Radio-Beurteilung der Forenschreiber

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Maltobene

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Die Meisten die hier in die Foren schreiben, sind offensichtlich Menschen die beim Radio arbeiten, oder es zumindest einmal getan haben!

Können wir Forenschreiber eigentlich noch objektiv beurteilen, ob ein Sender gut oder schlecht ist?

Ich persönlich, kann kaum noch einen Radiosender ertragen!:wall:

Gründe: Es gibt nur einen! Die enge Rotation mit Durchschnittsmusik!

Nun mußte ich erneut feststellen, das viele meiner Freunde, die aus anderen beruflichen Bereichen kommen, die diversen Sender gar nicht so schlecht finden!

Ich bin bei uns der Einzige, bei dem sich die Nackenhaare sträuben, wenn Last Christmas von Wham gespielt wird.
Alle anderen finden diesen Song nach über 20 Jahren immer noch geil...

Wir Forenschreiber hören Radio, wie es ein herkömmlicher Radiohörer nicht tut.
Der hört nämlich nur noch nebenbei Radio!

Und warum hört er nur noch nebenbei...
 
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...weil er in einer Welt voller verschiedenster Medien keine Zeit mehr damit verschwendet, seine Informationen aus dem Radio zu holen. Er will sie nicht hören, sondern sie sehen, sei es im TV oder aber im Internet. Bei den verschiedensten Tätigkeiten läßt er sich nebenbei von Musik berieseln, dabei ist ihm egal was gerade gespielt wird, für die Meisten ist das Musik aus den Popcharts.
Ich denke das Radio hat sich nach diesen Tatsachen in den letzten Jahren völlig neu ausgerichtet.
 
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...meine Freundin hasst mich jedesmal dafür wenn ich einen "Wortbeitrag" auf Wdr2 oder RadioEins im Auto laut drehe und Sie damit einfach übertöne. Bei mir ist in der Regel nicht das Radio Nebensache, sondern meine Umwelt. Kommt natürlich aufs Radioprogram an.
 
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uwe schrieb:
...weil er in einer Welt voller verschiedenster Medien keine Zeit mehr damit verschwendet, seine Informationen aus dem Radio zu holen.

Eben nicht! Wer wie ich am Tag über 2 Stunden im Auto unterwegs ist, will die Informationen schon aus dem Radio, aber er bekommt sie einfach nicht (jedenfalls hier)! Man kriegt nur Eigenhuldigungen, Gewinnspiele, Comedy und was weiß ich noch alles! Ach ja, die Rotation auch noch, aber die ist letztendlich oft noch das Harmloseste!:wall:
 
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woran liegt das nur?

es ist doch so, daß es schon mehrfach versuche gegeben hat, wo sich der eine oder andere private funker mit mehr news-kompetenz schmücken wollte.
dummerweise ist das mit erheblich mehrkosten verbunden.
wenn dann auch noch die nächste und übernächste ma einen rückgang aufzeigt, dreht man das ganze um und macht einfach wieder mehr musik.

und das thema nachrichten-kompetenz ist die nächsten zwei jahre out.

das an der misere das radio allein schuld ist, kann man so pauschal nicht sagen.....
und viele öffis stehen den privaten in sachen "schlichter" nachrichten nicht nach.......
 
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Maltobene schrieb:
Können wir Forenschreiber eigentlich noch objektiv beurteilen, ob ein Sender gut oder schlecht ist?

Ja, das können wir. Denn wir sind die einzigen Fachfrauen und -männer in Sachen Radio. Wie normale Menschen das Radio nutzen, interessiert uns nicht die Bohne. Wir schauen ausschließlich auf unsere Meinung und Bedürfnisse - und das mit vollem Recht. Vielleicht ziehen wir noch einige Freunde und Bekannte aus unseren Mikroskosmos zu Rate, die uns in unserer Meinung bestärken. Unsere Worte sind Gesetz. Wer uns widerspricht, ist ein Barbar und Anhänger von George W. Bush, Saddam Hussein und Nina Ruge.
 
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Star schreibt grundsätzlich Texte, die man nicht ernst nehmen kann (die aber auch nicht witzig sind). Daher ist der Smilie durchaus entbehrlich.
 
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Schau Dir einfach an welche Sender hier in schöner Regelmäßigkeit in den Himmel gelobt werden und wie genau diese Sender in fast jeder MA dann von genau den Sendern düpiert werden, die hier eher mies wegkommen. Schon hast Du die Antwort: Nein, wir können es ganz offensichtlich nicht mehr objektiv beurteilen.

Und warum können wir das nicht? Vielleicht weil manchem von uns in seinem eigenen Beruf bereits zu langweilig geworden ist. Auf Jahr und Tag dieselben Hits runterzuleiern und dieselben einfach strukturierten Gewinnspiele durchzuziehen geht uns genauso an die Substanz wie meine Friseurin es hasst 20 mal am Tag und 100 mal in der Woche denselben Haarschnitt zusammenschnibbeln zu müssen. Und egal welch großartige und findige Frisuren-Ideen sie auch hat, kaum ein Kunde möchte davon etwas wissen und doch lieber wieder den Standardschnitt X.
Nicht viel anders ist es bei uns Radiomachern. Auf dem Weg in diese Eintönigkeit aus Sarah Connor und geheimnisvollem Geräusch wird mancher von uns zu einer Art verhindertem Künstler. Einem zu kurz Gekommenen. Und diese Selbsthilfegruppe von einem Forum hier ist nuneinmal eine der ganz ganz wenigen Plattformen, wo er sich austoben kann wie ein Zaunkönig. Und in der Regel sogar noch verstanden wird.
Auch wenn es ein wenig traurig ist: man muss als Programmdirektor eigentlich nur schauen, welche Dinge hier am stärksten verteufelt werden. Ab damit ins Programm und schon kann man der nächsten MA wieder etwas gelassener entgegensehen.

Auch wenn wir es so gerne hätten: der Hörer als solcher ist leider nicht blöd. Er weigert sich einfach nur das zu hören was viele von uns ihm so gerne als bedeutend und mit Prädikat wertvoll vorsetzen wollen. Und dass wir für diese Widerspenstigkeit widerum keine wirkliche Antwort finden - außer, dass der Hörer naiv, anspruchslos und längst verblödet sei - ja, das kotzt uns in der Tat heftig an.
 
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@maltobene:

.... weil es in der Natur des Mediums liegt, ein Nebenbei-Medium zu sein. Das ist das eigentliche Wesen des Radios, und das ist seine große Stärke, mit der es sogar der Erfindung des Fernsehens getrotzt hat (und das will schon was heißen!).
 
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Hinzu kommt, dass die meisten, die hier abkotzen, nicht über ihren eigenen Geschmacks-Schatten springen können. Sie sind warscheinlich großgeworden in einer Zeit in der in Deutschland noch die Radiomagazinitis vorherrschte - also ein vorwiegend journalistisch geprägtes Radioprogramm. Das galt und gilt immer noch als seriös, damit konnte man sich schmücken, genauso wie mit den Goethe-Schmuckbändern im Bücherregal.

Jetzt ist Radio eher schrill, laut, und redundant. Das gilt nicht als seriös, da fehlt die Magazinitis, das kann man sich ebensowenig ins Bücherregal stellen, wie einen Cheeseburger.

Aber die Generation, die jetzt mit diesem Radio sozialisiert wird, hat überhaupt keine Probleme damit. Die lieben offensichtlich ihre Sarah, ihren Robbie und ihr Geräusch. Und wenn ihnen die Redundanz dann doch mal auf den Zeiger geht - zappen sie durch, wie beim TV - um letztendlich wieder bei "Ihrem" Sender zu landen.
 
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na dann sag doch gleich, daß wir konservative spiesser sind!:D

obwohl ich mich öfter tierisch darüber aufregen könnte, wenn ein journalistisch hochwertiger beitrag klingt, als wenn der letzte dorftrottel das aufnehmen und produzieren durfte....:mad:

da kann sich das "hochwertig konservative" radio mal ne scheibe an den punkern abschneiden.
 
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Was man nicht kennt, vermisst man nicht.
Die Macher des Radios sind also indirekt selbst schuld. Hätten Sie nicht die meisten Sender in den 90ern von ihren Ecken und Kanten befreit, würden die Menschen es nicht anders kennen und auch mal ein paar Inhalte über sich ergehen lassen.
 
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Das ist eine erschreckend eindimensionale Sicht auf die Medienlandschaft, die sich ja in den letzten 20 Jahren auch ein bisschen entwickelt hat. Man kann in Schönheit sterben - oder sich auf die böse, böse Masse einlassen. Massenradio wird in Deutschland ja wirklich grottenschlecht umgesetzt. Was bei regionaler Verbreitung allerdings nichts daran ändert, dass Radio keine Hochburg des Schöngeistigen mehr ist. Oder kann mir jemand ein lokales oder regionales Printprodukt nennen, welches den Titel "Qualitätspresse" verdient?! Abgesehen vom Lokalteil ist sogar die Süddeutsche ein überregionales Blatt.
 
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@Tim
Womit dann wieder alles sehr ähnlich bzw. gleich klingen würde. Es ist ja nicht so, dass es keine (äußere) Auswahl bestünde. Wenn ich will, kann ich mir schon meinen Mix zusammenstellen. Hier: Laut-Dudelfunk mit geilen Geldspielchen und verrückten Banane-Aktionen (A1, ABY etc.); Dort: Magazinitis-Funk à la 70er/80er Jahre (WDR2/SWR1 etc.) und weiter über Spartensender (Ding/ Big)hin zu den Wortgiganten *g* DLF und DLR. Nur: Alles in einem Programm, einer perfekten Radiostation (wie hier dauernd gefordert), das ist nicht drin auch nicht gewünscht und auch nicht so erfolgreich. Im TV ist es doch schon lange so - und kaum einer beschwert sich.
 
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Schade, einige kommen hier schon wieder vom Titel weg (Radio-Beurteilung der Forenschreiber), können wir noch objektiv beurteilen oder nicht...


Leider kommen viele Autoren in diesen Foren (reimt sich sogar), immer zu schnell vom eigentlichen Thema ab.
 
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TimFeindt schrieb:
Was man nicht kennt, vermisst man nicht.
Die Macher des Radios sind also indirekt selbst schuld. Hätten Sie nicht die meisten Sender in den 90ern von ihren Ecken und Kanten befreit, würden die Menschen es nicht anders kennen und auch mal ein paar Inhalte über sich ergehen lassen.

vielleicht waren es aber auch die ecken und kanten, die dazu geführt haben, daß man auf einmal keine hörer mehr hatte......

es gab und gibt immer wieder versuche, verschiedenster privater sender, sich auf irgendeine weise zu profilieren.

und dann tritt diese wunderbare deutsche eigenschaft in aktion, daß alle aussenstehenden, möchtegernprofis, halbstarke und unbelehrbare sich aufmachen und JEDEN ansatz von vornherein diffamieren und selber alles viiiieeel besser wissen!

auf jeden fall wird jeder versuch, der zwangsläufig auch geld kostet, bei der nächsten und übernächsten ma bei mangelnden erfolg wieder eingestellt.

so einfach ist das.......und wenn bei der umfrage solche ständig-querulanten wie du oder tom2k sagen, daß sie kein radio hören bzw nur ausländische sender, brauchen sie sich über die qualität nicht aufzuregen.......wenig hörer, webnig geld, wenig inhalt.

oder man verpulvert es wie die öffis mit vollen händen aus'm fenster.....
 
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Vor allem unbelehrbar...
nur weil es Leute gibt, die nicht Deiner Meinung sind und nicht Dir nach dem Mund reden, bedeutet das noch lange nicht, daß Du immer Recht hast.

Ich habe nie behauptet, daß ich kein Radio höre. Ich muß mir - wie jeder andere - zumindest über UKW das reinziehen, was serviert wird. Aber ich würde niemals diese Programme, würde ich gefragt, unterstützen, damit deren Quoten womöglich noch steigen.
 
AW: Radio-Beurteilung der Forenschreiber

Hallo Maltobene,

Asche auf mein Haupt, Du hast recht. Du musst mir nur noch schnell erklären, welche Maßstäbe zur Bewertung Du meinst?
Radiomacher sollten ihr Medium aus verschiedener Sicht beurteilen können.
1. Innerhalb seiner Rahmenbedingungen. Dafür zählt für mich: Die dem Umfeld bedingte Massentauglichkeit, welche gängigen Formate folgen daraus, welche Funktionen kann ein Radioprogramm übernehmen, welche nicht oder nur schwer, die Probleme der MA und deren (un)mögliche Alternativen.
2. Die handwerkliche Umsetzung. Hier würde ich die ganze Diskussion um Kreativität vs. erprobte Strategie oder die Beurteilung der Qualität der angebotenen Programmelemente einordnen.

Wer sich als Radiomacher auf ein schlichtes "Gefällt mir nicht, ist alles doof" zurückzieht, hat für mich einfach nicht kapiert, was er da eigentlich jeden Tag tut.
Viele Grüße
Die Hexe
 
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Radiohexe schrieb:
Oder kann mir jemand ein lokales oder regionales Printprodukt nennen, welches den Titel "Qualitätspresse" verdient?!
Ja: Tagesspiegel, Sächsische Zeitung, Berliner Zeitung, Münchener Merkur. Um nur die zu nennen, die ich kenne.
 
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moin, moin,

ich habe verschiedene Punkte/Ansätze zu diesem, wie ich finde, spannenden Thema.
Wenn Ihr Lust und Zeit habt, seid ihr herzlich eingeladen, mir in den nächsten 90 Sekunden :D zufolgen.

Zwei Fragen vorab:
Muss der Tüten-in-Karton-Packer in der Tierfutterfabrik sein Produkt qualitativ beurteilen können?
Oder sogar - und das ist deutlich schwieriger - sogar mögen?
Wohl eher nicht.

Also es geht hier dann eigentlich nicht um die Frage, ob wir das Programm beurteilen können oder nicht, sondern aus welchem Blickwinkel wir es betrachten.

Um bei meiner Tierfabrik zu bleiben:
Die Sachen sind für den Arbeiter so lange gut, wie Sie den vorgegebenen Normen entsprechen. Hat die Tüte Löcher oder riecht das Zeug ranzig, dann schreitet er ein.
Ansonsten läßt er seine Maschine so laufen, wie sie laufen soll.
Die Vorgaben (in unserem Job also das Format) sollen hier nicht berücksichtigt werden.

Was ich damit sagen will?
Wenn wir es schaffen, unseren eigenen, ganz persönlichen Geschmack in der Beurteilung unseres Programmes aussen vor zulassen, dann sind wir auch in der Lage, unser Programm zu beurteilen.
Und wenn wir dann noch Tierbesitzer sind, dann ist es umso besser.
In der Tat ist das neutrale betrachten des eigenen Programms eine sehr schwierige Aufgabe, die nicht ohne Grund dazu führt, dass hierfür oft Berater- und Researchfirmen hinzugezogen werden.

Und noch eine Sache ist wichtig:
Wir machen das Programm in aller Regel nicht für uns, sondern für unsere Zuhörer. Denen muss es gefallen, damit der gesamte Apparat möglichst reibungslos läuft. D. h. nichts anderes, als dass das Tierfutter dem Tier und nicht seinem Besitzer schmecken soll.
Der berühmte Satz "Der köter muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler" hat also auch hier seine Berechtigung.

Und nun etwas persönliches:
Ich habe meinen (Musik-)geschmack seit meiner Zeit beim Radio erheblich verändert. Das was ich früher gemocht habe und was ganz offensichtlich der Mainstream mag, war identisch.
Da gehen einem dann in der Tat irgendwann die ehemaligen Lieblingsongs schon ganz gehörig auf die E**r. Aber es geht hier nicht um mich und meinen "versauten" Geschmack. Es geht um die Hörer und die objektive Beurteilung ob die das mögen.
Und welche für Musik wir auch spielen ist und war mir immer egal.
Zumindest solange ich davon ausgehen kann, dass meine Hörer die Musik mögen.
Sicherlich wäre es schön, wenn ich meine Lieblingsmusik ständig hören würde. Aber irgendwann würde mir die dann auch auf die Nerven gehen (zu oft gehört).

Und wer der Meinung ist, dass früher, als es die berühmten Magazinstücke (gebauten Beiträge) noch gab, alles noch besser war, dem sei gesagt:
Wenn die Masse das wollte, würde es diese aufwendigen Stücke bei den meisten Sendern noch geben. Aber wie gesagt, darum geht es hier ja auch nicht.
 
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