Quereinsteiger chancenlos?

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AW: Quereinsteiger chancenlos?

Ich kenne jemanden, der ursprünglich aus einem Pflegeberuf kommt und immer den Traum hatte, Journalismus zu machen. Sie hat es getan, zwei Jahre nebenbei, dann weitere zwei Jahre hauptberuflich. Heute arbeitet sie wieder in ihrem angestammten Beruf, sogar in leitender Postition. Sie sagt, die Erfahrung sei wichtig für sie gewesen. Dass sie Illusionen überdacht hat, ihr Bild von dem Beruf jetzt ein anderes ist. Sie möchte die Zeit nicht missen, hat aber nun zu ihrem "Hauptberuf" ein ganz anderes Verhältnis, hat sich weitergebildet und ist glücklich.
Wenn Du die Möglichkeit bekommst, unbezahlt Urlaub zu nehmen und ein Praktikum zu machen - dann tu es. Und wenn es nur dafür gut ist, zu verstehen, wie es in der Branche funktioniert. Wie es weiter geht, ist doch eigentlich erst mal egal. Mag sein, dass Du der nächste Howard Stern bist. Mag sein, dass Du hinterher keinen Bock mehr hast und mit viel Freude und noch mehr Motivation in Deinem alten Beruf weiter arbeitest. Oder nebenbei moderieren kannst? Eine Erfahrung ist es allemal wert. Noch dazu, wenn Du mit Netz und doppeltem Boden in das Praktikum gehst.
Nichts ist schlimmer als ewig Träumen hinterherzujagen, welche in der Phantasie weit besser sind als in der Realität. Schau Dir die Ossis an: 40 Jahre haben wir geglaubt, das hinter der Mauer sei der real existierende Sozialismus, in dem man sich alles kaufen kann. Und heute? Für Friede und Sozialismus seid b(e)reit. Immer b(e)reit.
 
AW: Quereinsteiger chancenlos?

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten! Hätte nicht gedacht, dass die Meinungen so eine grosse Spanne haben.

Also ich bin auch der Meinung, dass ich meinen aktuellen Job beibehalten sollte.
Aber auf der anderen Seite möchte ich auch gern mal hinter einem Radiomikro sitzen.
Nebenbei dort moderieren wäre auf jeden Fall auch was für mich. Mach ich ja schon, halt nicht im Radio.
Allerdings muss man ja dann trotzdem Praktikum und Volo machen, oder?
Es sei denn, die divers angebotenen Lehrgänge am Wochenende von z.B. NKLs oder der evangelischen Kirche (www.privatfunkagentur.de) würden bei Radiostationen anerkannt werden.
Und das Vitamin B, dass mir vielleicht etwas helfen könnte, fehlt mir gänzlich, ganz zu schweigen von der nötigen Körbchengröße :)

Die Praktika (auch Redaktion) wurden mir für einen Zeit von 2 Monaten angeboten, das finde ich noch (für mich) im Rahmen.
 
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fugger75 schrieb:
Allerdings muss man ja dann trotzdem Praktikum und Volo machen, oder?

NEIN! theoretisch könnte es sein, daß du bei entsprechend guter stimmer und einer gewissen sicherheit in der aussprache vom fleck weg hinterm mikro landest.
aber die chance dafür ist natürlich gering.

moderieren ist aber nicht alles.

fugger75 schrieb:
Die Praktika (auch Redaktion) wurden mir für einen Zeit von 2 Monaten angeboten, das finde ich noch (für mich) im Rahmen.

das ist okay.
 
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schönen guten tag zusammen!

also ich beobachte dieses thema hier schon einige tage! sehr interessant welche erfahrungen andere gemacht haben.
ich persönlich gehöre auch zu den quereinsteigern.
hat alles vor etwa 4 1/2 jahren begonnen. war ursprünglich im architekturbüro tätig und hab an wochenenden in einem sender gearbeitet, der zu der zeit noch ganz neu war. ich hatte bis dato keinerlei erfahrungen in der medienbranche.
nach 1 1/2 jahren kam die erste große entscheidung....weiter architektur oder radio. hab mich fürs radio entschieden und bereue es bis heute nicht. hab ein weiteres jahr als freier gearbeitet bevor ich dann mein volo gemacht habe.
hab von der ersten sekunde an moderiert und kein einziges praktikum gemacht. mittlerweile bin ich auch als werbesprecher tätig und will den bereich weiter ausbauen!
was damals als hobby begonnen hat...ist auch heute noch mein hobby, nur das man jetzt auch noch kohle verdient :)

in diesem sinne.....es ist alles möglich! geht nur nicht von jetzt auf gleich...braucht alles seine zeit!
 
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auch wenn die frage nicht an mich ging....fühl mich trotzdem angesprochen!
bei mir war es eher zufall. ein mod-kollege von mir ist cutter beim regionalfernsehen und hatte mich bei seinem sender für 2 werbeproduktionen eingesetzt. danach ging eigentlich alles von selbst. kam ein auftrag nach dem anderen.
was den verdienst angeht, gibt es eine nette seite im netz www.funkwerbung.de
hier sind sämtliche sprecher vertreten! mit jeweiliger preisangabe!
 
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Hallo Fugger.

Ich würde das mit dem unbezahlten Urlaub durchziehen, auch wenns weh tut. Du kannst das Praktikum ja für 3-4 Wochen ansetzen und nicht gleich für 3 Monate.

Ein gutes Beispiel für einen erfolgreichen Quereinsteiger ist übrigens Jürgen Bangert. Wenn ich mich nicht irre hat er eine Ausbildung zum Fernsehtechniker gemacht und sich "einfach mal" beim Radio beworben. Heute ist er Moderator und Comedy-Redakteur bei Radio NRW (Elvis Eifel), arbeitet als Sprecher bei RTL und macht da auch bei der neuen Sendung Comedy Nacht mit.

Bleib dran und viel Erfolg!
 
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Hallo Fugger,

ich kann dir aus meiner Sicht auch nur gaaanz viel Mut und Durchhaltevermögen zusprechen. Wenn du es wirklich willst, dann schaffst du es auch. Erst mal ein paar Wochen Praktikum und rausfinden ob die Begeisterung anhält. Später würde ich den "normalen" Job erst mal behalten und versuchen, als freier Fuß zu fassen. Alles weitere entscheidet sich zu gegebener Zeit.

Ich habs vor knapp 10 Jahren genauso gemacht. Zuhause was gebastelt, glücklicherweise eingeladen worden, vier Wochen Praktikum während meines Jahresurlaubs (ja genau - das war Begeisterungsfähigkeit) und kaum acht Wochen später hatte ich meine erste Sendung. Meinen Hauptjob hab ich übrigens nie aufgegeben.

Die ersten Jahre waren dann so richtig hart. Ich musste logischerweise die Sendungen machen, die kein anderer von den Festen wollte. Also z.B. jahrelang Sonntags um vier Uhr raus - späte Abendsendungen usw.

Mir machts im zehnten Jahr noch soviel Spaß wie am ersten Tag. Mittlerweile kann ich mir meine Sendetermine aussuchen und zwar bei drei Sendern. Zustätzlich hab ich mir ein drittes Standbein als Off-Air-Mod aufgebaut. Es funktioniert weil ich dran geblieben bin und eben nicht aufgegeben hab.

Übrigens hab ich noch einen weiteren Aspekt anzuführen. Ich weiß ja nicht, was du hauptberuflich machst, aber in meinem Fall hat sich meine "Radioaktivität" sogar positiv auf meinen Hauptjob ausgewirkt: Im dritten Jahr bin ich jetzt Pressesprecher der Einrichtung, in der ich zuvor noch normaler Sachbearbeiter war.

Also lieber Fugger, lass dich nicht entmutigen und bleibe deiner Radio-Liebe treu.
 
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Du hast die Motivation, fugger, Du hast das Geld. Ob Du Talent hast, zeigt Dir erst der Testlauf. Ich hoffe, Du kannst Frust wegstecken und hast einen langen Atem. Ob es Dein Ding ist, kannst nur Du entscheiden. Mach' es, bleibe begeistert. Tu's.
 
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