Radio der Zukunft? Wie könnte es aussehen?

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Wird es einen Markt für regionale Audioinformationen geben? Ziemlich sicher ja, denn mit zunehmender "Gloablisierung" wächst im Gegenzug das Bedürfnis nach einer Identifikationsmöglichkeit, die aus einer überschaubaren realen Lebenswelt stammt.
Klingt ja einleuchtend, aber wie kommst du auf diese Folgerung? Ich sehe nicht, dass der stereotype i-pod-verkabelte-Youtube-Nutzer und myspace-Chatter der Zukunft wegen seiner sonstigen Mediennutzung zwingend auf sein Lokalradio zurückgreifen wird.
 
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Schon richtig, Steinberg. Ich meine auch nicht, dass er zwingend auf sein Lokalradio zurückgreifen wird. Ich meine lediglich, dass ein Sender mit regional begrenztem Verbreitungsgebiet, gerade wenn es klein ist, im Lokalen am ehesten einen USP entwickeln kann.
 
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Schon richtig, Steinberg. Ich meine auch nicht, dass er zwingend auf sein Lokalradio zurückgreifen wird. Ich meine lediglich, dass ein Sender mit regional begrenztem Verbreitungsgebiet, gerade wenn es klein ist, im Lokalen am ehesten einen USP entwickeln kann.

Das ist wahr, es ist sozusagen der einzige Strohalm, der bleibt :D
Aber ich bezweifle generell leise, dass mit "zunehmender Globalisierung" der Zug zu einer überschaubaren Lebenswelt größer wird. Auch wenn ich es begrüßen würde. Meiner Meinung nach löst sich das immer mehr in Nichts auf.
Vielleicht ein sehr abseitiges Beispiel, aber dann würden ja beispielsweise auch die guten alten Eckkneipen mehr Zuspruch bekommen, statt nach und nach auszusterben.
 
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Man muss ja davon ausgehen, dass es vom finanziellen und technologischen Aufwand her in Zukunft immer leichter sein wird, ein Radioprogramm zu verbreiten, speziell über Internet (kann ja heute schon jeder D...) Diese Angebote werden zunehmen und sie werden möglicherweise immer kleinteiliger (lokaler), weil es halt irgendwann in jedem Dorf einen gibt, der so etwas anbietet.
Da, wo es nicht um den reinen Idealisten geht, sondern wo jemand ein solches Angebot kommerziell betreibt, wird er von messbaren Hörerzahlen abhängig sein, weil es in der technischen Reichweite ja keine Unterschiede mehr zwischen den Anbietern gibt.
Die Stundennettoreichweite wird dann möglicherweise punktgenau über eine Internet-Klick-Statistik ermittelt und wird eventuell sogar genaue Aussagen darüber ermöglichen, wo der Hörer sitzt. Das ist dann für den Werbekunden interessant, der vielleicht ganz gezielt eine Region erreichen will, der aber nichts davon hat, wenn ganz Deutschland zuhört.
Wenn all diese Annahmen stimmen, dann ergibt sich für das Radio der Zukunft zwingend wieder eine lokale oder regionale Perspektive, weil nur hier die Alleinstellungschancen liegen.
Sicher wird es auch die Landessender geben und sogar nationale und internatioanle Programme. Aber viel mehr als die weitgehend gleichen Hits oder Oldies und die stündlich mehr oder weniger gleichen Nachrichten und vielleicht die eine oder andere Moderatoren-Personality können sie ja nicht bieten, also werden sich hier nur einige wenige Starke durchsetzen.
Ist das Fantasy, oder plausibel?
 
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Aber viel mehr als die weitgehend gleichen Hits oder Oldies und die stündlich mehr oder weniger gleichen Nachrichten und vielleicht die eine oder andere Moderatoren-Personality können sie ja nicht bieten,

Und was mehr soll der lokal Sender bieten? Auch dort wird das Radio sicher nicht neu erfunden. Auch dort wird es jede Stunde dasselbe Wetter und auch die lokalen News oder Themen werden sich sicherlich nicht jede Stunde/ jeden Tag ändern.
 
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@Tweety:
Wenn immer mehr Nutzer auf das Internet ausweichen werden die Sender doch eher internationaler. Dann bin ich nicht mehr auf meinen Lokaldudler angwiesen, sonder kann mir auch z.B. ein Rockradio auch Chicago oder einen Dance-Sender aus London reinholen.
Ist richtig, das Geld werden die Sender aber durch regionale Werbekunden verdienen. Die Musikrichtung wird sich dann auch auf die regionale Hörerschaft ausrichten.
So könnte es sein, wir werden sehen. Wird auf jeden Fall spannend.
 
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Aber ich bezweifle generell leise, dass mit "zunehmender Globalisierung" der Zug zu einer überschaubaren Lebenswelt größer wird. Auch wenn ich es begrüßen würde. Meiner Meinung nach löst sich das immer mehr in Nichts auf.

Ja, das stimmt wohl. Es fällt kaum auf, wie das ein Nichts so an sich hat. Aber wenn man bewußt darauf achtet ... ich denke nicht, daß das nur ein subjektiver, von persönlichen Gegebenheiten auf meiner Seite geprägter Eindruck ist.
 
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Ja, das stimmt wohl. Es fällt kaum auf, wie das ein Nichts so an sich hat.
Es fällt sehr wohl auf, wenn man aus einer Gegend mit noch etwas engerem Horizont in die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten, kurz: nach Berlin kommt. Hier kann man schonmal 2 exklusive Karten für ein Konzert vor 100 geladenen Gästen in der Hand halten und niemanden finden, der mitgehen möchte. Es findet sich immer eine geringe Abweichung vom eigenen Geschmack, gepaart mit Null Bereitschaft, sich auf etwas einzulassen, das auch nur ein kleinwenig andersgeartet ist. In der Provinz weiß man Angebote noch zu schätzen, da es davon nur wenige gibt. Und plötzlich ist es da, dieses angenehme "du-bist-nicht-allein"-Gefühl.
 
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Jetzt wird's Primitivphilosophie: Ein Nichts kann man halt nicht wahrnehmen. Man kann nur umgekehrt feststellen, daß etwas, das vorher mal da war, verschwunden ist. Deshalb fällt es einem möglicherweise garnicht weiter auf, wenn das, was mal eine überschaubare Lebenswelt ausmachte, immer weiter zerbröselt.

Und wenn es in der Provinz leichter ist, irgendjemanden für den Besuch irgendeiner Veranstaltung zu begeistern, dann könnte man das auch umgekehrt interpretieren und darin gerade einen Beleg für die hier aufgemachte These sehen.

Ich müßte mal näher drauf achten, aber wenn ich mir so anschaue, was in der Lokalpresse steht, dann hat das auf eine schwer zu erklärende Weise immer weniger mit überschaubaren Lebenswelten zu tun. Ich finde da lauter Zeug, bei dem ich nur mit den Schultern zucken und feststellen kann, daß ich dazu keinerlei Bezug habe. Lokalradio steht nicht zu Gebote, dafür aber Lokalfernsehen: Da finde ich dann Filmchen von irgendwelchen Veranstaltungen und große Berichte über Auftritte irgendwelcher Stars. Eine quietschbunte Scheinwelt, bei der man den Bezug zur Heimat z.T. mit der Lupe suchen muß. Betrifft übrigens alle derartigen Fernsehproduktionen, die ich bis jetzt zu Gesicht bekommen habe, egal von welchem dieser Läden.
 
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