Radio - ein innovationsloses Medium?

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Solange "anspruchsvolle Inhalte" schwer wie Blei daherkommen, bitter wie Lebertran und tröge wie ein Faltblatt des Finanzamtes, stehen sie einem kommerziellen Erfolg immer im Wege. Die Kunst wäre es, "anspruchsvolle Inhalte" radiogerecht anzubieten, und das heißt: kurzweilig, unterhaltsam, überraschend, spannend, akustisch. Irgendwann wird einer kommen, der das zur Perfektion entwickelt und dann damit alle anderen am Markt an die Wand bläst.
 
Inhalte habe ich bei Lounge FM noch nicht entdecken können. Da läuft ja immer nur Musik. Nichtdestotrotz schalte ich Lounge FM gerne mal beim Baden ein, da dort keine Gefahr droht schnell aus der Wanne springen zu müssen, um einen anderen Sender einzustellen.
 
Radio ist deshalb auch ein innovationsloses Medium, weil den "Netzwerken" alles gehört. Habe mehrfach darauf hingewiesen, dass die Sender sich untereinander zum Teil durch Beteiligungen selbst die Butter vom Brot nehmen.
Innovation kann da geschehen, wo frischer Wind reinkommt, wo man vielleicht auch anders denkt; leider wirkt das Andersdenken nur kurz, andere, die das andere Denken dann kopieren, stellen dann wieder Gleichstand her.
So ist das ein ewiger Kreislauf. Übrigens nicht nur mit dem Medium "Radio", sondern auch mit dem Medium "TV". Die klassischen Medien wie Radio, TV und Zeitung sind auf Grund von überproportioniertem Beratungsoptimismus und der Trägheit, Innovationen zuzulassen, am absteigenden Ast. Kleine Zeitungen können sich kaum noch halten, weil die benachbarte größere Zeitungsgruppe ihnen ein sehr charmantes Angebot macht. So geschehen auch in Bayerisch-Schwaben: Die Augsburger Allgemeine, die den Sender hitradio.rt1 mitbetreibt als "crossmedialer Werbeträger" hat sich über die Donauwörther Zeitung und andere Beteiligte den Sender hitradio.rt1 nordschwaben gefangen, und auch in Südschwaben ist das gleiche passiert. Die Fusion von ROAL und RSA in Kempten war maßgeblich von den beteiligten Medienpartnern gewollt. Heute gehört das neue RSA als Produkt des Funkhauses Allgäu zum crossmedialen Werbeträger der Allgäuer Zeitungsgruppe, die wiederum durch irgendeine Fügung mit der Augsburger Allgemeinen zusammenhängt. Die Vielfalt der Sender wird nur vorgegaukelt, in Wahrheit ist auch von der Beteilung her alles beieinander. Der mediale Klüngel hat alles unter sich verteilt; wie soll da noch Innovationsbereitschaft herrschen, wenn alles in Klüngelei endet und somit Innovationen im Keim erstickt werden? Zudem darf man auch nicht vergessen: dieser Klüngel besitzt Geld und Geld ist Macht und Macht macht manches möglich, was andere, die vielleicht innovativ sind, eben nicht haben.
Ich sehe das bei Radio Z in Nürnberg, ich sehe das bei den vielen kleinen Bürgerfunkern, bei wirklich guten kleinen Radiosendern, die vielleicht abseits des Mainstreams senden, und auch ein bisschen anders "ticken". Kaum kommt dann ein Mogul aus irgendeinem großen Medienhaus, macht ein verlockendes Angebot, dann wird rationalisiert und plattgewalzt. Die ursprüngliche Idee, innovativ zu sein, wird von der Geschäftsführung sofort ad acta gelegt, sobald die merken, dass sie nun als Gesellschafter in einen großen Medienbetrieb integriert werden, und sie vielleicht dadurch mehr Profit erwarten können.
Die ehem. "Tante-Emma-Läden" des Rundfunks, die still und vergnügt vor sich hinsendeten, und Freude daran hatten, ihr Publikum effektiv zu unterhalten, gibt es nur noch sehr sehr selten.
Manche dieser Betreiber sind ins Internet ausgewichen, manche in die Podcasts, manche haben ganz aufgegeben und resigniert. Das Medium "Radio" hat so viele Pioniere, Leit- und Vorbilder verloren. Einmal, weil die Vereinheitlichung so weit fortgeschritten ist, durch die Formatierung als Katalysator sogar noch verstärkt wurde, zum anderen aber weil viele Hörer sich beim Radiohören nicht mehr anstrengen wollen. Viele wollen nur noch berieselt werden. Das ist so. Sie wollen Radio als Nebenbeiunterhaltung beim Sport, beim Kochen, bei der Hausarbeit, vielleicht noch auf Arbeit. Zudem ist das Bildungsniveau der Radiohörer ein Problem. Viele Feuilleton-Sender wie BR Klassik, SWR2, etc. sind für viele Schichten untauglich, weil sie die Komplexität und die Inhalte, die dort gesendet werden, oftmals nicht begreifen. Die Berieselung von Bayern 1 ist deutlich "günstiger" auch als ein Live-Konzert von BR Klassik. Auch, weil die Sender seit Jahren einen erheblichen Sparkurs fahren, nebenbei bemerkt, auch Geld andernorts zum Fenster rausschmeißen, und einen immer größeren "Verwaltungsapparat" haben, leidet an dieser Geldknappheit auch die Qualität der sogen. "Feuilleton"-Sender. Zeitungen können ihre Preise erhöhen, und so das verlorene Geld wieder wettmachen, Radiosender, insbesondere öffentlich-rechtliche, müssen mit dem leben, was sie aus den Gebühren einnehmen.
So mancher öR-Sender betreibt dann nebenher sogenannte artverwandte Wirtschaftsunternehmen wie einen Shop, eine Vermarktungsgesellschaft, einen Verlag, um hier evtl. auch verloren gegangene Gebührengelder wettzumachen. Nur: mit weniger Geld im klassischen Bereich des Rundfunks Innovationen erzeugen, den Mut aufbringen, auch unbequeme Dinge zu denken, ist in der Berieselungsgesellschaft müßig, verloren und man hat das Gefühl, dadurch würde der ehem. öR-Qualitätsrundfunk, insbesondere die doch sehr lobenswerten Feuilleton-Sender, plattgetreten, aus dem klassischen UKW-Netz zum Nischendasein im Internet und auf Digitalradio verdrängt. Was muss in Redaktionen vorgehen, die die Nachricht erhalten: ihr werdet ab morgen nur noch ein "Internetradio" sein, vorgehen? Welche Gefühle haben da manche Redakteure, dass sie zu Redakteuren zweiter Klasse degradiert werden? Die Bereitschaft, in einer solchen Situation Innovationen an den Tag zu legen, tendiert gen 0. So ramponieren Senderverantwortliche das letzte Bisschen, was vom ehem. Kulturträger Radio noch übrig geblieben ist.
 
Zudem darf man auch nicht vergessen: dieser Klüngel besitzt Geld und Geld ist Macht und Macht macht manches möglich, was andere, die vielleicht innovativ sind, eben nicht haben.

Das Sagen überall in privatrechtlichen Unternehmen hat am Ende die Buchhaltung. Es zählen Aufwand und Ertrag. Alles andere hat sich dem unterzuordnen, oder man sollte eben Bürgerfunker bleiben.

Die Frage ist: Wieso haben "innovative Menschen" kein Geld?
 
Warum? Weil sie beim Aufbau eines Sender oftmals von Banken kein oder kaum Geld bekommen, um den Sender starten lassen zu können; auch für Internetradios benötigt man Geld, auch um die Mitarbeiter, die beim Sender arbeiten, ordentlich entlohnen zu können. Wie gesagt: die innovativen, ich nenne sie mal "Radio-Künstler" haben oftmals auch keine Macht, keine Lobby, etc., und die Aufrechterhaltung eines Senders erfordert viel Durchhaltevermögen, was auch wiederum Geld kostet... http://www.radioforen.de/index.php?members/moskva-radio.31883/
 
Warum? Weil sie beim Aufbau eines Sender oftmals von Banken kein oder kaum Geld bekommen, um den Sender starten lassen zu können; auch für Internetradios benötigt man Geld, auch um die Mitarbeiter, die beim Sender arbeiten, ordentlich entlohnen zu können.

Geld. Eben. Wieso sind "innovative Menschen" nicht in der Lage, ihnen gewogene Geldgeber aufzutun? Es müssen keine Banken sein, die man um Geld anbettelt. Und wieso sind "innovative Menschen" auch nicht in der Lage, einen handfesten Business-Plan einer Bank vorzulegen? Mir scheint, außer Musik abspielen und Zeug ins Mikrofon quatschen können diese "innovativen Menschen" nichts. Der wahre Geschäftsmann würde sich vor allem erstmal um ein kompetentes und mutiges Team für den Spotverkauf kümmern.
 
Na ein Glück das wir dich dafür haben. Einer der zum 100sten mal den selben Faden aufmacht.
Nicht nur das, zudem stellt er sich auch zum 100sten Mal ins Paralleluniversum wo er schon 101 mal gesperrt wurde und gibt sich mal wieder zu erkennen nachdem es erst nur den Aufmerksameren Lesern aufgefallen sein dürfte! Beratungsressistenz wäre da noch die freundlichste Bezeichnung. :D
 
@br-radio
Bei Deiner Aufzählung der Beteiligungen und Einflüsse der Augsburger Allgemeinen hast Du den SÜDKURIER in Konstanz vergessen. Der gehört inzwischen komplett den Augsburgern, die damit auch Radio Seefunk einkassiert haben.
 
...auch für Internetradios benötigt man Geld, auch um die Mitarbeiter, die beim Sender arbeiten, ordentlich entlohnen zu können....

Aber doch nur einen Bruchteil der Summe als für den Start eines Senders über UKW. Wenn man mit einem Internetsender baden geht muß man sich keinen Strick nehmen, die Kosten sind doch gar nicht vergleichbar.

Geld. Eben. Wieso sind "innovative Menschen" nicht in der Lage, ihnen gewogene Geldgeber aufzutun? Es müssen keine Banken sein, die man um Geld anbettelt. Und wieso sind "innovative Menschen" auch nicht in der Lage, einen handfesten Business-Plan einer Bank vorzulegen? Mir scheint, außer Musik abspielen und Zeug ins Mikrofon quatschen können diese "innovativen Menschen" nichts. Der wahre Geschäftsmann würde sich vor allem erstmal um ein kompetentes und mutiges Team für den Spotverkauf kümmern.

Mal angenommen Geld spielt keine Rolle dann muß ich noch eine Frequenz beantragen, und was ich so lese ist das die größte Hürde.
 
Mal angenommen Geld spielt keine Rolle dann muß ich noch eine Frequenz beantragen, und was ich so lese ist das die größte Hürde.

Keineswegs. Aber daß die Landesmedienanstalten an Hasardeure und Nix-Geld-in-der-Kasse-Fuzzy-Funker Frequenzen vergeben, kann ich nur allzu gut verstehen. Das Geld muß einfach vorhanden sein. Und zwar vor Sendestart. Und nicht erst hinterher, wenn man vielleicht, eventuell, unter Umständen welches verdient.
 
Mal angenommen Geld spielt keine Rolle dann muß ich noch eine Frequenz beantragen, und was ich so lese ist das die größte Hürde.
Keineswegs.
Unsinn!

Es gibt zig Rundfunkunternehmen, die gerne in den deutschen Markt einsteigen wollen, es in Ermangelung notwendiger Übertragungskapazitäten jedoch nicht können.
Oder meinst Du, die irische Communicorp investiert deshalb lieber in der Tschechischen Republik, in Ungarn, Estland, Bulgarien und der Ukraine, weil dort die Gewinnaussichten höher sind, als im wirtschaftlich stärksten Land der EU?
In Deutschland werden einfach nicht genügend Frequenzen ausgeschrieben.
Außerdem gibt es hierzulande 7 bis 8 öffentlich-rechtliche Wellen (einschließlich des DRadios) die bei der Frequenzvergabe stets bevorzugt werden; in Großbritannien und Frankreich sind es hingegen nur vier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt zig Rundfunkunternehmen, die gerne in den deutschen Markt einsteigen wollen, es in Ermangelung notwendiger Übertragungskapazitäten jedoch nicht können.

Es gab mal eine Zeit, da war ich Kind und dachte so ähnlich wie Du. Man müsse nur genügend Konkurrenz schaffen, noch mehr private Anbieter zulassen, und die Welt wäre schön.

Ich weiß auch noch, wann das anfing: es gab in einem der dritten TV-Programme - irgendwann in den 70ern - mal einen Themenabend, in dem über private TV-Sender diskutiert wurde. Diese Sender gab es in Deutschland damals nicht. RTL & Co. waren noch nicht auf dem Markt. Ich weiß nicht, was die verantwortlichen Redakteure damals geritten hat, aber als Beispiel für amerikanische TV-Programmgestaltung zeigten sie im Rahmen des Themenabends eine komplette Folge der Serie "Six Million Dollar Man" (unsynchronisiert natürlich). Ich war damals höchstens 12 oder so und flippte total aus. Das war also Privatfernsehen! Will ich auch! Sofort!

Heute weiß ich, daß es kindisch ist. Wir haben Hunderte von TV-Kanälen und Radiosendern. Mehr Konkurrenz bringt nichts. Und auch ein weiterer, kleiner Radioveranstalter bringt nichts. Er geht sowieso ein.
 
Ach, Frequenzen gibt's schon. Sie werden auch immer wieder ausgeschrieben. In Baden-Württemberg wurden jüngst erst wieder sämtliche UKW-Frequenzen ausgeschrieben. Doch wer hat sich beworben? Fast nur die üblichen Verdächtigen. Für einige der attraktivsten Frequenzketten Deutschlands hat sich gar nur ein einziger Anbieter beworben...nämlich der, der die Lizenz momentan inne hat. Ich frage mich: Wieso haben die sich da nicht um die Frequenzen geprügelt? Weil sie vermuten, dass die Vergabe schon abgekartete Filzstrickerei ist??? Gerade die LfK ist ja bei den letzten Lizenzierungen durch ein paar sehr merkwürdige Entscheidungen aufgefallen, man hat da auch langjährig aktiven Veranstaltern einfach den Laufpass gegeben.
 
Geld. Eben. Wieso sind "innovative Menschen" nicht in der Lage, ihnen gewogene Geldgeber aufzutun?

Wer sagt das?
Wenn man bedenkt, wie viele verschiedene Projekte durch Crowdfunding in die Realität umgesetzt wurden...
Ich will/muss einräumen, dass die Spender Enthusiasten sind, Menschen, die bereit sind, weitaus mehr Geld zu geben, als das fertige Produkt im Handel dann eigentlich kosten würde. Klar haben sie dadurch vielleicht den einen oder anderen Vorteil, den Otto-Normal-Käufer dann nicht mitnehmen kann.
Aber irgendwo hat man einen Gegenwert (ob der jetzt überteuert ist, sei mal dahingestellt).
Die Frage ist, hat man ihn beim Radio auch?
Angenommen, ich würde mich hinstellen und sagen: Ich gründe auf Crowdfundingbasis ein Internetradio zum Thema Geschichtswissen (ich weiß, ist jetzt ein blödes Beispiel, aber es soll halt mal "innovativ" sein). Auf dem Sendeplan stehen neben Ereignissen und Geschichten aus der Zeit und "Interviews" mit für diese Epoche berühmten Persönlichkeiten auch Musik aus dieser Zeit.
Angenommen, ich würde jetzt sagen: Das ist mein Projekt, welcher Crowdfunder ist bereit, mich finanziell zu unterstützen?", was muss ich ihm oder ihnen bieten, dass sie sagen: "Okay, DASS ist mir den Hunni im Monat wert!"?
 
Eben erstmal gegoogelt was "Crowdfunding" heißt. :)
Tolle Idee Feuertraum!
Kannste Schulen anbieten. Geschichtsunterricht online mit einem Medium mit dem die Schüler heute aufgewachsen sind. Wenn der Pauker fehlt fällt es nicht mal auf und du wirst honoriert.
 
Es gibt übrigens zahlreiche innovative Menschen, die was aufziehen, dafür Geld bekommen und oftmals sogar erfolgreich sind. Nur leider sehe ich tatsächlich hierzulande im Radiogeschäft keine. Insofern hat der Faden mit seiner Frage doch seine Berechtigung.
 
Geld. Eben. Wieso sind "innovative Menschen" nicht in der Lage, ihnen gewogene Geldgeber aufzutun?
Klar können innovative Menschen Geld auftun. Solange es nicht zuviel ist, ist das auch in Ordnung. Nur sobald es zuviel Geld wird, das sie in der Hand haben, ist die Innovation automatisch beendet:
Geld verdirbt die Moral. Das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben! Die Kreativität wird in erster Linie nicht eingegrenzt, die grenzt man sich selbst ein, denn um kreativ zu sein bedarf es Geld. Und das will man für sich haben. Somit beschränkt man sich selbst der Innovationen.
Wer das bestreitet, sollte sich die Filme Wall Street 1&2 und "The Wolf of Wall Street" ansehen.

Wenn man bedenkt, wie viele verschiedene Projekte durch Crowdfunding in die Realität umgesetzt wurden...
Wenn man bedenkt, dass rund 90% aller Crowdfunding-Projekte bereits wieder eingestellt wurden...

Angenommen, ich würde mich hinstellen und sagen: Ich gründe auf Crowdfundingbasis ein Internetradio zum Thema Geschichtswissen (ich weiß, ist jetzt ein blödes Beispiel, aber es soll halt mal "innovativ" sein).
Dann startest Du eines von zig Internetradios, die schon so gestartet wurden und es geht binnen kurzer Zeit kaputt. - Warum? - Weil Dir die typischen Webradio-Probleme begegnen:
Fehlende Hörer, zu geringe Einnahmen, fehlende Moderatoren. Um nur einige davon zu nennen.

Angenommen, ich würde jetzt sagen: Das ist mein Projekt, welcher Crowdfunder ist bereit, mich finanziell zu unterstützen?", was muss ich ihm oder ihnen bieten, dass sie sagen: "Okay, DASS ist mir den Hunni im Monat wert!"?
War Crowdfunding nicht dafür vorgesehen einen GRUNDSTOCK zu bilden, sprich eine EINMALIGE Zahlung?
Und selbst wenn Du Dich monatlich sponsoren lassen würdest: Für ein qualitätiv HOCHWERTIGES Projekt solltest Du durchaus mehr als "nen Hunni" im Monat rechnen, denn die benötigst Du schon allein für Server, Gema und GVL.
 
Wenn es nur um die Frage geht, wo jemand, der viel Geld hat, am klügsten dieses Geld investiert, um es zu mehren, wird er wohl kaum beim Betrieb eines Radiosenders landen.
Interessenten, die sich um Frequenzen reißen, müssen also andere Motive haben. Sieht man mal von den Idealisten und Spaßfunkern ab (denen es dann in der Tat meist auch am Geld mangelt), so fallen mir nur die Gruppen ein, die jetzt schon die Finger drin haben: Medienkonzerne, Verlage. Die machen Radio aber nicht, weil sie es so toll finden und weil sie damit so prächtig Geld verdienen, sondern vor allem, damit es kein anderer macht. Sie schützen sie ihren Kuchen am Anzeigenmarkt.
 
@br-radio
Bei Deiner Aufzählung der Beteiligungen und Einflüsse der Augsburger Allgemeinen hast Du den SÜDKURIER in Konstanz vergessen. Der gehört inzwischen komplett den Augsburgern, die damit auch Radio Seefunk einkassiert haben.
Und man darf dazu die Beteiligung von Radio 7 an Seefunk nicht vergessen - damit beteiligt sich die Südwest-Presse Ulm auch dran... Damit elles im Dorf bleibt!
 
Klar können innovative Menschen Geld auftun. Solange es nicht zuviel ist, ist das auch in Ordnung. Nur sobald es zuviel Geld wird, das sie in der Hand haben, ist die Innovation automatisch beendet:
Geld verdirbt die Moral. Das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben! ....

Du hast eine dir eigene Philosophie. Geld verdirbt die Moral?
Nenn mal Beispiele.
 
Medienkonzerne, Verlage. Die machen Radio aber nicht, weil sie es so toll finden und weil sie damit so prächtig Geld verdienen, sondern vor allem, damit es kein anderer macht. Sie schützen sie ihren Kuchen am Anzeigenmarkt.

Es ist einfach nur eine Mär, daß finanzschwere Verlage Frequenzen besetzen um die Konkurrenz klein zu halten.
Sie haben gar keine wirkliche Konkurrenz. Und wenn, ist sie finanziell so schwach auf der Brust, daß sie automatisch nichts reisst.

Welcher kleine Sender ist in irgendeinem Bundesland denn auch nur in der Nähe der Marktführerschaft? Kleine Sender werden von kleinen Leuten mit kleinem Geld aber großen Ideen betrieben. Das war es auch schon.
 
(...) Medienkonzerne, Verlage. Die machen Radio aber nicht, weil sie es so toll finden und weil sie damit so prächtig Geld verdienen, sondern vor allem, damit es kein anderer macht. Sie schützen sie ihren Kuchen am Anzeigenmarkt.
Richtig, und gleichzeitig auch die Marktführerschaft in einer Region, wie wir am Beispiel der schwäbischen Medienlandschaft erläutert haben!
Diese crossmediale, z.T. auch sehr intelligent eingesetzte angebliche Vielfalt im Radiomarkt wird so zu einem Märchen, von dem die Brüder Grimm lange hätten schreiben können!
 
Da hast Du (Moskowiter) leider keine Ahnung. In gleichem Maße, wie finanzschwere Verlage udn Zeitungshäuser jedes Anzeigenblättchen und jedes Freizeit- oder Wirtschaftsmagazin vom Markt wegkaufen, sobald es auch nur halbwegs erfolgreich läuft (manchmal auch die Erfolglosen), agieren sie auch bei Radiostationen. Die wenigen noch freien, unabhängigen, nicht an irgendwelche Verlags- und Medienhäuser prostituierten Radiostationen, die es landauf, landab noch gibt, sind so irrelevant, dass sich keiner der großen Haie für sie interessiert. Insofern stimmt sogar Deine Aussage von den kleinen Sendern mit den kleinen Leuten und dem kleinen Geld. Aber wehe, sie erreichen mal eine bestimmte Größe.
 
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