Quote für österreichische Musik

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Okay, Toyota, Du stellst und beantwortest diese Frage nicht. Andere schon.

Ö3 liegt mit seinem lokalen Musik-Anteil ziemlich am Ende jeder Vergleichstatistik öffentlich-rechtlicher Radiosender in Europa. Der Sender erfüllt damit seinen Programmauftrag ganz klar nur unterdurchschnittlich. Der Unmut darüber ist seit Jahren gross, der Druck auf den ORF wächst im EU-Umfeld zunehmend.

Gib' einfach mal "Ö3" und "Quote" in Google ein...



mhm.... und aber auch europaweit einzigartig hoch mit der quote, was widerum einzigartig hohe werbeeinnahmen bringt, die auf einzigartige weise ins gesamtunternehmen ORF fliessen. ein ORF wie der der hier betrieben wird, mit landesstudios, mit ö1, fm4 usw wäre in einem land mit derart geringer fläche und einwohnerzahl unmöglich rein gebührenfinanzierbar. diese klugscheisserei von "schau mal wie das bei andren öffentlich rechtlichen is".... brrrrr, hat da jemand nicht nachgedacht?!
der unmut ist gross? bei wem? bei privatradiomachern, weil sie genau wissen, wenn man ö3 eine möchglichst hohe quote umhängen würd, dann könnten ENDLICH mal alle privaten zusammen so viel quote haben wie ö3 jetzt allein.
und die umschaltscheisse - wo wir schon dabei sind - ist ja fast noch billiger. nach über 10 jahren privatradio immer noch diesen müll verzapfen ist TRAURIG! das war in den ersten 2, 3 jahren lustig, jetzt wirds echt schmerzhaft....
 
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Das Problem: Überall in Wien der selbe Weichspülerpop. Mit ein paar Ausbrüchen Richtung Schlager (Arabella), Alternative (FM4), Rock (88.6)

WO IST EIN ROCKSENDER???

Der fehlt definitiv - die Frage ist nur, ob es dafür auch ein breites Publikum und damit die notwendigen Quoten gäbe.

Ich würd ihn aufdrehen - und da wär ich sicher nicht der einzige!
 
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Okay, Toyota kann (oder will) nicht lesen. Howard Star dito. Unmut? Nur nörgelige Privatradio-Konkurrenten. Programmauftrag? Nie gehört. Gebührenlegitimation? Klugscheisserei. Österreichische Musik? Brauch' ma net.
Quotendiskussion? Führ' ma net. Grundverständnis für ökonomische Zusammenhänge in der Kreativ- und Medienwirtschaft? Geh' bitte... Eh alles in Butter. Wohl der Idealtypus des Hörer-Apostels.
 
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Hallo!

und die neue hitwahl (bryan adams ist natürlich ein hammer und eine ohrfeige für jeden ernstzunehmenden musikhörer...)

Zugegeben, der Titel wurde in den letzten Jahren massiv totgedudelt - nicht nur von Ö3. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß er einer der beliebtesten Rocksongs ist. Beispiele:

SWR1-BW Hitparade
2007: Platz 5
2005: Platz 4
2003: Platz 11

oder ganz aktuell - Radio Sunshine (Schweiz) Top880 vom vergangenen Wochenende: Platz 4

vg Zwerg#8
 
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Jössas. Da schaut man mal einen halben Tag nicht her, und plötzlich so viele neue Beiträge.

Nur kurz @ Toyota: Ich kapier genau, dass Ö3 es nicht nötig hat, etwas zu ändern. Bei so hohen konstanten Hörerzahlen. Nur ich bleibe dabei: Würde Ö3 den Österreicher-Anteil in der Tagesrotation auf 3-4 fixe Lieder pro Stunde (mit einem Austropopper) erhöhen, würde der Marktanteil von Ö3 NICHT sinken. Ö3 müsste sich nur trauen. Nur Mut ist etwas, das Ö3 schon lange nicht mehr besitzt.
Warum funktioniert österreichische Musik im Nachtflug? Sind die Nachtschichtler, Nachtarbeiter etc. offener für Austro-Musik?! Schwachsinn. In Wahrheit ist der Nachtflug die einzige noch nicht gänzlich durchformatierte Sendung auf Ö3 - sowohl was die Moderation als auch die Musik angeht. Und es funktioniert. Schon seit Jahren. Wenn es nicht funktionieren würde, hätte Ö3 schon lange etwas daran geändert. Wobei ... selbst der Nachtflug ist nicht mehr das, was er einmal war ...
Wie auch immer ... ich schweife ab.

Und noch kürzer @ modtrainer: Auch wenns nicht zum Thema passt, aber das muss ich loswerden: Die Ö3-Sternstunden mit Peter L. Eppinger ertrag ich wunderbar! :)
 
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@yaketiyak:

du kannst meine frage nicht beantworten weil dir bekannt sein dürfte dass es keine gesetzliche bestimmung gibt die irgendeine quantitative quote für österreichische produktionen regelt.

meines erachtens erfüllt ö3 den von dir genanten programmauftrag mehr als ausreichend und zwar qualitativ. ein paar beispiele gefällig?

österreich hat dank ö3 plötzlich wieder popstars:christina stürmer, luttenberger klug,mario lang, coshiva und wie sie alle heißen mögen
dadurch bildet sich auch eine live szene die mehr auf künstler aus österreich achtet.
die aktion ö3 soundcheck: 100e Bands beteiligen sich daran jedes jahr..einige haben es geschafft praktisch aus den probekeller auf die großen bühnen zu kommen : beispiele shesays, pbh club

das ist doch alles bitte sehr beachtlich und meines erachtens der richtige weg.
 
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Hallo Matti!


Wie auch immer ... ich schweife ab.

Geschenkt. Aber "die" Zeit müssen wir uns kurz nehmen.

Warum funktioniert österreichische Musik im Nachtflug? Sind die Nachtschichtler, Nachtarbeiter etc. offener für Austro-Musik?! Schwachsinn. In Wahrheit ist der Nachtflug die einzige noch nicht gänzlich durchformatierte Sendung auf Ö3 - sowohl was die Moderation als auch die Musik angeht.

Dann hörst du offenbar anders als ich. Und ich für meinen Teil sage: Du irrst gewaltig und die "Austro-Musik" ist auch immer die selbe ("Taxi kommt net" & Co).

Ein typischer Call-In läuft doch etwa so ab:


Jingle: "Mehr Musik - mehr Abwechslung"

Mod: "Am Telefon ist Max Mustermann aus Salzburg:"

Anrufer: "Ja, hier ist der Max aus Salzburg. I bin auf Nachtschicht und grüße X, Y, Z und das Ö3-Team. Spielt mir doch bitte was zum munterbleiben." (Schnitt)

Mod: "Na klar. Wie wärs jetzt gleich mit "A Fine Frenzy" im Ö-Dreier..."


Kotz. Ich habe - bis auf die Titelmusik von "Knight Rider" - noch nie etwas als Wunschtitel gehört, was nicht eh schon in der Rotation war.

Man beweise mir bitte das Gegenteil.

vg Zwerg#8
 
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@yaketiyak:

du kannst meine frage nicht beantworten weil dir bekannt sein dürfte dass es keine gesetzliche bestimmung gibt die irgendeine quantitative quote für österreichische produktionen regelt..

Es hat auch niemand behauptet, dass eine quantitative Quote im Gesetz steht, weil sonst würde sich ja diese Initiative ad absurdum führen.

Was aber drinnen steht sind folgende Punkte (@howardstar: "dieses programm entspricht nicht dem öffentlich-rechtlichen auftrag? dann kennst du den auftrag leider nicht. lies ihn, und dann gib wieder laut. vorher - pscht ..." : jetzt gebe ich wieder laut, offenbar kennst du den Auftrag selbst nicht):



Programmauftrag
§ 4. (1)
6. die angemessene Berücksichtigung und Förderung der österreichischen künstlerischen und kreativen Produktion;
7. die Vermittlung eines vielfältigen kulturellen Angebots;
(2) In Erfüllung seines Auftrages hat der Österreichische Rundfunk ein differenziertes Gesamtprogramm von Information, Kultur, Unterhaltung und Sport für alle anzubieten. Das Angebot hat sich an der Vielfalt der Interessen aller Hörer und Seher zu orientieren und sie ausgewogen zu berücksichtigen.
(4) .... Der Österreichische Rundfunk hat ferner bei der Herstellung und Sendung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen auf die kulturelle Eigenart, die Geschichte und die politische und kulturelle Eigenständigkeit Österreichs ... besonders Bedacht zu nehmen.


Allgemeine Grundsätze und Jugendschutz
§ 10. (1)
(8) Als Kultursender soll der Österreichische Rundfunk sowohl Berichterstatter wie eigenständiger Produzent sein und vor allem Auftraggeber, Arbeitgeber und Forum österreichischer Kreativität und Gegenwartskunst.

Meines Erachtens treffen all diese Punkte auf diese Problematik zu. Meiner Meinung nach - ich bin aber kein Jurist - erfüllt Ö3 diese genannten Punkte hinsichtlich Musik aus Österreich nicht.
 
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@ Zwerg#8: Genau deshalb hab ich auch geschrieben, dass selbst der Nachtflug nicht mehr das ist, was er mal war. Es liegt aber im Grunde in der Hand der Moderatoren, die im Nachtflug wenigstens etwas mehr "Freiheit" gegenüber dem Tag haben. Aber die Zeiten eines Gustav Götz, eines Christian Anderl, eines Alex Scheurer und eines Wolfgang Angermüller im Nachtflug sind leider vorbei.
Wunschtitel hat es im Nachtflug nie gegeben. Das stimmt. Aber wenigstens wird Austropop gespielt, auch wenn seit 2005 zig Titel gestrichen wurden ... Und oft werden auch neue Songs aus Österreich erstmalig auf Ö3 im Nachtflug gespielt (wie z.B. auch gestern Nacht wieder).

Also um es zusammenfassend zu sagen: Der Nachtflug ist längst nicht mehr die Sendung, die er noch um die Jahrtausendwende mit oben genannten Moderatoren war. Aber er ist immer noch aufgrund des hohen Austro-Musik-Anteils gut hörbar, zumindest wenn David Pearson modeirert, der sich hörbar bemüht und gute Ansätze zeigt. Weiter so!
 
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Programmauftrag
§ 4. (1)
6. die angemessene Berücksichtigung und Förderung der österreichischen künstlerischen und kreativen Produktion;
7. die Vermittlung eines vielfältigen kulturellen Angebots;
(2) In Erfüllung seines Auftrages hat der Österreichische Rundfunk ein differenziertes Gesamtprogramm von Information, Kultur, Unterhaltung und Sport für alle anzubieten. Das Angebot hat sich an der Vielfalt der Interessen aller Hörer und Seher zu orientieren und sie ausgewogen zu berücksichtigen.
(4) .... Der Österreichische Rundfunk hat ferner bei der Herstellung und Sendung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen auf die kulturelle Eigenart, die Geschichte und die politische und kulturelle Eigenständigkeit Österreichs ... besonders Bedacht zu nehmen.


Allgemeine Grundsätze und Jugendschutz
§ 10. (1)
(8) Als Kultursender soll der Österreichische Rundfunk sowohl Berichterstatter wie eigenständiger Produzent sein und vor allem Auftraggeber, Arbeitgeber und Forum österreichischer Kreativität und Gegenwartskunst.

Meines Erachtens treffen all diese Punkte auf diese Problematik zu. Meiner Meinung nach - ich bin aber kein Jurist - erfüllt Ö3 diese genannten Punkte hinsichtlich Musik aus Österreich nicht.

schön gelesen, und wohl doch nicht verstanden.
der ORF, richtig, hat für all das zu sorgen. in seinem gesamtauftreten! das heißt nicht dass jeder einzelne sender jeden einzelnen punkt exakt in gleicher höhe zu erfüllen hat. das heißt dass das gesamtangebot ausgewogen sein muss, und alles abzudecken hat. und das tut es, witziger weise (zum ärger mancher, da bin ich sicher) gerade WEIL ö3 nun mal auch ein "mainstream-infotainment" bringt, das die andren ORF-teile nicht bieten.

und im übrigen würd ich all jedenen die sich dauernd so lautstark zu wort melden - ö3 wäre aus reiner gewohnheit in einer solchen flughöhe - mal raten die quotensteigerungen seit einführung dieser mainstream-formatierung zu erkennen. da wird aber das gewohnheitsargument ganz schnell dünnflüssig werden :)
 
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Ich finde, es wäre schon ein Fortschritt, wenn es mehrere Sender gäbe, die überwiegend deutschsprachige Musik senden, bei denen der (meist reifere) Hörer in der Lage ist, die Texte zu verstehen. Seit immer mehr ORF-Regionaldudler aus wirtschaftliche Gründen auf Hitrotation umstellten, ist es um den Schlager schlecht bestellt.

Ob eine Österreich-Quote Sinn macht sei dahingestellt. Ich halte nichts davon, weil sich mit obrigkeitsstaatlichen Maßnahmen kein ansprechendes Radioprogramm verordnen lässt. Da braucht man Händchen und Geschmack, was leider immer seltener anzutreffen ist. Einige ORF-Lokalradios (wie mein geliebtes Radio OÖ) setzen ohnehin massiv auf Austropop, egal ob der Titel sendefähig ist oder nicht. Passt auch nicht wirklich zur Oldiesülze, die man vorwiegend spielt.
 
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HowardStar, netter Versuch, den ORF in seinem "Gesamt-Auftreten" zu verteidigen... Leider ist es so, daß das Unternehmen, das ja bei Gelegenheit so gern seine "österreichische Note" betont, in KEINEM seiner Programme an den EU-Durchschnitt lokalen Musikschaffens in öffentlich-rechtlichen und (!) privaten Radiosendern herankommt. Ö3 ist nur das offensichtlichste Beispiel einer ideellen und faktischen Misere. Die, nebstbei, mit ein wenig gutem Willen zum Vorteil ALLER zu lösen wäre.
 
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HowardStar, netter Versuch, den ORF in seinem "Gesamt-Auftreten" zu verteidigen... Leider ist es so, daß das Unternehmen, das ja bei Gelegenheit so gern seine "österreichische Note" betont, in KEINEM seiner Programme an den EU-Durchschnitt lokalen Musikschaffens in öffentlich-rechtlichen und (!) privaten Radiosendern herankommt. Ö3 ist nur das offensichtlichste Beispiel einer ideellen und faktischen Misere. Die, nebstbei, mit ein wenig gutem Willen zum Vorteil ALLER zu lösen wäre.

vorausgesetzt es gibt ausreichend material, in entsprechender produktionsqualität. also standard 2008 (oder zumindest 2000), nicht kellerstudio standard 1986. in einem land in dem a. 5-15 mal mehr musiker leben, und in dem diese musiker auch 50% ihrer investitionen mit förderungen finanzieren können mag schon sein dass der output auch ein wesentlich höherer ist. das argument "im radio gespielt werden ist eine förderung und reicht schon aus um davon leben zu können" z.b. ist blödsinn, aber immer wieder gehört. es gibt österreichische musiker denen gehts auch ohne ö3-airplay gut, und solche die hatten airplay, und müssen jetzt supermarktregale schlichten.
ich bin ja absolut für musikförderung in österreich. aber das wird einfach von der falschen seite angegangen. ich will ein star sein, gebt mir eine bühne. naja. das wird nicht reichen...
 
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"You ain't heard nothin' yet" (Bachmann Turner Österreich) ... Lass' Dich überraschen!
 
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ich bin ja absolut für musikförderung in österreich. aber das wird einfach von der falschen seite angegangen. ich will ein star sein, gebt mir eine bühne. naja. das wird nicht reichen...

Da haben Sie völlig recht. Das reicht bestenfalls für Castingshows. Die Forderung nach einer Quote wird ja auch nicht von Menschen erhoben, die von Beruf "Star" sein wollen. Hier geht es um das Existenzrecht eines Wirtschaftszweiges in Österreich: der produzierenden Musikwirtschaft mit ihren Plattenlabels, den Konzertveranstaltern, den Technikverleihern, den Tonstudios - in weiterer Folge auch um Musikschulen, Konservatorien und Hochschulen. Aus meiner persönlichen Sicht geht es nicht zuletzt um Musikschaffende: Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit Musizieren, Komponieren, Arrangieren, Texten oder Produzieren bestreiten.

Musiker ist ein Beruf! Dieser Beruf wird auch öffentlich ausgeübt, z. B. im Radio. Wenn besonders im öffentlich-rechtlichen Rundfunk über wesentliche Teile der Musikwirtschaft ein Berufsverbot ausgesprochen wird - durch Verweigerung der Präsentationsplattform -, müssen sich die Betroffenen wehren. Es geht um ihre Existenz.

Als Gebührenzahler fühlt man sich doppelt verhöhnt, von jenen Sendern, die man direkt mitfinanziert, ausgeschlossen zu werden.
 
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Gerade in der Branchenzeitschrift "Horizont" gelesen...

"Der ORF macht vermutlich nichts, was nicht irgendwer im deutschen Sprachraum auch macht, aber wir machen in Österreich für Österreich österreichisches Programm". So Pius Strobl, ORF-Kommunikationschef auf die Einwände von Horst Pirker, Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen beim Medien- und Technologie-Roundtable in Salzburg. Der hatte zuvor gemeint: "Die Hollywood-Abspielstation (ORF 1) wird ausnahmslos auch vom Markt angeboten und ist ein rein kommerzielles Unterfangen - wie Ö3".
 
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