Quo vadis Sunshine Live?

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SplitterMan

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Quo vadis Sunshine live?
Am 17. juli gab es sie wieder - die MA (Hörerzahlermittlung fürs Radio) mit Hilfe von meinungsumfragen und statistischer Hochrechnung wurde die Hörerzahlen aller Radiosender in Deutschland im Zeitraum von september 2011 bis April 2012 ermittelt.
Auf dem ersten Blick erfolgreich und ein Grund zur Freude, gibt es auf dem zweiten Blick doch einiges an Schatten. Ich möchte mit dieser absolut privaten und nicht irgendwie eingenommenen Analyse aufzeigen, warum ich als Althörer und sprichwörtliches Urgestein der Hörerschaft den Sender mit der jetzigen MA am Scheideweg sehe

Beginnen wir mit Montag bis Freitag.
Positiv zu vermelden ist, dass sich die inzwischen leider als "ehemalig" zu bezeichneten Sendungen Checkpoint und Overdrive seit dem Tiefpunkt in der ersten Ausweisung 2011 wieder fangen konnten und inzwischen zu einem Höhenflug angesetzt haben. Es ist als Erfolg in der bisher 15jährigen Sendergeschichte zu werten, dass ein starker Vormittag mit zum Ergebnis beiträgt. In den vergangenen MAs war es meist so, dass der Nachmittag den Sonntag mehr als nur stützte.
Alle Sendestunden des bisherigen Sorgenkindes "Checkpoint" liegen über den Senderschnitt (6-18 Uhr).
Stärkste Sendung ist und bleibt aber weiterhin DJs Afterwork in der nachmittäglichen DriveTime (Haupthörzeit). Die Morgensendung konnte in ihrer eigentlichen Kernzeit jedoch nicht profitieren und legte nur gering zu oder verlor sogar (Stand MA 2012/II: 94 (6-7), 81 (7-8), 64 (8-9)). Dass die letzte Sendestunde von 9 bis 10 Uhr in der Stundenreichweite seit der MA 2011/I von 34tausend auf 106tausend Hörer förmlich explodierte ist sehr Wahrscheinlich dem gleichen Umstand wie dem Rest der Tagesschiene zuzuschreiben. Der absolute Hörerpeak ist in den Stunden von 9 bis 18 Uhr angelangt.
Sunshine Live ist auf den Arbeitsstätten der Hörer angekommen.
Mit Ausnahme der Sendestunden von 7-8 (-7tausend) sowie 18-19 (-52tausend) hat jede Stunde im Vergleich mit der MA 2011/I Hörer zulegen können. Mit zwei Ausnahmen hierbei sogar gänzlich zweistellig.

Schauen wir uns aber jetzt die Zahlen Montag bis Freitag genauer und im Detail an. - Aus Gründen der einfacheren Deutung beschränke ich mich hier zunächst auf die Daten rein mit DAB+-Empfang.
Seit der letzten Ausweisung (2012/1) haben 17tausend neue Hörer den Weg zu Sunshine Live gefunden. DAB+ dürfte daran einen sehr großen Anteil gehabt haben.
Die Altersausweisung gibt direkt eine Große Schwäche des Senders preis. Von den 17tausend neuen Hörern sind 10tausend zwischen 30 und 39, 6tausend zwischen 40 und 49 sowie 5tausend zwischen 50 und 59. STOP: Das sind jetzt aber mit 21tausend Hörern mehr als die 17tausend gewonnenen. Stimmt, denn die Jugend schaltet entweder ab oder wird einfach älter. Die fehlenden Hörer sind bei den Altersgruppen 10 bis 19 sowie 20 bis 29 abgewandert! Mit einem MINUS von 2tausend Hörern in der sowieso schon minimalen Altersgruppe der 10 bzw. 14 bis 19jährigen stellt man schnell fest: Da kommt nix nach.

Das derzeitige Sunshine Live-Programm erreicht die Jugend nicht. - Genau das ist aber auch absolut kein Wunder. Es findet (auch auf Facebook) eine reine Einwegkommunikation statt. Hörer werden bis auf das Tagesthema (zu Schulzeiten) nicht groß in das Programm eingebunden. Eine Hörerbindung findet im aktiven Programmumfeld nicht mehr statt. (Zum Vergleich Freitag Nachmittag gab es 1998 in der Zeit von 14 Uhr bis Mitternacht _ausschließlich_ Hörerbeteiligung.
(Tagesthema - Sarah Live / X-Ray-Jugendtalk - Messages - Flashlight). Eine Wunschsendung ist seit 15 Jahren nicht im Programm zu finden ... Alles Faktoren die sicherlich einen großen Anteil daran haben, dass Sunshine Live bei der "Generation mp3" nicht "in" ist.
Die Moderatoren kommen dort höchstwahrscheinlich noch dazu. Von den Moderatoren der Tagessendungen (6-19 Uhr) war einzig Fabian _nicht_ bereits 1997 auf Sunshine Live zu hören. Einzig Falk ist aus der Moderatoren-Schiene im DJ-Bereich noch nicht 15 Jahre dabei.

Schauen wir uns jetzt einmal die Verteilung über Deutschland an.
Als Vorbemerkung: Sunshine Live hat einen Sendeauftrag als Lokalsender für die Region Neckar-Odenwald in Baden-Württemberg / Das Deutschlandsignal kam erst 2000 seperat dazu.
In Baden-Württemberg hören 21tausend Hörer Sunshine-Live. MOMENT! maximal 21% aller Sunshine Live Hörer empfangen Sunshine Live als Lokales "Jugendradio".

MOMENT zum zweiten. Jugendradio? Wo war die Jugend? Das ganze wirft die Frage aller Fragen auf.
Darf ein SPARTENradio ein vollwertiger LOKALsender für eine wirtschaftsstarke Region sein?. Zum vergleich: Mit Badenfm (Region Freiburg) hat das Lokalradio mit der geringsten Hörerzahl (29tausend) und wesentlich weniger technischer Reichweite an Hörern "mehr" Hörer als das Lokalradio Sunshine Live? Vor allem mit dem Hintergrund, dass alle Hörer in Stuttgart 104,9 und alle Kabel-, Sat- und DAB+-Hörer das Nationale Signal empfangen und folglich in Baden-Württemberg noch mit ausgewiesen sind. Die tatsächliche Reichweite der UKW-Frequenzen dürfte dadurch grob geschätzte 15tausend Hörer maximal betragen.
Welcher lokale Firmeninhaber möchte hier noch auf seinem lokalen Radio werben?

In den großflächigen DAB+-Inseln allen vorran NRW (+15tausend auf jetzt 35tausend Hörer in der Duchschnittsstunde) stoßen die bisherigen Sunshine-Live-Hörer jetzt auch im Tagesprogramm oder Mobil dazu. Einige neue Hörer werden zwar auch dabei sein, aber aufgrund des Altersschnittes den Sender noch als "Jung" zu bezeichnen dürfte eine kleine Fehleinschätzung darstellen.
Weiterer Trend: Das Haushaltsnetto-Einkommen sinkt rapide. Bei der Gruppe unter 1000 Euro gab es einen Anstieg von 11tausend Hörern. Bei den über 2500Euro-Haushalten aber einen Einbruch von 7 tausend. Die Kaufkraft der Hörer ist geringer ... für was soll ich dort werben?

Es ist nicht umsonst seit einiger Zeit auffallend, dass insbesondere einige Werbeblöcke sehr kurz geraten.

Am Wochenende sieht es im Gegenzug völlig anders - und stellenweise noch dramatischer aus!
Verglichen auf das letzte Jahr gibt es Samstags in der Durchschnitsstunde (6-18 Uhr) ein Plus von 7tausend Hörern. Doch wo kommt dieses nur her?
Overnight (6-9) verlierst durchgängig Hörer (Verglichen mit 2011/I wird dieses Ausmaß noch größer. Damaliges Tagesmittel 104tausend - heute nur noch 83 und somit 21tausend Durchschnittshörer weniger)
Auch die Classics sind in der Summe nicht mehr so stark wie noch im letzten Jahr und geben mit leichten Zugewinnen von 9 bis 10 zwischen 10 und 12 leicht ab.
12 bis 13 ist AFAIK noch eine Mischung zwischen Classics und High Noon und geht 11tausend nach unten.
Der Nachmittag auf Sunshine Live ist am Samstag jedoch Hörertechnisch eine Bank. Die Programmischung in Overdrive und im Anschluss mit den Hörercharts kommt an.
Der Samstag Abend ist jedoch eine völlige Baustelle.
Selbst die schwächste Stunde Overnight in der Durchschnittsberechnung hat mehr Hörer als jede einzelne Stunde Houserotation (heute Warm-Up). Hier kommt das Sendekonzept überhaupt nicht mehr an.
Im Vergleich mit der MA 2011/I (vollständiges Jahr 2010) ist hier ein _stündlicher_ Verlust von 40 bis 50tausend Hörern zu notieren.

Doch reden wir zunächst auch hier über die Auswirkungen von DAB+ und den übrigen Verteilungen. Im Vergleich zu Montag bis Freitag spielen hier keine neue Faktoren ein, da der Kabel-, Sat- und DAB+-Hörer unabhängig vom Empfangsweg hier großflächig bereits vorher schon überwiegend Empfang in der Freizeit hatte.
Nüchtern im Altersbereich bleibt festzuhalten: In der Zeit von 6-18 Uhr ... 9tausend weniger 10-19jährige Hörer, 9tausend 20 bis 29jährige, 7tausend 40 bis 49jährige. Dass die Hörerzahlen hier nicht vollends abgeschmiert sind, ist den 30-39ern zu verdanken. Hier gab es ein Plus von 14tausend Hörern.

Bei den Haushaltseinkommen sieht es ähnlich wie bereits Montag bis Freitag aus:
* bis 1000 Euro: +8tausend
* 1000-1500 Euro: +4tausend
* 1500-2000 Euro: -1tausend
* 2000-2500 Euro: -7tausend
* über 2500 Euro: -14tausend!

Auch am Samstag sinkt das zum Ausgeben stehende Einkommen. Ein Hörervolumen von 16tausend in der Durchschnittsstunde (6-18 uhr) in gesamt Baden-Würtemberg ergibt nicht nur grob geschätzt ein Volumen für die UKW-Region von unter 10tausend Hörern für den Lokalsender Sunshine Live. Auch hier wieder ein Vergleich mit dem schwächsten Lokalsender in BW. In diesem Fall ist es Radio Seefunk mit 17tausend Hörern und somit wahrscheinlich mindestens doppelt sovielen Hörern wie der Lokalsender Neckar-Odenwald. Auch am Samstag ist NRW mit 29tausend Hörern einer der Garanten dafür, dass diie Zahlen noch so sind wie sie sind. Zum Vergleich: Auf jeden Hörer im Senderland (BW) kommen fast zwei Hörer in NRW!

Kommen wir jetzt zum größten Trauerspiel: Sonntag
Im Vergleich mit dem Vorjahr (2011/II) gab die Durchschnittsstunde hier 61,8% bzw. 55tausend Hörer ab!
Vergleicht man das ganze jetzt mit den früheren Zahlen, so ergibt sich folgendes Bild:
Eternity war zwischen 8 und 9 noch nie stark - zwischen 9 und 10 starker Anstieg und stabil. Alles andere nach 10 Uhr (mit ausnahme der Stunde 12 bis 13 durch geringeren Ausgangswert) ist ein regelrechtes Abschaltmassaker. Connected mit einem Hörerverlust von 70% kommt hierbei noch fast "glimpflich" davon.

Das heutige Dance50 muss mit der Vorgängerbelegung über 80% Hörerverlust verkraften. Für die Dance50 ein starker Verlust - kommen diese doch vom sehr starken Samstag Nachmittag. 25 bzw. 22tausend Hörer schalten hier noch ein!
Uptrax mit einem Minus von 74% kommt noch auf 21tausend Hörer. Und ist damit kaum zu glauben noch die neuntstärkste Stunde (von 19 ausgewiesenen!).
Die LocalHeros könnte man direkt einstellen. 12 bzw. 14tausend Hörer habeb Lust auf diese Sendung. (-86 bzw. -87% der Hörer von vor 12 Monaten)
Im Anschluss gibt es zwischen 18 und 20 Uhr noch ein kurzes Aufbäumen mit 30 bzw. 29tausend (stärkste Reichweite nach Connected - aber außerhalb der Durchschnittsberechnung) allerdings auch mit -65% (18-19). Dass 19-20 mit -17% noch verhältnismäßig gut davon kommt, liegt einzig und allein am geringen Ausgangswert der MA 2011/I.
Nach 20 Uhr spielt sunshine live auch weiterhin im Abendprogramm seiner Hörer keine Rolle.mit 5tausend (20-23 Uhr) bzw. 8tausend (23-24 Uhr) muss man sich hier vollständig bereits der Overnightstunde 5-6 Uhr (9tausend Hörer) geschlagen geben.

Gehen wir nun in die Strukturen.
Vorbemerkung: Aufgrund des großen Verlustes sind die meisten Größen hier sehr starken Hochrechnungen unterworfen.

Hörerverluste nach Altersklassen:
10-19: -10tausend
20-29: -24tausend
30-39: -11tausend
40-49: -9tausend

Einzig die 50 bis 59jährigen blieben mit 3tausend Hörern unverändert.

Durch das mit starke Abschalten der 30 bis 39jährigen war der Sonntag nicht zu retten. Auch hier schalten die Jungen hörer Großflächig und mit den größten

Ausmaßen ab. Eine Wiederkehr ist nicht immer zu erwarten. Die Musikrichtung bzw. die Programmzusammenstellung als solches kommt beim Hörer einfach nicht an.

Bliebe noch für die Statistik. 8tausend Baden-Württemberger hören in der Zeit von 6 bis 18 Uhr Sunshine Live. Auf die Lokalregion gerechnet sagen wir ungefähr 4-5tausend. Der schwächste Lokalsender in der MA ist hier Radio Ohr mit 3tausend. Einzig am Sonntag kann das lokale Sunshine Live mit dem schwächsten in der MA Vertretenen Lokalsender mithalten.

Da auch hier über das lokale Werbesignal kaum mit Einnahmen zu rechnen ist, und angesichts der Hörerzahlen die Nationale Werbung noch weiter abnehmen wird, kann man gespannt sein, ob es gelingen wird mit einem 5,5Tage Werbeprogramm 7 Tage Sendebetrieb weiter zu finanzieren. Auch hier jeweils mit dem Hinweis, dass lokale Werbung kaum vorkommen wird und der Durchschnittshörer im Vergleich zu früher nicht nur sehr viel Älter sondern auch ärmer ist.

Abschließend noch ein paar persönliche Empfehlungen.
Angesichts der Zahlen sollte in einer zügigen Programmreform über folgende Veränderungen nachgedacht werden:
1) Einstellung von Houserotation / Warm-Up und vollständige Umformatierung der Sendung in Richtung früheres Code Red bzw. Jungle. Musikmix mit ansprechender

Partymusik open Minded. Schwerpunkt auf Partyempfehlungen (privat und kommerziell mit großen On-Tour-Blöcken analog den Club Dates in Flashlight)
2) Komplette Restrukturierung des Sonntages ab 12 Uhr im Hinblick auf Hörerbindung und -gewinnung. Eine großflächige Musikwunschsendung könnte hier einen guten Ansatz bilden. Abgerundet dann durch die Dance50 (wenn sie auf Sonntag bleiben müssen) und der Sendeschiene 18 bis 20)
3) Alternativ zu 2 eine Verlagerung und Verlegung aller "Einkaufssendungen" auf den Sonntag und Einstellung des Live-Sendebetriebs zugunsten einer neuen Sendung "Overday"

Vielen Dank für das Lesen meiner Einschätzungen rund um den derzeitigen Stand von Sunshine Live. Ich hoffe es ist klar geworden, warum ich persönlich

Sunshine Live derzeit am Scheideweg sehe und die Frage "Quo Vadis" regelrecht auswerfen muss.

Es grüßt euch
Mirco
aka Tatze
aka SplitterMan
aka ModemMan

Sunshine Live Hörer seit Sendestart und ehemaliger Betreiber der umfangreichsten Sunshine Live Fan-Seite

(Quelle MA 2012/II / 2012/I / 2011/II 2011/I) www.reichweiten.de
 
Alles im Grunde richtig, wobei es bei sunshine live schon extrem schwierig ist, da irgendwelche Aussagen treffen zu können, denn: Es wird, wie du auch schon richtig festgestellt hast, der Empfangsweg nicht erfasst. Dann muss man auch noch bedenken, dass das UKW-Gebiet von sunshine live auch noch in Rheinland-Pfalz und Hessen hineinragt (übrigens hat man ausgerechnet hier Hörerverluste hinnehmen müssen) – das macht Aussagen über das UKW-Gebiet nur noch ungenauer/schwieriger. Generell besteht bei nationalen Anbieter immer noch das Problem, dass der Werbeverkauf nur sehr schleppend funktioniert, das Geld also immer noch in der Region gemacht wird (interessanterweise habe ich jetzt über DAB+ schon mehrmals den Werbespot eines Berliner Autohauses gehört – ob das bundesweit lief?). Da der Sender aber nun schon 15 Jahre Bestand hat, würde ich mir da keine Sorgen machen – im Gegenteil, die Bemühungen um eine Lizenz in Berlin und Brandenburg zeigen, dass es dem Sender finanziell gut geht.

Um die Lizenz würde ich mir auch keine Sorgen machen. sunshine live läuft jetzt schon seit 15 Jahren als junges Spartenradio für elektronische Musik in der Region und die LFK schreibt die Lizenz in Stuttgart praktisch maßgeschneidert für den Sender aus. Zudem hält man sich ja auch an Drittanbietervorgaben, räumt dem Kirchenfunk zwei Stunden Sendezeit ein und organisiert viele Veranstaltungen im Sendegebiet. Vom Wortanteil sollte meiner Meinung nach nicht viel mehr laufen – ich höre den Sender wegen der Musik und wegen der Infos zur Musik/Clubszene und möchte keine Talksendungen oder Ähnliches hören (wobei ich in "Connected" natürlich immer gerne reinhöre). Eine Sendung wie "Sarah Live" interessiert im Grunde auch kein Schwein... Radio dient tagsüber als Begleitmedium und was ich ausschnittsweise aus dieser Talksendung gehört habe, war absolut banal und uninteressant, da reicht das Tagesthema völlig aus.

Die Einzelstundenauswertungen für den Samstag und Sonntag würde ich mal geflissen ignorieren, die Daten taugen da einfach nicht und sind – bis auf den Samstagvormittag – für den Werbeverkauf im Grunde genommen auch relativ irrelevant, ebenso wie die Abend- und Nachstunden von 18:00-6:00 Uhr. Darüber hinaus würde ich in einmalige Hörerverluste nicht zu viel hineinlesen, da sollte man erst einmal abwarten, ob sich der Trend mit der nächsten MA bestätigt.

Richtig ist, dass sunshine live auch viele ältere Hörer über 30 Jahren anspricht (siehe sunshine live Classics oder überhaupt die Tatsache, dass die Moderatoren in ganzen Sätzen sprechen können), das Musikformat an sich aber dennoch jung ist. Der Anteil der Hörer unter 29 Jahren liegt bei einem Drittel. Damit kommt man nicht an planet radio (57 %), bigFM (63 %) oder Kiss FM (58 %) heran, dennoch liegt man damit aber über dem Durchschnitt des Werbefunks (20 %). Ich persönlich habe sunshine live auch noch nie als Jugendradio wahrgenommen.

Ein Hörerplus von knapp 40 % innerhalb eines Jahres würde ich nicht zum Anlass nehmen, die Zukunft bzw. den jetzigen Zustand des Senders schwarz zu malen.
 
Zu Deinen Zahlen und der Analyse kann ich nichts sagen. Aber auch ich empfinde sunshine live nicht - und emfpand es auch nie so - als Jugendradio, sondern - wie sie ja auch selber Werbung damit machen - als Sender für elektronische Musik. Und wenn man sich überlegt, dass es Techno nun ungefähr - jedenfalls in der breiten Masse - seit ca. 20 bis 25 Jahren gibt, ist es nicht verwunderlich, dass die Hörerzahl älter wird. Es wäre auch verwunderlich, wenn jemand ab einem bestimmten Alter beschließt, statt Techno nun Volksmusik zu hören.

Zu Deiner Frage

"Darf ein SPARTENradio ein vollwertiger LOKALsender für eine wirtschaftsstarke Region sein?. "

lautet meine Antwort ganz klar - JA. Man muss bedenken, dass sunshine live bis 1997 als Oldiesender RNO nur wenig bis gar keinen Erfolg hatte. In der Region Rhein-Necker gibt es nunmal schon genug Sender für Pop-Musik (SWR3, Regenbogen, RPR1). Es gibt Sender für die ältere Generation (SWR4, hr4 strahlt rein, auch SWR1 deckt das mit ab) - wozu braucht man also einen Lokalsender mit der gleichen Musikfarbe, die es ohnehin schon mehrfach bei anderen Sendern gibt?
 
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