Radio - ein innovationsloses Medium?

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Geld ist nur ein Mittel zum Zweck. Oder noch weniger als das: Es ist nur ein Vergleichswert.
Und kaufen kann einer nur, wenn ich VERkaufe! Also irrt Moskau schon wieder. Aber Moskau hat ja nicht nur im Forum, sondern auch in der Geschichte der letzten 100 Jahre eigentlich immer geirrt.
Aber gut, was spricht dagegen, wenn ich innovativ etwas aufgebaut habe, das einige Jahre betrieben habe, nun etwas Ruhe will? Dann verkaufe ich halt. Und nütze die Piepen für eine neue Innovation. Falls ich mich nicht lieber zur Ruhe setze. Da wären wir dann wieder bei der Innovationsfreudigkeit.
 
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Angenommen, ich würde jetzt sagen: Das ist mein Projekt, welcher Crowdfunder ist bereit, mich finanziell zu unterstützen?", was muss ich ihm oder ihnen bieten, dass sie sagen: "Okay, DASS ist mir den Hunni im Monat wert!"?

Das ist kein Crowdfunding, das ist ein Mitglieder-Radio. Für ein Geschichtsradio werden die vermutlich sehr wenigen Mitglieder wohl tatsächlich einen Hunni im Monat auf den Tisch legen müssen.

Es gibt übrigens zahlreiche innovative Menschen, die was aufziehen, dafür Geld bekommen und oftmals sogar erfolgreich sind. Nur leider sehe ich tatsächlich hierzulande im Radiogeschäft keine. Insofern hat der Faden mit seiner Frage doch seine Berechtigung.

Mindestens ein derartiges Projekt läuft seit einiger Zeit und ist seit 8 Monaten auf Sendung (und hoffentlich auch noch für längere Zeit). Die Mitglieder des Radio 114 e.V. zahlen 120€ im Jahr, Firmenmitglieder 240€, Fördermitglieder 60€. Wem das immer noch zuviel ist, der kann auch einfach spenden. Und: es gibt Mitglieder! Könnten zwar gerne mehr sein, aber der Laden läuft. Meistens hören bis zu 20/25 Hörer zu, allerdings je nach Sendung immer wieder andere, so daß der regelmäßige Hörerkreis bei schätzungsweise 150 Leuten liegt. Es kam aber auch schon vor, daß ca. 90 Leute gleichzeitig zuhörten. Für ein Internetradio also durchaus im grünen Bereich.
Es ist natürlich kein "Geschichtsradio" ;) Trotzdem werden manchmal Geschichten erzählt in der "Märchenstunde" :D
Der
Zweck des Vereins ist die Förderung des Interesses an Musikstilen, die
derzeit nicht durch Radiobetreiber in der Programmgestaltung berücksichtigt
werden, an denen aber weiterhin ein Interesse der Allgemeinheit besteht durch
den Betrieb eines sog. webradios, sowie die Organisation und Durchführung
von Konzerten, Club- und Partyveranstaltungen zur Unterstützung des Radiobetriebes..
Dieser Sender ist natürlich nicht im Radio"geschäft" tätig, da die Satzung auch besagt
Der Zweck des Vereins ist nicht auf die Erzielung von Gewinnen gerichtet.
 
Du hast eine dir eigene Philosophie. Geld verdirbt die Moral?
Nenn mal Beispiele.
Geld verdirbt den Charakter – das glaubt auch die Mehrzahl der deutschen Top-Manager. Wegen des wachsenden Drucks, ständig und kurzfristig Erfolge vermelden zu müssen, glauben Top-Manager zunehmend, ohne Verrat an der eigenen Moral und Ethik nicht überleben zu können. 57 Prozent der Führungskräfte quält mehrmals jährlich ihr schlechtes Gewissen, weil ihr Handeln mit einstigen Wertvorstellungen unvereinbar ist. 47 Prozent beobachten in ihrem beruflichen Umfeld regelmäßig moralisch verwerfliches Handeln. Und bei 72 Prozent der Leistungsträger haben sich die Vorstellungen von Moral und Ethik im Laufe ihres Berufslebens verschoben.
Soweit ein Zitat aus dem Managerpanel.

Oder möchtest Du "Moral" ansich diskutieren? Gut, fangen wir bei einem ganz simplen Beispiel an:
@Москва Radio hat Dich gerade noch geliked. Im folgenden stimmt er jedoch meiner Aussage zu, indem er folgendes von sich gibt:

Aber wehe, sie erreichen mal eine bestimmte Größe.
...dann werden sie gekauft. That's business.
Charakter? Moral?
Oder fangen wir in der Politik an? Der Wechsel eines bekannten "Ich erkläre die Affäre hiermit für beendet"-Politiker, dessen Chefin direkt zuvor noch einer zeitlichen Begrenzung zum Wechsel aus der Poltik in die freie Wirtschaft zustimmt, zur Deutschen Bahn AG. Natürlich findet hier ein Wechsel ohne Wartezeit statt!
 
Das Vereinsrecht ist auch vor Missbrauch nicht gefeit... Der ADAC ist ein gutes Beispiel dafür, mir fällt noch spontan die Treberhilfe Berlin ein (Stichwort Lamborghini des Geschäftsführers). Geld verdirbt die Moral gilt nicht nicht nur für Top-Manager... Allerdings war die Moral in solchen Fällen meistens vorher auch schon nicht vorhanden.
Manchmal war vorher vielleicht doch echte Moral vorhanden, die dann "eingenordet" wird. Das nennt sich dann "VW-Betriebsrat"...
 
Man könnte ja mal zusammentragen, was seit der Einführung von Privatfunk oder auch schon seit der Einstrahlung ausländischer Privatsender noch hinzugekommen ist im Äther, zumindest dem der "Großen" .

Soviel fällt mir da jetzt gar nicht ein*):
Die Doppelmoderation
Jingles und Claims (in Ansätzen gab es Jingles auch bei den Servicewellen schon)
Comedy (gab es vorher auch schon, aber nicht so wie heute. Da wurde dann mal eine Aufnahme von Fips Asmussen eingespielt...)
Gewinnspiele (auch die gab es vorher schon, aber da musste sich die Teilnehmerin schon richtig anstrengen)
populäre Musik nach Format
Blitzer
...und das in verschiedenen Anteilen im Laufe der Jahre, vor allem der Anteil der Claimerei hat mittlerweile ein absolut nervtötendes Level erreicht.

Den Gedanken einer Liste dessen, was damals schon da war, habe ich nach kurzem Nachdenken wieder verworfen, so lang wollte ich den Abend eigentlich nicht werden lassen...

*) daher bitte ergänzen. Das kann doch nicht alles gewesen sein?!? Falls doch, wird wohl in den kommenden 30 Jahren wohl auch nicht sehr viel zu erwarten sein...
 
Das geheimnisvolle Geräusch :D
Wobei ich das erstmalig bei Bernie auf Radio Ladies first gehört hab. Da war das aber noch ein nettes Spiel, das in einer Show getrieben wurde und in derselben am Ende auch aufgelöst.
 
Durchformatierung (3 Minuten Nachrichten, 1,25 Minuten-Beiträge), Telefon- (Hörer-)hotlines, den "Abschaltfaktor", Reichweiten(& zugeh. Analyse)
 
Was das Formatradio angeht würde ich den meisten sogar recht geben. Viel Platz für Innovation ist da einfach nicht vorhanden... Allerdings sehe ich das ganze nicht so schwarz wie viele. Gerade in Kulturradios ist doch sehr viel Überraschendes zu hören, vor allem Sendereihen welche sich die Mühe machen Radiofeature oder längere Reportagen zu senden machen Spaß und bringen "öfter mal was Neues". Ein beispiel kommt zum Beispiel aus Österreich und wurde erst kürzlich, obwohl damals nur 2 Mann stark, für den Radiopreis der Erwachsenenbildung nominiert. "Momente des Sports", von einem kleinen freien Radio in Wien, hält sich einfach an überhaupt keine Formatregeln, sondern sendet einfach was ihnen gerade in den Sinn kommt. Von Studiogesprächen mit Sportlern oder Offiziellen bis hin zu großen Radiofeaturen und/oder Reportagen.
Seit kurzem gibt's ein, zugegebenermaßen noch kleines, Online-Archiv auf Soundcloud. https://soundcloud.com/momentedessports

Ich finde, dass im Moment im Radio einfach nur zu viel auf Quote und, Preiswertes und Format geschaut wird. Deshalb bleibt der Überraschungsfaktor häufig aus........
 
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