Qualitätsprüfung beim Rundfunk; vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung?

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AW: Qualitätsprüfung beim Rundfunk, vielleicht besteht ja doch noch hoffnung?

Ein CDU Politiker hat im Bundestag den Ältestenrat zur Rundfunk qualitätsprüfung angeregt.

Ja herzlichen Glückwunsch. Die CDU fordert auch Atomstrom als Beitrag zur Energiewende. Die sagen Qualitätsprüfung und meinen Gesinnungsprüfung.

Sind irgendwo noch unabhängige Journalisten? Schell durch Qualitätsjournalisten Marke CDU ersetzen.
 
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Woher auf einmal dieser Sinneswandel?:rolleyes:

(nicht an den Thread-Eröffner gestellt, sondern an die Partei, falls es missverstanden werden sollte....)

Aber glauben tu ich im Leben nicht dran!:rolleyes:

Achso, an alle Parteien: Zur Qulaitätsprüfung braucht Ihr nur dieses Forum durchzulesen, eine Qualitätsprüfung findet hier minütlich statt.
 
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Elitz ist überzeugt, dass diese Stiftung die Qualitätsfrage klären könnte. Schneider, Grandseigneur der deutschen Medienpolitik, habe sich auf die Empfehlung einer von Richard von Weizsäcker berufenen Sachverständigen-Kommission gestützt, die 1994 einen "Rat zur Begutachtung der elektronischen Medien" samt "Stiftung Medientest" empfohlen hatte. Der Vorschlag kam aber nicht durch. "So genau wollte man auch damals nicht wissen, was Programme den Bürgern wert sind", vermutet Elitz.
Ja, aber das ist in den Zeiten der Demos von S21 und Castor in diesem Ausmaße doch inzwischen schon etwas anders gelagert.
1994 wehrte man sich von Seiten der CDU/CSU noch mehr als nur mit Haenden und Fueßen gegen diese Qualitaetspruefung. Heute haette man gern wohl etwas mehr Einfluss?

China laesst wohl doch immer mehr grueßen?
 
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Sehr interessant.

Seltsam nur, daß da, wo die CDU am intensivsten im Rundfunk saß (nämlich schon faktisch vor der Neugründung der Anstalt), "Qualitätsjournalismus" von Anfang an ausdrücklich unerwünscht war und die noch aufgrund von Übernahmen vorhandenen Reste alsbald abgewickelt wurden: beim MDR. Da war es so heftig, daß sich der WDR in seinem täglichen "Zeitzeichen" bereits 1994 (?) äußerst scharf mit dem MDR auseinandersetzte. Ich muß das mal rauskramen, es ist unerreicht deutlich, vor allem für Kollegenschelte.

Seltsam auch, daß ein damaliges Mitglied der CDU-Nachwuchsorganisation JU ausgerechnet das Jugendkulturprogramm als Programm für "Randgruppen und Sektierer" bezeichnete und die Abschaltung forderte.

Seltsam nur daß da, wo der Intendant auf den Ministerpräsidenten folgte, gleich mehrere gehaltvolle Programme geschlachtet wurden, so daß inzwischen diese Anstalt für anspruchsvolle Menschen jenseits von Klassik keinerlei Einschaltkriterium mehr bietet: beim hr.

Und seltsam auch daß da, wo die CDU anfangs keinen so großen Einfluß hatte, die Hörfunkkultur am längsten hielt: beim ORB.

Ich habe da so wirklich meine Sorgen. Oder klarer ausgedrückt: jetzt greifen sie schon ganz offen nach den Medien, nachdem sie es bislang nur versteckt getan haben.

Der Bevölkerung wirds egal sein. Die nimmt das doch alles ohnehin nur noch als Rauschen wahr.
 
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Für die JU ist aber generell alles, was binnen zwei Stunden nach dem Aufstehen den Verstand einschaltet, ein Randgruppensektierer.
Mir scheint das auch eher, dass die Union hier einen Hebel erkannt hat, Einfluss auf den vermeintlichen Rotfunk zu nehmen.
 
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Für die JU ist aber generell alles, was binnen zwei Stunden nach dem Aufstehen den Verstand einschaltet, ein Randgruppensektierer.
Da wäre ich mir nicht sicher. Ich kenne freilich auch CDU-Mitglieder, die höchstintelligent sind, die mit Mitte 30 Filialen von Großkanzleien (und damit 30 Mitarbeiter) leiten, die täglich mit Millionenbeträgen zu tun haben, die Unternehmen führen, ...

Das sind keine dummen Leute. Das sind oft auch keine kulturell platten Leute. Da kenne ich welche, die den allgemeinen Kulturverfall genauso bemerken und keinesfalls etwas dagegen hätten, wenn dem Einhalt geboten würde. Es ist ihnen aber auch nicht so wichtig, daß sie aktiv werden würden, denn ihre Prioritäten sitzen meist woanders (Wirtschaft, Finanzen, Macht).

Und hier agieren vermutlich genau diese Leute gerade nicht. Hier geht es vermutlich um etwas ganz anderes. Hier geht es um Einflußnahme auf die Medien zwecks Machtsicherung aus "niederen Interessen", die mit Qualität und dem Rundfunk allgemein vermutlich nichts zu tun haben. Hier ist doch nicht die Parteibasis, sondern die Machtelite am Wirken. Und das wäre bei den Roten, den Grünen und den Gelben doch keinen Deut anders oder besser. Wenns nur noch um die nackte Macht geht, sind alle Parteien in ihren Zielen naturgemäß gleich - sie verpacken es nur anders.

Vielleicht geht es aber auch nur darum, dem Privatfunk mehr Raum zu geben. Das ist doch ganz einfach: die Mehrheit der Bevölkerung ist zunehmend kulturell platt - etwas, das sich seit 20 Jahren zunehmend Raum verschafft. Man kann also zur besseren "Tarnung" Qualität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk fordern, macht die Programme damit für den Großteil der Bevölkerung unattraktiv, mindert damit die Quote und steigert damit die Werbeerlöse der Privaten. Da hätte ich, der ich nur als Hörer von den Programmen profitiere, aber nicht z.B. von Werbeerlösen der Privaten, sogar gar nichts dagegen. Es wäre mir nur recht, wenns sein muß auch auf diesem Wege zu anhörbaren Programmen zu kommen. Nur bliebe es doch nicht dabei, sondern es würde wieder versucht, durch die Hintertür Parteipolitik im Funk zu machen.

Wie die aussieht, kann man hier sehr schön erkennen. Das Interview in voller Länge gibt es hier. Da solls offenbar langgehen.

Mir scheint das auch eher, dass die Union hier einen Hebel erkannt hat, Einfluss auf den vermeintlichen Rotfunk zu nehmen.
Da bin ich aber mal gespannt, was sie am MDR noch ändern würden. Der war schon vor Sendebeginn tiefschwarz.
 
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Da wäre ich mir nicht sicher. Ich kenne freilich auch CDU-Mitglieder, die höchstintelligent sind, die mit Mitte 30 Filialen von Großkanzleien (und damit 30 Mitarbeiter) leiten, die täglich mit Millionenbeträgen zu tun haben, die Unternehmen führen, ...

Das sind keine dummen Leute. Das sind oft auch keine kulturell platten Leute. Da kenne ich welche, die den allgemeinen Kulturverfall genauso bemerken und keinesfalls etwas dagegen hätten, wenn dem Einhalt geboten würde. Es ist ihnen aber auch nicht so wichtig, daß sie aktiv werden würden, denn ihre Prioritäten sitzen meist woanders (Wirtschaft, Finanzen, Macht).

Ja, allerdings. Nur gehen Intelligenz und Verstand manchmal unterschiedliche Wege. Selbst ein failbot wie Missfelder hat schließlich nen Schulabschluss.
 
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Blinder, langweiliger Aktionismus. Wieviele gut ausgebildete Journalisten mit jahrelanger Berufserfahrung hat die CDU? Und wieviele davon laufen im Bundestag rum? Und genau diese Zahl der Nicht-Kompetenten kann dann beurteilen was Qualitäts-Journalismus ist und was nicht? Da lachen ja die Hühner...
 
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Hallo an alle,
ich höre in meinem Elektroauto meist eh nur Musik von einer CD und schalte sonst nur für Nachrichten oder Wetter um und damit bin ich bisher immer zufrieden gewesen.
 
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In München haste doch immerhin egoFM und FM4, und dann noch Bayern 2, also es könnte einen weitaus schlimmer treffen!
 
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"Für die JU ist aber generell alles, was binnen zwei Stunden nach dem Aufstehen den Verstand einschaltet, ein Randgruppensektierer."
Der war gut! Spruch des Tages an die rakete!!!!
 
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Mit Ihren Plänen beißt die CDU auf Granit. Der NDR und die DJV sind gegen den Plänen der CDU eine Qualitätsprüfung im Rundfunk zu etablieren.

Guckst Du einmal hier
http://www.digitalfernsehen.de/NDR-will-keinen-AEltestenrat-zur-Qualitaetspruefung.42783.0.html

Und hier

http://www.digitalfernsehen.de/DJV-verurteilt-CDU-Plaene-fuer-AEltestenrat.42859.0.html

Denke damit hat sich das Thema, bis auf weiteres erledigt.
 
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Höchst interessant, was Frau Gräfin Kerssenbrock zu sagen hat:

... dass sich die Binnenkontrolle durch die Rundfunkräte in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten kontinuierlich weiterentwickelt und über Jahrzehnte bewährt habe. Der Qualitätsanspruch der öffentlich-rechtlichen Programme und seine Einlösung sei "originäre Aufgabe" der Rundfunkräte.

Dann sollten Frau Gräfin samt Gefolge beim NDR mit gutem Beispiel voran gehen und diese "orginäre Aufgabe" in Angriff nehmen, denn der "Qualitätsanspruch" des NDR sinkt meines Erachtens kontinuierlich.
 
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Dann sollten Frau Gräfin samt Gefolge beim NDR mit gutem Beispiel voran gehen und diese "orginäre Aufgabe" in Angriff nehmen, denn der "Qualitätsanspruch" des NDR sinkt meines Erachtens kontinuierlich.

Da bin ich 100% bei Dir. Und nicht nur beim NDR, sondern auch beim MDR (siehe unseren Jump Thread) sollte man diese "orginäre Aufgabe" im Angriff nehmen.
 
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Ja, was soll die Gräfin denn sonst sagen? Dass sie über all die Jahre ihren Job nicht gemacht hat?
 
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Eventuell hätte sie das tun sollen, was diese Gremien sonst auch tun: SCHWEIGEN! - Es weiß doch eh jeder, was sie weiter ausführt, nämlich dass

"... die Rundfunkräte eine Garantenstellung für Qualitätsjournalismus wahrnehmen."
 
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Die Gremien schweigen nicht in jedem Fall. Sie sind teils auch aktiv dabei, wenn es um die Ausdünnung der Programme geht. Beispiel MDR Sputnik: der Hörfunkdirektor drückt die (unnötigen, das Programm ist werbefrei und spielt keinen Cent ein, egal wieviel Hörer es hat) Änderungen (Wort raus, Inhalt raus, interne Zensur / Maulkorb, Musik nach Formatradio-Standard) durch. 1989 wäre ein Aufschrei wegen Eingriffen in die journalistische Freiheit durchs Land gegangen - heute ist es völlig normal.

Der Rundfunkrat deckt ihn dabei mit der konservativen Mehrheit. Beschwerden von Hörern (ja, gab es) wurden intern mit dem Kommentar "sind nur frustrierte ehemalige DT64-Hörer" (im Jahre 2010!!!) abgetan. Das ideologische Feindbild "Kultur = DDR = Linke = Untergang des Kapitals" wütet ungehemmt, so daß man sich durchaus fragen kann, wie es die alt-BRD zu immerhin vielleicht dreieinhalb bis vier Jahrzehnten Kultur hat bringen können. Die, die eine Antwort auf ihre Beschwerde bekamen, wurden regelrecht verklapst (man war offenbar zumindest im Glauben, sie verklapsen zu können), manche warten wohl bis heute noch auf eine Antwort.

Hinter den Kulissen tobt im MDR-Rundfunkrat offenbar ein ideologischer Machtkampf zwischen Konservativen (die wollen maximalen Kulturabbau im Namen der Quote) und Menschen mit vorhandenem Kulturverständnis, die auch noch der Meinung sind, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen lebten nicht nur Vollidioten. Leider sind die Kulturmenschen eindeutig in der Minderheit.

Und genau da sehe ich ein Problem: solange die Bevölkerungsmehrheit sagen wir mal, nunja, geistig-kulturell platt ist und der Rundfunkrat sich irgendwie halbwegs "paritätisch" aus den "gesellschaftlich relevanten Gruppen" zusammensetzt, solange kann und wird sich nichts ändern. Solange bleibt der öffentlich-rechtliche Rundfunk die platte Privatfunkkopie mit Klassik-Alibi-Kultur, die er in weiten Teilen des Landes ist. Ich sehe eine ganz andere Aufgabe für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: er muß die guten, wahren, schönen und relevanten Dinge verbreiten, unabhängig von Mehrheiten. Dazu bräuchte es ganz andere Aufsichtsgremien. Aber wie sollten diese zusammengesetzt sein? Wer kennt das Meßgerät für "wahr, gut, schön, relevant und auf lange Sicht gesund für die Gesellschaft"? Das Meßgerät namens "MA" kennen wir, es ist einfach, es ist einprägsam - und es generiert nur Trash als Maßstab, weil die Bevölkerung mehrheitlich geistig-kulturell trashig ist.
 
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Ja herzlichen Glückwunsch. Die CDU fordert auch Atomstrom als Beitrag zur Energiewende. Die sagen Qualitätsprüfung und meinen Gesinnungsprüfung.

Sind irgendwo noch unabhängige Journalisten? Schell durch Qualitätsjournalisten Marke CDU ersetzen.

Ach so... Ernsthaft wird Qualität nur durch Linke gefordert oder wie? :wall:
 
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Ach so... Ernsthaft wird Qualität nur durch Linke gefordert oder wie? :wall:

Ich könnte das jetzt lang und breit erwiedern, aber: Bezogen auf die Politik und ein sehr schlichtes Links-Rechts-Verständnis ist das mein Eindruck, ja.
 
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