen damals ergeben hätten, dass sie wahrscheinlich nicht in den Landtag kämen (in dem Fall hätte ich es für eine fragwürdige Instanz gehalten, wenn ein Radiosender – oder was NRW auch immer sein mag- dies für sein Verhalten als Maßstab nimmt). Aber die Piraten, die man damals als gesetzt sehen konnte, fehlten ebenso.


Und jetzt handelt man anders? Ich nenne das Willkür. Mal so, mal so. Nochmals, es geht nicht um die Parteien und auch nicht im Einzelfall um die AfD. Es geht darum, dass ein Sender von Wahl zu Wahl offensichtlich seine Spielregeln beliebig ändert. Und das finde ich nicht o.k..
 
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