Radio: Die Witzmaschine

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Eine ernsthafte Frage.

Kennt einer von euch, eine Morgenshow im deutschen Hörfunk die wirklich lustig ist und die euch zum lachen bringt?

Leider finde ich alle Witze in allen Morgenshows die ich bei mir in Niedersachsen empfangen kann alles andere als lustig sondern nur flach und manchmal sogar extrem peinlich.

Wie geht es euch dabei, wenn ihr grade einen "lustigen Morgenmoderator " im Radio hört?
 
Ich verzichte bewusst auf diese "Und-damit-Sie-gut-gelaunt-in-den-Tag-starten"-Shows.
Wenn ich selber am Steuer unseres Wägelchens sitze, wird um 7:17 NDR2 eingeschaltet, um "Frühstück bei Stefanie" zu hören. Das reicht dann zum Schmunzeln. Ansonsten läuft WDR2. Das ist einigermassen erträglich, aber zumindest besser, als das Geseier der Lokalfunker.

Gruß aus dem "besten Kreis der Welt". *nerv*
 
ValerR46 schrieb:
Wie geht es euch dabei, wenn ihr grade einen "lustigen Morgenmoderator " im Radio hört?

Ich muss lachen! Und zwar über den Moderator, der sich lächerlich macht.
Nur die wenigsten beherrschen die Kunst, lustig, gut drauf oder "herzlich fröhlich" (wie @dea es zutreffend beschreibt) zu sein, ohne dabei lächerlich zu wirken. Musterbeispiel für ansteckend muntere Gesellen am Morgen sind für mich Wirby und Zeus bei SWR3. Die machen ihren Job wirklich professionell und mit Esprit, da ziehe ich den Hut davor.
 
AW: Radio: Die Witzmaschine
Wer zum Teufel will morgens Gags hören?

Ich zum Beispiel.
Allerdings liegt das ganze auch ein wenig daran, dass ich mich sehr viel mit Humor beschäftige, ihn auch schreibe und auch gerne einen Erzählstil anwende, in dem er stark zum Tragen kommt.
Ich sehe in der Witzemaschinerie eben das ganz große Risiko, dass die Witze auf Teufel komm raus "rauskommen" müssen, dass der innere Zensor komplett ausgeschaltet wird.
Und man muss davon ausgehen, dass es Witze gibt, über die man lachen kann und welche, die bei den Hörern ein Augenverdrehen als Reaktion hervorrufen.

Natürlich ist es schwierig, Gute Laune so rüberzubringen, dass es ansteckt.
Kann nicht jeder.
Und klappt auch nicht immer.
Auch wenn ich eigentlich nicht allzuviel sagen kann, aber wenn man auf Zeit sprechen muss (warum auch immer) und Texte mehr als überpünktlich auf dem Schreibtisch liegen, dann kann ich verstehen, dass der Stress überhand nimmt und Moderation und Witz nicht so kommen, dass sie wirken.
 
Hallo!

Ich höre kaum "Morgenshows", denn das ist (zum Glück) nicht meine Zeit des Aufstehens. Wenn ich eine Morningshow höre, dann den "Ö3-Wecker". Aber zu dieser Zeit ist für mich später Nachmittag - ich bin also um 05:00 Uhr (noch) "putzmunter".

Ich meckere zwar immer wie ein Rohrspatz über Ö3, weil die Musikauswahl wirklich unerträglich eintönig ist, aber die Gags im "Wecker" sind schon nicht schlecht - und mitunter brandaktuell.

Ich denke, daß der Arbeitstag der "Gagschreiber" für den Ö3-Wecker nicht erst um 04:00Uhr beginnt, sondern (spätestens) mit Beginn der "ZiB2" (oder so) am späten Vorabend! Denn das sind die Themen, über die Österreich am nächsten Tag sprechen wird! Im Laufe der Nacht trudeln dann auch die ersten relevanten Tageszeitungen mit ihren Headlines und "Klatschgeschichten" ein...

Die grundsätzliche Frage lautet also: "Welche Themen bieten sich für den "Wecker" an und was können wir aus den Themen machen?"

Dieses "was können wir aus den Themen machen" klingt erstmal nicht weiter tragisch. Aber Vorsicht! Denn dieses "etwas daraus machen" endet mitunter in einem witzigen Text "auf das Intro" eines Titels aus der Ö3-Rotation! Das bedeutet im Klartext, daß dieser Text in der Nacht zumindest für dieses Lied "neu getextet" und auch "eingesungen" werden muß! Aber wer singt diesen Text ein? Natürlich ein "Chor", der nachts auf "Stand-by" ist. Und am Ende "bastelt" ein Techniker das Ganze noch so zusammen, damit dieses Lied - in der wirklich nur ein einziges Mal verwendbaren Ö3-Version (!) - spätestens um 5:00 Uhr im Sendecomputer für den "Wecker" vorliegt.

Wie man unschwer erkennt, ist der "Ö3-Wecker" keine "Ein-Mann-Show" und der ORF spart auch nicht, um diese "Cashcow" ausreichend zu füttern. Wichtig ist die Erkenntnis, daß eine Menge kreative Arbeit dahintersteckt, um am "längsten Frühstückstisch Österreichs" Tag für Tag ein paar Gags servieren zu können.


Aber wie Feuertraum schon schrieb, nicht jeder Gag gelingt. Ich habe es bisher zwar nur einmal erlebt, daß auch "Kratky und das Weckerteam" nach einem vorproduzierten "Einspieler" nicht lachen konnte, sondern Kratky "Wo ist eigentlich der Gag?" fragte. Aber das passiert halt, denn das "Weckerteam" hat sich auf die Redaktion verlassen und diesen "Gag" vor der Sendung nicht gehört. Wie auch, denn sonst müßte Kratky ja schon spätestens um Mitternacht im Sender sein, um jeden Gag persönlich - sozusagen als "Gag-TÜV" - abzunehmen.





Ich persönlich lache gern über leicht verdeckte oder doppeldeutige Formulierungen, wobei ich wirklich nicht glaube, daß "irgendein Spaßvogel" im Innenministerium von BaWü das Wort "Brennpunkt" wissentlich in meinem Sinne verwendet hat. Die (offizielle) Verwendung des Wortes "Brennpunkt" in Verbindung mit "Saufgelagen von Jugendlichen an bestimmten Orten" hat aber durchaus Gag-Potential. Ich kann dem Innenministerium von BaWü auch ohne Einsetzung einer "Arbeitsgruppe" versichern, daß es in BaWü weit mehr als 70 "Brennpunkte" gibt. Und die sind wirklich vorhanden, nicht nur "gefühlt"...
 

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Dieses "was können wir aus den Themen machen" klingt erstmal nicht weiter tragisch. Aber Vorsicht! Denn dieses "etwas daraus machen" endet mitunter in einem witzigen Text "auf das Intro" eines Titels aus der Ö3-Rotation! Das bedeutet im Klartext, daß dieser Text in der Nacht zumindest für dieses Lied "neu getextet" und auch "eingesungen" werden muß! Aber wer singt diesen Text ein? Natürlich ein "Chor", der nachts auf "Stand-by" ist. Und am Ende "bastelt" ein Techniker das Ganze noch so zusammen, damit dieses Lied - in der wirklich nur ein einziges Mal verwendbaren Ö3-Version (!) - spätestens um 5:00 Uhr im Sendecomputer für den "Wecker" vorliegt.

Aktuelles Beispiel: Austria Wien spielte am Dienstag gegen Dinamo Zagreb und kommt weiter. Spielende war um 22:30 Uhr. Die "O3-Wecker-Combo" bastelte eine neue Strophe für "Cro - Whatever" zusammen und das ging dann am Mittwoch im "Wecker" über den Sender.
 
Es wird vielleicht ein wenig OFF-Topic (dafür schon einmal eine dicke Entschuldigung), aber gestern kam im BlueMoon und in der Lateline das Thema "Humor: Wie weit darf man gehen, was ist erlaubt, was sollte auf jeden Fall vermieden werden". Caro Korneli hatte den (in meinen Augen äußerst unsympathischen und überarroganten" Oliver Polak zu Gast.
Der jüdische Comedian (oder was mbMn auch zu ihm passt "Der jüdische Dieter Bohlen") besticht durch Humor, der nicht unbedingt die Massen trifft.
Und ist dennoch erfolgreich.

Nun stellt sich mir die Frage, ob die "Witzemaschine Radio" umdenken wird/"muss", um wieder die Hörer zu binden.
Wenn man sich diverse Kommentare im Netz anschaut, liest man des Öfteren: Ja, früher war der Komiker gut, aber inzwischen...
Ich glaube, es war Zwerg#8, der 5 Punkte zum Thema BWL aufschrieb und bei Punkt 4 etwas vom Übersättigung erwähnte. So wie auch der Dudelfunk scheint Humor einen Rückgang zu verzeichnen in dem Sinne, dass er sich nicht sonderlich vom Mainstream abhebt.
Und somit nicht mehr auffällt.
Also in Zukunft "Rauf auf die Fresse!" mit den Gags? Je geschmackloser und auf irgendwelchen Gruppen feindlich abzielend, desto besser?
Wie seht ihr das: Was darf Humor im radio? Und was gehört auf gar keinen Fall dort mit hinein?

Neugierige Grüße
Feuertraum
 
Wie sang es H.P. Kerkeling: "Witzigkeit kennt keine Grenzen! Witzigkeit kennt kein Tabu!" Was damals als Persiflage und "böse Abrechnung mit der Branche" gesehen werden konnte ist in der Zwischenzeit zu einem Jeder gegen Jeden geworden.
"Das muss kesseln in die Ohren" im "Notfall und damit es auch der Letzte und Dümmste" versteht muss dann eben der Lacher aus der Konserve herhalten damit der geldbringende Konsument sich auch mit den Arbeits- Schul- oder Studienkollegen darüber austauschen kann, welche Morning Show die "beste" ist. Für die, die es dann immer noch nicht verstanden haben, sagt die "Grinsebacke" am Mikro je nach vorgabe im 3eb es ihm dann nochmal kurz und knapp.

"Guten Morgen Deutschland"

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Ich glaube nicht, dass eine Morningshow allein durch "Gags vom Band", ob jetzt von der Gagflat, kleinergag.de oder wie sie heißen, automatisch witzig wird. Ein Morgenmuffel wird durch eine Tasse Kaffee ja auch nicht automatisch wach, aber wehe, er hat keine...
Harald Schmidt wäre auch ohne Autorenteam witzig, aber der Altmeister hätte wohl kaum Lust, nur für 5 Stand-Up Gags vor der Sendung vier Stunden lang die Zeitungen zu wälzen.
Letztlich sind Gagdienste doch wie ein Playboy: Voll mit Vorlagen, aber niemand gibt zu, sie zu benutzen...
 
Mit den Witzen ist es wie mit dem Essen: es gibt Fast-Food-Gags, die bekommt man quer durch die Republik in immer gleich kliongenden Dampfdudlern täglich in der Hotrotation nachgeschmissen,
und es gibt Feuinschmeckerkost, die gibts nur bei exklusiven Köchen und auch nur von zeit zu Zeit. Die ist auch nur etwas für geübte Gaumen, weil alle übrigen die Qualität weder erkennen noch zu schätzen wissen.
 
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