Radio ENERGY - Stuttgart

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herr.meier

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Hallo Freunde und Freundinnen der Sonne (und des Radios)!

gibt es unter den Leserinnen und Lesern irgendwelche Erfahrungen mit dem Radio Energy? Insbesondere das Radio Energy-Stuttgart interessiert mich. Sie bieten Volontariatsplätze an und da ich grad im Studiumsabschluss- und Bewerbungsstress bin und ein Volontariat im Hörfunk mein Ausbildungswunsch ist, wollte ich mich mal umhorchen. Auch wenn euer Musikgeschmack von höchstem Interesse für mich ist, meine ich mit Erfahrungen:

-Radio Energy als Arbeitgeber. Egal ob im Praktikum, Volontariat oder als richtiger (höhöhöhö) Mitarbeiter
-Ausbildungsinhalte, Bezahlung, Weiterbildungsmöglichketen etc.

Nice to know: Das ist tatsächlich mein erster Foreneintrag. Ich bitte um Verzeihung und Nachsicht, sollte ich mit diesem Thema in einem "falschen" Bereich gelandet sein. Sollte das der Fall sein, bitte ich um Korrektur und freundlichen ;) (oh ein zwinkerndes Gesicht!) Ratschlägen, wie sowas vermieden wird.

Ich freue mich auf eure Antworten! Habt nen duften Tag!
 
Hallo Herr Meier;),

also ich habe meine Erfahrungen mit Energy. Also zum einen wird es schwer gleich ein Volontariat zu bekommen.In der Regel musst Du erstmal ein Praktikum (keine Bezahlung) machen. Mindestens 3Monate. Dann bekommst Du bei fleißiger Arbeit eventuell einen Platz als Volo angeboten.

Zu meiner Zeit hast Du als Volo (500Euro bekommen;)). Nein, kein Witz. Und sie brauchen Dich fast 7Tage die Woche, sprich immer. Vorteil bei einem Volo bei Energy, Du wirst (Bei einer ordentlichen Stimme) schnell Nachrichten sprechen bzw. als Springer für verschiedene Sendungen eingesetzt.

Also das wichtigste ist, kannst Du das finanziell stemmen?? Und hast Du die Nerven, das im Falle eines Volos das mindestens 2Jahre durchzuziehen?? Nochmal erwähnt die saugen Dich aus, auch wenn das immer abgestritten wird, es ist aber so. Das fängt schon im Praktikum an. Also gehe nochmal in Dich.

Viele Grüße.
 
Die Erfahrungen von Cover kann ich nur bestätigen. Die Volos bekommen viel zu wenig Geld. Und nur allein vor dem Mikrofon stehen ist nicht alles. Eine fundierte Ausbildung fehlt leider in den Stationen, die ich kenne (was häufig daran liegt, dass die Leute dort selbst auch nur eine eher mäßige Ausbildung genossen haben). Wenn du nach deinem Volo dort bleiben willst, ist das sicher kein Problem (zumindest solange nicht, wie du für die Zielgruppe interessant bist). Wenn du aber mal zu einem anderen "höherwertigen" Privatradio oder zum öffentlich-rechtlichen willst, wirst du mit den Sachen, die du dort gelernt hast, schnell an deine Grenzen stoßen.
 
Vielen Dank, für eure Antworten. Klingt schon sehr interessant, was ihr so berichtet.

Wegen des Studiums: Bachelor of Arts. Ziemlich lange dafür gebraucht (12 Semester-auha!) aber auch immer viel gearbeitet, da zum größten Teil selbstfinanziert. Hinzukommend: Einige journalistische Erfahrungen in Print, Online, Film und Radio. Wieso ist das "hierbei" nicht ganz uninteressant?

Habt nen schönen Abend und Danke!
 
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Zwölf Semester studiert und dann ein Volontariat ausgerechnet bei Energy? Bei jenem Sender, dem man einen Teil seines UKW-Verbreitungsgebiets de facto wegnehmen musste, da sich die lokale Berichterstattung aus diesem Bereich besonders in Grenzen hielt? (Das will übrigens etwas heißen, ist die LFK doch sonst in ihrer Stellung als Aufsichtsorgan nicht gerade furchtbar streng bei der Einhaltung entsprechender Auflagen.)

Ich habe keine eigene Erfahrungen mit Energy Stuttgart gemacht. Allerdings bezweifle ich, dass dem Volontär hier gescheites Journalistenhandwerk über das Umschreiben von Pressemitteilungen und die Produktion von 1.30-minütigen Kurzbeiträgen hinaus beigebracht wird. Schließlich taucht mehr an wirklichem "Journalismus" im Energy-Programm ja nicht auf. Früher wurden wenigstens die Nachrichten noch komplett selbst produziert, die mit Leuten wie z.B. Thomas Buck (heute SWR-Verkehrsredaktion) zuweilen auch richtig gut waren.

Mittlerweile kauft man die Weltnachrichten beim Radioservice Berlin ein. Ich meine, dass hier auch die Regionalmeldungen eingesprochen werden, das müsste ich aber noch einmal abprüfen.
 
Privatradio und Journalismus sind zwei Welten, die selten gemeinsame Wege gehen.
Volontariat bei Musikklitschen hat weder etwas mit Ausbildung noch mit Aufwandsentschädigung zu tun.
Kompetenzvermittlung setzt Kompetenz auf einer der beiden Seiten voraus. Hier würde ich Zweifel in Erwägung ziehen.
Zum Studium: Braucht man da nicht, haste nix von. Interessant ist weniger, welchen Abschluss du hast (mit bist du bist eh überqualifiziert), sondern in welchem Fach. Vielleicht können sie dein Wissen unentgeltlich abschöpfen...
 
Ich kann eure Kommentare, Bedenken und Einwände gut nachvollziehen und bedanke mich dafür! Entweder war es dem Studiumsstress, der Rohkostdiät (true story) oder der Panik, keine Volontariatsstelle zu bekommmen zu zuschreiben, dass ich mich da beworben habe. Die letzten Tage bei der Arbeit habe ich immer mal wieder RadioEnergy-Stuttgart eingeschaltet und gemerkt, dass ich mich damit nicht identifizieren kann. Die Internetpräsenz sagt auch schon einiges über den Inhalt und die Angestellten aus. Auch wenn ich den konkreten Inhalt des Volontariats nicht kenne, bezweifle ich, dass das was für mich ist. Nach dem Lesen der Stellenausschreibung dachte ich in etwa sowas: "Oh Gott! Noch eine Chance. Eine Chance, deren Inhalt ich nicht einschätzen kann aber eine Chance!"

Meine Studienfächer: Allgemeine Sprachwissenschaften und Philosophie (Was ist schon Wissen ;) ). Das "Wissen" abzapfen, ob unentgeldlich oder nicht, nehme ich eigentlich gerne in Kauf. Allerdings sollte auf der anderen Seite eine Ausbildung stehen, die mir zusagt. Das "mir zusagt" klingt nicht richtg und ich möchte das erklären: Ich habe keine Probleme, zwei Jahre non-stop zu arbeiten oder ausgesaugt zu werden. Ich bin sowas von motiviert und sowas von heiß auf das Arbeiten in diesem wunderschönen Medium, dass ich förmlich danach lechze, alles an Energie in meine Ausbildung zu stecken. Faktoren, die das beinflussen sind: Die Ausbildungsinhalte samt Tiefe und Handwerk, sowie zu einem bestimmten Teil die Vergütung bzw. die Möglichkeit nebenher, durch eine andere Arbeit, ein bisschen Geld zu verdienen.

Lange Rede-kurzer Sinn: Ich werde den Termin für das Vorstellungsgespräch absagen und mich für die Einladung bedanken, fleißig an meiner Abschlussarbeit schreiben, auf die Antworten von NDR und Co. warten, sowie häufiger in dieses Forum schauen :).

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit, eure Antworten und habt einen schönen Sonntag!
 
OT:
Bei den Sendegebieten von Energy und Radio Ton muss es ja ziemliche Überlappungen geben. Der Sender Güglingen steht ja doch sehr nahe an Heilbronn dran, und mit 20 KW müsste die 100.7 dort ja nur so reinknallen.
 
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herr.meier schrieb:
Ich bin sowas von motiviert und sowas von heiß auf das Arbeiten in diesem wunderschönen Medium, dass ich förmlich danach lechze, alles an Energie in meine Ausbildung zu stecken.
Es lebe die Bereitschaft zur Selbstausbeutung! Genauso drehen sie den Spieß dann um, wenn du irgendwann doch mal was dafür sehen willst/musst (weil der Kühlschrank leer und die Miete nicht bezahlt ist):

"Mein lieber Herr Meier, wenn Sie hier nur arbeiten, um ihre Kasse zu füllen, dann sind Sie hier falsch. Radio ist Enthusiasmus, Begeisterung. Wenn Sie hier nur noch durch Geld zu motivieren sind, sollten Sie überlegen, ob Sie hier überhaupt noch richtig sind."
... und raus bist du.
 
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Oder:

"Mein lieber Herr Meier, wir registrieren und schätzen Ihr Engagement! Das ist genau das, was wir von unseren Volontären erwarten. Da Sie unseren Anforderungen im höchstem Maße entsprechen und Sie obendrein für Miete, Essen und ein Leben aufkommen müssen, soll Ihnen auch eine entsprechende Vergütung zukommen. Ach ja, Sie dürfen sich zwei Gegenstände, egal um was es sich handelt, aus meinem Büro aussuchen und mit nach Hause nehmen. Bleiben Sie so wie sind! Fünf auf die Klatsche!"

Spaß beiseite: Ist das denn gang und gäbe, dass bei Volontariaten und deren Vergütung immer so ein Tamtam herrscht? Zig Generationen haben doch auch ein Volo absolviert und mussten mit der Vergütung klarkommen. Was ist denn mit Menschen, die einen Studienkredit haben und den abbezahlen müssen. Was ist, wenn jemand keine wohlhabenden Eltern bzw. gar keine Eltern hat? Irgendwie muss es doch machbar sein für seinen Unterhalt zu Sorgen und sollte das nicht in der Ausbildung möglich sein, doch dann durch einen weiteren Nebenberuf. Bin ich da zu naiv? Bleiben die Leute auf der Strecke?

Grüße und einen schönen Abend!
 
Genau das sind die Fragen, die du dir jetzt stellst und der Sender nie. Dem ist das in aller Regel egal. Es gibt Sender, die zahlen Volontäre nach Tarif oder annähernd danach. Aber es gibt eben auch zahlreiche Sender, die mit dem Tarif nichts am Hut haben und ein kleines Taschengeld zahlen.
Das funktioniert, weil die Kandidaten so radiogeil sind, dass sie alles auf sich nehmen, um dermaleinst berühmt zu werden. Was sie aber nicht werden.
Das funktioniert, weil Hotel Mama unbezahlt bleibt (und wenn Miete und Essen schon mal wegfallen, sieht die Situation in der Tat ganz anders aus).
Das funktioniert, weil sie dermaßen viel für den Sender unterwegs sind, dass eh keine Zeit zum Konsum bleibt. Zeit für einen Nebenberuf (willste kellnern?) bleibt ohnehin nicht.
Ob du einen Studienkredit abbezahlen musst oder nicht, ist doch dem Sender egal.

Was die machen, die auf eine solche "Infrastruktur" nicht zurückgreifen können? Alles mögliche, aber kein Volontariat. Jedenfalls nicht im Privatfunk.
Oder sie finden einen Sender, bei dem es anders zugeht. Ich hatte damals so einen und war sehr dankbar dafür, weil ich auf nichts zurückgreifen konnte. Immerhin aber auf mehrere Jahre freie Mitarbeit bei diesem Sender und einer Radioagentur. Solche Erfahrung spart dem Sender faktisch einige Kohle.
 
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Bei dem Studienabschluss bietet sich doch ein Volontariat im ÖR an! NRJ ist wirklich "nur" für Leute, die in jungen Jahren begierig und mit viel Bereitschaft zu "learning by doing" ins Business einsteigen wollen. Wer (sofort) Geld verdienen oder ernsthaften Journalismus betreiben möchte, sollte sich eher woanders umschauen.
 
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