Der Deutschlandfunk stellt zum 01.02.2020 den Verkehrsfunk ein

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Nee, ich meinte wirklich "her"führt. Dran vorbei auf dem Weg zum Ziel. Der Weg zum Ziel ist oft interessanter als das Ziel selbst.
Also, was ich meinte:
Seit Aufschaltung der MW Nordkirchen 549 kHz in 1978 höre ich den DLF und die Verkehrsmeldungen. Ohne immer genau hingehört zu haben, kenne ich mich seit Jahren blind auf dem deutschen Autobahnnetz aus. Learning by listening. Und so hat sich auch seit Jahren ein Gespür dafür entwickelt, wo ich wann zu welcher Zeit besser nicht herfahre. Wo was liegt hat sich auch nebenbei ergeben. Klare Sache, NAVIS haben ihre Vorteile, z.B. in Städten sind sie ungeschlagen. Aber wie schon geschrieben wurde, es gibt mittlerweile eine stattliche Anzahl von NAVI-Nutzern, die nicht mehr nachdenken, oder zumindest 'mal die Stimme aus dem Kasten schief angucken. Ich habe mich im Saarland, wo ich mich eigentlich nicht auskenne, mit der NAVI-Tante angelegt und bin so gefahren, wie ich es für besser erachtete, weil ich mir vorher zu Hause die Karte angesehen hatte. Was soll ich Euch sagen? Die Alte wurde sauer! Ich war nicht allein im Auto, meine Mitfahrer hatten auch das Gefühl, dass sie angepisst war.
Und nun zurück zum Thema.
 
@Neper : Der dann bei einer unverhofft scharfen Bremsung oder Kurvenhaltung in den Fußraum rutscht, dadurch beinahe einen Unfall verursacht und als Kartenspiel wieder zum Vorschein kommt. Was habe ich es gehasst...dieses "Atlas auf dem Schoß". Da ist das Navi schon ein Sicherheitsplus.
 
Manche tun hier ja so, als sei die Absetzung des Verkehrsfunks im DLF gleichzusetzen mit dem Ende des Verkehrsfunks in Deutschland. Dabei halte ich den Schritt für konsequent und richtig.

Verkehrsmeldungen sind Ereignisse, die allenfalls von regionaler Bedeutung sind, keineswegs aber bundesweite Relevanz haben. Deshalb gehören sie von der örtlich Zuständigen Landesrundfunkanstalt (und vielleicht noch der benachbarten) ausgestrahlt, nicht aber vom nationalen Hörfunk.

Das Problem ist, dass vor allem bei den Popwellen der Verkehrsfunk zu einer Unterhaltungsshow verkommen ist, die verständlicherweise dem anspruchsvollen DLF-Hörer gewaltig auf den Keks gehen kann. Das rechtfertigt aber nicht die Existenz des Verkehrsfunks im DLF, sondern geht an die Adresse der Landesrundfunkanstalten.

Und noch etwas: In Zeiten der Klimadebatte müssten eigentlich auch alle Zugverspätungen von sagen wir mal mehr als 30 Minuten durchgegeben werden (beim DLF zumindest im Fernverkehr). Schließlich gibt es noch Leute, die statt der Bahn-APP lieber mit Taschenfahrplan und Kursbuch unterwegs sind und mithin auf diese Informationen angewiesen sind, bevor sie sich auf den Weg zum Bahnhof machen.
 
Wie ich das schonmal geschrieben hatte, macht ein Verkehrsfunk nur mit den "Best of" Staus deutschlandweit keinen Sinn. Dafür sind es in der Rush-Hour einfach zu viele lange Staus. Wenn man alles über 5 KM brächte, wäre der VF mehr als 5 Minuten lang. Außerdem ist es völlig sinnlos, wahrlos irgendwelche Staus zu vermelden. Was interessiert den Hörer in Kiel der Stau am Grenzübergang in Füssen? Auch der Berliner Hörer wird sicherlich eher genervt mit den Augen rollen, wenn am Kölner Ring gegen 17 Uhr mal wieder nichts mehr geht? Der Hörer in Passau wird aber bestimmt ganz genau die Ohren spitzen, wenn vor dem Elbtunnel die A7 mal wieder Probleme macht.
Das gleiche gilt übrigens auch für Klassikradio.
 
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Das gleiche gilt übrigens auch für Klassikradio.
Aber Klassik Radio bringt doch mittlerweile keine Verkehrsmeldungen mehr. Das was da immer als Verkehr lief, waren maximal 2 Minimeldungen von ca 2 Autobahnen. Und meistens wurde eh "Zurzeit liegen uns keine Verkehrsmeldungen vor" gesendet. Daher ist eine Erwähnung dessen jetzt nicht unbedingt notwendig.
 
Nicht falsch verstehen, ich bin nicht grundsätzlich für die Abschaffung des Verkehrsfunks. Gefahrenmeldungen sind nach wie vor sinnvoll und schützen Leben. Meinetwegen auch Hinweise zu überfüllten Parkplätzen für LKW, sofern die Brummifahrer das vorher nicht anderweitig erfahren sollten. Aber deren Wartezeiten am Grenzübergang Weil am Rhein ist jetzt für die Niedersachsen nicht so spannend.

Das Stauende vor mir auf zehn Meter genau sagt mir keine Verkehrsdurchsage.

Im Übrigen habe ich trotz Taschen-Navi durchaus eine Vorstellung davon, in welcher "Gegend" ich mich befinde. Allerdings notiere ich mir nicht mehr - wie früher - vorab alle Abfahrten, Autobahn- und Bundesstraßen-Nummern meiner Route und klammere den Zettel an die Sonnenblende. Die Zeiten sind nun wirklich vorbei.
 
Kurz OT: wurden auf Radio Luxemburg die Verkehrsmeldungen auch bundesweit ausgestrahlt? Erinnere mich nicht mehr. Erinnere mich nur noch, dass es diverse Straßenatlanten mit ARI-Verkehrsfunkkarte gab, auf welcher neben den UKW-Frequenzen der ARD Servicewellen auch die DLF-Mittel- und Langwellen sowie die Luxemburger 1440 kHz als bundesweite Verkehrsfunkfrequenz genannt war (sowie UKW Kanal 6 und 33 für die Region Düssedorf-Köln-Frankfurt).
 
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Ich behaupte mal die Mehrheit der Hörer schaltet das Radio während der Autofahrt an

Mag sein. Aber wieviele von den, sagen wir mal 3 Millionen Menschen, die gerade eine Meldung über die A 96 irgendwo vor den bayerischen Alpen hören, und in diesem Moment mit ihrem Auto unterwegs sind, sind direkt davon betroffen? Und haben das Radio so laut, dass sie es aktiv wahrnehmen, was da gerade gesagt wurde? Doch nicht mehr als acht oder neun Personen!

da soll man bekanntlich nicht auf das Display des Smartphones schauen.

Ach ist das so? Da sehe ich im Straßenverkehr aber täglich sehr viel Gegenteiliges. Sein Mettbrötchen schmieren darf man sich aber, oder Kafee trinken, oder eine Zigarette drehen und rauchen. Theoretisch darfst du sogar ein Pilsbier trinken während du deinen PKW lenkst. Unsere Gesetze sind schon seltsam.

Da doch die meisten Leute heute angeblich sowieso ein supertolles DABRadio mit Scheibenkleister-Antenne im Auto haben, mit dem sie in jedem Tunnel alle ihre Lieblingssender (und viel mehr als über UKW) empfangen könnten, bliebe doch als Kompromisslösung sicherlich immer noch die automatisierte Ausstrahlung auf dem Kanal Dokumente&Debatten im Digitalradio so wie der WDR das bei VERA macht.

Zumindest stundenweise sollte das, da kein moderiertes Liveprogramm, sondern nur eine Computerstimme, rundfunkstaatsvertraglich machbar sein.

Die bisherige Lösung "Staus und stockender Verkehr ab 6 Kilometer Länge" ist unbefriedigend. Für alle! Am meisten wahrscheinlich für den, der jeden Tag den selben Text vom Westhofener Kreuz und der Tankstelle Frechen runterrattern darf.
 
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Aber Klassik Radio bringt doch mittlerweile keine Verkehrsmeldungen mehr.

Ok, das wusste ich nicht. Hab schon länger nicht mehr den Sender gehört, aber vor einiger Zeit gab es die noch.


"Zurzeit liegen uns keine Verkehrsmeldungen vor"

Da möchte ich mal wissen, wann man diese Meldung mit gutem Gewissen bringen kann. Dürfte eher selten vorkommen, dass in ganz Deutschland keinerlei Störungen oder Warnhinweise gibt.
 
Seewetterbericht, Verkehrsfunk ... 'störend' war das auf DLF wenig:
"Das Bessere ist der Feind des Guten!" - "Nichts ist so schlecht, dass es doch für etwas gut ist!"
Wir werden hören, wie DLF die frei werdende Verkehrsfunk-Zeit nutzen wird.
 
Schade! Man hätte Verkehrsfunk (fällt weg) und Genderneusprech (kommt) so wunderbar verknüpfen können:
"Hier eine Meldung für unsere Verkehrsteilnehmerinnen, Verkehrsteilnehmer, Transgender-Verkehrsteilnehmende und VerkehrsteilnehmeX: Achtung Autofahrerinnen, Autofahrer, autofahrende Transgender-Personen und AutofahreX: Auf der A3 kommt Ihnen vermutlich eine Falschfahrerin oder ein Falschfahrer, eine falschfahrende Transgender-Person oder ein FalschfahreX entgegen. Wenn die Geisterfahrerin, der Geisterfahrer, die geisterfahrende Transgender-Person oder der/die/das FalschfahrX die Autobahn verlassen hat... usw." Das werden wir im DLF nun nie hören...
 
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