Qualitätskluft Nord-Süd

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mistoseb

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Woran liegt es,dass in Norddeutschland alles gleich schlecht klingt (zumindets die Pop-Sender),im Süden (so ab NRW) aber sogarv private teilweise gutes Programm machen (vergleiche mal ffh mit ffn oder ABY mit Antenne NDS!)
Also in Richtung Süden kann mam durchaus viel gute sachen hören ,im Norden bringt mich selbst NDR 2 zum Anschalten-woran kann das liegen?
 
Schwer zu beantworten, ich kann mir aber folgendes vorstellen: Im Norden (Schleswig-Holstein) gibt es außer RSH nichts privates, was gleichermaßen klingt. Delta und Nora haben jeweils eine andere Musikfarbe, zudem gehören sie ja alle zusammen, eine Familie, die somit untereinander keine Konkurrenz sind.
In Hamburg ist es ähnlich, da gibt es Radio Hamburg, welches mit Radio 95,0 oder wie immer die auch heißen mögen zusammen arbeiten. NDR2 gehört außen vor, ist eh öffentlichrechtlich, damals noch als Rotfunk verschrien, dann die letzte Hoffnung der Norddeutschen von wegen besseres Programm etc, hat sich zerschlagen, denn mittlerweile funken die auch ein austauschbares Programm wie die Privaten. Niedersachsen hat nur zwei Hörfunkprogramme, die sich ins Gehege kommen könnten: Antenne und FFN. Beide müssen sich nicht anstrengen, denn der Markt bietet beiden Luft zum überleben. In Hamburg hat Alsterradio das Rennen verloren, also wird gespart und auf Nonstop-Music umgeschaltet. Und ich glaube, hier liegt die nächste Erklärung: Der Werbemarkt im Norden dürfte weitaus kleiner sein als der im Süden. Nur eine einfache Vermutung. Aber ich denke, vom Kern her dürfte sowohl das eine (weniger Werbegelder) noch das andere (mangelnde Konkurrenz) das richtige sein. Und wie heisst es so schön: Mit wenig Aufwand viel erreichen! Und mit dieser Maxime kommen im Norden alle Sender klar. Für ABY ist derren Heimatland doch ein Greuel, an jeder Ecke dudelt jemand vor sich hin, der vom Werbekuchen was abhaben möchte. Jedes Radio im Süden, das anständig sendet, hat auch entsprechende Kosten, insofern dürfte garantiert der eine oder andere neidisch auf das ach so langweilige Programm der norddeutschen Sender schielen....
 
Also, wenn ich beispielsweise NDR2 mit SR1 vergleiche, sehe ich da keinen Qualitätsvorsprung für das "südlichere" Programm. Beide mieser Klang und das übliche, zum Weghören animierende Einheitsdudelformat.
 
SR 1 ist aber auch das einzige was mir im Süden negativ auffällt
wobei NDR 2 jetzt durch ffn wider mehr Dampf bekommt!
 
Also das ist das erste Mal, dass ich lese, dass der SR überhaupt auffällt.....

Und so prickelnd finde ich das SWR-Programm auch nicht gerade...
Der SWR setzt halt voll auf Massengeschmack und hat vieles unnötigerweise kaputt gemacht, was der SDR damals an anspruchsvollen Alternativen zum Dudelprogramm aufgebaut hatte.

Und dass Antenne 1, Radio 7 und Radio Regenbogen sich redaktionell weitgehend auf ihre eigenen Sendegebiete beschränken, sorgt nicht gerade für eine kreativitätsfördernde Konkurrenzsituation....:(
 
Mir fällt auch auf, dass im Osten die Sender so schlecht sind wie im Norden.
Alle ausser der RBB, der ist eine wohltuhende Abwechslung (neben dem WDR das einzige UNTERHALTUNGSprogramm, was ich noch hören kann).
 
@ dagobernd

Deiner Theorie nach müsste Sachsen dann ein Superprogramm haben. Die meiste Schelte im Forum geht aber genau dort hin.
 
Es mag ja sein, dass es im Süden mehr Sender gibt, aber leider gilt hier der Spruch: Es kommt nicht auf die Quantität an, sondern auf die Qualität. Was nützen mir zum Bsp. die Sender in Ba-Wü Antenne1, Radio Regebbogen, Radio7, Radio Ton und wie sie alle heissen, wenn ich überall das Gleiche höre. Die gleiche Musik, die gleichen dummen Moderatoren, die nicht mehr als Claims und die neusten Supergewinnnspiele herunterbeten können (oder dürfen). Sogar die 2 Jugendsender Dasding und big fm unterscheiden sich nur kaum.

Ich kann zwar mehr rumzappen, aber unterm Strich sind wir im Süden nicht besser dran mit mehr Programmen.
 
Oh doch. Im Norden und Osten findest du kein (Privat)Programm, dass mal 2 Titel ohne Claims dazwischen spielt. Auch Infos wie Antenne Bayern oder auch auf hitradio ffh gibt es nicht.
Ich denke, man merkt es schon. Wenn ich vom Urlaub aus dem Norden zurückkomme bin ich über unsere Dummfunker fast schon froh.

Gruß
DachschadenWap
 
was ist das denn für eine blöde feststellung?

wer bitte schön maßt sich an, sowas pauschales in die welt zu setzen?
wer von euch hat schon marktanalysen im nordsüdgefälle gesehen?
wer hat ohne schaden einen längeren aufenhalt im gegnerischen gebiet verbracht und ist dabei neutral geblieben?

es ist immer da am schönsten, wo man grade nicht ist.
und wenn ich woanders hinfahre, klingt das radio immer frischer als zu hause!

quatschköppe....*kopfschüttel*
 
@flyer: Irgendwie hast Du Recht - auswärts schmeckts halt am besten. Aber dennoch vermisse ich im angeblich vielfältigsten Radiomarkt der Republik (Berlin) einen Sender wie 107.7 in Stuttgart oder Radio 22(hieß so der Rocksender, den man auf der A7 zwischen Kassel und Hannover hören kann?). An deren Musik hatte ich immer richtig Spaß.

Zum Thema: Im Vergleich der Regionen Hamburg und München finde ich den Süden interessanter und vielfältiger - als klassischer Gelegenheitshörer, der mal ein paar Tage pro Jahr hier oder da zubringt.
 
Konkurrenz belebt das Geschäft und Locals auf dem Land (ohne Mantelprogramm) sind schon immer Motor für mehr Vielfalt gewesen. In Bayern gibt auch harsche Verpflichtungen der BLM für Wort und Musik. Auch diese haben stark zur Qualität beigetragen.

In gewisser Weise ists im Süden schon besser..... Grad Niedersachen, HH, Bremen und NRW finde ich ziemlich öde.
 
Nord-Süd-Gefälle

Ich denke, Norden und Süden haben etwas unterschiedliche Radiokulturen. Im Norden und Osten gibt es oft stärker formatierte Programme, die sehr stark liner-card-radio machen.

Das liegt daran:

- dass in NS, SH, HH und im Osten mehrere Landesweite konkurrieren und so weniger Kohle für die Landesweiten übrigbleibt
- das dort viel Colemann und Möllinghoff u.ä. beraten wird, die eben liner-card predigen
- dass im Süden mehr die bci-schule vorherrscht, die mehr auf personalety und andere posititionierungen setzt
-dass in hessen, rheinlandpfalz,bayern es nur einen landesweiten gibt. Das hat zur Folge, dass die mehr Kohle haben und die Landesmedienanstalten auch genauer hingucken, was die Inhalte betrifft
- dass im Süden die Menschen langsamer reden und gerade in den großen Städten des Nordens offensichtlich schneller gesprochen wird (lacht nicht, das meine ich ernst, ist ein Teil des Phänomens, warum Leute aus dem Süden die Nordradios seltsam finden!)
Allerdings: In BaWü zum Beispiel und in München und Nürnber gibt es sehr enge Mäkrte, die Radios dort kämpfen härter und gehen mehr in Richtung Linder Card.
 
@dudelhuber

da scheint ja endlich mal ein mensch zu schreiben, der nicht völlig geschädigt ist und seine objektivität nicht ganz verloren hat..*freu*

im grossen und ganzen kann ich mich deiner meinung nur anschliessen.

ich will ja nicht immer nur der querulante typ sein, der auf alle rumhackt.

ansonsten könnte der ganzen runde ein bisschen mehr gelassenheit nicht schaden....naja, mir auch nicht.
 
Natürlich kann Gelassenheit nicht schaden - aber eine Frage hätte ich doch noch an Dudelhuber: Woher kommt die Annahme, dass der Norden schneller spricht als der Süden? (fragt ein studierter Sprachwissenschaftler...)
 
berlinreporter

Du hast sicherlich recht, wenn das nicht linguistisch messbar ist.

Aber als jemand, der lange Radio gemacht hat, kann ich dir versichern:

Das Sprechtempo ist bei Sendern im Süden, die in die Fläche sendern, einfach langsamer. Da achten die Radiomacher auch drauf. Und wenn du das Tempo von Dorfmann oder Dirty Danny (und ich mein nur das Tempo, ganz zu Schweigen vom Inhalt) in Regensburg oder Memmingen vorlegen würdest, die Leute würden ausschalten! Hohes Tempo ist eine Sache für Sender in echten Großstädten. John Ment hat so ein hohes Tempo auch bei den Elementen, die er einsetzt. Das wäre in Bayern so nur in München zu machen, allenfalls.

Es ist eine Frage der Mentalität, des Lebensgefühlts, es ist sicher eine Frage von Stadt/Land, eine Bauchsache eben!

Kannst du das so akzeptieren?
 
An den Berlinreporter:

Der Sender heißt Radio21, und ist wirklich klasse. Aber nur schade, dass ab 20Uhr keine Moderation mehr...
 
Schwaben, Bayern und Badener sprechen messbar langsamer als Westfalen, Niedersachsen und was von den Südländern noch so alles als "Fischkopf" tituliert wird. Antwortet ein studierter Sprachwissenschaftler. Die Differenz liegt knapp unter 0,5 Silben auf die Sekunde. So jedenfalls nach Untersuchung, die mir im Studium zu Gesicht kam.
 
Wenn der Zusammenhang zwischen einheimischer Mentalität und Ansprache im Radio so stimmen würde, hätte SWF3 eigentlich in den 70ern-und 80ern in Baden nicht diesen Erfolg haben dürfen, denn dort wurde verhältnismäßig schnell gesprochen. Auch die "Vier fröhlichen Wellen" von Radio Luxemburg hätten in der betulichen Eifel nicht solch gewaltigen Zuspruch erhalten. Da hießen die DJs immerhin offiziell "Schnellsprecher". In Bayern gehen die Uhren allerdings wirklich anders, dort besteht das Leben ja auch in der Werbung nur aus Weißbiersaufen und Brotzeitmachen.
 
@beobachter: Interessant - besonders, weil das dann ein entgegen gesetzter Trend zu Europa ist. Hätte ich so nicht gedacht, denn in vielen anderen Belangen spiegeln sich europäische Nord-Süd-Verschiebungen auch innerhalb des deutschen Sprachraums wider.

Aber jetzt wo Du es sagst: Ist ja eigentlich logisch, dass es Richtung Süden langsamer wird - denn am Ende kommt ja die Schweiz:D
 
@berlinreporter:
Und passenderweise schläft man spätestens dort tatsächlich vor lauter Langeweile im Radio ein.
 
Ich war erst 2 mal in meinem Leben südlich des Mains insofern kann ich das Radio dort nicht wirklich beurteilen. Meine persönliche Erfahrung ist daß es immer trauriger wird um so weiter man sich von den Großstädten entfernt. Das hat natürlich vor allem was mit Vielfalt zu tun die in den ländlichen Gebieten oft nicht gegeben ist.
 
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