AW: Radio Eins Musikchef Peter Radszuhn plaudert aus dem Nähkästchen
Interessante Einblicke, lieber ex-Radiospion. Nun ist auch klar, daß sich bezüglich "älterer Musik" etwas tut, denn die häuft sich zunehmend im Programm von Radio EINS - nicht nur mein Eindruck.
Was ich aber bemerkenswert finde, ist dieses:
Demnach hätte der RBB nun darauf reagiert, daß die Fritz-Hörer bei weitem nicht so jung sind, wie man es gerne hätte, daß viele, die auf die 30 zugehen oder schon drüber sind, noch bei Fritz bleiben und lieber beklagen, daß das zunehmend Kinderfunk wäre, als zu Radio EINS zu wechseln.
Ich lernte gestern eine überaus muntere junge Frau kennen, die gerade mal 18 ist und sich auf ihr Abi vorbereitet. Ja, sie hätte früher viel Radio gehört, heute fehle etwas die Zeit. Kurzer Check nach der Bekanntheit von Namen: Holger Klein kennt sie (und mag sie), Thommi Wosch löst bei ihr Übelkeit aus (sachlich wohlbegründete wohlgemerkt), Trevor Wilson würde sie gerne wiederhören, das Konzept fand sie toll (letzte Sendung war am 25.5.2002 - gutes Erinnerungsvermögen!), Martin Petersdorf ist ihr ein Begriff - aber zum Beispiel auch Ingo Wohlfeil, den sie noch vom Namen her erkennen konnte, wo ihr aber die Zuordnung zur Stimme und zum Sender fehlte. Schon beeindruckend für jemanden, der einfach nur so zum Spaß Radio hört...
Und: Fritz mag sie zunehmend nicht mehr, sie beklagte einen massiven Abbau im Wortbereich, einen zunehmenden Verlust von anspruchsvollem Wort - und von anspruchsvollen Moderatoren. Sie hört nun vorrangig Radio EINS - und ist 18. Klar, ein Einzelfall, aber davon gibts deutlich mehr, viele Mittzwanziger aus meinem Berliner Umfeld hören beispielsweise auch Radio EINS.
Und deshalb die Frage: beruht Radszuhns Angabe zur Altersstruktur der Hörer auf Wünschen oder auf Fakten?